Dev amtliche Tagesbericht.
WTB. Großes Hauptquartier, 31. März. Amtlich. (Tel.)
Westlicher Krieg-schauplatz:
Westlich von P»«t » Msnsion griffen die Franzose« bei und östlich von Reguivville, sowie im Priesterwalde au, wurden aber unter schweren Verlusten zurückgeschlagen. Nur au einer Stelle westlich de- Priesterwalde- wird noch gekämpft.
Feindliche Flieger dewarfe« gestern die belgische« Orte Brügge, GhiftelleS und Cour- trai mit Bomben, ohne militiirische« Schaden anzurichten. Ja Courtrai wurde durch eine Bombe in der Nähe eines Lazaret- ein Belgier getötet, einer Verletzt.
Oestlicher Kriegsschauplatz:
Das russische Grenzgebiet nördlich der Memel ist gesäubert.
Der bei Tauroggen geschlagene Feind ist in Richtung auf Skawdwilie znrückgegangen.
Die in de« letzte» Tage» nördlich des Augu- stowerwaldes erneut gegen unsere Stellnngen borgegangenen russischen Kräste sind durch unseren kurzen Vorstoß wieder in das Wald- «nd Geengelände bei Seiny znrückgeworfen worden.
Die Zahl der russischen Gefangene« aus de» Kämpfen bei Krasnovol ist um LVO gestiegen. Bei Klimkr au der Szkrwa wurden weitere SSO Rnffe« gefangen genommen.
Oberste Heeresleitung.
Die Kämpfe um Tauroggen«
Insterburg, 30. März. Der Kriegsberichterstatter des Lok.-A» z." meldet: Die Kämpfe nordöstlich der Straße Tilsit-Heydekrug nehmen einen i-braus günstigen Verlaus. Da» Wetter, leichter trockener Frost, begünstigt unsere Operationen. Bei den Kämpfen um Tauroggen moch'rn unsere Truppen mehrere hundert Gefangene. Die zweite Hälfte de» Transportes, 400 Mann, begegnete mir kurz vor Tilsit. Die Körperoersaffung war schlecht. Unter ihnen befanden sich ausfallender weis; viele ältere Männer, und. was ich bisher bei den Raffen »ie demecirte, viele Fußkranke. Die Kämpfe in und um Tauroggen waren heftig. Das klare Weiter war für di« Artillerie überaus günstig. Biel« Dörfer »« Tauroqge» erlitten durch Artillenefeuer Schaden. Entlang der Genze sah »an die hohen Feuergarben der brennende» Dörfer, was in der Bevölkerung jenseits der Grenze anfangs große Beunruhigung hervorries. Mit um so größerer Freude wurde du ch dar Eintreffen der Gefangenen- Iranspsrte die Nachricht des günstigen Standes der Gefechte ausgenommen. An den Berterdl«unxswerken de» Kreises Memel wird eifrig gearbeitet. Die Feldbefestigungsardeiten machen reiche Fortschritt«, da sich bi« Bevölkerung freiwillig in großer Zahl zur Arbeit meldete.
Fliegerangriffe.
P«riS, 31. März. (WTB.) Der „Tempo" meldet: Eine Ta»-be überflog am 29. März Lässt! (Flandern) und mars 6 Bomben ab, die nnr Sachschaden anrichteten. Die Taube überflog sodann Hazrbrouck und Batlleul. Das Flugzeug wurde heftig besch ffen, entkam jedoch unversehrt. Da» Dorf Vlam-ttuqae bei Ppern wu de am Donnerstag wührschürlich von einem deutschen Parzrrzvg beschoffen. Die franzöft chm Verloste und der angertchte e Schaden find nur gering. Im Gebiet von Nancy zeigen die de«t-
vie Franktireurs.
KrtegsrrzShlung au» dm Jahre» 1870/71 von Friedrich Gerfiäcker.
(Nachdr. verb.)
