hatte eine blutige Beule am Kopf ur.d Holle, nachdem der Santtälsunterosfizier kunstgerecht „seinen ersten Verband auf dem Schlachtfeld" gemacht hatte, schon nach, wenigen 100 Meter die Kompanie wieder ein. Als erster Verwundeter des Bataillons und noch dazu von der allermodernsten Waffe verwundet, war der wackere Wehrmann sehr stolz und tat sehr wichtig. Der Batalllonskommandeur freilich meinte später in Moutiers, als er den unter feinem wackelnden Helm profitlich schmunzelnden Mann beglückwünschte: „Na. Wehrmann, gut isch gange: aber aussthen tun Sie, wie wenn Sie von der Kirchweih kämen!" (W. P. C)
Abgewiesene feindliche Unternehmungen im Westen.
Sch«»ermann berichtet der „Deutschen Tageszeitung" aus dem Großen Haup?quartier unterm 16. Mai: Die letzten Tage Kennzeichnelen sich durch eine größere Anzahl von feindlichen Unternehmungen aus, die alle nur in lokaler Begrenzung eingesetzt haben und nirgends zum Erfolg führten. So habe» die Engländer im Abschnitt von Hulluch mit großer Geste einen Angriff unternommen, der sie bis zu unseren Gräben vorbrachle, aus denen sie sofort wieder hinausgeworscn wurden. Die Franzosen, die in den letzten Tagen südlich der Somme in der Champagne und gestern in der südlichen C6te Lorraine aktiv wurden, sind allenthalben mit großen Verlusten restlos abgewiesen worden.
Sehr ernst nehmen die Franzosen ihre Bereiche, den Aktionsradius um Verdun durch Angriffe gegen unsere jüngsten dortigen Geländegewinne wieder zu erweitern. So trugen sie vor drei Tagen einen starken Angriff gegen die Südwrstecke des Molar, courtwalde« bis zu u: seren Stellungen vor, mußten aber dann unter schweren Verlusten zurückgehcn. Angriffe am selben Tags an der Südostecke des Aoocourtwaldes, in der Gegend des Termitenhügels, am Toterr Mann und gegen die Steinbruch- ftellungen im Westen von Bavx zerschellten ausnahmslos. Trotzdem die gestrigen französischen Unternehmungen gegen den Westhang drr Höhe 304, also in Richtung des Termitenhügels, sich als ganz aussichtslos gegen die Festig- keit unserer neuen Stellungen erwiesen, wiederholten die Franzosen den Angriff viermal am Nachmittag.
Eine eigenartige Artillerieum-rnehmung versuchten die Franzosen gegen die glänzend ausgebauten Unterstände einer Division an der Aisne. Sie verschossen aus diese in kurzer Frist viele tausend Granaten. Das Ergebnis waren einige wenige Tote und Verwundete.
Kämpfe am Wardarflust.
Aus Konftantinopel berichtet die Franks. Ztg.: Aus Salontk wird gemeldet: Nachdem die Franzosen die Griechen, die vorher die Kanonen des Forts unbrauchbar gemacht hatten, gewaltsam aus Fort Dowaiepe entfernt hatten, gingen die Franzosen und Engländer aus beiden Seiten des Wardarflusses vom äußersten rechter! Flügel von Do- watepe bis Majadag zur Offensive über. Seit drei Tagen wird in diesem Getändeabschnitt gekämpft. Es läßt sich vorläufig nicht sagen, ob es sich um einen Generalangriff oder nur um eine im großen Stile geplante Erkundung handelt.
Gleichzeitig wird dem genannten Blatte aus Basst gemeldet: Das Drängen Clemenceaus nach einer kräftigen Offensive hat Heros eifersüchtig gemacht. Cr verlangt in seiner „Bicto?re„, daß endlich die Armee von Salonik in Bewegung gesetzt wird, um den Balkan in Bewegung zu setzen, die Bulgaren zu besiegen, die Griechen und die Rumänen mitfortzureißen und in Ungarn einzubrechen. Er stellt sich vor. daß eine derartige Unternehmung sehr leicht gelingen muh, weil die Bulgaren keine seste Front besäßen, sondern sich in Schützengrabenlinien befestigt haben, die leicht zusommengefchoffen und umzingelt werden könnten. Dagegen sei es aus der französischen und auf der russischen Front unmöglich, zum Ziel zu gelangen. „Aus beiden Fronten", so sagt Heros, „haben unsere Feinde eine wahr- haste Mauer misgebaur, die vom angegriffen werden muß,
Die Tome halt« den ganzen Tag gleichsam gebraten. Ihr kleiner Vorrat an Wein war bereits am ersten Tage daraus- grgangen. Sie hatten die Bouteillen dafür mit Tasfia füllen lassen, den sie mit Wasser verdünnt getrunken, aber auch der war zu Ende gegangen und Martin eben deswegen auf einer Entdeckungsreise nach frischem Proviant.
