Das H-U-BootDeutschland" in Bremen.

Breme», 25. Aug. WTB Tel. BSsmanns Büro mel­det um 12 Uhr mittags: DieDeutschland" ist so­eben im Freihafen eingelanfen.

Bei der Einfahrt derDeutschland" in die deuische Bucht erschien ein deutscher Flieger, der auf dieDeutsch­land zuhielt. Sein Kurs erweckte zurrst eine große Un- ruhe. Indessen war das Flugzeug alsbald an den Kreu­zen kenntlich. Es senkte sich bis auf wenige Meter über das Tauchboot herab undWillkommen in der Heimat!, klang es herab. Es war der erste Gruß, der Kop tän König und seinen Leuten bei der Rückkehr zuteil wurde.

Ueber die Einfahrt des Handelsuntecseeboote»Deutsch- land" erfahren wir noch folgendes : Herr Alfred Lohmann fuhr derDeutschland" dis auf die Höhe von Helgoland entgegen. Gr begrüßte den Kapitän die Offiziere und Mannschaften, die sich in großartiger Stimmung befanden und sämtlich erklärten, sür ein« neue Aktie wieder anmustern zu lassen. Herr Lohmann nahm die wichtige Kurierpost in Empfang. Das Schiff hat eine sehr gute Ladung genom­men. Tatsächlich wurden die Erwartungen der Reederei in Bezug auf die Ladefähigkeit üderlroffen. Es war ein geradezu erhebender Anblick, wie dieDeutschland" am Horizont sichtbar wurde. Das Deck war von Wetter und Wogen scharf mitgenommen. Kapitän König in seiner schlichten Seemannsa.tt stand auf dem Turm des Schiffes und gab ruhig und bestimmt seine Befehle. Trotz des großen Augenblicks schien ihm nichts mehr am Herzen zu liegen, als sie kostbare Ladung dem deutschen Bolke sicher zuzuführen.

DasBerl. Tageblatt" meldet aus Bremen: Gleich wie bei der Ankunft derDeutschland" in Baltimore be­geisterte Deutsch-Amer-Kaner erhebliche Summen als Aner­kennung für die Mannschaft und ihren tapferen Kapitän gezeichnet haben, hat auch jetzt eine große Anzahl deutscher Kaufleute der Reederei für die Mannschaft, den Kapitän und sogar sür die Leiftu-gen der künftigen U-Handelsboote beträchtliche Summen zur Verfügung gestellt, die nahe in die Hundelttausende reichen.

Die Erfolge der Deutschen U-boote.

Rom, 24. Aug. WTB. (Ag. Stes.) Man hat fest- gestillt, daß die Nachrichten über die Tätigkeit feindlicher Unterseeboote' fern von ihrer Heimatküste dem Feind sehr oorteühaft sind, da er sich so über die Tätigkeit und den Ort seiner Unterseeboote unterrichtet, mit denen er keine un­mittelbare Verbindung hat. Infolge besten haben die Al­liierten beschlossen, die Veröffentlichung solcher Nachrichten zu untersagen.

Notiz des WTB.: Bon unterichteter Seite erfahren wir hiezu: Selbstverständlich ist cs Unsinn, zu behaupten, daß die deuische Flotte und die ihrer Verbündeten ous den Meldungen Lloyds über versenkte Schiffe wichtige Nachrich­ten sür die Operationen ihrer Unser seeboote erhielte. Der wahre Grund unserer Feirtte, da» Versenken von Schiffen in Zukunft nicht mehr zu veröffentlichen, liegt auf anderen Gebieten. Man will der eigenen Oeffenilichkeit die Erfolge der feindlichen Unterseeboote oorenthalten, um die Stim­mung nicht noch weiter zu drücken, um die Schtffsbesatzun- gen nicht noch ängstlicher zu machen und damit das An- heuern der Mannschaften zu erschweren, um die Versiche­rungsprämien nicht noch weiter steigen zu lassen und sofort.