„Nein, Francois,- fiel jetzt auch ber Geistliche ein, „solch eine Sache ist nicht übers Kme zu brechen, und wenn auch vielleicht eme Dispensation —"
Wüste» Ge chrei oon der Straß« herüber unterbrach ihn, und als Frareoi» an» Fenster jprang, um zu sehen, »as e» da gäbe, fand er ba drüben oor dem Wirtshaus feine kenre in einer milde» Prügelet, ia der sie, in der liebe»»»ardige» französischen A », als da4 zivilifiertest« Volk der Erde, einander nach dem Leche traten. Natürlich flog er gleich hinan», um die Wüiendm zu trennen und w ed?r Ordn-mg zu Men, wobet ihn der Geistliche, der ihm gefolgt war. zu unterstützen juchte; aber e» zeigte sich da» als dem leichtes Stück Arbeit, denn die Burs Len waren fast alle angetrunken und hörten ansang, auf keinen von beiden — was wußte die Bande oon Subordination I E» blted zn- lrtz' Frarcoir nichts anderes übrig, als die Leute aufm»» scheren zu l-flen, sie in zwei Tb ilu-gen zu trennen und die eine dann hinau» in ein benachba te» Dorf zu füh'en, wo sie den Waldrand besttzm ud t-bekaupt das G höl, rekognoszieren sollten. Gr w ßte w hl. daß dort k rn Feind tag, aber die Gksellschust mußte eine B>s ästtgung bekommen, oder es war eben alle» oon ihr zr fü.chtea.
fchen Flugzeuge infolge des schönen Wetter» eine lebhafte Tätigkeit. In der Umgebung oon Nancy wurden oiele Bomben obgeworfen, die zum größten Teil in de« «eichen Boden krept rtkn, ohne Schaden zu verursachen. Pont-L- Msuffon wurde Wiederum beschossen. Der Sachschaden scheint brträchrlich zu sein. Personen wurden aber nicht verletzt.
Der Unterseebootkrieg.
8o«d»«, 30. März (WTB.) Ueber den Untergang des Dampfers Falada meldet da» Reutrrsche Bureau noch: Am 28. März nachmittags tauch'« das Unterseeboot plötz- ttch neben dem Dampfer aus und forderte ihn durch Zeichen- stgnate auf, beizudrehen, aber bevor dies geschehen konnte, traf der Torpebo bereits bas Schiff in der Gegend des Maschi»errra«mes. Die Booie wurden ausgesetzt und bemannt. Drei davon schlugen um; die Insassen fielen ins Wsffer. Drr Fischdsmpfer Queen Mary kam »och rechtzeitig, um 137 Personen aus dem Wasser und den Re> tungstwoten enfzunehmen. Unter den Ertrunkenen befindet sich der Kapitii». ein Lentnant de» Dampfers »nd ein Korporal von der Armee. Da» Sch ff war ein P^ketboot v»n 4 803 Tonnen und war nach Wrstaftika bestimmt.
London, 30. März. (Reuter. WTB.) Sestern abend sind einige Fahrgäste der Falada hier ans der Paddinglonstation eingetroffen. Einer oon ihnen erzählt: Am Samstag, den 27. um 6 Uhr abend» verließen wir Liverpool Am folgenden Mittag sahen wir etwa 70 Meilen von Milsordhssen ein Unterserboot. Der Kapitän versnchts zn entkommen, aber das Unterseeboot war sehr groß ued schnell und holte uns leicht ein. E« forderte uns auf, bri- zudrehrn. E» wurde Befehl gegeben, di« Boote klar zn machen, aber nur drei davon scheinen vom Schiff« steige- kommen zn sein. Bon den llbrigm ging ein« entzwei, das andere schlug um. Bon den aus d«m Sch ff befindlichen 250 P rsonen wurden ungefähr 130 bis 140 gerettet. Das Unterseeboot hatte uns 15 Minuten Zeit gegeben, aber es befanden sich noch Fahrgäste au Bord, als der Torpedo aus 200 Meter Abstand abgeschoffen wurde. Er traf den Dampfer m-tschiff» und er sank in kurzer Zeit. Fast sn- mittilbar nach dem Schufte tauchte das Unterseeboot unter und kam 10 Minute» später eine Viertel-Seemeile weittr enisernl. Mieder herauf, verschwand aber, als es sah. daß d'e Fslaba schon gesu Ken sei. Air wurden von dem Fischdampfer Emma ausgensmmen, der uns nach Miford- haoeu brachte. Auch andere Ftschdompfer kamen zu Hilfe.
London, 30. März. WTB. (Reuter) Die Admiralität gibt dekonm. daß der holliind ch? Dampfer Amstel ans drr Fahrt van Ratterdam nsch Coole Montag früh 4 Uhr auf der Höhe von Flambsrsnsh auf eine Min« de» deutschen Minensetde» gelaufen ist. Die Besatzung wurde a« Humver gelandet.
Amsterdam, 30. März. (WTB.) „yandrlsblad" meldet au« London : Wie die „Aorntng Post" erfährt, sind der Kapitän und die Bemannung de» holländischen Schiffe« „Amstel" in Grrmsky gelandet worden. Der Kapitän sagte aus: Kurz nach Mitternacht fand eine heftige Exolo- ston im Bordrrs»biff statt. Der Bug des Schiffes wu de ze stört. Da» W«ffer strömte ein und die Bemannung hatte knapp Zeit, die Bsate heradznlaffen. Nsch einigen Stunden wurden sie von eine« Fischerfahrzsug aus Grymsby ausgenommen. Der Kapitän meint, daß nach Art der Explosion und des angertchteten Schaden» das Unglück durch eine Mine und nicht durch ein Torpedo verursacht worden ist.