Weit hinter ihnen lagen die Niederlassungen der A kodier. Martin hatte sie versichert, daß sie bald auf amerikanische. oder wie er sie nannte, Cochonyankecs treffen müßten, die sich hier eingenistet, dem Verbote der spanischen Regierung und dem Haffe der Kreolen und der Eifersucht der Akadier zvm Trotze, um welche alle sie sich aber ebensowenig kümmerten, versicherte Martin, wie er u« das Summen der Moequittos im letzten Oktoberviertel.
Aber trotzdem." fährt der Graf fort, „wären wir jetzt froh gewesen, etmn dieser Republikaner nahe zu haben.
Stoß einmal in das Horn, ersuchte mich Gaston; ich kann es nicht, die Zunge klebt mir am Gaumen. Wo nur der alberne Innge solange bleibt?
Und ich stieß in das Horn.
Und indem ich so tot, sahen wir beide zugleich aus und der fröhliche, halb mutwillige Geist verschwand von unseren Gesichtern und wir schauten.
Gut," fuhr der Gras fort, .der Ton gab nicht jenen Hellen, klaren Widerhall, der bei reiner Atmosphäre das Herz des Jägers so sehr erfreut und seine Nerven stärkt — er klang dumpf m>d kurz; und die Wahrnehmungen, die sich uns ausdrängen, waren wenig geeignet, uns in unserer frohen Laune zu erhallen. Wir waren, wie gesagt, am
denn sie geht in Frankreich von der Nordsee bis zur schweizerischen Grenze und in Rußland vom Baltischen Meer nach der rumänischen Grenze. Es ist also unmöglich, sie zu umgehen. Ich behaupte nicht, daß wir nicht dazu gelangen werden, eine Bresche in diese Mauer zu legen; aber ich meine, daß das eine ungemein schwierige Operation ist, wie die Deutschen selbst jetzt vor Verdun erfahren." Heros beklagt sich schließlich, daß die Engländer und dis Russen ihre verfügbaren Truppen nach dem Orient, nach Frankreich und nicht nach Salonik geschickt haben.
Oesterreichifche Erfolge gegen die Italiener.
„Ein wichtiger Erfolg" überschreibt Major a. D. E. Morath im „Berliner Tageblatt" einen Artikel, dem wir folgendes entnehmen: Seit einiger Zeit ist der Kampf Oesterreich-Ungarns gegen Italien lebhafter geworden. Es ist nicht unmöglich, daß bei einem Andauern der Erfolge aus seiten unserer Verbündeten man davon sprechen kann, daß der nunmehr einjährige Krieg in ein neues Stadium eingetreten ist. Die wichtigste Nachricht sagt uns der Generalstab des k. k. Heeres am 15. Mai. Südlich des Suqanolales, sowie auf der Hochfläche von Melgereuth ist die österreichisch-ungarische Armee zum Angriff übergegangen Ihre Arrilleriewirkung. die sie vorausschickte, hat den Erfolg gehabt, die feindlichen Stellungen sturmreif zu machen. Dies zeugt von der hochgradigen Bereitschaft hinter der Front, wo es möglich war. unbemerkt von den Italienern die Angrtffsmitiel zu sammeln und vorzuführen. Me erste feindliche Stellung ist 1» de» Kitnden unserer Wer- önndete«.
Wenn man die Schwierigkeit der Kriegführung in Siidtiiol richtig zu schätzen versteht, so muß man Siefen Erfolg für bedeutend halten. Daß auch gleichzeitig außer der hohen Gefangenenzahl 11 Maschinengewehre und sieben Geschütze erbeutet werden konnten, zeugt von der schnellen und überlegenen Kraft der Angnffshandlung. Mit unseren tapferen Verbündeten freuen wir uns dieses Erfolges.
Gleichzeitig erinnern wir daran, daß vor etwa Jahresfrist in der „Stampa" die Angebote Oesterreich-Ungarns veröffentlicht wurden, welche man bereit war, in Wien im Interesse des Friedens zu verwirklichen. Vergegenwärtigen wir uns, daß das gesamte Trenrino, das Isonzogebiet östlich Gradlsca abgetreten werben, die umfassende Autonomie der Stadt Triest zugegeben und das Zurückweichen Oesterreich-Ungarns zu Gunsten Italiens in Südalbanien, sowie die Anerkennung der italienischen Besitzergreifung von Dalona bestätigt werden sollte, so können wir nicht anders, als die Verblendung Italiens preisen, welche diesrs Angebot zurückstieß. Keinen größeren Dienst konnte es Oesterreich-Ungarns Ansehen in der Welt erweisen.
