deutschePest"boz1llus dem britischen an Leistungsfähigkeit

überle^en^ist. ^ ^r. WTB. Lloyds melden aus Great-

Aarmouth von gestern: Der holländische DampferVota- vier V", mit gemischter Ladung von London nach Roller- dam unterwegs, ist heute in die Lust geflogen. Bier Mann d-r Besatzung wurden getötet, der Rest wurde gelandet.

Rotterdam. 17. Mai. WTB. Der im Dienst der Defense Nationale stehende Dampfer .Saint Corentin" <219 Registertonnen) lief vor Dünkirchen auf eine Mine und sank.

Die britische Niederlage im Sudan.

Wie aus zuverlässiger Quelle gemeldet wird, entsand­ten die Engländer auf zwei Schiffen englisch-indische Trup­pen nach Port Sudan. Diese Truppen, die gegen den Imam von Darfur verwendet werden, erlitten eine schwere Niederlage, worauf der Imam einige wich­tige Ortschaften besetzte.

Konstantinopel. 17. Mai. WTB. Das Hauptquartier meldet: Keine Veränderung auf den verschiedenen Fronten. Die Russen erzählen in ihren Berichten vom 6. und 7. Mai, daß sie unsere Offensive in der Richtung Er­zin djan und mit ihr Bortruppen von uns in der Ge­gend von Semas zurückgeworsen hätten. Da keine der­artigen Bewegungen zur angegebenen Zeit stattgefunden haben, werden dis russischen Berichte schon allein durch diese Tatsache widerlegt. Die Raffen haben ferner ihre Beute in Trapezunt übertrieben. Wir weisen jede Behauptung zurück, die daraushin zielt, die Beute größer zu machen, als sich aus unseren Berichten ergibt. Der englische Bericht vom 26. April über die Kämpfe bei Katia sagt, daß die Engländer uns 4 Maschinengewehre abgenommen hätten. Diese Meldung ist unbegründet. Wir haben schon in unserem Bericht vom 25. April die Beute mitgeteilt, die wir in Katia machten. Wir hatten außer einigen Gewehren Gefallener nichts verloren und stellen die sich darauf beziehenden englischen Angaben in Abrede.

Rücktritt Sir Arthur Nieolsons.

London. 18. Mai. WTB. (Amtlich.) Sir Arthur Nicolson, ständiger Unterfekretär im Auswärtigen Amt, hat gebeten, zurücktreten zu dürfen, da seine Gesundheit ange­griffen sei und er st in Amt noch 18 Monate lang verwal­tet habe, nachdem er schon den Entschluß zum Rücktritt gefaßt gehabt habe. Er schlug vor, daß Lord Hardinge, der das Amt vor ihm versah, es wieder übernehmen solle, Lord Hardinge willigte ein, das Amt einstweilen zu über­nehmen.

Sir Arthur Nicolson und Lord Hardinge scheinen ein­ander auf ihren Posten abzulösen. Hardinge war der Borgänger Nieolsons als Botschaster in Petersburg und wird nun sein Nachfolger auf dem wichtigen Posten des Untsrstaatssedretärs im Foreign Office, der an der Spitze des Beamlenstabes steht, dem König über auswärtige Po­litik Borträge zu halten und der einflußreichste Berater und sehr häufig der Leiter der auswärtigen Politik Englands ist. Mit Nicolson verschwindet aus dem englischen Staats­dienst einer der wütendsten Feinde Deutschlands, aber nur um einem nicht weniger wütenden Platz zu machen. Er war eines der erfolgreichsten Werkzeuge der Einkreisungs- politib Eduards VII. und hat mit Iswolski im Jahre 1907 den englisch-russischen Vertrag unterzeichnet, mit dem die antideutsche Koalition der europäischen Großmächte das größte Hindernis verhüllte, wenn auch nicht beseitigte, das ihr im Wege stand: den englisch-russischen Interessengegensatz. Ni- rolson steht im stebenundsechzigten Jahre. Es ist wahrschein­lich, daß seine politische Rolle ausgespielt ist.

Amerika und England.

Wie dasBerl. Tagebl." aus Rotterdam erfährt, empfing, derTimes" zufolge, das amerikanische Staats­departement von England ein Memorandum, worin Eng­land die amerikanischen Forderungen bezüglich des Dampfers China" bewilligt. England will die Gefangenen be­kanntlich 36 Deutsch-, Oesterreicher und TjNken aus- liefern. Wiewohl es sich entschuldigt, behalt es sich doch hinsichtlich einer prinzipiellen Zustimmung seine Entschei­dung vor.

Asquith in Irland.

