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Freitag, den 25. August

19l6

Erfolgreicher Mgmg der MmfseOe.

Amtliches. :

Bekanntmachung. I

Sammlung der Arüchte des Weißdorns.

3m vateriä rdischrn Interesse sollen die Früchte des Weißdorn« in diesem Jahr gesammelt werden und unter Kontrolle der Regierung zu einem Kaffeeersatzmittel nach besonderem Verfahren verwertet werden. Die Regierung hat zu diesem Zweck die gemeinnützige Kriegsgesellschaft für Kaffeeersatz in Berlin W. 66. Wilhelmstraße 55, gegründet.

Die Bevölkerung. Erwachsene sowie Kinder, wird auf- gefordert, die reisen Früchte de» Weißdorns zu sammeln, sie in einem lustigen Raum im ausgebreiteten Zustande ei­nige Tage zu trocknen und alsdann gegen Empfangnahme von 20 Ps. Sammellonn für dar Kilo luftgetrockneter Früchte an die von der Ortsbehörde bestimmte Stelle abzultefern.

Der Weißdorn kommt in allen Gegenden Deutschlands vor. Ec wächst wild, insbesondere in Laubwäldern, an Wegen und Dämmen. Seine rundlichen, im reisen Zustan­de roten Früchte, auch Mehlbeeren genannt, sind dadurch von anderen zu unterscheiden, daß sie einen sehr harten großen Kern enthalten.

Es sind nun reise Früchte zu sammeln. Die Früchte sind vor der Ablieferung von Blättern, Stengeln und Aesten

zu befreien. Kriegsgeseilschaft für Kaffeeersatz.

*

Borstehende Aufforderung der Kriegsgesellschaft für Kasseersatz wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Es liegt im dringenden öffentlichen Interesse, daß die Früchte des Weißdorns, die bisher im allgemeinen nicht gesammelt und verwertet wurden, sondern verkommen sind, in diesem Jahre in möglichst weitem Umfang für die neue Gesellschaft und zur Gewinnung von Kaffeeersatz nutzbar gemacht wer­den. Denn die Menge a r Kaffeeersatzmitteln, die aus den Früchten des Weißdorns hergestellt wird, kommt in An­rechnung aus die aus Gerste und Brotgetreide herzustellende Menge an Kaffeeersatz Je mehr Kaffeeersatz an Weißdorn gewonnen wird, desto weniger Gerste und Brotgetreide wird für diesen Zweck verbraucht. Die ersparte Menge an Gerste und Brotgetreide bleibt für andere wichtige Zwecke der Boiksernährung, z. B. die Bereitung von Graupen. Teig- waren und drgl. oder auch als Mastfutter für Schweine zur Beifügung.

Die Bevölkerung des Bezirks wird daher zum eifrigen Sammeln der Früchte des Weißdorns (Mehlberren) aus- gesordert. Soweit es notwendig erscheint, wird in jeder Gemeinde eine O lssammelstelle errichtet, bei der die Ab­lieferung der Früchte erfolgen kann.

Den (Sladt-)Schul!heißrriämtern geht der Erlaß des Ministeriums »om 14. dr. Mts N. K. 11979 mit heutiger Post zu. I. B.: Ernst. Reg.-Assessor. «

Barthli der Korber

Bon Jeremias Gotthelf.

(Schluß.)

Es ist nichts wüster anzusehen und nachteiliger, sagte Hans Ult, als so unauegemachte Häuser. Läßt man sie einmal liegen, so bleiben sie liegen, solche Häuser werden nie mehr ausgemacht, aber z'plätzen hat man an ihnen fort und fort, so lange sie stehen.

Aber wie viel würden wir dann schuldig, das wir ver­zinsen müßten? fragte Brnz mit beklommener Stimme. Der Bater selig mußte nichts verzinsen und konnte es kaum machen. He, sagte Hans Uli, rechnet selbst, es werden un­gefähr dreihundert Taler ausgegeden sein, und mit hundert Taler läßt sich noch viel machen, wären also zusammen vierhundert Taler. Es kostet mehr, als ich anfangs dachte, aber ich dachte, es sei besser. d'Sach gleich recht zu machen. Me viel macht das Zins? fragte Züseli halblaut. He. sechzehn Taler macht'«, wenn man das Geld schuldig ist. Sechzehn Taler im Jahr! seufzte Züseli. Es ist schon ein Geld, wer es zahlen muß. sagte Han» Uli. aber ihr müßt es nicht zahlen, ihr seid mir das Geld nicht schuldig, es war Barthlis Geld. Da standen beide und hatten das Maul offen. D's Baters? fragte endlich Züseli. Ja. d's Baters, sagte Hans Ult, und seht, da ist noch mehr, und somit schob er ihnen den wüsten Kübel dar, nahm das Pa­pier weg, welches drin lag, und fast halb voll grober Sil-

Minister a. S. Sr.«. PWlr f

p Stuttgart, 23. August. Eine beflürzende Trauer- Kunde kommt au» Oberstdorf im Allgäu; dort ist im Alter von 73 Jahren der langjährige frühere Leiter des Ministe­riums des Innern, Mmlster a. D. Dr. o. Pischek, nach kurzer schwerer Krankheit gestorben.

