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Höhenluft.
Auf einem hohen nackten Gipfel sitzend und eine weite Gegend überschauend, kann ich mir sagen: hier ruhst du unmittelbar auf einem Grunde, der bis zu den tiefsten Orten der Erde hinreicht, diese Gipfel sind vor allem Leben und über alles Leben. Hier auf dem ältesten ewigen Altäre bring ich dem Wesen aller Wesen ein Opfer. Ich fühle die ersten, festesten Anfänge unseres Daseins. Meine Seele wirb über sich selbst und über alles erhaben und sehnt sich nach dem näheren Himmel. Goethe.
Ueber dir an jedem Orte fängt das Unbegrenzte an, und zur Ewigkeit die Pforte
ist dir üb'rall aufgetan.
Martin Greif.
Unsere Bildersprache.
Wer den Weg nach oben geht, der ist wirklich jung, derweil er noch jung ist; und er wird wieder jung wie ein Adler, ist er gleich alt.
Schlage die Richtung nach oben ein! Alles in deinem Leben spricht zu dir: „Nach oben!" Das Leid spricht: „Nach oben!" und die Freude flüstert: „Nach oben!" — Nach oben! das ist aller menschlichen Schicksale gemeinsame Losung, das ist die Gottesstimme, die durch alles, was uns begegnet hindurchtönt. Skoogaard-Petersen.
dem Leder sitzt", well er dann zu scharf beobachtet wird. Daher braucht man diesen Ausdruck für solche Fälle, in denen man jemanden scharf beobachten oder zur Arbeit an« treiben will. Jeder Bergmann macht einen großen Unterschied zwischen einem Bergmann „vom Leder" und einem Bergmann „von der Feder" d. h. dem Arbeiter in der Grube urd dem Schreiber auf dem Geschäftszimmer, und von daher stammt der Brauch, diese deutsche Bezeichnung anstatt der fremdländischen Ausdrücke „Praktiker" und „Theoretiker" anzuwenden. Diese Erklärungen sind nicht schwer. Dagegen bei der Redewendung „aus fremdem Leder Riemen schneiden" sind sich die Gelehrten nicht darüber einig, ob der Schurz des Bergmanns oder das Leder gemeint ist, das der heilige Crispin gestohlen hat, um den Armen Schuhe daraus zu machen. Die Redensart will sagen, daß einer auf Kosten und zum Schaden eines anderen sich Vorteile verschafft. Tesch (Köln).
im
Die Rache des Bürgermeisters.
Unsere Sprache ist ein Bildersaal. Biele Bilder darin sind freilich verblaßt und nicht mehr deutlich zu erkennen. Dringt man aber auf den Grund, so kommen merkwürdige Beschäftigungen und Gebräuche zum Vorschein. Btele davon sind uralt. Dies zeigen besonders solche Redewendungen, die zum Eisen in Beziehung stehen. Das Eisen ist der Urahn aller Gewerbe. Wir können auch sagen, es ist eine Fundgrube für viele Begriffe, und wir kommen damit gleich zu der Entdeckung, daß wir mit diesem bildlichen Ausdruck bei dem Bergmann auf Leih und Borg gegangen sind. Nach seiner Weise, die Stollen, wo er Erze und Kohle bricht, Fundgrube zu nennen, bezeichnen wir Büchereien, Ländereien sowie Bezugeorte für Kenntnisse, Erzeugnisse, Einnahmen usw. auch als Fundgruben. So angenehm es dem Bergmann ist, wenn er eine recht ergiebige Fundstelle gefunden hat, so unangenehm ist es ihm, wenn ihm beim Hauen jemand auf dem Schurzfell, „aus
