halb der soZia'dcmokrarsiche!'. Pittei Deutschlands und der Retchsiogesrakrion gestellt. Weitere Schritte werden der Parte! Vorbehalten".
Dr. Georges Weill, der würdige Genosse der Baier- landsnerrüter W?t!erlö und Mumsuihal, Reichstazsabgeord- neter für den 14. elsaß-lothringischen Wahlkreis Metz seit den Dezembecwahlen 1912, Nachfolger des Liberalen Dr. Gregoire, ist Sozialdemokrat und wurde mit 15 885 Stimmen gegen 12 840 Stimmen der I ingubecalen gewählt. Er ist gebürtiger St aßsurger, wo sein Bat-er Kaufmann war, besuchte daselbst das Lyzeum, stad erte Philosophie, Rechte und Stac-tswissenschasten in Paris und Straßburg, promovierte 1904 zum Doktor der Staatswissenschastea. Bon 1902 ab war er wissenschaftlicher Hilfsarbeiter an der Handelskammer in Siraßburg. 1905 übernahm er die Redaktion der Freien Presse in Siraßburg. leitete von 1906 bis 1909 die Fränkische Tagespost in Nürnberg und lebte von 1910 a > als freier Schriftsteller und sozialistischer Agitator wieder in Straßdmg. Georges Weil! ist konfessionslos m d si.hi im 33. Lebensjahr?.
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Paris. 29. Dez. (W.T.B.) Das Journal meldet: Ministerpräsident BIviani hat Wetterlö, Weil!, Langei, Helmer und Blumsnthal damit beauftragt. skstzustcllen, welche von den in Frankreich befindlichen Elsaß-Lothringern echte Elsaß-Lothringer und weich- Reichsdeutsche sind.
Die „Dresden".
Einer Pariser Meldung der „Deutschen Tageszeitung" zufolge, har noch der Seeschlacht bei den Folklaudsinseln der Kreuzer „Dresden" in Punta A? enas Kohlen eingenommen und ist wieder in See gestochen.
Die Schuld am Weltkriege.
Brnu«, 29. Dez. (W.T.B.) Die Zeitung Hlas gibt zum Beweise für Rußlands Schuld an drm We tkricge Mitteilungen eines hnoorragenden Drrttltcr der tschechischen Volkswirtschaft wieder, der vor ttwa einem Iah!- in Petersburg w-ilte, als Vertreter isch-ch scher Werke, die von der russischen Kriegs-;, rwallung zum Wettbewerb für Miiilär- liejerungen aufgesordert waren. Der Gewähre mann sprach auch beim russischen Kriegsminister vor, der sich zwar übrr die Angebote anerkennend omsprach, aber hinzrsügle: Noch Oesterreich vergeben wir nicht sü? einen Heller. Der Minister fuhr sodann fort: Der Krieg mit Hrsterreich-Avgarrr ist ««avwendösr. Wir Sereite« «ns schon ka»g« ans ist« vor »»d find schon vollständig gerüstet. Ks wird Sri der ersten Gelegenheit znm Kriege kommen. Hefter- reich Angara maß vernichtet werden. Wir können es nicht länger dnkden; es behindert «ns. In glkichcr Weise sprach sich nicht nur der Khef des russischer» HenerakstaSes, sondein euch, allerdings in minder schroffen Worten, der Minister des Arnßer» aus.
Unverfrorenes Ansinnen.
Wie di? „Post" erfährt, hat d-e deutsche Regierung die vachgesuch e Wiederentiassung des Gouverneurs von Warschau abgsiehnt.
Englische Kriegskosten.
Die täglischen Kriegslasten Englands sollen jetzt 54 Millionen Francs betragen. Im August betrugen sie nur 25 Millionen. Die engliche Regierung erließ in den Blättern Ausrufe zur Elnsch-ärkurg des Luxus.
Geldmangel in Paris.
Zürich, 29. Dez. (WTB.) Ein Pariser Dezember- brief der Neuen Züricher Zeriung schildert unter anderem folgendes: Auf Schritt und T itt wird an private Wohltätigkeit appelliert. Aber aus den mageren Subskripttonslisten in den Zeitungen ist erkennbar, wie groß in dem sonst fo gebefreudigen Paris^dsr Geldmangel geworden ist. Die reichsten Klaffen müssen sich ebenso, wie die
Zn tirr Slurmllut der Leit.
Originalroman aus dem Jahre 1813 von Otto Elster.
43 (Nachdruck verboten).
Spät am Abend trennte man sich
Als Hermann sich von Fsnny Skradschiedrie, fragte er
leise:
„Erinnerst du dich der Worts, als mir Abschied in BresUu nahmen?"
