finanzelat für 1915 samt dem Finanzgesetz beraten und einstimmig angenommen. Heute steht das Moorgenoffenschasts- gesetz zur Beratung, ferner die Schlußabstimmung über den Etat, worauf um 11 Uhr eine gemeinschaftliche Sitzung beider Kammern stattfindet.
r Nürtingen. Der langjährige oolkspartttliche Berater des Bezirks Nürtingen in der Zweiten Kammer. A. F. Gabler, ist gestorben.
r Thomashardt OA. Schorndorf. Ein zündender Blitz schlug ln das Anwesen des Schmtedmeisters Schnitzler hier. Das ganze Gebäude wurde ein Raub der Flammen.
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Ans Baden.
Pforzheim« De? schon längere Zeit bei einer hiesigen Firma in Stellung befindliche 29jäh:tge Phonograph Moritz Seligmann stürzte sich, nachdem er zuvor versucht hatte, sich die Pulsader zu du chschneiden, cus s iner Wohnung 8 Meter tief herab und fand den Tod.
Karlsruhe. In dem historisch merkwürdigen sogenannten Gottesauer Sch.ößle entstand dieser Tage ein Brand, der jedoch alsbald von oer Feuerwehr gelöscht werden konnte? Nur die aus Holz mit Wellblechbrdochung bestehende zwiebelförmige Turmkuppel ist abgebrannt.
Letzte Nachrichten.
(Sämtliche 6.8.S.)
Berlin, 30. Juli. (Tei.) Aus Kopenhagen meldet der Lok.-Anz.: Nach einer Meldung der „Politiken" verhält sich die Bevölkerung in Riga ungeachtet des beständigen Räherkommens der deutschen Trnppe« völlig ruhig. Das Leben in der Stadt nimmt seinen gewöhnlichen Lauf. Das Borrllcken der Deutschen im Kurland hat bei der Bevölkerung weder Furcht »och Beunruhigung Hervorgerufe«. (Neues Tagbl.)
Genf, 30. Juli. (Tel.) Die Kommentare der Pariser Presse über das türkisch-bulgarische Abkomme« oer- leugnen nicht die außerordentliche Ueberraschuug, die in Pariser Deputiertenkreiseu herrscht. (Südd. Z)
Berlin, 30. Juli. (Tel.) Aus Konstantinopel wi?d dem Lok.-Anz. nach einer dem Tanin zugegangenen Pri- vatdepesche vom Kaukasuskriegssch »«Platze gemeldet: Bon der türkischen Armee wurden die Russen durch einen Angriff von ihrer S. Verteidigungslinie zurückgeschlagen. Dabei hatten die Russe» hohe Verluste. Zusammen über 4VV Russe» und I« Offiziere wurden gefangen genommen. Die türkische Offensive dauert fort. Eine ganze russische
Batterie mit Ehef und Munition wurde erbeutet; ferner wurden mehrere Gewehre, hundert Kisten mit Munition und einige Sanitätswagen erbeutet. (Neues Tagbl.)
Berlin, 30. Juli. (Tel.) Aus Zürich wird der Nat. Z. gemeldet: Die „Patria" berichtet aus Rom: Der aus Freitag nach der Front einberusene Krourat ist abgesagt. Die Minister bleiben in Rom. Die Kriegserklärung au die Türkei ist aus unbestimmte Zeit verschoben. (N.T.)
Bukarest, 30. Juli. (Tel.) „I dependance Rumaine" läßt sich, laut. „D. T.", aus Petersburg drahten: Angesichts des steten Borrücksns der Heere der Zentralmächte werfen die führenden russischen Blätter immer häufiger die Frage auf, ob Petersburg vor einer solche« Offensive genügend gesichert sei. So meint „Rußkoje Slowo': Es läßt sich gewiß nicht mehr behaupten, daß Petersburg n cht in Gefahr sei. Die „Nowoje Wremja" schreibt wohlwollend, man muffe sich fragen, ob es nicht zeitgemäß wäre, jetzt schon die Möglichkett einer Bedrohung von 'Petersburg ins Auge zu soffen und die Residenz in das Innere Rußlands z« verlege«. (Südd. Z.)
Bukarest, 30. Juli. (Tel.) Wie sich hiesige Blätter, lt. Dlfch. Tagesz., aus Petersburg melden lassen, richtet die russische Presse immer eindringlicher die Aufforderung und Ermahnung an England, Rußland mit ausgiebigen Kräften zu Hilfe z« komme«. So erklärt Nowoje Wremja inan könne von England verlangen, daß es nicht 3, sondern 6 Millionen auf die Beine bringe.
(Südd. 3tg.)