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Stockholm, 24. Aug. WTB. (Schweb. Tel. Bur.) Der schwedische Lotse Hocgbom, der an Bord des deutschen Dampfers Desterro beim Kapern des Dampfers durch ein russisches Unterseeboot nach Abos milgeführt worden ist, ist jetzt nach Hudiksoall zurückgekehrt und hat dort auf An­fragen einer Zeitung bestätigt, daß das Köpern am Frei­rag vormittag 11 Uhr zwei Meilen innerhalb der schwedi­schen Hohritsgewässer stattfand und daß das russische U- Boot beim Kapern die schwedische Flagge führte. Die amllichr Unl rsuchung beginnt sofort.

dem Lied:Ist Sott für mich, so trete gleich alles wider mich!" So stürmten die einen weiter vorwärts, andere kamen ins Lazarett. Da traten wohl am Abend Schwestern und Pfleger an die Betten der wunden Kameraden und boten ihnen den Nachtgruß, indem sie ihnen ein Lied sangen Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt, der allertteusten Pflege des. der den Himmel lenkt!" Da ist manche Männerträne gerollt, deren sich die Kameraden nicht zu schämen brauchten. Wie oft hat diese» Lied der Seele Kraft gegeben und den Leib mit heilen helfen.

Ein ander Bild: In der Nähe eine» polnischen Dorfes steh! am Waldrand eine Gruppe osn feldgrauen Männern, deren Schallten sich scharf abheden vom ver­löschenden Abendhimmel : wie ein »erziehend Gewitter grollt noch der Geschützdonner herüber; die ernsten Män­ner stehen um einen frischen Hügel und beten erst still und singen dann den Kameraden ein letztes Lied, und über dem fremden Dorf schwebt nach dem Grauen des Tage» der nie gehörte Klang:Jesus, meine Zuversicht!" Ein junger Lehrer erzählt von einem Ecir bnis, das er mit dem Choral von Leuthen hatte:Ls war bei der Erstürmung Netden- burgs tagelang hatten wir den Feind verfolgt und täglich über sieben Stunden zurückgelegt. Später Abend war es schon geworden, als der Gegner unter großen Verlusten die Stadt räumte. Die Verfolgung wurde aufgegeben, denn die Truppen waren völlig erschöpft. Hungernd und stie­rend lagerten sie auf den feuchten Feldern vor den Toren. Da ertönte im Iägerbataillon das Loblied:Nun danket alle Gott!" Es pflanzte sich durch das ganze Lager fort,

Der amtliche Tagesbericht.

WTB. Großes Hauptquartier, 25. August Amtlich. (Tel.)

Westlicher Kriegsschauplatz.

Aehnlich wie am 18. Aug. erfolgten gestern abend gleichzeitig auf der ganzen Front von Thiepval bis zur Somme nach heftigster Feuer­steigerung englisch-französische Angriffe, die mehrfach wiederholt wurden. Zwischen Thiep­val und dem Foureauxwald sind sie blutig zusammengebrochen. Teile des vordersten zerschossenen Grabens nördlich von Ovillers wur­den aufgegeben. Im Abschnitt Longueval Del- villewalo hat der Gegner Vorteile errungen. Das Dorf Maurepas ist zur Zeit in seiner Hand.

Zwischen Maurepas und der Somme hatte der französische Ansturm keinerlei Erfolg.

Auch rechts der Maas setzten die Franzosen wieder zum Angriff an. Der Kampf blieb auf den Abschnitt von Fleury beschränkt. Der Feind ist ab gewiesen.

Eines unserer Luftschiffe hat in der Nacht zum 24. August die Festung London angegriffen. Vie- feindliche Flugzeuge wurden nördlich der Somme, je eines bei Pont Faveraer, südlich von Varennes und bei Fleury (dieses am 23. August) im Luftkampf, eines südlich von Armen­tieres durch Abwehrgeschütze abgeschossen.

Wie schon häufig in letzter Zeit auf belgische Städte so wurden auch gestern wieder, Bomben auf Mons abgeworfen. Abgesehen von dem angerich­teten erheblichen Sachschaden an belgischem Eigen­tum sind einige Bürger schwer verletzt.

Oestlicher Kriegssch««Pl*tz:

Front des Generalfeldmarschalls v. Hiudenburg:

Der Gegenangriff zur Wiedernah me der am 21. August bei Zwyzyn verlorenen Grä­ben hatte Erfolg. Es wurden gestern und am 21. August an der Graberka 561 Gefangene ein­gebracht.

Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl:

Bei den deutschen Tr.ppen nicht; neues.

Balkarrkriegsschauplatz

Keine wesentliche Aenderung.

Oberste Heeresleitung.

Schamlose Barbarei der Frarrzosen.