Mit ihm ist eine der volkstümlichster Persönlichkeiten Württembergs und ein um da» Land hochverdienter Mann, dem er mehr als 47 Jahre lang seine Dienste gewidmet hat. dahingegangen. Dr. v. Pi? nek war Ende 1912 nach 19jähr!ger erfolgreicher Ministeriätigkeit mit der Bollendung seines 70. Lebensjahrs vom Amt zurückgetreten. Wie da­mals das Scheiden des bedeuiendrn und au,gezeichneten Mannes aus dem öffentlichen und politischen Leben in wei­ten Kreisen aufs lebhafteste bedauert wurde, so wird heute die Trauer über sein Hinscheiden im ganzen Lande groß sein. Trotz seines vorgerückten Alter» war ec von unge­wöhnlicher geistiger Rüstigkeit und besonders während sei­ner Ministertätigkeit von einer geradezu unübertrefflich rn Arbeitsfreudigkeit. Seine reichen Kenntnisse und Erfah­rungen und seine gründliche Beherrschung der Materie haben sich besonder« in der Vorbereitung und Durchführung einer Reihe größerer und wichtiger Gesetzeswrrke. so -der Ber- waltungsreform, der Gemeinde- und Bezirksordnung, der Bauordnung, der Vereinfachung der Staatsverwaltung, der Landeswasseroersorgung, des Körperschaft,beamtenpensions- gesetzes und zahlreicher anderer Gesetze ausgezeichnet be­währt. Die Förderung der Neckarkana.isation ließ er sich brsonders angelegen sein. Vaterländischen und gemeinnützi­gen Bestrebungen der verschiedensten Art hat er uneigen­nützig seine Unterstützung geliehen und noch während der Kciegszeit hat er als Borsitzender de« Städtischen Hiifs- ausschusses seine ganze Kraft in den Dienst der oakerländt- schen Sache gestellt. Persönlich war Dr. v. Pischek von großer Liebenswürdigkeit. ein offener, gerader Charakter, der bei allen Parteien hohe Wertschätzung und Bekehrung genoß.

Bei seinem Scheiden au, dem Amt Hst ihn der König in besonderer Würdigung seiner Berdienste um das Land zum Mitglied der Ersten Kammer aus Lebenszeit ernannt. Die Technische Hochschule Stuttgart ernannte ihn für seine hervorragenden Verdienste um die Technik während seiner 19jährigen Ministeriätigkeit zum Dr. Ing. ehrenhalber. Die Stadt Stuttgart hat seine Verdienste auch um die Stadt durch die Benennung einer Straße auf der Gäns- Heide nach ihm geehrt.

Mit der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes wird der Name Dr. o. Pischeks für immer ehrenvoll oeiKunden bleiben.

... , ....

berstücke war er. Da vergingen beide fast und Züseli sah den Alten an mit einem Blicke, als ob es sagen wollte: Warum hältst du uns zum Besten? Sieh mich nur an, Frauelt, ja, es war eueres Baters Geld, jetzt ist'» euer Geld; und nun erzählte ihnen Hans Uli den Hergang, gab ihnen das Papier zur Hand, aus welchem von den Män­nern verzeichnet stand, wie viel sie im Kübel vorgesunden, woraus sich ergab, daß der bessere Teil noch vorhanden war.

Sie standen da, daß es wohl kein großer Unterschied war zwischen ihren Gesichtern und dem Gesicht, welches Loths Weib machte und das man noch in der Kirche zu Dobderan, freilich etwas verblichen, sehen kann, als es hinter sich sah und die brennenden Städte ihm in die Augen fielen; indessen der Ausgang war anders. Züselis Gesicht versteinerte nicht, kriegte zuerst Leben, und Wasserbäche strömten aus seinen Augen, daß der Bater so bös gehabt und so viel Geld, daß er sich nichts gegönnt und nur für sie gehauset, daß sie es nicht gewußt und nichts für ihn getan, nicht den Doktor geholt oder ihm wenigstens doch etwa« gegeben hätten. Nun. sagte endlich Han« Uli, es freut mich, daß du daran sinnest und zuerst weinest und nicht jauchzest. Daneben höre jetzt mit Weinen aus und plage dich nicht zu sehr mit dem Kummer, er habe sein« Sache nicht gehabt. Er wollte es so. und das war seine Freude, und wie das Sprichwort sagt: es habe jeder Narr Freude an seiner Kappe, so tst's meine Meinung, daß man ihm diese Freude nicht störe, das ist sein Wohlleben, und wenn er euch jetzt gesehen und eure Gesichter, so hätte es

Die Schlicht m der Somme im Mmol M.

Zweiter Teil.

IV.