Rotterdam, 31. Mär,. (W.T.B) Rach einer Meldung des „Nteuwe Rotterdawsch'» Courant" aus London erzählte der Kapitän des Ftschdampfers „Ottilie", der die überlebenden de» Dampfer» „Aqutia- retteie, daß „U. 28" vora-stern etwa 60M ilen südwestlich von Smalls, an der Ostknste Englands, einen Schuß an seinen Bug gefeuert habe. Das Utte'seeboot kam längsseits und 1 ilre mit, wo das englische Schiff in de« Grund gebohrt worden sei und dsß es 4 Schaluppe» ousges tzt habe. Der Kapitän des Fischdompsers rief dem ersten Steuermann zu, er solle
Ieannette war ins Zimmer und wieder auf ihren Eiuhl zurückgekehrt, ohne aus den Lärm da draußen viel zu achten. Nur den K»pf wandte sie etwa» se twäct», um der Mutier die rotgeweinten Augen zu verbergen. Der Frau waren sie aber trotzdem nicht entgangen, uni den forsch »den Blick auf das junge Mädchen geheftet, sagte sie mit ihrer scharfen Stimme:
„War hast du, Ieannette — weshalb weinst du?"
„Ich. Mama, — ich weine nicht."
„I tzt nicht, ober du host geweint.-
„Ss ist mir etwa» ins Auge gekommen. "
„Iawohl — 'ch weiß woh," erwiderte die Mutter st ster — „ich w-iß auch was. Höre, Mädchen, wenn ich je dahinter käme, d tz du den Hungerleider im Sin» trügst —"
„Den H naerlrtd r?" jagte Ieannette ruh'g — „wen meinst du damit?"
„W n ich damit meine?- fiel die Frau heftiger ein — „das will ich dir sagen, den H-rrn Duboi; meine ich, da- mir in dieser Hi sicht kein I rtum b stehen bleibt — den Herr Dubais, v^ tteh'i du? Der sich in den letzten drei W-chen hier in St. Rolaire h-rumjetrieben hat."
„Herumgetri bri, Manw? Du w ißt doch, daß er in seinem Berus urd in «in.r wichtigen Sache hier war, um die Gdschast«anaeleqenhki1 der Familie de Barron zu regeln."
„Redensarten," rief die Frau, unwill g mi. dem Kops schüttelnd — „was der re^el', kauf' ih nicht teuer. So viel sage ich di aber, fl lange er stch um die Familien- angrlegenhetten de Barrens kümmert, habe ich nicht» da-
»ersuche». da« Unterseeboot vor den Bug zu bekommen, »m e» zn rammen. Das Unterseeboot aber blieb hinter dem Dampfer, als ob es diese Absicht erraten hätte. Die Mannschaft des Dsmpfns sag'«, da» Unterseeboot sei vom neuesten Typ erwesen. habe wie ein Schwan manöveriert und an der Oberfläche mndestens 18 Knote» gelaufen.
London, 30 März. WTB. Sie Admiralt äl teilt zur Bersenkung des Dampfers „Aguila- noch mit: Der Dampfer, der von Liorrpssl nach Lrffadon fuhr, wurde auf der Hjhe von Pembwke torpediert. 23 Rann »sn der Defazu-eg und 3 Passagiere « rden vermißt. Der Kapitän und 14 Mars wurden in F s«rqu« d gslarrdet.
London, 31. Aä z. (WTB.) Da» »ermißt« Boot de» Dampfer» „Aqa la" ist mir 18 Passagieren und Mannschaften aufgefftcht worden. Jetzt fehlen nur noch 9 Personen oon den Passagieren und der Bemannung.
London, 30. März. W.T.B. Di« Admt alilät gibt bekannt, daß i§ der Woche vom 17. bis 24. März drei britische Schiffe von zusammen 11 650 Tanuea Gehalt von Unterseebooten versenkt worden find. Ein viertes Schiff wurde torpediert, erreicht« j doch dea Hefe«. In der Woche kamen an und fuhren aus 1450 Schiffe von über 300 Tonnen Gehstt.
„Prinz Gitel Friedrich".