,.I«." entgegnet« sie und senkte den Blick.
„Und darf ich ar-f meine samali-e Fra?e jetzt eine andere Antwort erwarten, wo ich mein W;?1 eingklöst habe?"
Sie erhob das Au;e und sah ihn groß und ruhig an.
„Wir dürfen jetzt nicht an uns denken," erwiderte sie. „Das D-tte-land bedarf unserer noch — frage mich jetzt nicht — sordere jetzt keine Antwort von mir . .
„Farny —"
„Nach dem Eies? will ich dir Antwort geben."
„Und wenn ich falls?"
„So stirbst du im Dienst einer heiligen Sache, wie tausend- mit dir. Lebe wohl — nach dem Siege sehen wir uns wieder. Dann will ich dir antworten — lebe wohl!"
„Du bist größer und stärker als ich. Fanny " sprach er bewegt und küßte ihr eh erbtettg zärtlich die Hand.
Sie kickte ihm freundl ch-ernst zu und wandte sich ab, um sich n ihr Stübchen zu begeben. in dem sie eine so glückliche Kindheit und Mädchenzeit verlebt hatte.
In trauter Behaglichkeit und Sauberkeit umfing sie - r wohl bekannte Raum, in dem alles noch so war wie düher. Die weißen Mullgardinen, das schmale Betrchen,
Mittlers:! und unteren einschrärcken. Die Union des Fsm- mes de France hat beispielsweise ein Rundschreiben erlassen, in dem sie erklärt, infolge des Geldmangels müßte demnächst ein Teil ihrer Spitäler für Verwundete geschlossen werden. Ihre Zahl betrug bisher 480 mit 30090 Betten. Der Ausruf bittet dringend um Naturalgaben. Aber gerade da fehlt es. Die Hilssspitäier des Roten Kreuzes bilden eine wertvolle Ergänzung der Militärspikäler. Letztere allein würden ihrer Aufgabe nicht gewachsen sein. Selbst einige große Hotels, wie das E ysäe Pa!astho:el ist zu solchen Hilfsspitälern umgewandelt worden, die überall eingerichtet werden, wo irgend Platz vorhanden ist.
England und die Neutralen.
Der „Vosstfchen Zeitung" zufolge herrscht über die Aufbringung Zweier Dampfer der Bereinigten Dam psschissahrisgeseklsch asten zwischen Island und Dänemark durch dis Engländer groß- Aufregung in Dänemark, da d'e Lieferungen irländischer Pferde des dänischen Ausfuhrverbots wegen nicht nach Deutschland gelangen können.
Ein aufsässiger Gefangener.
Berlin, 29. Dez. (WTB.) Der englische Kriegs- gefangene Svaßenbahnschaffner William Lonsdale, der am 2. Dezember vom Gericht der Inspektion der Imobilen Garde wegen tätlichen Angriffes gegen einen Vorgesetzten im Dienst vor versammelter Mannschaft und im Felde zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt worden ist, wurde hmts infolge Berufung des Gerichtsherrn vom Oberküegsgerlcht des Gardeksrps zum Tode verurteilt.
Die Lage bei den Oesterreichern.
Wieu, 29. Dez. (WTB.) Amtlich wird verlambarl vorn 29. Dezember mittags: Dis russische 8. Armee, die vor etwa einer Woche dis Offensive gegen unsere über die Karpathen vorgerückten Käste ergriff, hat sich durch Ergänzungen und fusche Divisionen derart verstärkt, daß cs geboten schien, unsere Truppen aus die Paßhöhen und in "den Raum von Cvrlice zurückzunehmen. Die
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- wer Brotgetreide verfüttert, versündigt - « sich an, vaterlande und macht sich strafbar! -
sonstige Lage im Norden ist hierdurch nicht berührt. — Aus dem Balkankriegsschauplatze entfalten dis Montenegriner eine lebhaftere aber erfolglose Tätigkeit. Bei Trebinje wurde ein schwacher Angriff auf unsere Vorfeldstellungen mühelos abgewtcsen und die feindliche Artillerie zum Schweigen gebracht. Gegen sin starkes Grenzsort der Krioosije hatten die montenegrinischen Geschütz: naturgemäß nicht den geringsten Erfolg.
Der Stellvertreter des Chefs des Genrralstads: von Höfe?, Feldmarschallentimnt.
Die deutsch-türkische Verbiudung.
Der türkische Speztaladjutant des Kaisers. General Hekki Pascha, ist laut „Berliner Tageblatt" gestern in Berlin e i n g e t ro s s e n.
