kirschMt täglich mit Ausnahme der Kann« und Festtage

yreis oirrtelsährlich hier mit Dügerlohn 1.35 im Bezirks- und 16 i?M.-Berkeh" 1.46 >«, im itbrigev «VLrttemberg 1.SV Si-^nsw-Bbonnement«

nach Mrhiiltnis.

Fernsprecher M. 29 88 . Jahrgang. Postscheckkonto Nr. sus Stuttgart

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Dirnstag, den 1. Juni

Anzeigen-vebühr sür die einsvalt. Zeile au» gewöhnlicher Schrift oder deren Raum vei einmal. Einrückung 16 >4, bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.

Id Beilagen:

88 Plauderstübchen.

'V* Illustr. Sonatagsblati und

EchwSb. Landwirt.

1915

sßM

-er Mnzsseil bei Arras.

Amtliches.

Bekanntmachung des Ministeriums des Innern, betreffend die Anbringung von Reklamatious-, Znrücksteüungs- und Urlsudsgesucheu snr Mann­schaften des Feld- und Besatzungsheeres.

Die bei dem K. Kriegsministerium und dem Reichs- marineamt eingehenden Reklamarisns-, Zurückstellungs- und Urlaubsgesuche auf Grund häuslicher und gewerblicher Verhältnisse für Mannschaften des Feld- und Besatzungs­heers haben einen derartigen Umfang angenommen, daß sie eine große und vorwiegend unnötige Belastung der genann­ten Behörden bilden, indem sie von ihnen aus den zustän­digen Stellen zugeieltst weiden müssen. Die Meinung, datz solche Gesuche wirksamer und schneller ihr Ziel erreichen, wenn sie an das Kriegsministerium oder Reichsmarineamt gerichtet werden, ist irrig.

Auf Ersuchen des K. Stellv. Generalkommandos des Xl «. (K.W.) Armeekorps wird daher darauf aufmerksam gemacht, daß Gesuche der dezeichnsten Art stets an den Zioiloorsitzenden der Ersatzkommission zu richten sind. Zu­gleich wird bemerkt, daß Entlassungen nur ausnahmsweise im Falls eines bringenden Notstands Aussicht aus Berück­sichtigung haben.

Stuttgart, den 26. Mai 1915. Fleischhauer.

K. Gbercrrnt WagoLd.

Bekanntmachung, betr. den Bezug von Teigwsren.

Nach einer Mitteilung der Zeniral-EinLaussgesellschast in Berlin werden 10000 t brschiagnahmefrsies Mehl Zur Herstellung von Teigwaren durch Teigwarensabriken zuge­lassen, soweit auf sie mindestens li« t Mehl nach ihrer Leistungsfähigkeit entfallen.

Es soll hierdurch für dis Bolksernährung ein überaus brauchbares Nahrungsmittel in großen Mengen sicher gestellt werden. Der Verbrauch von Teigwaren ist geeignet, im Brotverbrauch Ersparnisse zu ermöglichen.

Da es sich in d-r Hauptsache darum handelt, der weniger bemittelten Bevölkerung dieses Nahrungsmittel in guter und nicht zu teurer Ware zur Bersügung zu stellen, so sollen nur Schnittnndeln in etwa 48 mm Breite und Snppenteige (Alphabete, Ringe, Sternchen) hergestellt werden. Dre Verpackung erfolgt lose in Hstzkrsten oon 12 i/z kA Inhalt. Um eine ungebührliche Verteuerung zu verhüten, soll der Verkaufspreis im Kleinhandel nicht über «,6V Mk. für 1 Pid. betragen.

Bet größerem Bezug durch die kleineren Gemeinden, in denen keine Wiederverkäufe: sind, können noch billigere Preise bewilligt werden.

Ich ersuche nun die Herren Ortsvorsteher um so­fortige Angabe, welche Mengen i» der Gemeinde benötigt wird.

Die Herren Tcigwarenhändler ersuche ich gleichfalls um ges Bestellung. Ich bemerke, daß für die Amtskörper- schasr sie Preise aus 86 ^ für 100 kg bei Abnahme oon 4000 Kx und mehr, aus 88 ^ bei Abnahme von 1000 bis 3999 und aus 90 Urei Abnahme von 500 KZ bis 999 k§ festgesetzt sind, und daß weniger als 500 k§ nicht abgegeben werden können. Auf diese Preise wird die Amtskörperschast für Beförderungskosten und Mühewaltung nur einen kleinen Ausschlag machen.

Die Wiederverkäufe! haben bei der Abgabe der Teig­waren im Kleinhandel einen Verkaufspreis von höchstens 0,60 ^ für 1 Pfund einzuhalten.

