Letzte Nachrichten.

(SSmtliche 6.L.S.)

Berlin, 11. Aug. (Trl.) Amtlich. In der Nacht vom 9. zum 10. Aug. führten unsere Marinelnftschiffe Angriffe gegen die befestigte» Küsten- und Hafen- Plätze der englischen Ostküste aus. Trotz starker Gegenwirkung wurden britische Kriegsschiffe auf der Themse, die Docks von London, ferner der Torpedo- dootsstützpnnkt Harrvich und wichtige Anlagen am Humber mir Bombe» beworfen. Es wurden gute Wirkungen beobachtet. Die Luftschiffe kehrten von er­folgreichen Unternehmungen zurück.

Stellv. Admiralstabsches Behncke.

Krakau, 11. Aug. (Tel.) Die in Petrikau erschei­nende ZeitungDzrnnik Narodowy" meldet laut Deutsch. Tagesztg. von der finnlä-dischen Grenze: Der Generalgou- verneur von Finnland verlangt die Verhängung des Be­lagerungszustandes über Finnland, die Ermächtigung zur Vernichtung der finnländischen Autonomie, Ein­führung der russische« Polizei und Gendarmeri-, des russischen Zollwesens und Schulunterrichts nach russi­schem Muster. Die Versammlungsfreiheit ist be­reits ansgehoben worden. Die Presse wird geknebelt. In kurzer Zeit wurden 10 Blätter unterdrückt und über weitere 24 Geldstrafen in Summe von 72000 Mark ver­hängt. Einige Schriftsteller wurden nach Sibirien verbannt: das gleiche Schicksal holten verschiedene Redner, wogegen andere eingekerkert wurden. Mit Verletzung der Rechte des Landtags werden neue Gesetze und neue Stenern erlaffen. Es verlautet, daß die Einführung der allge­meinen Wehrpflicht beoorstche. Dre Stimmung der Bevölkerung wird immer erregter. (Eüdd. Zig.)

Berlin, 11. Aug. (Tel) Aus Bukarest meldet die Nat. Z.: Die russischen Behörde» Bessarabieus treffen Maßnahmen, die darauf schließen lassen, daß man stark mit oer Aufgabe dieser Provinz rechnet. Behörden

und Privatpersonen erhielten den Befehl, die Emir so schnell wie möglich in Sicherheit zu bringen und das Ge­treide ins Innere des Landes zu schaffen. Der Mangel an rollendem Material macht eine schnellere Sicherung der Ernte unmöglich. (Neues Tagbl.)

Stockholm, 11. Aug. (Tel.) Die Blätter melden lt. Nat. Z.: Au der Narewsront von Nowo-Geor- giewsk dis nach Lomscha in einer Front von etwa 15« Kilometer« wird gekämpft. Die deutsche Linie schiebt sich allmählich gegen Süden vor und nähert sich der Bah» WarschauPetersburg bedrohlich. Der Transport ans dieftr Bahn ist durch die Beschießung von Bialyftok gestört. (Südd. Z.)

Wien, 10. Aug. (W.T.B.) Amtlich wird berichtet vom 10. Aug. mittags:

Russischer Kriegsschauplatz.

Die Verfolgung des aus dem Weichsellande wei­chenden Gegners danert au. Die Truppen des Generals Koevecs haben den Raum südöstlich von Zelechow ge­wonnen. Ihnen schlossen sich die über den unteren Wieprz vorgerückten Teile der Armee des Erzherzogs Joseph Ferdinand an. Auch das Wieprzkuie bei Kock ist an Mehrere» Stellen überschritten. Weiter östlich in der Front bis zum Bug «ahmen unsere Verbündeten eine Reihe von feindlichen Nachhntstellnngeu. Am Bug und an der Ziota-Lipa ist die Lage unverändert. Bei. Czerneliea auf dem Südnfer des Dnjestr br- mächttgten sich innerösterrcich'sche und küstenländtsche Hseres- i'.nd Lcmdwchrregimenter einer küsteukopfartigen Stel­lung, welche die Russen bisher hartnäckig zu behaupten wußten. Der Feind flüchtete über de» Fluß und ließ 22 Offiziere und 28V« Man« als Gefangene, sowie 8 Maschinengewehre, viel Fuhrwerk- und Zahlreiches Kriegsmaterial in unserer Hand.

Italienischer Kriegsschauplatz.

