den Serben gelingen sollte, sich an der Metoja und dem Becken von Ipek und Tschakooa. sowie Im Raume von Prizrend festzusetzen, kann ihr Aufenthalt dort nicht von langer Dauer sein. Die Verfolger dürsten ihnen kaum Zeit zur Ruhe lasten. Pie Oin««e »«» Mitrooic« »»d Priflin« der Kod der serßtsche» Armee.

In Albanien wüsten die Serben mit der feindlichen Stimmung der Bevölkerung rechnen. Zu holen ist dort kaum etwas. Die Bewohner sind dort arm und di« letzten Ernten waren schlecht. Einer Armee, die geschlagen und zerrüttet in ihr Land kommt, werde» die Albaner niemals Helsen. Die serbische Armee geht ihrem Schicksal entgegen.

Lo«do«, 25. Noo. WTB. Die Times erführt aus Paris: Einem amtlichen Telegramm au, Prizrend zufolge begibt sich die Regierung »ach Skutari.

Umgehungsgefsyr für die Ententetrrrppeu.

Nach öerBoss. Zrg." t«u>« eise Meldung de» Be- richterstarters des Genfer .Journals-, der die französische Balkanfront besucht hat, dahin, da, englisch-französische Heer sei in Gefahr, von den Bulgaren im Süden um­gangen zu werden.

Lsvdon, 25 Nov. WTB. Der militärische Mitar- beiter der Time», Oberst Acvington, polemisiert erneut gegen die Baikauvnlernehmungen der Alliierten, wobei er schreckt: Die Stellung des Gegners ist der unsrigen überlegen. Es würde einen «normen Aufwand an Zeit, Truppen und Geld erfordern, um die Lage zu unseren Gunsten zu verändern. Wir hatten unsere Gelegenheit auf dem Balkan verpaßt. Jetzt lohnt es nicht mehr, die notwendigen Opfer auszu- dringen. Der Balkan ist für uns ein Kcirgstheater. von dem wir uns am Kesten fern halten.

Schwere Verluste der Euglüuder in Mesopotamien.

London, 25. Nov. WTB. Reuter. Dar indische Ami teilt mit: Britische Truppen ersberte» nach einem hef- tigrn Gefechte, das den ganzen Tag dauerte, er» Montag die türkische Stellung bei Ktesiphon, 18 Melle» von Bag­dad. Eie nahmen 800 Mann gefangen und erbeuteten viele Waffen und Auorüstungsßegenstände. Die Eng­länder verloren 2000 Mann an Toten und Verwundeten. Ja der Nacht vom 23. auf den 24. Noo. wurden Gegenangriffe der Türken erfolgreich zurück- geschlagen. Die Engländer mußten sich jedoch heute wegen Wassermangels zum Ruß zurllckziehen, der 3 oder 4 Mei­len unterhalb der eroberten Stellung liegt.

In Erwartung des Angriffs auf Aegypten.

Aus Budapest wird dem Lok.-Anz. berichtet: Aus Athen wird gemelöet: Kitchener ist nach Aegypten weiter- gereist, um die Verteidigung des Landes neu zu organi- sieren. Sr ist der Meinung, daß Aegypten der Schauplatz der nächsten großen Ereignisse sein wird. Man habe den Eindinck, daß ein g oßer Einsall der Tiiiken in Aegypten beoorstehe.

Die Antwort Griechenlands.

London, 25. Noo. WTB. Da» Reutersche Bureau meldet aus Athen: Die Regierung beantwortete die Note der Entente. Wie verlautet, nah« sie die Forderungen an, daß die Truppen der Alliierten nicht entwaffnet werden sollen, sondern daß sie auf griechischem Gebiet Akttons- freihe it haben sollen. Was deren Sicherheit, ferner was die Erleichterung bezüglich der Eisenbahnen und des Telegraphen betrifft, so behält sich die griechische Regierung die genaue Erwägung aller Einzelheiten vor. Die SrklS- rung der Entente, daß die oon den Alliierten besetzten Teile des Königreichs später zurückgegeben »erden und für den angerichteten Schaden angemessene Bergülurgssummen ge­zahlt werden würden, habe die Regierung von den freund- schasilichen Absichten der Entente überzeugt. Die Times meldet noch, daß die Verbündeten von Griechenland nicht »erlangten, daß es feine Neutralität aufgebe.

Joseph im Schnee.

Eine Schwarzwälder Dorfgeschichte von

Berthold Auerbach.

(Fortsetzung.)

.Ja freilich," antwortet« eine Stimme.

