werden. Hier gab namenilch die wackere Armierungstruppe wieder einmal Beweise wahrhaft überwältigender Hingebung.
Etwa um die Milte des Monats war die neue Der- teidigungsgruppe soweit eingerichtet, daß ihre Einwirkung aus den Gesamtoerlaus der feindlichen Offensive sich entscheidend geltend zu machen begann. Schon die Ergebnisse, welche der Feind am 14. im mittleren Abschnitt erzielen konnte landen nicht im entferntesten im Verhältnis zu seinem Ein- atz. Auch ließ sich mit steigender Demlichkeit erkennen, daß »er Feind aus seine erst« und eigentliche Absicht, den großen trategischen Durchbruch immer mehr zu verzichten gezwungen war. Die Hauptrichtung seiner Angriffe zielte nämlich nicht mehr gegen da« Mittelstück der Geländezone,' der ganze Abschnitt von Guillemont bi« Maisonette blieb von jedem stärkeren Druck in östlicher Richtung frei. Statt dessen lassen sich zwei gänzlich auseinanderklaffende Angüffsrich- tungen unterscheiden: Die Engländer drücken scharf nördlich aus den Abschnitt Thiepval—Longueval. die Franzosen in südöstlicher Richtung auf der Front Barlevx—Soyrcomt. Diese exzentrischen Angriffsstößr bedeuten den Versuch, die Verteidigungslinie, deren Durchreißung in senkrechter Richtung mißlungen ist. nunmehr parallel zu ihrem Verlauf zu- rückzudrängen, „aufzurollen". Aber auch dieser Versuch ist bet seinen immer wiederholten Erneuerungen unter den schrecklichsten Verlusten der Feinde zusammengebrochen.
Auch die inzwischen vbgelausenen drei ersten August- wochrn haben kein« wesentliche Veränderung der taktischen Lage, sondern nur kleine Frontverschiebungrn gebracht. Den Gegnern ist es bei fortgesetzten äußersten Anstrengungen und blutigsten Verlusten nicht gelungen, noch nennenswerte Er- folge zu erzielen.
Einer besonderen Hervorhebung bedürfen indessen di' hartnäckigen Kämpfe, deren Ziel der Foureaux-Wald und das Dorf Longueval am östlichen anschließenden Deloille- Wald waren. An diesen beiden Punkten haben die Engländer seit Mitte des Monats Zu immer wieder neuen verzweifelten Angriffen angesetzt, in deren Verlauf die genannten Stützpunkte mehrfach den Besitzer wechselten. Der Heldenmut, mit dem hier unsere tapferen Magdeburger, Altenburger, Anhaltiner, Tsrgauer und später die ruhmge- krönten Regimenter der Brandenburger und Sachsen dem wahnwitzigen Anprall vielfacher Ueberlegenheit und dem Tag und Nacht nicht aussetzrndsn Hagel schwerer und schwerster Geschosse Trotz geboten haben, kann hier nur mit höchster Bewunderung genannt werden. Er bedürfte einer eigenen Würdigung.
Zunächst ^allerdings rasten Engländer und Franzosen noch einmal all ihre Kräfte zusammen. Auf der ganzen Strecke von Pozieres bis Bermandovillers ging die Artillerie nocheinmal ans Werk. Aus der 40 Klm. langen Front stürmte am 20. Juli der Feind: 17 Divisionen 200 000 Mann rannten an, sollten den Erfolg erzwingen — und rannten doch nur, nutzlos geopfert, in den Tod. Schauerlich gelichtet mußten sein« Reihen fast überall zurück. Nur westlich von Hardecourt drückten di« Franzosen eine unserer Divisionen in einer Breite von 3 Klm. um 800 Meter aus dem ersten Graben in den zweiten am Westrands von Mau- repas zurück. Die Engländer hatten nicht den geringsten Erfolg gehabt. Und doch halten gerade sie große, »usschwei- sende Hoffnungen auf die Unternehmung dieses Tages ge- setzt; sicher nunmehr rndtich durchzubrechen, hatten sie sogar Kavallerie in großen M«ffen hinter der Front brreitgestellt, um nachzustoßen. Ein Teil dieser unglückseligen Reiterscharen wurde zur Attacke angesetzt und natürlich von unserer Infanterie wehrlos znsammengeschsffen.
Die Engländer haben in ihrem Heeresbericht die Tatsache eine« große« gemeinschastlichen Angriffe» überhaupt vollständig verschweigen müssen, die Franzosen haben ihre unbedeutenden Erfolge phantastisch aufgeputzt, um sich über ihre furchtbare Enttäuschung in ihrer An zu trösten.
