fitzuahme der Maashöhen bei Combres fetzten sie dauernd neue Kräfte ein. Ein Angriff aus den» Selousewald, nördlich von St. Mihiel, brach an unseren Hindernissen zusammen. Im allgemeinen find wir im langsamen Fortschreiten. Westlich von Apre- mont mißglückte ein französischer Borstoß. Franzöfische Angriffe erftarben westlich von Flirey in unserem Artilleriefeuer, führten aber nördlich und nordöstlich des Ortes zu er­bittertem Handgemenge, in dem unsere Truppen die Oberhand gewannen und den Feind zurückwarfen. Nächtliche Borfiöße der Franzosen waren hier erfolglos. Auch im Priefterwald gewannen die Franzosen keinen Boden. Ein feindlicher Versuch, das von uns besetzte Dorf Bazagne-la-Grande, süd­westlich von Chateau-Salins, zu nehmen, scheiterte.

Am Sudelkopf wurde ein Mann des 33A Regiments gefangen genommen, der Dumdum­geschosse bei sich hatte. Am Hartmannsweiler­kopf fanden nur Artilleriekämpfe statt.

Oefilicher Kriegsschauplatz:

Oestlich von Kalvarja haben sich Gefechte entwickelt, die noch nicht abgeschlossen sind. Sonst hat sich auf der Ostfront nichts ereignet.

Oberste Heeresleitung.

Me KSWse Mische« Mm ««d Mssei.

Berli», 8. April. (WTB.) Au» dem Großen Haopt- qmrtier wird uns geschrieben: Bereits der Bericht vom 6. April zeigte, daß es sich bei den Kämpfen zwischen Maas und Mosel nicht um eine zusammenhängende Schlacht in dem großen, beinahe 100 Km ausgedehnten Abschnitt handelt. Einzelne räumlich getrennte Teile der gesamten Stellung bilden abwechselnd Anzriffspunkte der Franzosen und nur der Gedanke einer beiderseitigen Umfassung der deutschen Linie gibt den einzelnen Kämpfen den inneren Zusammen­hang. Das Ergebnis des 6. April war, daß alle f anzö- siichen Aigrtffe nordöstlich und östlich Berdun ebenso, wie die Borstöße aus dem Südflügel zusammengebrocheu waren. Einen kurzen Erfolg der Franzosen aus der Combreshöhe aliche" die Gegenangriffe unser r Infanterie aus, so daß die Höhe am Abend in deutschem Besitz blieb.

Die Nacht zum 7. April verlies hier nach diesen schwe­ren: den Gegner so verlustreichen Kämpfen ruhig. Ia- g.gen wurden die deutschen Stellungen aus dem Südflügel zwt chen Flirey und der Mosel während der ganzen Nacht unter schw rem f-anzös. Artiüsrisfeuer gehakten, das von unserer Atttllsrie durch eisige erfolgreiche Feuerübersälle er­widert wurde. Dieses Actillerieftuer dauerte den ganzen 7. April an. Am frühen Vormittag wurde hier starke Be­setzung der Schützengräben und die Versammlung von Re­serven dahinter erkannt, und gegen ^5 Uhr vormittags begannen Angriffe dieser Kräfte gegen das Bois Mort- Mars. Viermal stürmten sie gegen unsere Stellungen vor, um jedesmal mit schweren Verlusten zurückgewsrfen zu werden. Hausen von Gefallenen türmten sich vor unseren Gräben. Oestlich des Bois Morl-Mats sch stierten über da» offene Gelände unternommene französische Angriffe bereits in der Entstehung an unserem Artilleüefeuer. während sie links davon im Priesterwalde bis an unsere Stellungen gelangt n. um hier im Feuer zu enden. Im Bois d'Arlly gelang es einem von Bayern unternommenen Angr-ff bi» in die französischen Stellungen einzudringen und die Gräben zu nehmen. Diese wurden nach ihrer Zerstörung ausgegeben, da ihr Besitz taktischen Wert im Nahmen unserer Stellung nicht hat.

Am Nsrdflügel wurde die Csmdrrrhöhe hmle, 8. April, vom frühen Morgen an «'1 schwerem Arttlleriefeuer belegt. Vormittags entspanne* sich auch hier wieder In- fanterkkämpfe, zunächst mit wechselndem Ausgang, bis nach­mittag» als Gndersolg alle Gräben in unserer Hand blirben, worauf dir Franzosen von neuem das Anillettefeuer dorthin lenkten. Im Laufe des Nachmittags dehnten fi« da» Artillrriefmer geysn unsere nördlich an die Combreshöhe asschließendtn Stellungen in der Woevre- Ebene aus. Ein dort auch heute rv ederum mit starken Kräften unternommener auazedehnter französischer Angriff brach in unse em Feuer zusammen. Der Tag endete mir einem erneuten Erfolg auf allen Teilen der Front.