Die Pfarrerin schloß schnell das Fenster, denn ein eisi­ger Luststrom drang herein und die Wangen der Sängerin glühten. Der junge Landwirt wollte nachschauen, wer es sei, aber die sorgliche Pfarrerin hi«lt ihn zurück, well er auch erhitzt sei. Sie schickte die Magd hinab und beklagte unterdes, daß vielleicht ihr Manu noch heute in solcher Nacht auf den Weg müsse.

Die Magd kam bald wieder und berichtete, es sei ein Fuhrwerk da von oer wilden Röttmännin, der Herr Pfar­rer solle sogleich zu lhr kommen.

.Ist der Adam da oder ein Knecht?" fragte der Pfarrer.

.Ein Knecht."

.Er soll herauskommen und einstweilen etwas Warmes zu sich nehmen, bis ich fertig bin."

Die Pfarrerin bat und beschwor ihren Mann, sich doch heute nicht mehr dem bösen Drarben zulikb in Lebensgefahr zu begeben, es sei ja schon bei Tag in solcher Jahreszeit lebensgefährlich, dm wellen Weg nach Röttmannshof zu fahren, wie viel mehr bei Nacht.

.Muß ein Arzt zu einem Kranken und darf nicht

Athen, 25. Nov. WTB. Amtlich wird gemeldet!: Die englische Regierung hat die Abfahrt der griechischen mit Getreide und anderen Waren bkiadencn Dampfer, die in Malta zmückgehaltm wurden, gestattet. Auch die Be­förderung oon Depeschen über Malta ist zugelaffen worden.

London, 26. Nov. WTB. Das Reutersche Burean meldet: Die Gesandten de« Bterorrband« verlangten von Griechenland keine Demvdtlrsielunu, sondern schlugen vor, daß sich in der Zone, in der die Alliierten operieren, keine ariechiichm Truppen befinden sollen.

»KG. Die .Köln. Ztg." meldet aus Vien: Nach der GrazerTagespost" erklärte sich der griech fche Gene- ralstakrchef im letzten Kronrat entschieden gegen dt« »arge- schlagen« Lösung, daß Griechenland den Serken und den Bieroerbandslruppen dm kewassnetm Rückzug aus den schma­len nordwestlichen Streifen Griechenlands nach Albanien gestatten solle, weil seine Ausführung heute schon offen­kundig unmöglich sei und die auf griechisches Gckiet Icker- Iragene Krtegsakrion dann nicht mehr örtlich zu beherrschen märe.

Der Kronrat hat hierauf die entsprechenden Beschlüsse gefaßt. Auf de« Wunsch des griechischen Genere-lstadrchrf, hin hat Griechenland einen Militärattache an die bulgarische Front entsandt.

Die nächste Folge de» Beschlusses im Kronrat sei der Beseht, daß Li« in den Garnisonen Kilkiksch. Ierids«, Dar- dar und Wodena zusammengezogenen griechischen Truppen »ach den an der serdtsch-zriechlschm Grenze bezeichnten Punkten adzumarschierm und dis zur Grenze de« Militär- Kreises Flortna zu nehmen haben.

Die .Köln. Z." meldet au« Sofi«: Bs» maßgebender Seit« wird zur Lage erklärt: Die Versuche de« Bierver- dandee, da» Balkanunternehmen der Mittelmächte zu hin­dern und Rumänien und Griechenland zu gewmnm, seien mißlungen. Man wisse, daß Rumänien und Griechenland ihre Neuttalllär bribehalten würden.

Aus Genf wird demVerl. Tagebl." berichtet: Nach Athener Melduvae« der französischen Blätter hat da« grie­chische Kabinett sich bereit erklärt, da» bei Saloniki ver­sammelt« Heer, in dem die Entente eine Bedroh urig ihrer Balkanarmee erblickt, zurückzuziehen und nach Nock Maze­donien und Epirur zu »erlegen. Skuludks habe weiter Kitchener alle Erleichterungen für da» Expedittonskorp« angeboien. Denyr Eochin reist Ende dieser Woche aus dem griechischen Kreuzer .Helle" nach Messina.

Zu der Meldung, daß der Blerverband Griechenland »ersprochm habe, dis besetzte» Teile des Königreich» später wieder zurückzugeben und für den anqerichteten Schade« Ersatz zu leisten, heißt es im .Verl. Lokanz.", der Bier­oerband scheine sich das Verhalten Deutschlands gegenüber Belgien zum Muster genommen zu haben nur mit dem Unterschied, daß wir diese Anerbieten gemacht Härten, bevor unsere Truppen die belgische Grenze überschütten.

Vermischte Nachrichten.

Bliffinge», 25. Noo. WTB. Am 6 und 7. Dez. wird wieder ein Austausch oon oerwusdeten deutschen und englischen Kriegsgefangenen über Blissingcn starrfinden.

Olmütz, 26. Nov. WTB. Kardinaljücsterzbischof Dr. Bauer ist gestorben.