Die täglichen Geschützkämpfe an der Südwestfront hielten auch gestern an. Im Görzischeu und bei Plawa

steigerten sie sich zuweilen zu bedeutender Keftigkeit. Drei italienische Angriffe gegen den nach Westen vor­springenden Teil des Plateaus von Doberdo und ein Bor­stoß des Feindes bei Zagora (südöstlich Plawa) wurde abgervieserr. Sonst hat sich nichts von'Bedeutung ereignet.

Landwirtschaft, Handel vnd Verkehr.

He«- ««d Strohpreife. Am Samstag, den 7. ds. Mts^ galt in Stuttgart der Ztr. neues Heu 3.60 bis 4 und der Ztr. Stroh 2 bis 2.49 -4k.

Rottenburg» 8. Aug. (tzopsenbericht.) Ein Teil der Früh­hopfenproduzenten hat mit der Auslese begonnen. Der Eväthopfen kommt nun allgemein zum Doldev. Viele Anlagen haben unter der im Juli herrschenden Trockenheit notgelitten und bleibt schätzungsweise der Heuer zu erwartende Ertrag gegen den des Vorjahrs um die Hälfte zurück.

K. GöevarnL Wagold.

Bekanntmachung.

Die Maul- und Klauenseuche in Rohrau ist erloschen. Die ungeordneten Schutzmaßregln werden aufgehoben.

Den 10. Aug. 1915. Mayer Amtmann.

Die Stuttgarter Kaufmännische Fachschule, E. Zepf'sches Institut in Stuttgart, gegründet r. 1.1904, bietet in ihren nach Vorbildung und für Damen und Herren streng getrennte» allgemeinen und höheren Handelsknrsen eine musterhafte Ausbildung für kauf­männische und verwandte BsmfZarten. --- Moderne Mu­ster-Kontore 15« Schreibmaschinen. Auf- nahmesuchende verl. Prospekte m. Eintrittstermrnen v. der Anstaltsleirung. Uebee L««« erfolgreich ausgeb. Schüler. Haupteintrkttstermtne: Frühjahr und Herbst: Zwischenein- tritte: Jamrar und Juli.

Mutmaßt. Wetter am Donnerstag nud Freitag.

Meist wolkig, Gewitterregen und Abkühlung.

Hiezu das Plauderstübchen Nr. 32

Für die Schristlettung vrramwsrttiw: R. Tschorn.-Druck u. Ver­lag der G. W. Zai'jer'schev xK»r! Zasier), Ziayotr.

Nagold.

VM- M MUMM-

Abgabe morgen Donnerstag vormittags von 8 bis 12 Uhr, nachmittags von 2 bis 5 Uhr auf dem Rathaus.

Den 11. Aug. 1915. _ StadLschrrlth eitzenamt.

VekNNtmachung des stv. GenerMWMmdos xill.

Armeekorps.

Zur einheitlichen Regelung der Entlohnung der zu landw. Arbeiten während der Dauer des Krieges beurlaubten Mannschaften wird bestimmt:

Neben Unterkommen und Verpflegung ist den Mannschaften eine bare Entlohnung von 1 auf den Kopf und Arbeitstag zu bezahlen.

Eine über diesen Mindestsatz hinansgehcnde weitere Vergütung für besonders anstrengende oder langandauernde Arbeitsleistungen ist dem billigen Ermessen der Arbeitgeber überlassen. Die Mannschaften habe- keinen Anspruch darauf.

Die Beurlaubten sind in der gleichen Weise wie Zivilpersonen während der Dauer ihrer Verwendung in iandw. Betrieben der gesetzlichen Ver­sicherung unterworfen.

Stuttgart, den 7. Aug, 1915.

Der stello. kommandierende General: o. Marchtaler.

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Uuterschwandors, 10. August 1915.

Trauer-Anzeige.

Verwandten und Bekannten machen wir die schmerzliche Mitteilung, daß unser lieber Sohn und Bruder j

Lmll Lrenner.

im Alter von 21 Jahren, in den schweren Kämpfen bei Warschau, ^ den Heldentod fürs Vaterland erlitten hat, nachdem ihm sein älterer Bruder im Oktober auf dem Schlachtfeld bei Becelaere in die Ewigkeit voranging. j

Um stille Teilnahme bitten die tieftrauernden Hinterbliebenen: j

Ssmlie Bremer ut Geschmjür.

Der dritte Sohn und Bruder stehr noch im Felde.

Nagold. ^

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