Die Kämpfe irr der» Vogesen.

Noch denBasler Nachrichten* wurde der Kampf um den Hartmannswetler-Kops von deutscher Sette emeut ausgenommen, nachdem erhebliche Verstärkungen bei den deutschen Trappen ringet offen waren. Ein französischer Deisuch, sich in den B fitz des Huzenstsin zu bringen, wurde mit erhebt chen Verlusten- die Franzcsen zurückge­schlagen. Die Verwund.-ten erzählen, daß tu dm Süd- oo z sen auf der ganzen Front der Kampf mit großer Kruft ausgenommen worden sst. In der allerktz'en Zeit find die Kämpf- neuerdings durch Hochwasser und schlechten Zufta-.d der Wege gehemmt.

Die Karpathenschlacht.

Wien, 8 Ami!. (WTB) Aus dem K iew p'ksse- quarlier wird gemeldet: Mttre März trat die große, nun

schon seit dem 25. Jan. währende Karpathenschlacht durch das Ansetzen mächtiger russischer Massen zu einem Vorstoß über den Karpaihemvald in eine neue Phase. Sowohl in der Dukla-Depresston, als auch im Raume zwischen Lupkswer- und Uzsoker-Paß unternahmen die Russen un­aufhörlich Augriffe, fortwährend die ungeheuren Kampf­verluste durch hinten bereit gehaltene Elsatzfsrmatisnen er­setzend, und in jüngster Zeit auch die vor Przemysl frei­gewordene Einschließungsarmee in das gewaltige Ringen werfend. Den mit Nichtachtung des Menschenmäterials au der ganzen Front oorgetriebrnen Angriffen, waren natur­gemäß Siuzstersolge beschreden. Doch erzielte der nun schon in der vierten Woche währende grimmige Kampf keineswegs das Ergebnis, daß die Russen sich in den Be­sitz jener Stellungen hätten setzen können, aus denen sie unser Ende Januar begonnener Angriff trotz wütendster Gegenwehr und unablüsfiser Gegenstöße und der Ungunst eines abnorm st engen Winters vertrieben hatte. Vom Uzsoker-Paß angesangen ist der ganze östliche Teil des Karpathenrvallek, obwohl die Russen auch hier, nementlich im Oportale heftige Angriffe Vortrieben, in unserem Besitz. Auch westlich des Uzsoker-Passes bieten ihuen unsere Trup­pen auf den ersten diesseitigen Kämmen und Rücken Wi­derstand, Im Labmczatale und im Gebiete der Dukla- Depression, ist der erste, Mitte März begonnene Versuch eines Durchbruchs unserer Front unter schweren russischen Verlusten gescheitert. Auch das neuerliche Einsetzen eines mächtigen Vorstoßes, vermochte unsere Front nicht zu durch­brechen und erst in den jüngsten Tugen hat unser Gegen­stoß östlich des Lakorczatales dem feindlichen Ansturm nicht nur Einhalt geboten, sondern den verbündeten Waffen einen bedeutungsvollen Erfolg gebracht, dessen Umfang sich in der großen Zahl von Gefangenen, erbeuteten Geschützen, Maschinengewehren und zahlreichem Kriegsgerät ausspricht.

DemBerliner Lokalanzeiger" wird aus Wien be­richtet : Die Nachrichten von den Karpathen laute« günstig. Att der Westfront haben die Russen neue Verstär­kungen sngesetzt, jedoch den Ang iff infolge sehr schwerer B-nlnsie nicht sorlrugen können. Im Ladorczstal und östlich davon haben wir die russischen Verstärkungen aus­geglichen und schreiten vorwärts. Die unzähligen russischen Leichen, auf die wir stoßen, lassen die Verluste des Feindes noch viel größer erscheinen als bisher angenommen wurde. Hier dürste bald eins bedeutende Wendung zu erwarten sein. In Oftgalizien wurden Durchbruchsversuche bei Otkynia blutig zurückgewiesen.

Ei« deutsches Flugzeug -ei Libau.

Wie aus Petersburg laut Berl. Tagbl. amtlich gemel­det wird, verunglückte in der Nähe von Ltbau ein deutsches Flugzeug, aus dem Bomben aus die friedliche Stadt Ltbau" geworfen worden waren. Der Flieger wurde gerettet und gefangen genommen.

Treibende Minen.