London, 15. April. WTB. Daily News melden aus Dublin vom 14. Mai: Es war hohe Zeit, daß Asquith "ach Irland kam, um die Entwickelung einer sehr üblen Lage zu verhindern. Die Massenverhaftungen. Haussu­chungen und viele andere Dinge haben eine nicht zu bestrei­ke Erbitterung hervorgerufen. Das Kriegsrecht hat die schlechtesten Elemente der Bevölkerung nach oben gebracht. . London, 18. Mai. WTB. (Reuter.) Die Mitteilung. ° Asquith Mitglied des irischen Geheimen Rats gewor- oen ist, wodurch er tatsächlich Mitglied der Regierung in Irland wird, hat hier großes Iistecesse erregt und zu vielen Vermutungen Anlaß gegeben. Es ist das erstemal, daß ein englischer Premierminister in den Geheimen Rat Irlands emgetreten ist. Der Schritt, durch den Asquith eine direkte «timnie in den Einzelfragen der Verwaltung Irlands er­halt, wird als ein weiterer Beweis dafür angesehen, daß aer Premierminister keine Mühe scheut, um eine Besserung °er Verhältnisse in Irland herbeizuführen.

^iri japanischer Protest an Amerika.

volittk^owoje Wremja" meldet aus Tokio, daß sich die Beziehungen zwischen Japan und den Bereinig- lebkak« ^ neuerdings verschärft haben. In Japan herrscht ya>le Entrüstung wegen des neuen Einwanderungsgesetzes

der Bereinigten Staaten. Die japanische Regierung be­auftragte ihren Gesandten in Washington, bei der amerika- nischen Regierung Protest gegen das neue Einwanderungs­gesetz zu erheben, da sich dieses Gesetz fast ausschließlich gegen die japanische Einwanderung und gegen das japani­sche Kapital in den Bereinigten Staaten richtet.

Eine Anzahl japanischer Blätter führt dieserhalb gegen die Verein. Staaten eine scharfe Sprache und betont, daß es eine Schmach sei, wenn sich die Verein. Staaten die Absicht herausnehmen, die japanischen Emigranten als Men­schen zweiter Klaffe zu behandeln.

Jos KiMMitz io der SteewskW.

Die Verhandlungen im Bundesrat mit den Finanz­ministern der Einzelstaaten über die Steuervorlage haben nach derGermania", die augenscheinlich gut unterrichtet ist, zu einer UerstSudigimg geführt. An indirekten Steuern werden nach dem Kompromiß zur Erledigung gelangen: die KrHöhaag der Wostgevührrn in etwas geänderter Form, der Arachlurknvdeostempek und auch die zunächst um­strittene GavaK- und Zigarettsusteuer einschließlich der Zigarettensteuer. Auch die vom Steuerausschuß beschlossene Umsatzsteuer ist nunmehr gesichert, nachdem der Bundesrat seine Zustimmung beschlossen hat. An direkten Steuern werden kommen: eine einmalige Aögaöe vom Uermöge«. Man geht dabei von der Annahme aus, daß 10 Prozent aller Vermögen dem Kriegsgewinn gleich zu erachten sind. Don diesen 10 Prozent aller Vermögen von 20000 -6 aufwärts soll eine einmalige Abgabe von 10 Prozent erho­ben werden. Diese einmalige Vermögensabgabe wird in die Kriegsgewinnsteuer hineingearbeitet, die als zweite direkte Steuer kommen wird. Die gesamte Annahme aus den genannten indirekten Steuern und aus der einmaligen Ver­mögensabgabe wird auf ruud 750 Millionen Mark ver­anschlagt. Mit der Kriegssteueroorlage hatte der Ausschuß bekanntlich auch die Besteuerung des Kiukommeuszuwachses beschlossen. Gegen diesen Beschluß hat der Bundesrat Widerspruch erhoben, ebenso gegen die Wiederholung des Wehrbeitrags. Dieser letztere kommt daher nicht mehr in Frage, und ebenso sind aus der Kriegsgewinnsteueroorlage die Beschlüsse betreffs den Einkommenzuwachs wieder ge- strichen worden. Die Kriegsgervinnstrner soll erhove« Werde« von jedem Zuwachs des Uermögeus von 3000 Mark aufwärts.

Im Berl. Lok.-Anz. heißt es, dem Kompromiß werde man einzig und allein unter dem Gesichtspunkt Geschmack abgewinnen können, daß auf diese Weise wenigstens ein einmütiges Votum der bürgerlichen Parteien erzielt werden würde. Auch die .Tägl. Rdsch. meinte daß sich dis bür­gerlichen Parteien verständigen würden. Zu überwinden sei noch die Gegnerschaft der Fortschrittlichen Bolkspartei gegen die Tabaksteuer, sowie die der Konservativen gegen die Besißsteuer.

Der Wechsel in den Reichsämtern.