Kämpfe in Mesopotamien.
Das „Berliner Tageblatt" meldet aus Konstantinopel: Bon Nedschef und Keriub aus Hai sich eins Anzahl Ara- berstämme gegen die in Mesopotamien vor- dringenden Engländer in Bewegung gesetzt.
Bulgarien und Serbien.
Athen, 29. Dez. (W.T.B.) Dem „Neon Asty" zu- folge, verlangte Bulgarien von Serbien auch jenen TeU Mazedoniens, der cm Griechenland grenzt, sodaß Bulgarien sich zwischen Serbien und Griechenland schieben würde. _
die zierliche Toilette und die einfachen Bilder an der Wand. Mit freund.ichrm Lächeln begrüßte ihr eigenes Bild die Heimgekehlte.
Ach, alles war noch wie früher! Nur sie selbst war eine andere geworden. Die Kindheiisspielc waren längst vorüber, die Mädchenträums waren ausgeträuMt. Ihr Auze war ernst geworden und die Rosen ihrer Wangen warm verblaßt, strenger und ernster war der Ausdruck ihres schönen Gesicht«, dem nur der weiche Mund einen sausten, anmutigen Zng verlieh, der an die frühere Zeit erinnerte. Ernst war sie geworden wie das Leben, das sie all diese Wochen und Monate gelebt hatte.
Urber blutgetränkte Schlachtfelder war sie geschritten! Verstümmelte, blutige Leichname hatte ihr Auge erblickt! Da» Stöhnen Brrwrcndetrr, den letzten Schmerzensschrei Sterbender hatte ihr Ohr oernsmmen — durch Rot und Tod, durch Jammer und Elend, durch Raub und Brand war sie geschritten, sie sah den Krieg in seiner ganzen blu- tigen, mitleidlosen Grausamkeit und lernte den ganze» Jammer der Menschheit kennen.
Ihr Herz erbebte oft in namsr-lssem Mitleid, in schrek- kenvollem Grauen, und -mr der Gedanke, daß es ein Kamps um die höchsten Güter des Vaterlandes war, ließ sie die Schrecken dieses Kriegs» ertragen.
Aber die Heiterkeit, die harmlose Fröhlichkeit ihrer Mädchenjahre war auf immer dahin! Sie war eine ernste Frau geworden, dis sich ihrer ernsten Ausgabe voll bewußt war.
Deshalb dünkte ihr aber auch der Schmerz um ihre verratene Liese klein und gegenstandslos, gegenüber der Rot, dem Elend, den Opsern, dir dieser Krieg mit sich
Ehrentafel.
Das Eiserne Kreuz.
Das Eiserne Kreuz il. Klasse erhielten: Der Leutnant d. Landw. I. Ldw.-Iaf.-Reg. Nr. 120, Karl Harsch, Sohn der Frau Kassier Harsch von Neuenbürg. Leutnant der Res. im Feldart.-Reg. 65 Theodor Held von Höfen a. Enz. Tambour (Untofs.) Friedr. Schaudt von Arnbach im Ins.-Rcg. 126 (am 6. Nov. die Silberne Miiitäcverdienstmedaille). Werksührer Faas, Unteroffizier beim Landw.-Inf.-Reg. Nr. 120, Inhaber der Silbernen Militärverdienstmedaille.
Die Silberne Milirärverdien st Medaille erhielt: Hauptlehrer August Bachtel er in Wurmberg (von Gräsenhausen). Unteroffizier im Res.-Inf.-Reg. 120.
Württemberg. Verluste.
In der prentz. Verlustliste N«. >OV sind verzeichnet: Ins.- Regt. 78: Kriegsfreiw. Otto Hang, Freudenstadt, verw. Landw.- Ins.-Regt. 110: Wchrm. Friedr. Weißer, Aichhalden, tot. Wehrm. Wilh. Wagner, Pfalzgrafenweiler, schwer oerw.
In der preust. Verlustliste Nr. 110 find verzeichnet: Inf.- Regt. 112: Res. Ernst Winter, Schopflvch, leichtviv. Res. Wilhelm Kolmbach, Rodt, leichtow.
Aus Stützt und Land.
Nagold, 31. Dezember 1914.