Eine Meldung desBerliner Lokalanzeigers" aus Kopenhagen besagt: Wie aus Lhristiania gemeldet wird, sind in der letzten Zeit an der Westküste Norwegens mehr als 160 Minen anqetrisbe» und i» Bergen cingedrecht worden. Sie wurden teils durch Patrouillenboote der norwegischen Marine gesunden, teils durch Fischer und Seeleute gemeldet. Fast alle Minen find engl scher Her­kunft. 8 sind französische und nur ganz wenige sind deut­sche Minen. Die meisten der gefundenen Minen, darunter sämtliche deutschen, waren durch Losrelßung oon ihrer Ver­ankerung unschädlich geworden.

Erneute Beschießung von Smyrna.

Nach einem Telegramm desBerliner Tageblatts" ans Stockholm ersäh tStockholms Dagdladet" über Göteborg aus London, doß Smyrna wieder bombardiert werde. E n englisches Wasserflugzeug flog über die Forts und wa>f Bomben nieder. Gleichzeitig wurden die Forts von einem englischen Schlachtschiff, das von Torpedojägern beglsiret war, beschossen.

I« Afiftmd der Mer i» SiWM.

Köln, 8 April. (WTB. Nichtamrlich) DieKitt- nischr Z'ilung" erfährt u. a. aus Weiteoreom (Java) oon Anfang März: Endlich liegen uns Berichte von Augen­zeugen vor, von Personen, die mit Aufständischen selbst gesprochen haben. Das Bild, das diese uns von dem Ausstande entwerf n, ist wesentlich anders, als die Darstel­lungen der englischen Presse und der englandfreundlichen holländische Zeitungen.

Die Soldaten des 5. indischen Regiments machten schon einige Wochen vorher durchaus kein Geheimnis da­raus, daß sie l 'r-schlagen würden, sobald man sie an die Front bringen würde. Sie wollten keinen Ausstand gegen England anzrtteln, würden assr als Mohammedaner unter keinen Umständen gegen die Bundesgenoffen desgroßen Herrn" in Konstantinopel Kämpfen. Auch in Rangun und Kalkutta kam es aus demselben Anlaß zu Meutereien. Erzählungen tnd scher Soldaten zufolge find olle Glarbenr- genossen in Indien oon den gleichen Gefühlen beseelt.

Am Dienstag, 17. Februar, sollte das 5. tnd sche Re­giment nach Eu ooa abgehen. E st am Monta«mo'gen wurde d es d r Mannsch rst mstqeietlt. Zu ihrem Ersatz waren schon am Sonntaz 100 Mann eingeborene Truppen des Sultans vo i I hare tn Singapur ei-rgetroffen. Als der Bef hi zur Abrei e nach Europa zur Gewißheit wurde, beaannrn die indischen Truppen zusammen 1400 Mann s fort zu meutern. Sie drangen in den Osfizi rklub ein, erschossen dort 27 Offiziere. Andere Abteilungen durchzogen die Stadt und schoss n jeden

Europäer nieder, der ihnen enlgegenirat. Durch Zufall wurde auch eine englische Dame getötet. Andere Frauen li ß man vorbei. Im deutschen Internierungs­lager erschienen um vier Uhr nachmittags 20 Mann.

17 Deutsche spielten auf einer Wiese vor dem Lager gerade Fußball, oon 15 Mann Freiwilligen und einem Offizier bewacht. Plötzl ch sahen sie heranschleichende Inder, die ihnen durch Handbewegungen bedeuteten, sich niedsrzulegen. Die Iohore-Soldaten warfen ihre Gewehre fort und ver­schwanden spurlos. Bier Mann, die zurückblleben, wurden erschossen. Dann begann ein mörderliches Feuer gegen die Engländer, die in wenigen Sekunden fielen, ohne nur einen einzigen Schuß abgegeben zu haben. Inzwischen traf die Wache des Internierungslagers, bestehend aus 2 Offizieren und 20 Mann, ein, die den Deutschen zuriefen, ins Lager zu kommen. Diese hielten es aber für zweckmäßiger, der Aufforderung nicht zu folgen und liegen zu bleiben. Im nächsten Augenblick eröffnten dieInder vo r ihren Holz­baracken aus ein wohlgezieltes Feuer, dem tn wenigen Mmuttn alle Engländer zum Opfer fielen. Nur ein einziger Engländer, der als verwundet bttrachiet wurde und sich uicht mehr rührte, blieb liegen. Die Körper der übrigen waren geradezu durchsieht von Kugeln. Dann unterhandelten die Inder mit den Deutschen wegen Teilnahme an dem Ausstande, die aber mit Rücksicht auf das den Engländern gegebene Ehrenwort abgelehnt werden mußte.