(W.T.B.) Der zweite Lag brachte aus der ganzen Front die Fortsetzung der erbitterten Angriffe. Nördlich der Somme war den Gegnern kein stärkerer Erfolg beschieden, nur wieder hohe blutige Verluste. Südlich des Flusse« in- dessen gelang es uns zwar. Estrees gegen wütende Angriffe zu halten, aber die Dörfer Buecourt, Herbecourt. Asseoillers fielen in die Hand des Feindes. In der Nacht vom 2. zum 3. Juli sah sich die rechte Flügeldivision des hier sech- lenden Armeekorps genötigt. In die Linie Biaches-Barleux zurückzugehen.

Es sollen nun in folgendem zunächst die weiteren Er­eignisse südlich der Somme vom 3. bis 14. Juli betrachtet werden. Hier war am Abend des 3. Juli die Lage die, daß unsere vordere Linie sich von Biaches über die dem Feinde zugewandten Dorfränder von Barleux. Belloy und Eftrees nach Soy court zog. Durch die Losiösung der rechten Flügeldivision vom Feinde war vor ihrer Front ein Zwischenraum entstanden, in den Feind nur zögernd vor­rückte. Der 3. Juli blieb ohne Insanterieangriffe. doch lagen unsere neuen Stellungen beständig unter schwerstem Alttllerieseuer. Mitten zwischen beiden Fronten lag völlig verlassen da» Dorf Flaucourt. Es wurde erst in der Nacht vom 3. zum 4. vom Feinde besetzt. Inzwischen waren hin- irr dem Südabschnitt erhebliche Verstärkungen an Artillerie und Infanterie eingelroffen; die jerstere nahm die neuen feindlichen Stellungen unter scharfes Feuer, die letztere brachte den erschöpften und zurückgezogenen Truppen der vordersten Linie die wohloerdiente Ablösung. Durch Osfi- zierpatrouillen stellten wir fest, daß der Feind sich an den äußeren Rändern von Flaucourt und Asseoillers eingrud. Am Abend dieses Tages begannen weitere feindliche Borstöße auf der Linie Belloy-Esttees-Soyecourt. Der Feind nahm Belloy und stieß weiter nach Süden vor. wurde aber durch Gegenangriff wieder in das Dorf hineingcworsen und aus die Straße Barleux-Berny zurückgedrängt, welche noch heute den Verlauf unserer vorderen Stellungen bezeichnet. Ber- geben« brach der Feind zwischen Estrees und ISoy. court nach Deniecourt vor und herein, unsere Reserven warfen ihn wieder hinaus. Am äußersten rechten Flügel de« Süd- abschnitt», am Somme-User, drückte der Feind eine weit vorgeschobene Kompanie aus da« rechte Somme-User zurück; die Weichenden sprengten hinter sich die SommebrÜcke bei Halle in die Luft. Im übrigen hielt der rechte Flügel bei Biaches. Noch in der Nacht vom 4. zum 5. Juli scheiterte ein feindlicher Angriff auf Biaches in unserem Sperrfeuer.

Inzwischen waren weitere Verstärkungen eingelroffen.

ihn gelächert wie sein -Lebtag noch nie. Diese Freude wol­len wir ihm wohl gönnen, aber nicht mehr, andere Leute brauchen nicht zu verstaunen über Barthlis Schatz. Wenn es ous mich ankäme, ich ließe davon nichts unter die Leute. Daneben macht, was ihr wollt, dir, Fraueli, wäre das eine schwere Zumutung.

Benz sagte, er danke für den Rat. er sei ganz der Meinung, die Leute wären jetzt so gut, wenn sie vernähmen, wie reich sie geworden, würden sie mißgünstig. Das Best werde sein, daß sie Land kauften, daß sie eine Kuh halten könnten. Da lachte der Alte herzlich, sagte endlich: Habt nichts für ungut, aber das wäre gerade das Dümmst. Meinst nit, es nähme die Leute wunder, woher du das Geld hättest, wenn du dich plötzlich so aufließest? Doch d'Hauptsach ist die: Du willst ein Korber werden und das ist recht, du siehst, es hat seinen silbernen Boden. Aber was ihr verdient, was die Haushaltung kostet, überhaupt wie das Haushalten geht, das wißt ihr nicht. Jetzt hürschet nicht alles durcheinander, meinet, es möge sich alles erge­ben. alles erleiden, auf welche Weise die meisten Weiber- gittlein dahin gehen, man weiß nicht wie, und wo man obendrein noch Boden verliert. D'Hüsli laßt aurbauen, dann hauset fort ungefähr so wie bisher. So erfahret ihr genau, was ihr oei dienet und was ihr braucht, ob ihr übrig habt oder zu wenig, und d'Laters Seid laßt einstweilen ruhig, als ob es gar nicht da wäre. Läßt Gott euch gesund, so werdet ihr ohne Zweifel mehr verdienen als brauchen, daraus könnt ihr euch nach und nach Sachen anschasfen, und deren braucht ihr viel, denn ihr habt von allm Sachen