Paris, 31. März. (WTS.) Der „Matin" meldet a«s Neu.Park: Der deutsche Hilfskreuzer „P inz Eitel F-iedrich" wurde davon benachrichtigt, daß er den Hasen Newport-News spätestens am 1. April, 7 Uhr abends, verlassen muß.
Ein englischer Panzer gesirsndet?
Die „Post" meldet: Etsem der deutschen La Pla'a- Zeitunz in Buenos Aires über die Seeschlacht bet den Falklandinseln zugegangene» Briese ist zu entnehmen, duß der englische Panzerkreuzer .Desence" schon vor der Schlacht auf Grund geriet, unreweg- ltch sestsitzt und allem Anschein nach unrettbar verloren ist. Höchstens sei der Panzerkreuzer noch für Küstenverteidi^u^g v-rwendbar. (Der Panzerkreuzer stammt aus dem Jahr 1907 und Hai 14 800 Tonnen Verdrängung.
Englische Ossiziersverluste.
London, 30. März. (WTB.) Die gestern verös- entlichie britische Verlustliste enthält die Name« von 68 Offizieren.
Neue Beschießung der Dardanellen.
In der Nacht aus den 29. März drangen, der „Brs- stschm Zeitung" zusslze. drei Panzerschiffe und oier Tor- pedodootszerstörer in die Darda-ellen et» und beschossen au» großer Eatfernu-rg das Fort von Kilid-Bshr. Am 29. März morgens erschiene» oier französische Flotteneinheiten im Golf von S nos und bescheffen bie lärb schen Stellnngen. Unterdessen drang ein englisches Panzrrsch ff neuerd ngs in die Darsanellen und bombardierte das Fort oon Dardarros, welches das Feuer erwiderte. Bon Mittag bis gegen 4 Uhr war eine Gesechtrpausr. Da-m feuerten die Sch ffe gezea Krtria an der europäischen Küste, während die „Qrren Elisabeth" ein indirektes Fever o»m G»ls von Saro» hrr unterhielt. Während des Nachmittags flog ein türkische» Flugzeug rb r Gallipoli «nd Tenedos und kehrte unbeschäd gt zurück. Dis türkischen Landstretikräfte bereiten sich eifrig auf einen Widerstand im Falle einer Land» -g »or.
Au» Ksnstantinspel wird dem „Berliner Tageblatt" berichtet: Ueber die Verluste der vereintsten Flotten in den Kämpfen am 18. März laufen noch Nachrichten sus Tene- do» und Myiilene ein. Darrach haben die Be-dündeten an dem genar.itteri Tag an Taten 2060 Mann verloren. Bon de« untergeganzenen „Infl xidle" ist der weitaus grötz-e Teil der Benasnus-g erir-suken. Der Kommandant »u de durch ei« G schaß gelötet. A«f dem „Albion, der ebenso b schödtgt wurde, w»ren 60 Tote. „Suffcen" wurde >m Maschinenraum getroffen, was« ch seine Geschwindigkeit sehr vermindert wu de.
gegen, sobald er das aber auch auf die unseren ausdehnt bin ich auch noch da. um ih« die Tür z« weisen."
„Aber Moma —"
„Laß dtr's gesagt sein," fuhr die Mutier mit etwas leiserer, doch drohender S imme satt, „daß ich di sen Herrn Duboi» nickt wieder ln meinem Hause dulde. Du w ißt, daß du dem Soh ie unseres alten Freundes Salute, der unserer F. m lte so viel Gutes erwiesen, zugesazt b st - und einen ehrenwerteren Mann als Francois g bt es ni ht im ganzen Reich. Ihr Belsen seid außerdem als Kinder zusammen auf » »zagen worden, und dein Bater hatte, wie ich, deinen größeren Wunsch, als durch euch b d: unsere Familie für immer zu verbinden. Francois hat aber heute noch einmel um dich bei mir geworben, und ich Habs mei l Iewort g geden. alio — ist die Sache abgemacht, und k rt er au« dem Kriege zurück — der tolle Junge »oll»« die Hochzeit gleich Kal en — si wirst du seine Frau. Hast du mich »erstände ?"
Iennette war, während die Frau sprach, totenbttich geworden, aber still uns e-nst horchle sie ihren Worten und unle brach sie mtt k iner Silbe — jrtzt sagte ste ruhig und mit bewegter Sttmme:
„Ja. Mutier, du hast deutlich gesprochen, und ebenso deutlich will ich dir a tworte». Ehe ich F anesi» Sa'me, dem Kaptkän der F anktttear», die da drüben betiuvker über die St aße taumeln, meine Hand am Altar reiche, eher soll sie verbot rn oder mein Leib die Sstt e hinav» schwimmen. Hast du mich verstanden?"