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Mr- m» Aireige-Vlw sm da, A«M-Vezikl> AWld.
Ferusyescher R§. 29.
99. Jahrgang.
Postsi-eUlkonl» Nr. 8118 Stuttgart
Montag, den 29. November
Beilage»: Planverstüdchen und
Mustr. Eoaniagsdia t.
MVSKMML
1915
Die amtlichen Tagesbevichte.
WTB. Wrstzes Huuptqrrnrttrr, 27 . Nov.
Amtlich. lTel.j
Auf d?m Westliche» und östliche» Kriegsschauplatz keine w'srrMchr« EreiZniffe.
Bare««kriegSsch»«stlcktz.
Oeflerrelchisch-u^gmischs Truppen hsbm das Gelände südwestlich so« Mitrsptzq dis zum Kltuunbschuitt vom Feinds ßesäntzrrt. Die Zahl der bet us;d in Mi- trovitza gemachten Gfangesen erhöhte fich um L7VV Westlich »sn Priftiuo sind die Höhe« auf dem linke» Siiu-ea«fee von deutsche« Truppen besetzt. Weitere 80V Gefangene fiUen in unsere Händs. Südlich der Der ui ca haben bulgarische Truppe« die allzemeine Linie WsleS—Stimlja—J zerer—Ljubo- t-tn iiderfchritte».
Oberste Heeresleitung.
WTB. Grsftes HMiptguartiei', 28 . Nov.
Amtlich. (Tel.)
Westlicher Krieqsschsuplatz:
Bei Neuville (zwischen Arms und Len») besetzte» uusere Truppe« einen Sprengtrichter und wach en oiuige Gefangene. An oencki-denen Stellen der Front fanden Hand grau «Leu- «ud Wnfmiuenkämpse stall. Sn der Champagne und in den Aronne» zeigte die feindliche A tillerie lebhafte Tätigkeit.
Oöstlicher Kriegsschauplestz: Heeresgruppe de- Geueralfeldürarschalls ». Hiudesburg:
Tin s.iudliche- F uzzeuz wurde bei Buschhof (süd- westlich von Iadobfiodi) durch Maschinengewehrseuer her- «utergeschosseu. Es stürzte zwischen de» beiderseitigen Stellungen sd und wurde in der Nacht von unseren Patrouillen geborgen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold vo« Bayern:
Nördlich VLN Barauowi seht wurde ein russischer Borstotz kbzewrese«.
Joseph im Schnee.
Tine Schwarzwäldrr Dorfgeschichte von
Berthoid Auerbach.
<S«rtsrtz»ng.)
Die Pssnerin nickte und sagte: „Ja, da hast meinen Mann gewiß von Herz;« lieb, aber du kannst dir doch nicht derk-n, was für eine reine Seele, was siir ein heilige« Herz er ist. Mögen die Leute sagen, daß er nicht kirchlich genug, er ist selber eine Kirche. Man wird fromm durch ihn. er braucht weiter gar nichts zu tun als da zu sein, sein gutes Wesen walten zu lassen, ssinr Sanftmut, seine unverwüstlich; Liebe und Gerechtigkeit, das macht, daß alle Menschen, wenn sie ihn nur sehen, gut und fromm werden; und so ist', auch in seinen Predigten, da ist jedes Wort Seele, lauterer Kern. Eigentlich hat er'« gut, dir Gemeinheit und dir Rohheit begegnen ihm nicht. Der Maler Schwarzmann »on hier, der einmal acht Tage bei uns gewesen ist und z-s hen hat, wie die vierschrötigen Bauern gegen ihn find, hat eia gutes Wsrt von ihm gesagt: unser Pfarrer kann sitzen zwingen, daß er in seiner Gegenwart hochdeutsch denken muß. Es hat mir früher »st » he getan. daß ein solcher Mann aus dieser Höhe unter Bauern sein Leben »--bringen soll, aber ich Hab» einsehrn gelernt, gerade dl, höchste Bildung bi« wieber einfach ist wie dir Bibel, ist da »» rechte» Ort."
E» läßt sich nicht sage», ob bas E»t,licke», mit dem die Schwester sprach, »Ser b»r, «st bem brr Bud.r zu-
HerreSgruppe des GeueralS von Liufiuzeu :
Nichts Neues.