Aus Stadt und Land.

NugoU-, 27, November 1915.

Kriegsverluste.

Die preutz. pverluftlifte Rr. SVL verzeichnet: Füs -Rezt- Nr. 40: Knaus Lhr., Enzklösterle. gefallen Res. Ins .Rcgt Nr. 11l: Spitzenbrrger Johann, Rohrdorf, »ermißt. Ins.-Negt. Nr. 112: Seeger Fritz Nagold, l. verw.

Abhaltung eines Mrlkknrses in Hohenhe m.

Im Februar 1916 wird bet genügender Beteiligung in Hohenheim unter Leitung der Herrn Gutsinspektor» Oekonomierat Gabriel ein dreiwöchiger Lehrkurs im Melken und in der Btehpflrge abgehalren werden.

«ach Wind und Wetter fragen, wieviel mehr ich," erwiderte der Pfarrer.

Der Knecht kam in di« Stube, der Pfarrer gab ihm ein Glas Grog und fragte: .Stehi's so schlimm mit der Röttmännin?"

.Hot So schlimm just nicht. Sie kann noch weidlich schimpfen und fluchen."

Nun beschwor die Pfarrerin ihren Mann ^ abermals, doch zu matten bis es Tvg sei; sie wolle es vor Gott ver­antworten, wenn die wilde Röttmännin ohne geistlichen Bei­stand aus der Welt gehe. Die Pfarrerin schien aber dsch schon zu wissen, daß ihre Einreden nichts helfen, denn wäh­rend sie so dringend abmahrtte, schüttere sie etwas Kr schen- geist in ein strohumflochlenes Fläschchen, holte den großen Schafpelz herbei und steckte das Frächchen in die Tasche.

Der junge Landwirt wollte den Schwager begleiten, aber dieser lehnte es ab:Bleib du zu Hause und geht bald zu Bett," sagte er unter der Tür.Geht nicht mit, ihr werdet sonst heiser, und ihr sollt mir während der Feier­tag? noch viel mit einander vorfingen. Die schöne Mozattsche Melodie wird mich auf dem Wege begleiten."

Bruder und Schwester gingen dennoch miteinander bis vor das Haus, wo der Pfarrer einstieg. Die Pfarrerin wickelte ihm noch die Füße in eine große wollene D.cke und sagte währenddessen zu dem Knechte.Warum habl ihr einen Schlitten genommen und nicht einen Wagen?"

Wir haben bei uns oben viel Schnee."

Ja. so seid ihr da oben, ihr denkt nie, wie es anders­wo ist und ob man sich die Glieder zerbricht auf dem ge-

Die nähere» Bedingungen sind au« dem Staatsan­zeiger ersichtlich.

Preußisch-Süddeutsche Klaffenlotterie: 6

Staatslotterir, 5. Kkfse, 15 Ztehungstag. Auf Württem­berg gefallene Gewinne: 10 000 auf Nr. 187 055.

3000 aus Nr. 189 811. 1000 auf Nr 175 914.

176 083, 176 981, 178 471, 186 759, 220 623, 229 970. 500^-nf Nr. 31000. 34776, 175165, 186028, 215381. Außerdem 159 Gewinne zu 240 (Ohne Gewähr.)

Au- dem Machbarbezirkeu.

LVildberg. Wie wie hören, wird am 2. Advent i« der Küche ei» Wohltätigkeitskanzett oeranstaitet, auf das mir Freunde einer edlen Musik schon heute aufmerksam machen. Der Heuptzmeck ist, den Saibaten eine Weihnacht«, gäbe bescheren zu können.

ss Rohrdorf. Nach langem, schmrren Leiden ist Alt- schnlthetß Killtnger, 77 Jahre all, gestorben. Mit ihm ist eine geachtete, mit der Geschichte Rohrdorf« eng oerknüpste Persönlichkeit au« dem Leben geschieden. 4l Jahre ist er der Gemeinde al« Orksoorstehrr »orgestanden, nachdem er schon mehrere Jahre zuvor dem Semetnderat al, Mitglied angehört hatte. Al» er sich vor Z Jahren in ben wohlver- bienten Rnhestand zurückzog, da konnte er mit Genugtuung sagen, daß unter seiner Führung die Gemeinde «in gut« Stück oonoätt« gekommen, und wichtige Gemeindefrogen eine ganze Anzahl glücklich gelöst wurden. Sichtlich erfreut mar er aber auch bamal». al» er seinem einzigen Sohn sein Amt anoerlrauen durste. Neben seiner amtlichen Tätigkeit, der er in nimmermüder Weise oblag, fand er aber immer noch Zeit sich für ideale Zwecks und Ziele fördernde Bereise äußerst lebhaft zu interessieren. Im Vordergrund seiner diesbezüglichen Interesse? stand aber unstreitig die Pflege de» Gesänge», besonder« de« deutschen Volkslieder. Nicht unerwähnt soll bleibe», daß er es war, der s. 3. unsere alte Ktostettinde in treffend schöne» Versen besungen. Ei« gute« Andenken wirb dem Mann, der fast ein halbes Ishr- hundert seine Arbeitskraft in dm Dienst der Gemeinde ge­stellt, stet» bemahtt kleinen.