Diese äußerst günstige Gelegenheit sollte nicht vorbei- gelassen werden.

Bestellungen Kann ich nur bis Donnerstag, de« lll. Juni, entgegennehmen.

Den 28. Mai 1915. Kommercll.

Die Gemeindebehörde»

werden aus den Mintsteriol-Eilch vom 20 . Mai 1915, be- treffend die Unterstützung von Familien in den Dienst ein- getretener Mannschaften. Staatsanzeiger Nr. 119 (Beilage), zur Beachtung hingewiesen.

Den 31. Mch 1915 . Kommereli.

Bekanntmachung des stellt». Generalkommandos.

In wiederholten Fällen haben Umgehungen der Höchst- prekverordnungm statlgefunder., die in die Form einer soge­

nannten »kombinierten Offerte" gekleidet waren. Die be­teiligten Kreise werden daher daraus hingewiesen, daß Um­gehungen der Höchstpreisoewrdmmgen unzulässig sind, welche durch kombinierte Offerten, durch das Verlangen gleichzei­tigen Ankaufs von Fettigfabrikaten oder gleichzeitiger Lie­ferung von höchftpreissreien Waren unter dem Marktpreis, durch Fordern von Provision oder durch ungewöhnliche Spksrnberechnrmg unternommen werden.

Nekrmrrtmachlmg der K. Zentralstelle für die Landwirt­schaft, betreffend die Abhaltung von dreitügige» Mnter- richtsknrfe« in Hist- «nd Hrmäseverwertung für Arane» »nd Mädchen au der K. Weinvaufchnke in Meinsverg «nd im Vomokogischen Institut in Kentlingen.

An der K. We'mbauschule in Weinsberg und im Po- mslozischen Institut in ReutlingH werden im Laufe dieses Sommers statt, wie bisher, fechstägige mehrere drei­tägige Unterrichtskurse, in welchen über Ernten, Sortieren, Verpacken und Dörren oon Obst und Gemüse, über Her­stellung von Marmklnden, Gelees, Pasten, Obstsöften, Kon­serven usrv. praktische und theoretische Unterweisung erteilt wird, für Frauen und Mädchen abgehalten werden. Dis Kursdauer ist Heuer ausnahmsweise aus drei Tage herab­gesetzt worden, damit einer mögt chst großen Anzahl von Frauen und Mädchen Gelegenheit zur Erwerbung der er­forderlichen Kenntnisse in der Obst- und Gemüsevsrweriung gegeben ist.

Die Kurse beginnen in Weinsberg am 19. Juli ds. Fs., in Remlingen am 12. Juli. ds. Is.

Die Teilnehmerinnen müssen das 16. Lebensjahr zu­rückgelegt hoben. Für Wohnung und Kost während der Dauer des Kurses haben sie selbst zu sorgen. Die Heuer aus 2 Wqrk ermäßigte Kursgebühr ist vor Eröffnung des betreffenden Kurses ein das Kossenamt der K. Weinbauschule in Wein? berg b?zw. an Herrn Oekonsmierst Lucas in Reut­lingen za entrichrsn. Bedürftigen Teilnehmerinnen kann die Kmsmbühr nachgelassen werden.

Gesuche um Zulassung zu diesen Kursen sind bis spä­testens 26. Juni ds. Is. einzusenben: a) für Weinsberg an die K. Weinbauschule daselbst, ßd) für Neulingen an den Direktor des Pomologischen In­stitut?, Herrn Oekonomierat Lucas in Reutlingen.

Eiutigart, den 20 . Mai 1915. Sting.

Dev amtliche Tagesbericht.

WTB. Großes Hauptquartier, 31. Mai. Amtlich. (Tel.)

Westlicher Kriegsschauplatz:

Gestern versuchten die Franzose« sowohl nördlich von Arras, wie im Priesterwalde mit starken Kräften unsere Front zu durchbreche«. Bei Arras hatte der Gegner sich auf der Front NeuvilleRocliueourt in den letzten Tugen durch Sappen herangearbeitet. Ein Angriff auf dieser Front wurde daher erwartet, nachdem alle Versuche, uns weiter nördlich aus unseren Stellungen zu drücken, mißlungen waren. Er erfolgte estern nachmittag nach stundenlanger Artillerievor- ereitung und führte durch die Tapferkeit rhei­nischer und bayrischer Regimenter zu einer gänzlichen Niederlage des Gegners. Seine Verluste sind außergewöhnlich hoch. Im Priesterwald gelang es den Franzosen nur, in einige vorgeschobene, schwach besetzte Gräben einzudringen. Im übrigen ist auch hier der feindliche Angriff gescheitert.