WTB. Wien, 17. Mai. Amtlich. Tel. Borbericht. In Südtirol breitete« sich unsere Truppen auf dem Armenterrarücken ans, «ahme» auf der Hochfläche von Melgereuth die feindliche Stellung Toglio- d' AsPio-Coston-Costa-d' Agra-Maronia, drangen in den Terragnoleabfchnitt, im Piazza und Bal- dupa ei«, vertrieben die Italiener ans Maschevi und erstürmten nachts die Zngua Torta (südlich von Rovereto). In diesen Kämpfen ist die Zahl der feindlichen Gefangenen auf 141 Offiziere, SSO« Man«, die Beute auf IV Maschinengewehre und IS Geschütze gestiegen.
Bier Monate U-Bootkrieg.
Irr den Monaten März und April sind durch unsere U-Boote, Minen usw. im ganzen 176 feindliche Schiffe mit rund 432 000 Tonnen vernichtet worden. Für Januar und Februar belief sich die entsprechende Zahl auf zusammen 238 500 Tonnen. Im ganzen haben wir also in den ersten 'vier Monaten dieses Jahres 670 SOS Können aus den Grund des Meeres versenkt.
Rande eines jener Schwarzkirserwälder, die sich von drr Lote Aeloe hinauf zu den Opelousas ziehen, hinter uns tag eine Prärie, abwechselnd mit Palmettofeldrrn, Gehölzen und dichten Urwäldern und durchschnitten von Bayous und Gewässern, die sich westlich vom Leboeuf gegen den Ehe- timachas und den Tech« hinabwinden. Es war eine jener herrlichen Wiesenslächen, die, so oft man sie auch sieht und beschreibt, dem Auge immer neu erscheinen. Ein See von srischgrünenden, in der Blüte sichenden und gereiften Gräsern, die unfern Pferden bis zu den Nüstern reichten. Rechts schlang sich ein Anflug von Palmelto eine halbe Meile von der Crerk hinab, die beiden User der Creek selbst waren eingefaßt mit einem Saume ungeheurer Zypressen; die Wiese lag endlos vor dem Auge, weiter oben li?f abermals ein Palmettofrld, an das ein Immergrün- Eichenwald stieß. Gegen Osten zeigte sich eine undurchdringliche Wildnis von Magnolien, Papaws, Immer- grün-Eichen und Bohnenbäumen; gegen Norden zu der erwähnte Schwarzkieserwald. So war das Tableau uns noch vor fünfzehn Minuten erschienen, der kurze Zeitraum hatte den Anblick gänzlich verändert; eis- und blaugraue Dünste halten sich um den Horizont herum gelagert und wurden, indem wir schauten, zusehends dichter, und die grellrote Sonnenscheibe wurde blässer, und die Umrisse der Wälder verschwanden, und dazwischen lagerten sich endlose trockene Dünste wie ungeheure bleifarbige Schleier und die Lust, bisher heiß, doch elastisch, wurde immer schwerer, die Prärie erschien bloß noch wie eine Bucht im Nebclosrhange, der sich zwischen zwei Borgebirgen herabrollt — schwach
Ei» Geseiht»»»er slmdrische» Aste.
Brüssel, 17. Mat. WTB. Nichtamtlich. Tel. Gestern nachmittag erschienen englische Seestreitkräfte vor der flandrischen Küste. Deutsche Torpedoboote und Bewachnngsfahrzenge liefen daraufhin aus, wobei es zu einem kurze« Artilleriegefecht auf große Entfernung kam. Elms der deutschen Flugzeuge warf während des Gefechte auf einen feindlichen Zerstörer Bombe« ab und erzielte dabei einen Treffer am Hinteren Kommandoturm des feindlichen Fahrzeuges.
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Wie dem „Berl. Tagebl." aus Amsterdam berichtet wird, meldet das „Handelsblad", daß die Untersuchung über die „Tubantia'-Angelegenheit noch nicht ganz beendet sei. Die holländische Negierung beabsichtige, ihre bisherigen Feststellungen zu veröffentlichen.
Ein „Ueberfktzungsfehler".
Der „Berl. Lok.-Anz." hat Anlaß genommen, daraus hinzuweisen. wie die MßstLride, die aus dem Gebiete der Ledensmitteloerteklung in Deutschland herrschen, von der Bieroerbandspresse benutzt werden, um die Siegeszuversicht ihrer Bevölkerungen zu stücken.
