niedergetegt. An seine Stelle ist Psaner Heim von Korn- tal gewählt worden.

r Stuttgart, 11. Dez. (Monistenbund und Friedenc- gesellschaft.) Die Gesellschastsleitung der Deutschen Frie- densgesellschast veröffentlicht eine E Klärung, wonach ihr bisheriger Geschäftsführer Dr. Westphal, der in einer Ver­sammlung zum Austritt aus der Kirche aussorderte, vom 1. Januar ad von der Friedensgesellschast entlassen wird. Es sei selbstverständlich, daß er nicht im Auftrag der Deutschen Friedensgesellschast geredet habe.

t- Stuttgart, 11. Dez. (K. Hoftheater.) In der Zeit vom 16.-23. Dezember finden im Großen Hause folgende Vorstellungen zu ermäßigten Preisen und bei früh­zeitigem Beginn der Ausführung (im Abonnement) statt: am Dienstag 16/12 Hänsel und Gcetel, Freitag 19/12 neu einstudiert: Josef in Aegypten, am Samstag, 20/12 Don Carlos, Montag 22/12 Die Nürnberger Puppe. Sonne und Erde, am Dienstag 23/12 Joses in Aegypten. Alle diese Vorstellungen beginnen um 6 Uhr. Preise I. Parkett 3.50 ^ rc. Ferner finden im Kleinen Hause am 17., 20. und 21. Dezember Nachmittagsvorstellungen für Kinder statt. An diesen drei Tagen kommt zur Ausführung: Rot­käppchen, dramatisches Ktndermärchen von Deck, die Mär­chenfee bon Alrxandrine Rosst, und ein Schlußdild und Weihnachtslied. Für diese drei Vorstellungen, die je nach­mittags 2 Vs Uhr beginnen und etwa um 4 Vs Uhr endigen, sind besonders ermäßigte Preise angesetzt (I. Parkett 1.40 rc,), die auf dem täglichen Theaterzettel zu ersehen sind. Der Kartenverkauf für sämtliche vorstehend genannte Vor­stellungen beginnt am Montag den 15. Dezember an den beiden Hofcheaterkassen des Großen Hauses.

x Stuttgart, 11. Dez. Das Neckar-Donau- Komitee hat in einer auch von hervorragenden Mit­gliedern aus Baden besuchten Sitzung unter Vorsitz des Geh. Hosrats Dr. v. Jobst folgende Erklärung beschlossen: Im Hinblick 1) auf das von Jahr zu Iah: steigende, immer unabweisbarer werdende Bedürfnis von Handel und Indu­strie der Neckaruferstaaten, sich im Konkurrenzkampf die mächtigen Hilfsquellen der Großschiffohrt nutzbar zu machen. 2) Auf die aus den Fortschritten der Mainkanalisierung wie übrigens auch durch die bevorstehende Eröffnung des Rhein-Hanover-Kanals den Interessen dieser Wirt­schaftsgebiete durch jede weitere Verzögerung der Neckar- Kanalisation drohenden und durch eine verspätete Iuangrisf- nähme kaum wieder gut zu machenden wirtschaftlichen Schädigungen weist das Neckardonaukomitce mit ernstem Nachdruck auf die dringende Notwendigkeit einer dem bayerischen Vorgehen entspgehenden sofortigen Inangriff­nahme der Bauausführung des reichsgesetzlich geplanten Großschisfahrtswkges auf d>m Neckar nach den seit Jahren bereits sertiggeftell.en Plänen hin und bittet demzufolge die würit; Regierung, zum Zweck der Herstellung dieses Groß- schiffahctsweges eine Verständigung mit der badischen und hessischen Regierung so rasch als möglich herbsizuführen. Dieser Beschluß soll gleichzeitig den badischen und hessischen Regierungen zur Kenntnisnahme und mit d er Bitte um tunlichste Unterstützung und Förderung unterbreitet werden.

r Tübingen, 11. Dez. (Der neue Rektor.) Der König hat zum Rektor der Universität für das Etu- dienjohr 1914/15 den ordentlichen Professor Dr. Fuchs an der staatswissenschastlichen Fakultät ernannt.

r Schramberg, 11. Dez. (Wahlanfechtung.) Die Gemeindewtkwahl ist wegen eines Flugblattes der Gastwirreveceinigung angefochten worden.

p Ulm, 10. Dez. Eine aus dem Friedhof in Nieder- stotzingen verübte Grabschändung wird erst jetzt bekannt. Dort wurde vermutlich in räuberischer Absicht die Gruft des Grafen von Maldeghem erbrochen. Man fand den schweren Stein, der die Gruft deckt, beiseite geschoben und eine Oeffnung sreigelegt, die es einem Mann ermöglichte, sich in die tiefe Gruft hinabzukassen. Im Innern der Gruft war der Sarg des im Vorjahre verstorbenen Grasen Karl o. Maldeghem aus der Reihe geschoben. Der den Zinnsorg umhüllende Holzsarg war geöffnet und das im Ztnnsarg angebrachte Glassenster zertrümmert. Offenbar war es dem Eindringling darum zu tun gewesen, Wertgegenstände, die er bei der Leiche vermutete, an sich zu bringen. Diese Hoffnung wurde aber enttäuscht, da sich bei der Leiche keinerlei Schmuck- oder Wertgegenstände befanden. Um aus der dunklen Tiefe wieder ans Tageslicht gelangen zu können, stellte der Eindringling den abgehobenen Deckel des Holzsarges an die Wand, kletterte auf diesem in die Höhe uni» gewann so das Freie. Der Täter ist unermittelt geblieben.