Biele übereinstimmende Nachrichten bestätigen, wie die Norddewsche Allgemeine Zklturg" schreibt, die Tatsache, daß in der französischen Armee innerhalb des K'mpanie- oervandcs besondere Fo-ma-ionm ausgestellt werden, die den ausdrücklichen Befehl erhalten, bei einem Angriff in in den genommenen Schützengräben zu-ückzubleibm und dort alle» noch Lebende niederzumachrn. Die Truppen, denen dieses Henkeramt übertragen wird, bezeichnet die fran­zösisch; Dienstsprüche mit .1.68 Netto^eunZ", auf deutsch: Die Reiniger, Säuberer oder Auskehrer. Ihre Ausrüstung besteht nich! wie bei den anderen Maimschasrm aus Gewehr, Patronen und Bajonett, sondern aus einem Rev lver, einem

und Tausende von Kriegern sangen es ernst und feierlich in die Nacht hinaus. Alle Müdigkeit war vergessen, da« Gebet hatte uns neue Kraft und frischen Mut verliehen."

Aus dsr Schrift:Unser Feldgesangbuch". Bon Fritz von der Heydt. Vertag des Evangelischen Bunde«, Berlin W. 35.

Die Hirugerfurcht des Magenkranker-. Au«

Kiel wird folgendes Geschichtchen erzählt: Johann Jakob Twiffclmann sein Heimarsdors liegt am Wrsthang de« mittelholstrinrschm Landrückens hat sich im letzten Winter mit seinem Magen erzürnt". Anfangs schob er sein Miß­behagen einem gelegentlichen überreichen Genuß von Buch­wetzen-Klößen zur Last; aber da« Leiden nahm chronische Gestalt an und machte ihm viele Schmerzen und Beschwer- den, so daß der Arzt der benachbarten Landstadt ihm den dringenden Rai gab. sich in der Kieler Klinik behandeln zu lassen. Johann Jakob Twissrlmann konnte sich nur schwer zur Reise entschließen, zumal da die Kornernte seine Arbeitskraft kaum entbehren konnte. Indessen die Beschwer­den nahmen zu, Gefahr schien im Verzüge; und so traf Johann Jakob in der Kieler Heilanstalt ein, am rechten Arm einen stattlichen Handkorb, über der linken Schulter rinen großen vollgestopften Leinwendsack. 3« Kranken­haus wunderte man sich über das bei den Lsndleuten sonst nicht übliche reiche Reisegepäck, wies ihm aber einen Raum an und überließ" ihn zunächst sich selber. Tw sselmann packle aus. und als nach einer Stunde der diensttuende Arzt eintrat, um dem Patienten einen ersten Besuch zu machen, da . . . Der Arzt blieb steif und starr in der

Messer und einem Scck voll Handgranalen. Wer von den Insassen von den Sprengstoffen verschont geblieben ist, kommt dennoch niemals lebend heraus. Ohne Erbarmen und mit kalter Ueberlegung wird jeder Einzelne, ob verwundet oder unoerwundet, ob bewaffnet oder nicht, niedergeschofsen oder erstochen. Und da wagen unsere Feind;, sagt dieNord- deutsche Allgemeine Zeitung," indem sie noch einen Angriffs- befehl sür da« 293. französische Infanterieregiment der 151. Division (gültig für den 25. Sept. 1915) mitteilt und ein Protokoll wirdergibt, dss om 26. Juli 1915 im öster­reichisch-ungarischen Generalkonsulat in Saloniki ausgenom­men wurde, immer noch zu behaupten, doß wir Deutsche Barbaren sind und da« Völkerrecht nicht achten. Die Ge­schichte diese« Kriege» wird da» Urteil darüber fällen, auf welcher Seile wahre Barbaren zu finden gewesen ist.

Eine Erklärung desUnabhängigen Ausschusses.

Der unter der Leitung de« Prof. Dietrich Schäfer stehendeUnabhängige Ausschuß für einen deutschen Frie­den", tritt mit einer programmatischen Erklärung an die Oeffenilichkeit. in der e« über die Krieg«ziele heißt:

Wir wissen, daß Rußland« gewaltig wachsende Bolks- zahl nn« künftig zu erdrücken droht. Mit dem Reichs­kanzler wollen wir daher die Länder zwischen der Baltischen See und den wolhynischen Sümpfen seiner Herrschaft ent­ziehen. Eingeordnet in den deutschen Machtbereich werden sie unserer Ostgrenze die unentbehrliche Militärische Sicherung geben. Mit Frankreich» Rachegedanken müssen wir fort­gesetzt rechnen, mit der Gefahr, daß e« sich immer wieder jedem Gegner Deutschland» zugesellen wird. Darum brau­chen wir auch im Westen gegen Frankreich eine Mehrung unserer Macht. Sie allein gibt uns gleichzeitig Gewähr, daß unsere« Hauptsei. de» England neidvoll« Eifersucht nicht wieder unsere friedliche Entwicklung bedroht und stört. Belgien kann nur deutscher oder englische» Bollwerk sein, daher fordern wir auch hier mit dem Reich»kanz!erreale Garantien" für die deutsche Zukunft. Als Wortführer der großen Mehrheit des Reichstages hat der Abgeordnete Spahn diese dahin Umrissen, daß Belgienmiliiäc-sch, wirt­schaftlich und politisch in deutsche Hand zu liegen kommen" müsse.

Nur so erringen wir uns Gleichberechtigung in der Welt. Rur so gewinnen wir die Freiheit der Meere. Nur, so sich er» wir uns koloniale Macht. Mit politischem und wirtschaftlichem Helotentum bedrohen uns dir offenen Pläne Englands. Es geht um unser Leben als Volk und Staat, um unsere Kultur und Wirtschaft. Darum gilt es alle Macht- und Kampfmittel rücksichtslos einzusetzen um den Feind zum Frieden zu zwingen. Um die gesicherte Arbeit des Landmannes, um die freie Betätigung de» Handels, um die Weiterentwicklung der Industrie und ncht zuletzt um die Erhaltung und Besserung der Lebensbedingungen des deutschen Arbeiters geht unser Kamps."

Sie Schlacht a« der Same.

Dritter Teil.

VI.

Unverzüglich nachdem am 1. Juli die feindliche Absicht einer großen entscheidenden TesaNtofsensios beiderseits der Somme einwandfrei erkannt war, wurden zur Unterstützung und Ablösung der Divisionen, welche den ersten Anprall des Feindes abzesangrn hatten, Verstärkungen an Infanterie und Artillerie herangezszen. Aber da» Einsetzen dieser Verstärkungen zwischen die bisherigen G.abrnbrsatzungrn und der Aufmarsch der heraneilenden Artillerie wurde da­durch bedeutend erschwer;, daß beide» mitten im iobendm Gefecht und unter der Einwirkung de« rastlos wütenden feindlichen Artillerieseuer» erfolgen mußte, welche» nicht nur die Kampflinien, s,ndern auch dar gesamte Hinkergrlände absuchte und aus eine Tiefe o»n mehreren Kilometern Tag und Nacht mit Eisen überschüttete. Auch mußten die neuen Verteidigungslinien verstärkt, die Artilleriestellungen sür die Massen namentlich am schweren Geschütz, welche nach und nach in das Gefecht eingriffen, erst im Feuer geschaffen

Tür stehen, denn ans dem Tisch stand der Korb. gefüllt mit 55 Hühnereiern, daneben lagen 11V« Pfund geräucherte Mettwurst und em mächtiger Landschinken von 31 Pfund Gewicht.Twifselmana, Mensch"! rief der Arzt, nach­dem er sich von seinem Schreck erholt,was bedeutet das?" Wollen sie hier einen Fettwakenhandel ausmachkn?N8, Herr Doktor". aNtwvrtete Twiffelmann,das just »ich. Ich dacht' nur, in so'ne Knappe Zeilen al« riu da muß Ein' sich bißchen Vorsitzen, daß er was in Magen reinkriegt. Ich dacht', mußt am Ende doch ein paar Wochen in Kiel bleiben, und da dacht' ich. s»llst man beikommen, dacht' ich, und nehmen dir bißchen mit zu leben." Nachdem der Arzt den Patienten vorläufig untersucht hatte, meinte er: Ich will Ihnen wa» sogen, Twiffelwann: Die Eier, die sollen Sie so nach und und nach Kriegen, solange Sie hier sind, aber die Wurst und den Schinken, di« wollen wir Ihnen lieber aufheben. Vorläufig gibt'» nur Wassersuppen".

Wir ahnen nicht, wa» unsre Sonntage bedeuten könn­ten sür unser Leben! Wir ahne» nicht, was ales noch zu gewinnen wäre sür unser Leben, wenn wir nnr erst einmal der Seele ihren Sonntag und dem Sonntag seine Seels geben. * Mtekaeyer

Es ist seltsam, wie wenig die Menschen im allgemei­nen den Himmel kennen. Nirgend« Hai die Natur mehr getan, um den Menfcten zu erquicken, um zu ihm zu reden und ihn zu unterweisen. Auskin.