Stundung der Reichsstempelabgabe. Der
Bmidssmr hat genehmigt, daß der Reichsstempel den Kommunen, Kommunaloerbänden und Kommanalkreditanflalten, die bei einer Darlehmskasse, eigene Renten- oder Schuldverschreibungen zur Erlangung von Darlehen als Sicherheit hinterlegen, für dis zu verpfändenden Verschreibungen auf Antrag gegen Sicherheitsleistung bis zu sechs Monaten nach Ablauf der Dmlehenssrist gestundet werden kann. Diese Stundung ist spätestens mit der Anmeldung der Papiere zur Abstempelung schriftlich zu beantragen. Die Abgabe ist spätestens zu entrichten, bevor die Wertpapiere zur Verwertung des Pfandes von der Darlehenskasse veräußert oder bevor sie nach Erlöschen der Verpfändung bei der Darlehenskasse, susgegeben, veräußert oder verpfändet werden oder ein sonstiges Geschäft damit gemacht wird.
Vom Jahre ISIS. Das Jahr 1915 ist ein Gemeinjahr von 365 Tagen und entspricht dem Jahr 5675/76 der Juden. Es ist seit der Zerstörung Jerusalems da» 1845., der Einführung des juiiantschen Kalenders das I960., der Einführung des gregorianischen Kalenders das 33s., der Erfindung der Buchdruckerkunst das 475, der Entdeckung Amerikas das 423., der E findung der Dampfmaschinen das 217. Faßnacht sällt auf 16. Februar, der Ostersonntag auf 4. April, der Pfingstsonntag auf 23. Mat. Nach Trinitatis sind es 25 Sonntage. Im Jahre 1915 werden zwei, in unseren Gegenden nicht sichtbare ringförmige Sonnenfinsternisse stattfindcn. Der Mond wird in diesem Jahre nicht verfinstert. Die erste Sonnenfinsternis ereignet sich in den frühen Morgen- und ersten Vormittags» stunden des 14. Februar. Sie ist nur im fernen Osten sichtbar. Die zweite Sonnenfinsternis findet statt in der Nacht vom 10. zum 11. August. Sie wird nur im Großen Ozean sichtbar sein?
Unsere Briefträger und Postbote« haben wieder schwere Arbeiten zu verrichten; kaum ist der stacke Weih- nachtspäckerei- und Briefoerkehr bewältigt, dann kommt gleich hinterdrein der schwere Neujahrsgratulattonsdienst. Und dann gehts das ganze Fahr Über fort und fort, treppauf, treppab; die Anforderungen werden nicht kleiner, die Gehälter aber nicht größer. Was dos Kommen de» Briefträgers für dis verschiedenen Adressaten bedeutet, das kann sich jede Leserin und jeder Leser selber sagen. Meistens Glück oder Freude. Und solchen täglichen Boten zeigt man sich doch gerne erkenntlich. Wir hoffen und wünschen, daß diese Zeilen dazu beitragen möchten, den Briefträgern eine klingende Anerkennung ihrer Boienleistungen seitens aller Adressaten einzutragen.
brachte. Wohl hatte ihr Herz schmerzhaft gezuckt bei der Nachricht von der Treulosigkeit des Geliebten, »nd jetzt in der Einsamkeit ihres Stübchens wollten sich die Tränen wieder in ihre Augen drängen. Doch sie zwang sie gewaltsam zurück, sie wollte nicht schwach erscheinen in dieser großen, starken Zeit; sie wollte vergessen, daß sie ihn einst geliebt, wie er ihrer vergessen hatte — aber als sie nun ds- lag in dem Zimmer, in dem Bette, wo sie früher so glückliche Träume geträumt, ws ihr alle Gegenstände von früheren, glücklicheren Zeiten zu erzählen schienen, da quollen die Tränen doch aus ihrem Herzen empor, und still vor sich weinend, barg sie das Gesicht in die Kiffen.
_ (Foiftegung folgt.)
Russische Gef««ge«e gegen be« Fre«dwSrte»- nnfug i« Deutschland. Eine Leserin aus Stralsund schreibt der Tägl. Rundschau: Als ich mich neulich bei einem Einkauf in dem Geschäft eines „Optikers" arfhie.'t, betraten zwei gefangene russische Offiziere mit der Wachmannschaft den Laden, um die ihnen vom Arzte »erork- neten Brillen zu Kausen. „Sie Würstchen wohl ein Pinee- nez?", so dienerte der Inhaber. „Was ist das, ein Pinee« nez?*. so fragte der eine russische Offizier, der sehr gut Deutsch sprach; „das kenne ich nicht, Sie meinen wohl einen Klemmer". „Jawohl", bemerkte darauf der Optiker und sagte u. a.: „Ich habe hier solche in Dsublö". Was denn das sei, wünschte der andere russische Offizier zu wissen und fügte hinzu, er meine wohl „vergoldet". Beschämt mußte der Verkäufer auch dieses zuzesteheu uud wird sich diesen Denkzettel hoffentlich zu Herzen genommen haden.