Betlkemkriegsschrmplech:
DK Verfolgung wird fortgesetzt. Südwestlich von Mittsvitzs wurde Rudnik besetzt. Usder 2700 Gesäusene fielen in brr Hände der verbündeten Truppen. Zah reiche- Kr'ezsgerät wurde erbeutet. Mit der Flucht der spärliche» Reste des serbische» Heerein das albanische Gebir e find die große» Operatio- «e» gegen darsilss abgeschloffe«. Ihr nächster Zweck, die Oestrum; freier Berbindung mit Bulgarien und de» türkischen Reiche, ist erreicht.
Die Bewegung der unter der Oberleitung des General- feldmsrschalle »»»Mackensen stehenden Heeres KN- wurden begonnen von der Zftrrreichisch-ungurischen Armee des Generals vo» Követz, die durch deutsche Truppen verstärkt war. gegen die D'tna und Suse und von der Armee des Generals vo» Gollwitz gegen dk Donau bri Sime»- dri« und Rum—Bazia» am 6. Oktober, von der bulgarische» Armee des Generals Bvj djirff gegen die Link Negotin—Pkst am 14. Oktober. Ar diesem Tags setzte« auch die Op.'rsti men der zwr-len bulgarischen Armeen unter General Todoror» in Richtung -ius Skople—Beleg ein. Seitdem haben die »»rbii? beten Truppen nicht nur bas gewaltige Unternehmen eines DsnuuRbergangr angesichts des Feindes, der überdies durch das unzeitige Auftreten des gefürchteten Küssows-Sturmes behindert wurde, schnell und glatt dmchzesührt und die feindlichen Vrrnzfestunzen Belgrads, bei besten Einnahme sich nrben dem brundenburgi- schen Reser»rkorps das österreichisch-ungarische 8. Armee- Korps besonder« «urzekchnele, Zajeesr, Knjazeose, Pir»t, dis in dir Hände unserer tapseren bulgarischen Verbündeten fielen, b»ld überwunden, soavern «uch den durch Lus Gelände unterpItzten zähen Widerstund des kriegsg,wohnten und sich brav schlagenden Gegners völlig zebrschen. Weder unergründliche Wege, noch unwegsame, tief »erschneite Ge- bi'ge. weder Mangel an Nachschub nuch an Unterkunft haben ihr Borbringen irgendwie zu hemmen »rrmocht. Mehr al- IVO OVO Mau», d h fast die Halste
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hörte, größer war, so wench fich sagen Iaht, »d für ein gutes Herz da» Unschönen eines »ollen Glückes oder der Besitz desselben größer ist. Und es gibt ja «in Glück, das niemand zu rizen gehört,ßsonder» allen, die es zu empfinden »ersteh?», und das ist die Erkenntnis eines reinen Herzens und die Liebe zu ihm.
„Ich weiß jetzt, wo er ist." fuhr die Pfarrertn fort, und starrte drein, als sähe sie es »,r fich. „jetzt ist er an der großen Hagebuche, und jetzt sih-e-i fie um Harzrueck da geht immer ein böser Wind. Witt« dich nur gut ei,-. Ich glaub', daß du di« wUde Rörtmännin »och bekehrst, ich glaub'«; du kannst alle»; und ich glaub', daß du noch den Adam mit der Martina traust, und- dann bleibe» wir doch wieder gern hier."
Der Bruder wagte es kaum, die »erzilckt Dreinschau- ende anzmeden. Endlich fragte er: „Wer ist denn die wilde Röttmännin und Adam und Martina?"
„Gut. setz dich her, ich will dir erzählen. Ich könnte »hn-dte» keine Ruhe finde», di» ich weiß. daß2O<1o imter Dach ist."
Drittes -apitek.
B,» den »ilden RSlt«ü»»er».
„Es gibt noch wild« Mensche», wahre Unholde hier oben. Bon diesen »ilden Röttmännrm ließe fich viel berichten."
„Erzähle,"
„Es find große, ungeschlachte Mensch;», und sie tun fich was daraus zugut, daß man »sf »iels Geschlechter zurück Ungeheuerlichkeiten »on ihnen erzählt, and da sie reich find, können fie »sch immer derlei ausführen. Der Bater de» jetzige» Röttmann, der. zu dessen Frau Ott» eben gerufen wurde, soll ein« f» «Sichtig« Stimme gehabt haben, daß ein
i serbislhe Heer.
der ganzen serbische« Wehrmacht find gefangen. Ihre Verluste im Kamps uud dnrch Verlasse» der Fahne« find «ich- zu schätze». Geschütze, b- runter schwere, nud vorläufig «»überseh rares Kriegsmaterial alle» Art, wurde» erbemet. Die dentsche» Verluste dürfen recht mäßig genannt werden, s^ de- daueilich sie an sich auch find. Unter Krankheite« hat die Truppe überhaupt «icht- zu leide» gehabt.