Zum Wechsel in den Reichsämtern sagt die Bossische Ztg., die List; der Kandidaten, die für die Nachfolge des Reichsschatzsekretärs Dr. Helfferich in Frage kämen, falls er tatsächlich zur Leitung des Reichsamts des Innern berufen werden sollte, werde um einen neuen Namen verlängert. Man habe von der ernsthaften Kandidatur eines süddeut­schen Finanzministers gesprochen, der als tüchtiger Finanz- mann sich bereits einen Namen gemacht habe.

Deutscher Reichstag.

Der Reichstag trat zu neuer Sitzung am Mittwoch zusammen. Das Haus erledigte die verschiedenen Klais im Eilzugstempo. Aussprachen sind größtenteils überflüs­sig, weil die Kommissionen die Vorarbeiten besorgt haben. Beim Etat für das Reichsschatzamt werden 500000 -6 für Beschaffung von Geschäftsräumen für die Reichsentschädi­gungsdommisston bewilligt, die das Grundstück Biktoria- straßs 34 beziehen wird, das früher vom Militärkabinett in Anspruch genommen war. Der Reichstag machte den aus­drücklichen Vermerk, daß dis spätere Verwendung des Geldes Vorbehalten bleiben soll. Nach Bewilligung des Etats für das Reichsschatzamt wird der Etat für den Rech- nungshof des Reichs oorgenommen, der gleichfalls wider­spruchslos bewilligt wird. Der Abg. Frhr. o. Gamp (D.F.) regt eine Vereinfachung des Rechnungswesens und der Rechnungskonirolle an. Staatssekretär Helfferich erklärt, daß der Anregung nachgcgangen werden soll. Es folgt dann der Etat für den allgemeinen Penfionsfonds, der gleichfalls nach kurzer Berichterstattung des Abg. Mcyer- Hersord bewilligt wird, ebenso wie der Etat Nr das Reichs­eisenbahnamt. Bei dem daraus folgenden Etat für die Verwaltung der Rrichseisenbahnen ergreift der soz.-dem. Abg. Fuchs das Wort und bittet dringend um Aushebung der Bee Kehrsbeschränkungen in Elsaß-Lothringen. Zum Schluß seiner Rede gibt der Abgeordnete dem Wunsch nach Teuerungszulagen für die Eisenbahnarbeiter und Unter- beamtcn Ausdruck. Die Abgg. Röser (F.B.), Ickler (N.) und Haegy. die nach Fuchs sprechen, geben ähnlichen Wün- schen Ausdruck. Minister von Breitenbach erhebt sich zu einer kurzen Ansprache und erklärt, daß den Wünschen der Vorredner nach Möglichkeit Rechnung getragen werden soll. Es wird dann der Etat für Reichsetsendahnen bewilligt und es folgt die Beratung des Etats der Reichspost- und Tele- graphenvcrwaltung. Der Berichterstatter geht zunächst auf das Wirken der Feldpost ein. Die von ihm genannten Zahlen, die die ungeheure Tätigkeit der Feldpost beweisen, machen sichtlichen Eindruck auf die Abgeordneten. Er dankte dann der Postoerwaltung für die Fürsorge, die sie ihren Kriegsbeschädigten Angestellten erweist. Siaatssekr. Krätke

«hebt sich gleichfalls zu einer kurzen Ansprache, der Etat wird jedoch noch nicht erledigt. Die Abg. Nacken (Ztr.), Taubadel (Soz.) und Hubrich (Freis. Bp.) ergreifen das Wort und bringen sämtlich Wünsche der Beamtenschaft vor. Sodann vertagte sich bas Haus.

Kleine vermischte Nachrichten.

Paris, 17. Mai.» WTB. Wie Temps meldet, ist Brigadegeneral Krien den Wunden erlegen,.die er am 18. April an der Front erhalten hatte.

Petersburg, 18. Mai. WTB. Prtersb. Tel.-Ag. Die französischen Minister Biviani und Thomas haben Rußland wieder verkästen.

London, 17. Mai. WTB. Das Oberhaus hat das Sommerzeitgesetz angenommen.

Aus Stadt und Land.

Nagold, 19. Mai ISIS.

Kriegsverluste.

Die wiirtt. Verlustliste Nr. S88 verzeichnet: Heinzelma»» Friedrich, Kälberbronn, I. veiw, Koch Peter, Gesr., Dollmaringen, l. vew., Dürr Gottl., Bizeseldw., Mindersbach, verwundet.

Befördert werden: zum Oberleutnant der Leutnant d. Res. des Gren.-Rgt. 123, Bosch (Horb) im Ers.-Bail. Landw.-Inf.-Rgt. 124; zum Leutnant d. R. der Dizewacht- Meister Hörz, Julius. (Calw) im Landw.-Feldart.-Rgt. Nr. 1 XIII; zum Leutnant der Landw.-Inf. 2. Ausg. der Dtzefeldwebel (Osfizierstellvertreter) R a 1 h, Friedrich,j(Ca!w) im Landst.-Ins.-Batl. Biberach (XIII. 17.).