Durch eine kleine bisher unbeachtet gebliebene Fälschung der deutschen Note an die Bereinigten Staaten versuchen sie die Richtigkeit der Schlußfolgerungen zu erhärten, die sie aus jenen Mißständm unter Verkennung ihrer Ursachen abgeleitet haben.
Nie deutsche Note besagt: „Die deutsche Regierung kann bei dieser Sachlage nur erneut ihr Bedauern darüber aussprechen, daß die Humanitären Gefühle der amerikanischen Regierung ... sich nicht mit der gleichen Wärme auch aus die vielen Millionen von Frauen und Kindern erstrecken, die nach der erklärten Absicht der englischen Regierung in den Hunger getrieben werden sollen".
Der in Frankreich, England und Italien verbreitete Text der Note sagte dagegen: „Die deutsche Regierung kann bei dieser Sachlage nur erneut ihr Bedauern darüber aussprechen, daß die Humanitären Gefühle der amerikanischen Regierung ... sich nicht mit der gleichen Wärme auch aus die vielen Millionen von Frauen und Kindern erstrecken, die durch die offen erklärte Absicht der englischen Regierung zum Hungern verurteilt worden sind" (aient ete conäamnes, a 1a. lamine).
Mit Hilfe dieses boshaften Uebrrsetzungsehlers, den niemand für unabsichrlich halten wird, beweisen die sranzö- siscken, englischen und italienischen Blätter ihren Lesern, daß nach dem Eingeständnis der deutschen Regierung selbst Hungersnot in Deutschland herrsche, und darum die Siegeshoffnungen des Biecverbandes bald erfüllt werden würden.
Es scheint nicht überflüssig, dies Taschenspieler Kunststück aufzuLecken.
Die amerik. Mnnitious-Äusfuhr.
Aus Rotterdam wird der „Deutschen Tageszeitung" berichtet: Die Ausfuhr oon Kriegsmaterial und Mursition aus den Bereinigten Staaten für den Bieroerband ist im April recht erheblich gewesen. Nach einer Statistik des „Journal of Commerce" wurden in der am 23. April ab- gelaufsnen Woche aus dem Neuyorker Hasen für 5 Millionen Mark Patronen, kür 8 Millionen Zünder, süc 20Vs Millionen Pulver, für 7Vz Millionen geladene Geschosse, für 1 Million 600000 ^ Feuerwaffen und für 2^ Millionen Mark Stncheldmht verschifft.
Ein Ultimatum an Mexiko.
Aus Gens. 16 Mat. wird der „Deutschen Tagesztg." berichtet: „New-Pork Tribüne" meldet, daß die Regierung der Bereinigten Staaten heute eii e wichtige Beratung abhält, die sich mit der mexikanischen Frage befassen wird. Es verlautet, daß noch heute ein Ultimatum an Mexiko abgehen werde. _
und matt durchschlmmernd. — Und wie wir diese Symptome eines sich vor unfern Augen entwickelnden, nicht ganz ge- heuren Phänomens erschauten, begannen unsere Mienen auch jene Verlegenheit anzunehmen, die der Leichtherzige sowie der Starkmutige nicht bemeistern kann, wenn er eine unbekannte Gefahr herannahen steht.
Fortsetzung folgt.
Wie eine Ordonnanz instruiert wird.
In der Kr egszeitung der 4. Armee wird berichtet, daß ein Kapitänleutnant. Kommandant eines Kanonenbootes, einmal das folgende Gespräch, das dicht vor seiner Kabinentüre geführt wurde, mitangehört habe. Seine bisherige Ordonnanz unterweist den zu ihrer Ablösung kommandierten Matrosen über seine Obliegenheiten: „De Sack es just nick gefährlich. Paß up, he ward nu gliccks roprn: Ordonnanz! Denn geihst du herin und seggst: Ich melde mir zur Stelle! Denn seggt he: Rufen Sie mir mal meinen Burschen! Zu Befehl! seggst du, magst kort Kehrt und marscheerst wedder af. Wenn du denn so eene gode Tid lang hir bitten vor de Döhr täuwt Heft, dann geihst du wedder herin und scggst: Ich melde, daß er narmens (nirgends) zu finden ist! Denn knurrt Hs äwer den Bursche to di äwers seggt hr: Ich danke Ihnen. Und dann geihst du ganz vergnängt wedder as. Süh — dal ts dat Ganze?"
Jemand, der es daraus anlegt, in allen Dingen moralisch gut zn handeln, muß unter einem Hausen, der sich nicht daran kehrt, zugrunde gehen. MaechiaoeSi.