X Gültlinge«. Die Gülttmger Iuqendwehr schläft auch im Winter n.cht, sondern setzt ihre Ziele bewußt, bei Eis und Schnee, Sonntags und Werktag« bei Tag und bei Tag. im Tal Md aus den Höhen ihre Täligkeit fori. So z. T. rückte am Donnerstag abend um 8 Uhr bet Schneegestöber die mit Cxrrziergewehren ausgerüstete und noch 25 Iungmarmen starke Mannschaft zur Urbung auf den IV, Stunden entfernt gelegenen Lercherberq aus, um den an» der Richtung Nagold anmarschierenden Feind aus­zuhalten, ki« die in Böblingen eingetrasfene Division zur Verstärkung eintras. Auf dem höchsten Punkt der Mar­kung kam es zum Gefecht, wobei die feindlich« Borhnt durch gelungenen Frontal- und Flankenangriff geschlagen ward n ist. Siegesbewußt und mit Gesang zog die mun­tere Schar, eines fügen Kriegergeschlechts um 10 Uhr nachts m den Ott ein, um dort von den Anstrengungen des Marsches und der Uebung die wohlverdiente Ruhe aus­zusuchen und bei Btter und Mutter Nachtquartier zu be­ziehen. Am 16. Okt. v. I. ist die hiesige Iugrndwehr ge­gründet worden; eingetreten sind damals 40 Iungmarmen aus den Jahrgängen 1900 bis 1897 und 13 landschafil. Männer, von denen jetzt schon oon der Iugendwrhr auf den Sslüatenbrruf vorbereitet »iel« z. T. im Feld stehe» oder noch in den Rekrutendepots zur weiteren Ausbildung untergebracht find. Der Leiter und Führer Postagent Gackenhetmee schrat keine MZHe und hält trotz der Schwie­rigkeit, die mit der Jugenderziehung verbunden ist, die jungen Leute zusammen, welche mit sichtbarem Interesse und mit Freuden witzig bis aus den heutigen Tag ihr« Auf­gaben erfüllen zum Wohl de» Vaterlandes, das sich anch auf die kommende« Geschlechter noch in jeder Stunde der Gefahr verlassen kann. De« Leiter unserer Iugendwrhr sei auch an dieser Stelle für seine Zeit, die er aus patriotischer Pflicht in den Dienst der guten Sache geopfert hat, der Dank ausgesprochen.

frorenen Boden. Fahr nur langsam bis auf Harzenrck. Gebt recht acht. Otto, steig aus der Otterswanger Höhe lieber aus. Nein, bleib sitzen, du erkältest dich sonst. Be­hüt euch Gott!"

Gur' Nacht!" ries noch der Pfarrer, es klang dumpf aus der Bermummung heraus. Die Pferde zogen an, d« Schlitten ging davon, und man hörte ihn noch weit hinan« durch das Dorf poltern und kollern. Bruder und Schwe­ster gingen in« Haus zurück.

Ich kann dir nHt sagen, wie wohl mir'« tut, wieder deinen Mann zu sehen und zu hören." sagte der junge Mann zur Pfarre in in der Stube,ich meine, je älter er wird, um so deutlicher wird seine reine, schöne Natur oder ist es nur an mir. daß ich ihn immer deutlicher sehe?"

Bei so« Swlgermoder!" Ein aus Frankreich kommender Feldgeistlicher erzählt eine hübsche Geschichte über den Herzog Ernst August oon Braunschlvetg: zwei Landweh'Männer, die den Herzog nicht kannten, wurde» vor einiger Zeit von diesem in ein Gespräch gezogen. Der eine der beiden war früher Setzer an einer Zeitung, die ehemals g ößers Garantien für die Gesinnung des Her­zog« verlang» hatte, bevor er als Herrscher in Braunschweig einzöge, und der Herzog fragte ihn vun, wie man denn jetzt mit dem neuen Herzog zufrieden sei. Der Landwehrmann sprach sich begeistert aus über seinen Landesherrn, sein Käme- rad aber meinte trocken:Dnnnerslak auk! Tk wuk em auk ntch anners roaden bei son Swigermoder!" Der Kai­ser soll sehr gelacht haben, al» er die Geschichte erfuhr.