Zur Dieustbotenversicherung.

In derWürttembergs,: Zeuiung" von heute (8. De­zember 1913) ist eben eine Einsendung des Hausfrauen- na^chusses Stuttgart enih.lten, der etwa folgenden Vorschlag mau/.'.

Die neue Derficherun^» 25 dnung der Dienstboten, die am 1. Januar 1914 in Kraft IM. beoi''tet eine wesentliche Tendenz zur Lohnsteigerung. G/"5 abgesehen von den sonstigenSteigerungen" des heulten Lebens müssen die Hausfrauen wohl überlegen, ob sie wie zum L Heil bis jetzt stillschweigend diese Beigabe d. h. " ^Dlkhtzng des Kranken- wie «-uch Inoalidengeldes dürfte ja genügend bekannt sein, daß diese Wohltat nicht Z» schätzen wissen, auch den alles bezahlenden Herrschaften bc-rkeit" (?) größeren Lohn abverlangen ienst verlassen. Wägend bisher das Ge­ll die Hälftezuspra^. verlangt es theoretisch " mehr (nämlich Vs Invalidengeld und

Krankengeld der Herrschaft zukommt. Also: bei Ber- sicherungsklasse 3 verteilt sich der Beitrag 4,04 (2,76

Kranken- und 1.28 Inoalidengeld) folgendermaßen für dis Herrschaft: Vs 3no. und ein Drittel Krankeng. 1,56^ (2,48 ^ für den Dienstboten). Bei Bersicherusigklasse 4 verteilt sich dcr Beitrag 4,88 l,84 für die Herrschaft

(3,04 ^ für den Dienstboten). Diese Zahlung kommt alle 4 Wochen, also 13 mal im Jahr. Gesetzlich hätte dir Herrschaft demnach 20,28 -Xt (bezw. 23,72 ^t) zu bezahlen, wobei die gesamte Versicherungssumme bei Klaffe 3 52,52 bet Klasse 4 63,44 betragen würde. Haben dieHerr­schaften" nun Lust, diesen Ausschlag sich ohne weiteres aushalsen zu lassen? Die Stuttzarterin schlägt deshalb einen gerechten Ausgleich vor: der Dienstbote soll zwei Drittel des Krankengeldes bezahlen, das andere zahlt die Herr­schaft; also trifft die letztere: Inoalidengeld 1,28-f-92 ^ Krankengeld, l,28-j-1,20 Inoalidengeld, also bei Klasse 3 --- 2,20 (: 1,84 ^t). bei Klaffe 4 ^ 2,48 (: 2,40 ^). Damit wären die neuen Lasten zur Hälfte verteilt. Wie stellen sich nun die freundlichen Leserinnen des Blattes dazu?

1) Entweder die vorgeschagene Halste?

2) oder falls man b's jetzt das ganze bezahlt hat, die den bisherigen Betrag übersteigende Summe zwi­schen Herrschaft und Dienstboten zu teilen? Eine Aus­sprache oder Einigung der Hausfrauen wäre erwünscht.

Deutsches Reich.

Deutscher Reichstag.

Berlin, 10. Dez. Zur Etatsberatung spricht zu­nächst der konservative Führer Gras Westarp: er greift den Reichskanzler an wegen der Bcsitzsteucr, auch ist er Gegner des Wehrbeitrags, der nicht wiederholt werden dürfe. Bet der Zaberner Angelegenheit sei das Militär beleidigt worden, während die Zivil Verwaltung ihre Pflicht mangel­haft erfüllt habe. Abg. Dr. Wtemer (F. B.) «klärt für seine Freunde habe die Abstimmung bezüglich des Miß­trauensvotums hohe politische Bedeutung, denn durch die Erweiterung des Interpellarionsrechis werde die Stellung des Parlaments verstärkt. Der Reichskanzler kann nicht gezwungen werden, jetzt zurückzutreten; ob sein Bleibm klug sei, bleib; dahingestellt. -Bülow ging, als er in einer wichtigen Frage desavouiert wurde. Die Wahrung der staatlichen Gesetze ist Pflicht für jedermann auch für das Militär. Der Redner tritt für internationale Fliedensver­ständigung ein. Die bestehenden Gesetze betr. Arbeitswilligen- schütz reichen völlig aus. Krtegsminister o. Falken­hayn bestreitet, daß die Ntchtentsernung des schul­digen Offiziers der Grund der Erregung gewesen sei. Der Offizier sei sofort zur Rechenschaft gezogen und es sei in Zeitungen festgestellr worden, daß von einer beabsichtigten Beleidigung der eisäßischen Bevölkerung keine Rede sein könne. Nach dem Polen Morawski und Abg. Gamp (Rp.) nimmt das Wort: Reichskanzler von Bethmann- Hollweg: Bei der Interpellation über die Moabit-Exzrsse sagte ich schon, daß gegen Auswüchse des Koalirionsweftns nicht eingeschritlen werden kann durch Ausnahmegesetze, sondern nur auf der Grundlage des gemeinen Rechtes und daß daher Eingriffe in die Koalitionsfreiheit nicht erfolgen dürften. (Beifall links). Ich nehme für diese Grundsätze die Zustimmung der bürgerlichen Parteien an. Der Reichs­kanzler äußert sich dann zur Braunschweigischen Frage. Der Bundesrat sei in keiner W.ise bei dieser umgesallen. Weiter sagt der Reichskanzler; Wohin führen uns die weiteren Debatten über Zabern. Ich Hobe schon erklärt, daß ich nach den widersprechenden Belichten mit Sicherheit nicht entscheiden kann, wo Recht und Unrecht liegt. Ich bedauere, daß bei diesem unsicheren Stande hier schon ganz kategorisch geurteilt wird. Ich muß mir daher Reserve auferlegen. Donnerstag 11 Uhr Weitert eraimg. Schluß 7 Uhr.