Koustantinopel, 29. Juli. (W T.B.) Das Hauptquartier teilt mit: An der kaukasische» Front hatten unsere wiederholten Angriffs die russischen Kräfte unter Verluste» gegen Osten znrückgedräugt, die mit Hilfe von Banden versucht hatten, unserem rechten Flügel in den Rücken zu fallen, um das Kampsseld zu erweitern. Am 25. Juli warfen wir in einem Kampfe auf der Höhe Cre- bodo die Nachhut dieser Truppen nach Osten zurück und erbeuteten über 800 Gefangene, darunter 7 Offiziere, eine unbeschädigte Kanone und große Mengen Munition. 2 Munitionswagen und zahlreiche Waffen. Auf der Flucht geriet der Feind mit seinem rechten Flügel infolge eines Irrtums in einen Kampf mit seinen herbeikommenden Verstärkungen. Unsere Artillerie bi schoß ihn und brachte ihm weitere Verluste bei. Er floh in Unordnung.
An der Dardanellenfront fand am 27. Juli sauf beiden Seiten zeitweilig Geschütz- und Gewehrfener statt. Am 26. Juli wollten einige feindliche Torpedoboote die Küstengebiete bei Kereoizdere undunseren linken Flügel bei Seddul Bahr beschießen. Unsere Artillerie traf ein
Torpedoboot, woraus die anderen das Feuer einstellten und sich entfernten. An den übrigen Fronten nichts von Bedeutung.^
Wie», 29. Juli. (WTB.) Amtlich wird mitgeteilt vom 29. Juli, mittags:
Russischer Kriegsschauplatz.
An der Grenze zwischen der Bukowina und Bessa- radie« überfielen kroatische Landwehr und ungarischer Landsturm eine stark ansgebante russische Stellung. Der Feind wurde vollständig überrascht und flüchtete nach einem blutigen Handgemenge, das ihn 170 Tote kostete, aus feinen Berschanzungen.
Oestlich von Kamionka-Ttrnmilowa nahmen unsere Truppen einen Oberstleutnant, 7 Offiziere und SOO Manu gefangen.
Bei Sokal wurden erneut heftige Angriffe des Gegners znrückgewiefen.
Sonst ist die Lage an der Nordostfron! unverändert.
Italienischer Kriegsschauplatz.
An der küstenländischen Front unternahmen die Italiener nur am Plateaurand bei Sdraussina und lei Vermegllana erfolglose Vorstöße. Im Vorfeld des Brückenkopfes von Görz räumte der Gegner seine Ttnrmstellnnge« und ging in jene Linie zurück, die er vor der Schlacht inne hatte. An der Kärntner Grenze Artilleriekämpfe und Geplänkel.
Im Tiroler Grenzgebiet wurde ein feindliches Bataillon bei Marce im Erschtal zurückgeworfsn, eine italienische Kompanie im Gebiete der Tosana zersprengt.
Karlsruhe, 30. Juli. Gestern morgen sind aus unbekannter Ursache zwei Schuppen mit Vorräten in der Nähe des Güterbahnhofs in Brand geraien.
Landwirtschaft, Handel «ad Verkehr.
Stattgart, LS. Juli. (Vom Markt.) Auf dem heutigen Grotz- markt wann die Preise: Aepsel und Birnen 15-25 /H, Pflaumen 10—14 /H. Reineclauden IS—20 /H, Pfirsiche 40—42 Himbeeren 45—48 unreife Falläpsel für Gelee 5 ^ per Pfund. — Aus dem GemUsegrotzmarkt kosteten Bohnen 14—16 einheimische Frühkar- tosfeln 10 Tomaten 45 /H. Zwiebeln 25 ^ per Pfund.
Ko«kr»rs-Eröff«rmg.
K. Amtsgericht Stuttgart Stadt: Friedrich Stahl, Alleininhaber der Firma Fr. Stahl u. Lo., Bijouterie-Fabrik in Stuttgart, Haien- bergstr. 81 u.. K. Amtsgericht Neuenbiirg: Georg Brauch, Küser- meister von Calmbach.
Mutmaßl. Wetter am Samstag und Sonntag.
Mehrfach bewölkt, Gewitterregen.
Für die Schrtstleitung verantwortlich : R Tschor n. — Druck u. Be» lag der G. W. Zaijee'schen Tuchdruckerei (Karl Zaster), N-iauli>.
Brennholzverkaus.
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Nagold, 30. Juli 1915.
Danksagung.
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, anläßlich des Heimganges meiner lieben Gattin, unserer guten Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester und Tante
Marie Iriß,
für die zahlreiche Begleitung zur tetzitn Ruhestätte, i für die trostreichen Worte, sowie den Mitarbeiterinnen für die I Ntederlegung eines Kranzes, sagen wir allen unfern innigsten Dank.
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Gültlingen, 29. Juli 1915.
Todesanzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten, teile ! ich die schmerzliche Nachricht mit, daß im Kampf für unser Bater- ! land mein lieber Mann, unser treubesorgter Vater
August Roller» Maurermeister.
am 12. Juli als Landsturmmann bei der 7. Landwehrdivision! im Alter von 35 Jahren sein Leben gelassen hat. I
Die Gedächtnisfeier findet am Sonntag, den 1. August, nachmittags 2 Uhr in der hiesigen Kirche statt.
Die trauernde Witwe:
Karoline Roller, geb. Schechinger,
mit ihren 5 Buben.
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