Der Urlaub der württ. Staatsbeamten ist Heuer aus drei Viertel des ihnen im Flieden zustehenden Urlaubs festgesetzt worden. Voriges Jahr wurde nur die Hälfte des normalen Urlaubs bewilligt.

7. Staatslotterie. 5. Klaffe. 9. Ziehungstag. Aus Württemberg gefallene Gewinne: 3000 -6 auf Nr. 176 917, 178 506, 188197. 1000 ^ aus Nr. 174 535 179 970, 188 328, 219 470, 224 789. 500 aus Nr.

30 877, 30 943. 174826, 176 469, 186 677. Außerdem 147 Gewinne zu 240 »6. (Ohne GeMhr.)

Das Rote Kreuz braucht Wer«! Der Liebes- gabenabteilrmg des Roten Kreuzes find im ersten Kriege- jahr 13 750 Flaschen Wein gespendet worden, seit dem 1. August 1915 aber erst 2 418 Flaschen. Die Keüerbestände sind deshalb zur Zeit sehr geringe geworden, während der Bedarf an Wein für Lazarette, Feldlazarette und Lazarett­züge anhält. Inzwischen hat die gute Weinernte des Jah­res 1915 die Keller der Weinhandlungen und der Privaten mit reichen Vorräten versorgt. Im Interesse der vielen Verwundeten wäre dos Rots Kreuz für neuerliche Spenden an Wein namcntlich Rotwein sehr dankbar.

Sammelt Brombeerblätter! Jetzt ist gerade die richtige Zeit, sie zu sammeln, denn jetzt kommen sie, von der Frühlingssonne geweckt, hervor, und die jungen Brom­beerblätter können zur Bereitung eines aromatischen und bekömmlichen Getränks benutzt werden. Sie werdend in scharfer Sonne oder, wenn diese nicht vorhanden ist. auf reiner heißer Herdplatte sehr bald nach dem Abpslücken - getrocknet. Werden sie trocken aufbewahrt, so halten sie sich einige Zeit und können dann in derselben Weise wie echter Tee aufgebrüht werden.

r Böckiugeu. Der getrennt von seiner Frau lebende Hammerschmiedebesttzrr Schaumaier von Hohenstein OA. Besigheim ist in der Küche ciner hiesigen Wirtschaft tot aujgefunden worden. Der Genannte war-aus dem Gast­zimmer weggegangen und blieb längere Zeit fort. Als'die Wirtin ihre Küche verschlossen fand, schöpfte sie Verdacht und ließ durch die Polizei die Küche öffnen. Dort fand man Schäumaisr mitten in der Küche aus eirnm Sluhls sitzend tot auf; er hatte den Gashahnen geöffnet und sei­nen Tod durch Gasvergiftung gefunden.

r Aulendorf. Ein 46 Jahre alter Mann wurde beim Langholzabladen in der Mühle von Vinzenz Störk in Sleinenbach beim Losmachen einer Kette von einem herabfallenden Stamm getroffen und war sofort tot.

Landwirtschaft, Handel und Beckehr.

Altensteig, 18. Mai. Dem gestrigen B'ehmarkt waren zugesühn: 33 Paar Ochsen und Stiere. 38 St. Kühe. 28 St. Iu^g- oder Schmalvieh. Es wurde bezahlt für Ochsen und Ericre 15173610 pro Paar, für Kühe 812 1410-6 pro Stück, für Jung oder Schmal­vieh 3601118 pro Stück. Dem Schweinemarkt waren zugesührt: 107 St. Milchschweine und 22 St. Läuferschweine. Es galten Milchschweine 120152 -6 pro Paar und Läuferschweine 175246 -6 pro Paar.

Letzte Nachrichten.

(Sämtlich- KL8.)

London, 17. Mai. WTB. Reuter meldet aus Washington: Präsident Wilson hat die jüngste Bot­schaft des Papstes beantwortet. Bon amtlicher Seite wird zwar eine Aeußerung über die Antwort Wilsons ab- gelehnt, doch wird angedeulet, doß der Briefwechsel nur entfernt auf die Frage des Friedens in Europa Bezug nimmt. Dem Vernehmen nach hat Wilson dem Papst mit­geteilt, er sei eifrig darauf bedacht, die Vereinigten Staaten von einem Krieg fernzuhallen und alles Mögliche zu tun. was sich mit der Wahrung der Ehre und der Rechte der Ber. Staaten vertrage. Weder die Botschaft des Papstes, noch Wilsons Antwort werden veröffentlicht werden.