Von nun an haben die Feinde in Abstände von wenigen Tagen immer auf, neue versucht, mit Aufgebot ihrer ganzen Angriffskraft unsrre jetzt fest «usgebauten Linien zu erschüttern Am 22., 24., 27.. sor ollrm am 30. Juli setzten jedesmal aus größeren Frontabschnitten nach »erschweri-
derischer Artillerievorbereitung wütende Infanieriestürme ein, deren Gesamierfolg indessen gleich Null gewesen ist. Lediglich die Trümmerstälte des Dorfes Pozieres fiel am 25. in die Hände der Engländer. Dies? ist der einzige Fortschritt, welchen der Feind auf seiner ganzen Front tm Lause des letzten Iulidrittels trotz mehrerer Massenanstürme und vieler Tag und Nacht weiter tobender Etnzelangriffe hat erzielen können!
Das schwierige Gelände hei PinSk.
Wie der .Verl. Lokalanz." aus Stockholm erfährt, schreibt die .Nowoje Wremja" in einer Schilderung der schwierigen Loge 'der Armeen bei den Pinsker Sümpfen, nur wenige Bändrrrvege führten durch den Sumpsdistrikt, di« äußerst gefährlich seien. Ein Fehltritt sei vernichtend. Die Soldaten requirierten für die Zufuhr kleine Kähne, sogenannte Seelenverkäufer, von der Bevölkerung, die aber oft versinken, sodaß die Heere wochenlang ohne Zufuhr blieben. Ruffische Vorposten seien in großer Zahl in dem sumpfigen Gelände umgekommen.
Der bulgarische Vormarsch a« der Galonikisront.
Bern, 25. Aug. WTB. Der .Temps" meldet aus Athen: Drei griechische Divisionen sind in Kaoalla ringe- schifft worden. Die griechischen Festungswerk« sind den Bulgaren mit Geschützen und Munition ausgeliefert worden.
Dem „Verl. Lokalanz." zufolge wollen dir .Münchner Neuesten Nachrichten" erfahren haben, daß die in Saloniki gelandeten italienischen Truppen nur unter der Bedingung von General Ladorna abgegeben worden seien, daß sie nicht gegen Deutsche zu Kämpfen hoben.
Der Verlaus Däuisch-WestindienS abgelehul
Kopenhagen, 24. Aug. WTB. (Ritzax-Bureau.) Der als Ausschuß zusammengetretene Landsting hat mit 39 Stimmen den Verkauf der dänischen Antillen übereinstimmend mit der von I. C. Cristensen im Bolkething singe- brachten Tagesordnung abgelehnt. Im Bolkething war diese Tagesordnung abgelehnt worden. 7 Mitglieder stimmten für den Verkauf, 3 enthielten sich der Abstimmung, 13 waren abwesend. Am Freitag dieser Woche hält der Landsting eine öffentliche Sitzung ab.
Chile und die Schwarze Liste.
Bern. 25 Aug. WTB. Der .Temps" meldet aus Santiago de Chile: Infolge der durch die schwarzen Listen verursachten Schwierigkeiten haben die deutschen Nitrate- ssbriken die Arbeit eingestellt. Di« Folge davon ist eine bedeutende Verminderung der für die chilenische Handelsbilanz hochwichtigen Erzeugung der Nitrate und ein erheblicher Rückgang der Staatseinnahmen, deren Hauplquelle der Ausfuhrzoll auf Nitrate ist.
Aus Stadt und Land.
Nagold, 26 . August 1016.
K 8 N 8 WMW MHveutklfer.
Das Eiserne Kreuz erhielten Reservist Ioh. Schwarz von Waiddors OA. Nagold, im Res.-Ins.-Rgt. 119, vor Kriegsausbruch Vorarbeiter im Baugeschäst Alber, Calw; Erwin Schwarzkops, Sohn des Gerbermeisters Schwarz- Kopf von Nagold.