Hierauf drangen die Inder in das Garnisons- Hospital ein, in dem 7 Engländer und 1 Oesterreicher, der Besitzer der Konzerlhalle in Singapore, Hackmeier, sich befanden. Dirser schrie, daß er Oesterreicher sei und blieb unversehrt, während alle Engländer, auch dis Wärter, niedergemacht wurden. Bon den deutschen Inter­nierten, wurde ein junger Heizer vom DsmpferMorko-- mannia", der sich beim Angriff der Inder nicht zu Boden warf, durch Zufall getötet. Ein Book mann namens Hcmps wurde durch einen englischen Wachtposten verwundet. Die Engländer verloren 48 Mann. Alle Schichten der inländischen Bevölkerung zeigten Sympathien für die Aufständischen, die sie stets bereitwilligst verbargen. In der Orchardftrsße kam es zwischen einer größeren Abteilung Inder und etwa 100 Freiwilligen zu einem Gefecht. Alle Engländer, die sich nicht flüchteten, wurden getötet. Abends waren die Aufständischen Herren der Stadt, selbst das Waffenmsgazin war in ihren Händen, sodsß die rasch ausgerufenen Freiwilligen nicht bewaffnet werden konnten.

Um 12 Uhr nachts begannen die Inder die Stadt zu beschießen. Vas Gewehrseuer hielt die ganze Nacht hindurch an. Die Männer der europäischen Besölk rung verbarrikadierten sich in den Hotels, die Frauen wurden rasch aus die im Hafen liegenden holländischen und eng­lischen Postbsote gebracht. Am Dienstag wurde dm gan­zen Tag Fesch chen, doch kam es. da die Freiwilligen nirgends sich den Indem erttgegenstellten, zu keinem größeren Treffen. In der Nacht flüchteten aus dem Internierungs­lager der Chef der Firma Behn Meier u. Co., Diehn, und der Offizier derEmden", Lauterbach, mit

18 Landsleuten. Die meisten von ihnen sind nach einer abenteuerlichen Fahrt, wobei sie nach Westen abe ­trieben wurden, aus holländischem Gebiete gelandet. Ein Deutscher namens Schröder wurde in einer Bar ent­deck« und füsiliert. Aus den Kspf wurde ein Preis oon 1000 Dollars gesetzt. Am Dienstag wurde dis Siadt wilder beschcfsen. Um die Bevölkerung, vor allem dis mohammedanischen Eingeborenen, über den Charakter der Bewegung im Unklaren zu lassen, durchzogenIslam" rufende Inder die Stadt.

Am Mittwschrmchmittag kamen 500 Mann eng­lische Truppen aus Rangun an uns b eilten sich, sich in der Tangli-Kaserne zu verbarrikadieren. Ih e Streifzüge dusch die Stadt hotten keinen Erfolg, da sie oon allen Ecken und Enden b-schoffen wurden, rhne den Gegner zu Gesicht zu bekommen. Die Inder schossen ans Wohnhäusern. Auch am Freitag konnten die Engländer nichts aus-ich en. Am Gamstag trafen 100 Japaner ein, die sehr bald wieder eingeschifft wurden. Sie zeigten ein Widerstreben, gegen die Inder zu kämpien; auch die 30 französischen Marinesoidaten retteten nicht die S tnativn. Da die Z »lbesölkerirng sich mittle weile bewaffnet hatte, ve barrikadterten sich 500 Inder in einer Villa ans einer Anhöhe, östlich der Stadt, während die übrigen Inder nach dm Ma «ymslsaten zogen, wo sich ausschließlich indisches Miiiiär befindet, um von hier Hilfe zu Holm.

Die Engländer schafften in aller E le die in Kwala Dtonpur befindlichen Kriegsgefangenen aus Schiffe. Sonst herrscht aber tiefes Schweigen über alles, wos sich auf der Halbinsel ereignet. Was die Eng­länder über die Gefangennahme von Indern be ichten, ist erlogen. Tatsächlich war am 26 Februar, als unser Ge- währemann aus Sim apore ab'« sie, die Lase noch unver­ändert ernst, wenn auch die Stadt oon den Indern bereits verlassen war. Die Gesamtoerluste der Englän­der b tragen 3 00 Mann. W-lchm Fo «gang k r Auf­stand in den Malvy nstaaten nimmt, ist nrch nick« bekannt.

Aus Stadt und Land.

Nagold, 10. April ISIS.

Kriegsverlnfie.

Sonderverlvstlifte -es deutschen Heeres (Uu- ermittelle) Nr. 3. In Kriegsgefavs^schoft. im La­zarett oder auf de» Schtachtteld verstorbene Angkhörige des deutsch,v Keer,s. bber die zuvrrkässtge ^erlonak- ao gaben f.-kr». Die Liste La«« i« Unserer HeschSfts- st,lke eingesetzt« «erde«.