Bei Ostende schoß eine Küstenbatterie einen feindlichen Flieger ab.

Der Eisenbahnviadnkt von Dammerkirch ist gestern von unserer Artillerie mit wenigen Schüssen wieder zerstört worden, nachdem es

den Franzosen nach monatelanger Arbeit vor einigen Tagen gelungen war, ihn fertig zu machen.

Oestlicher Kriegsschauplatz:

Keine wesentliche Ereignisse!

Südöstlicher Kriegsschauplatz:

In den Kämpfen bei Przemysl schoben sich die deutschen Truppen gestern mehr an die Nord- und Nordostsront heran.

Oberste Heeresleitung.

Die Einschließung von Przemysl.

Aus dem K. und k. Kriegsprksskq.mrtier wird dem Lok.-Anz. gemeldet: Die Russen setzen die krampfhaften Versuche, ihre ungünstige Lage östlich des San durch Gegenangriffe zu verbessern, mit stets gieichdleibendem Mißerfolge fort. Alle Angriffe wurden abaewiessn, wo­bei die Russen wieder viele Leute liegen ließen. Diese Kämpfe vermochten auch nicht zu verhindern, daß sich der Südflügel der Armee Mackensen abermals näher qegen die Straße PrzemysiMosciska heranschob und den Hals, der die Festung mit den russischen Hauprkrästen oer­verbindet, beträchtlich verengte und Przemysl der völ- ligenEinschließung näher brachte.

Nach derTäglichen Rundschau" erfährt die Wiener Reichspost" aus dem Kriegsprefsequartier, daß die Armeen der Verbündeten sich bis aus 6 Kilometer der Mitte von Przemysl genähert haben.

Der Luftangriff aus Helfingsors.

Zum gestern gemeldeten Angriff eines deutschen Luft­geschwaders auf dis finnländische Stadt Helfingsors wird dem Lok. Anz. aus Kopenhagen gemeldet: In Stockholm ist die Nachricht eingetroffen, daß im Hafen oon Hel - singfors ein furchtbarer Brand gewütet hat. Hierbei ist der schwedische Dampfer Bore !', der von der russischen Regierung gekapert worden war, ein Raub der Flamme» geworden. 40 Personen wurden bei dem Brand getötet. Der Materialschaden ist überaus groß.

Ern Flieger über Montdidier.

Paris, 29. Mai. (WTB.) DerTemps" meldet: Gestern vormittag überflogen deutsche Flugzeuge Mont dt- Vier. Sie warfen 13 Bomben ab, die großen Sachschader» verursachten und 4 Personen in einer Ambulanz töteten.

Wieder ein englisches Linienschiff verloren! ?

Konstautiuopel, 29. Mai. (WTB.) Das Haupt­quartier teilt mit: Nach Feststellungen, die an verschiedenen Stellen gemacht worden sind, scheint an demselben Tage, an dem das SchlachtschiffMajestic" um 6 Vs Uhr früh versenkt worden war, um 9 Uhr vorm, ein Schlacht­schiff mit zwei Masten und zwei Schorn­steinen torpediert worden zu sein. Eine große Wassersäule wurde bemerkt, woraus das Schiff sich zur Seite legte und in der Richtung auf Fmbros abgeschleppt wurde. Um ^ 11 Uhr wurde das in Frage kommende Schiff an der südöstlichen Küste von Fmbros liegend be­merkt, umgeben von kleinen Dampfern. Das torpedierte Schiff scheint der Agamemnvnklasse onzugkhören. Aussteigrnde Nebel hinderten unseren Flieger, seine Beo­bachtung sottzusetzen.

Die Agamemnonklasse der englische« Linienschiffe stammt aus dem Jahr 1906 und »msatzt die zwei PanzerschiffeAgamemnon- undNelson- von je IS 000 T. Es sind di« letzten B»r°Dreadnoughts. Bewaffnung 4 32 Ztm.-Seschütze und 16 23,4 Zim.-Kanonru, starke leichte Artillerie: Besatzung 860 Mann.

Konstantinopel, 29 Mai. Die bereite gemeldete schwere Beschädigung eines englischen Linienschiffes vom Typus desAgamemnon" ist durch den Torpedo eine» deutschen Unterseebootes bewirk! worden.

London, 30. Mai. (WTB.) Die Admiralität teilt mit. daß beim Untergang des LinienschiffesTriumph" 3 Offiziere und 11 Mann der Besatzung umgekammsn sind und 42 vermißt werden.

Konstantinopel, 28. Mai. (WTB.) Ueber die Torpedierung eines weiteren englischen Schlachtschiffes liegen