De» Heldentod fürs Vaterland
starb im jugendlichen Atter Hermann Lehre, Sohn des Rosenwiri« Lehre von hier. Der junge Held, der sein Leben in treuester Pflichtersüllung fürs Vaterland opferte, diente aktiv beim 186er Infanterieregiment und war von Berus Metzger, welches Handwerk er bei seinem Oheim. Metzger Müller, erlernte. Er war außerordentlich beliebt, sodaß sein Heldentod allgemein schmerzlich berührt. Den Angehörigen, die den einzigen Sohn. Bruder und Schwager verlieren, bringt man herzlichste Teilnahme entgegen! Sein Andenken bleibt in Ehren bewahit!
m»- Wildberg. Aus dem Felde richt, daß der Musketier Hermann Huissel, Sohn des Briefträgers Huissel, für Mut und Tapferkeit mit dem E.ser- nen Kreuz II. Kl. ausgezeichnet worden ist. Er liegt zur Zeit mit einer schweren Kntewunde im Lazarett Homberg a. Rh. Indem wir ihm zu der ehrenvollen Auszeichnung Glück wünschen, hoffen wir, daß er bald vollständig wieder hergestellt werden möge.
Aus de« Nachbarbezirke«. Unterjettige». Zu Gefreiten wurde befördert: Wehrmann Martin Rentschler, Georg Sohn und Tambour David Niethammer, Sottlieb Sohn. — Der Kirchen- gemeinderat hat in seiner letzten Sitzung die Bauern Martin Haag u. David Niethammer als Ergänzungemitglieder gewählt.
Letzte Nachrichten.
(Sämtlich« 6.L.6.)
Basel, 26. Äug. Tel. Nach schwriz. Blättermel- düngen aus London berichtet die Morning Post, daß sich an der Verfolgung der „Deutschland" insgesamt »2 Kriegsschiffe der Entente beteiligt haben. (N. T)
Berlin, 26 Aug. Tel. Der Lok.-Anz. meldet aus Rotterdam: Lord Montague of Beaulieu sagte in einer Rede, daß Deutschland jetzt Ueberzeppeline baue, von denen Anfang Oktober 3—4 fertig sein werden. Cr glaube sogar, daß zwei schon flugfertig seien und eines über der Nordsee manövriere.
Die neuen Luftschiffe sollen 2 Millionen Kubikfuß Inhalt haben und rund 235 Meter lang sein. Sie könnten mit halber Ladung 5000 Kilometer zurücklegen und seien imstande, 5 Tonnen Bomben mitzusühren. Nach Abwurf dieser Last könnten di« Schiffs 5000 Meter hoch steigen. Ihre Maschinen seien über 1500 P S. stark, und sie seien mit Schnellfeuer Kanonen und Ma chlnengewehren bewaffnet. Der größte Wert der Luftschiffe, so sagt Montague, besiehe darin, daß sie alle Aujklärungsdienste für die Flotte besor- gen. (N. T.)
Basel, 26. Aug. Tel, Nach Meldungen schwcizeri- scher Blätter aus London erwägt sdar englische Kriegs- Ministerium die Zurückziehung der in Irland befindlichen 2V vvv Maua englischer Truppe«, um sie als Ersatz für die Verluste an der Westfront dorthin zu senden. N. T.
Wien, 25. August. WTB. Amtlicher Bericht vom 25. August mittags:
Russischer Kriegsschauplatz:
Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl: Westlich von Moldawa und im Bereich des Tartarow- Passes wurden mehrere russisch« Angriffe, zum Teil im Handgemenge, unter große« Verlusten für de» Feind abgewiese«. Sonst bei unveränderter Lage stellenweise Geschützseuer von wachsender Stärke.
Heeressront des Grneralfetdmarschalls von Hindeu- burg : Im Abschnitt Terepelniki-Pienicki wurde dem Feind das von ihm am 22. August genommene schmale Grabenstück wieder entrissen, hierbei 1 Offizier und 211 Mann zu Gefangenen gemacht und 3 Maschinengewehre erbeutet. Wetter nördlich keine besonderen Ereignisse.
Italienischer Kriegsschauplatz.
Gestern abend hielt der Feind unsere Stellungen südlich der Wippach bis Rowa Bas unter lebhaftem Geschützseuer. Gleichzeitig gingen zshlreiche Aufklärungsabteilungen gegen die Front vor. Sie wurden abgewiese«. An der Front der Fassanarr-Alpen ließ nach mißlungenem Angriffen der Italiener auch die Artilleriet ältgkeit nach.
Hiezu da» Illustr. Sonntagsblatt und das Plauderftübchen.
Mutmaßt. Wetter am Tonntag «ud Montag.
Vereinzelte Regensälle.
SS» dt, Schristleiwng v»k«»t«ortltch: R. Tschorn. — Druck aut Verlag de» G. AS. 3ais«»1chr» »mtzvrucker«! (Karl Aals« Riaold.
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