In einer kleinen bayrischen Provinzstadl gibt es zwei Gasthöse: den „Roten Löwen", der dem Bürgermeister des Ortes gehört, und das „Weiße Roß", dessen Besitzer nur Gemeindebeoollmächtigter und natürlich schärfster Opponent im Rathause ist. An einem schönen Frühlingstage wird während der Sitzung die bevorstehende Ankunft des Ministers bekanntgegeben. Man beschäftigt sich mit der Ausarbeitung der Einzelheiten des offiziellen Programms während des Aufenthalts des Ministers in der Stadt. Der Herr Bürgermeister ergreift das Wort: „Der Minister wird um Mittag ankommen. Bevor man ihm nun das neuerbaute Kreishospital zeigt, halte ich es für angezeigt, ein kleines Frühstück ihm zu Ehren zu veranstalten. Dieses Frühstück würde also um 12*/, Uhr im . . . „Roten Löwen" stattfinden." „Warum denn gerade im
„Roten Löwen" und nicht viel besser in dem ganz in der Nähe des Hospitals liegenden „Weißen Roß?" läßt sich ein Herr Konkurrent in poliiischen, kommunalen und gast- wirtschaftlichen Angelegenheiten vernehmen. Es entspinnt sich über diesen Punkt, die engere Auswahl zwischen den beiden in Betracht kommenden Gasthösen eine längere, heftig bewegte Debatte. Des Bürgermeisters Vorschlag, den eigenen Gasthof als Absteigequartier des Ministers auszulesen, fällt durch. Man beschließt, daß auf Gemeinderechnung derartige Programme gedruckt und an verschiedenen Stellen in der Stadt ängehestet werden.
Mittags !2 Uhr: Ankunft des Ministers.
12V« Uhr: Der Minister nimmt das Frühstück „Weißen Roß".
2 Uhr: Man zeigt dem Herrn Minister das neue Hospital.
Doch der Herr Bürgermeister will seinem Konkurrenten diesmal einen Streich spielen; am Tage nachher läßt er zwar Plakate anschlagen, den Text aber hat er mit einer ganz geringen Abänderung versehen:
Mittags 12 Uhr: Der Herr Minister kommt am Bahnhof an.
Um 12Vr Uhr nimmt der Herr Minister ein kleines Frühstück im „Weißen Roß" und
Um 2 Uhr kommt der Herr Minister ins Hospital.
Der interessanteste „Lehrer" Deutschlands ist unstreitig ein einfacher, von keinerlei „Kultur beleckter" Fischer aus der bei Husum in Schleswig gelegenen Halligen- insel Nordstrandischmoor. Die kleine Insel besitzt ihr eigenes Schulhäuschen und besaß auch so lange ihren eigenen Lehrer, als Schulkinder auf der kleinen Hallig lebten. Da aber seit Jahren keine schulpflichtigen Kinder in den dortigen fünf Fischerfamilien mehr lebten, ging auch die Schule ein. Jetzt ist aber mit Beginn dieses Schuljahres ein Kind schulpflichtig. Um dem Gesetz zu genügen, ist die Regierung verpflichtet, auch für dieses den regelmäßigen Unterricht einzurichten. Uni aber die auf mehrere Tausend Mark veranschlagten Kosten für Anstellung eines Lehrers und Instandsetzung des zerfallenen Schulhauses zu sparen, hat die Regierung den Vater des Kindes ersucht, gegen eine besondere Vergütung für die drei ersten Schuljahre den Unterricht seines jungen Sprossen selbst zu übernehmen. So ist nun der einfache Fischer der Hallig, den keinerlei Wissensballast drückt, und der selbst noch oft mit dem Einmaleins in Konflikt gerät, über Nacht ein unter besonderem Gehaltssatz stehender, preußischer „Lehrer" geworden.
Die neue Hose. Der Iakoble — so schreibt dem „Psorzh. Anz." ein Leser aus dem badischen Oberland — ;at wegen seines Fleißes in der Schule eine nagelneue, chneeweise Leinenhose bekommen. Am Sonntag darf er n diesem Paradestück mit der Mutter über den Berg zum Amtsstädtchen, um Einkäufe machen zu Helsen. Der Vater hat auch einen wichtigen Gang zu besorgen, von dem aber niemand etwas weiß. Am Wege nach dem Städtchen steht sein großer Frühkirschenbaum, von dem jedes Jahr unbe
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283 806.69
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