Oberste Heeresleitung.
Der österreichische Tckgeskericht.
Wien, 27. Nou. (BTB.s Amtlich; Mitteilung vom 27. Nov.. mittags:
Russischer KriegSschanplatz:
Nichts NeueL. ,
Jtalievischer Kriegsschauplatz:
D e Artillerie- und Aagrisssrätigkeit Le- Jt 'Neuer erstreckte sich gestern aus die g«»ze küste»lä«dische Frout. Borstöße gegen unsere Elellucarn uuf dem M zli Brh und südlich dieses Berge» wurden teils sin Handgemenge, teils oor den y ndemissen unter schwere« Brr- lnste« des Feindes abgewirse«. Bor dem Tolmrmer Brückenkopf hielt unsere Artillerie jeden Ang-iff«»e:such nieder. Auch bü Plasa griffen die Italien;- vergebens an. Am heftigsten waren die Kämpf« am Görzrr Brückenkopf. Bst Orirw ja schlugen Abteilungen des dalmatinischen Infanterieregiment« Nr. 22 sechs feindliche Stürme blutig ab. Da» gleiche Schicksal hatten starke Ang'isse gegen Prema und bk Podsvra-Höhe. Die G abt Görz steht unter andauerndem Feuer schwerer Kviider. Einer unserer II ecur brockte im Luft Kamps einen feindliche« Doppeldecker zum Absturz noch San Lorenzo di Mosso, wo sas iwi'enhqr Ilagzr g durch unsere Anillersi zusam- «eugeschosseu wmde. Im Abschnitt der Hochfläche von Dobervo endete das Gefecht am Nordhang de« Monte Srn Michel« mit der »ollen Behauptung unserer Kampf- jrout. Am Südhang des Berges g «rieten die feindlichen Airg isssbewegllngr» schon in unserem Veschötzseuer ins Stocken. An der Tiroler Front wurden »eretnzelte An- griffsoe;suche in den Dolomiten »eresirlt.
Südöstlicher Kriegsschauplatz.
Im Raume »o r C-juiea und im Sandschak Novi- pazar ist bk Lage unoeräaürrt. Aus der Suh-» Plant aa, westlich von Mttrvsica, warfen uusere Truppen die
ka-'bjäger. den er anschrk, rücklings aus den BsSen fiel. Sein Hruptoerznüge« bestand darin, in den Wirtshäusern, wo er gegessen hatte, bk -innen«» Teller zu Kugeln zu- sammenzuröllkn. Der jetzige Röltmannsbauer soll beim Tanz immer ei» Dutzend der schweren, eisernen Keile, mit denen man das Holz spaltet — fie nennen fir hk-zlande Ep idel — in den langen Rockschöße» gehabt haben, damit ihm alles auswelchen muß und er Raum genug hat zum Tanzen. Tanzen, das war auch seine größte Lust, virründ- zwanzig St»nde» ahn« Aushören, das war für ihn ein leichtes Spiel, und in drn Pausen wurde unaufhörlich getrunken, ein Schsppm nach dem «udern. U» «der zu wissen, wiesiel er getrunken und zu bezahlen habe, drehte er fich sidesmal mit großer Geschicklichkeit einen Knops von seiner roten Weste und zuletzt »o» seine« Rock ab und löste fie dann am Schluffe beim Wirt wieder ein. Der Alte mit der starken Stimme sei dieiet ihm einmal, baß er noch am Tage bei einer Hochz-it drüben in Wengern bleibe, er solle vielmehr eine Wiese drunten im Ottrrewanger Tal abmüh-n. Strenge Zucht unter fich haben die Röitmänner immer gehalten. Der zehorftme Sohn folgt also, tanzt die ganze Nacht rvk toll; am Morgen kommt der Starksttm- «igs auf die Wiese und hört Musik. Was ist da« ? Da mäht einer und sieht s» seltsam au»? Der Starkstimmige krmmt näher. Richtig, der Sohn mäht wie besohle». Hut aber «ine Dagrt auf dem Rücken und in der Traget einen Geiger, der ihm beständig »mgeigen mutz, und so mäht er Wiese auf Wiese ab, bis alle» danieder, und dann tanzt er mit seinem Geiger aus drm Röcken w eder h-nüber bis Wengern zur Hechzeir.
(Sortsrtzena folgt.