Berlin, 11. Dez. (Etatsberatung.) Adg. Dr. Ricklin (Äsäfser) wendet sich gegen Gras Westarp, der die Zaberner Bevölkerung schwer beleidigt habe. Die elsaß-lothr. Regierung werde sich noch vor dem dortigen Landtag zu verantworten haben. Er dankt dem Reichstag. Abg. Hoch (Soz.) bedauert, daß man den Reichskanzler nicht sortschicken könne, der dis Ausschreitung des Militärs entschuldigt habe. Es bestehe eine Nebenregierung. Die Rechte des Volkes müssen gewahrt werden. Abg. Erzberger (Ztr.): Das ganze Zentrum steht hinter dem Abg. Fehren- bach in der Zaberner Affäre. Das Militär untersteht Recht und Gesetz. Wir wünschen die Schaffung eines Aus­gleichsfonds für das Rcichsschatzamt. Das Wort des bayrischen Ministerpräsidenten, daß endlich in den Rüstungen Ruhe eintreten müsse, darf in Berlin nicht ungestört ver­hallen. Redner tritt für Beseitigung des Duellzwangs ein. Das Bold wolle keine Eroberungspolitik. Braunschweigischer Bundesratsbevollmächiiqler Geh. Legarionsrat Boden dankt dem Reichstag für die Lösung der braunschweigischen Frage. Abg. Haußmann (F.Bp.) spricht aus, daß unsere aus- wärtige Politik sich bewährte und der Dreibund festgefügt ist. Der Reichskanzler war in der Zaberner Affäre seiner Aufgabe nicht gewachsen zum Schaden des Reichs. Der Reichstag hat sich das Verdienst erworben für die staats- erhaltendeRechtseinheit einzuspringen. Kriegsmin.v.FalKen- Hayn erklärt die Frage der Zaberner Garnison noch nicht erör- tem zu können. Dr.Oertel (Kons.) hofft, daß das Heer nicht schwa kend wird, sondern daß es auch nach dieser Entscheidung s.ttne Pflicht voll erfüllen werde, Hüter der Krone und Ver­fechter der Ordnung zu sein. Paasche (natl.) wollte kein Mißtrauensvotum in sozialdemokratischem Sinne, aber die militärische Selbsthilfe muß ausschetden. Wir haben ein Bolksheer, das dem Führer nur dann folgen wird, wenn es Vertrauen hat zu seiner Tüchtigkeit. (Lebh. Beif.) Es folgt dem Führer nicht wegen des schneidigen Leutnants, der bereit ist, die Klinge zu ziehen und den Säbel dem

Bürger durch den Bauch zu stoßen. (Sehr richtig). Dis­ziplin und Autorität werden nur gewahrt durch das gute Verhältnis zwischen Volk und Heersüh er. Dann sind "wir gesichert vor Gefahren, vor denen uns das Schicksal be­wahren möge. (Lebh. Beif.) Wir haben nicht eingegriffen in ein schwebendes Verfahren, sondern eia politisches Urteil abgegeben. (Zustimmung) Wenn unseren Beschlüssen vom Bundesrat keine Folge gegeben wird, so ist das keine Achtung vor dem Reichstag. Auch hier müßte der Reichs­tag einmütig zusammenstehen. (Zustimmung). Darauf wird vertagt. Schluß nach 6 Uhr

r Berlin, 1l. Dez. Die Budgetkommission des Reichstages trat hmte zusammen, um den von dem Reichs­tage beantragten Gesetzentwurf betreffend die Feststellung eines 3. Nachtrogsetats zum Reichshausholtsetat für das Rechnungsjahr 1913 zu beraten. Dieser steht zum Kop. 3 des Reichsamts des Aeußern 500000 ^ einmalige Aus­gaben als Beitrag zu den Kosten der deutschen Ausstellung in San Franziska und zwar als 1. Rate vor. Staats­sekretär Delbrück legte eingehend die Gründe dar, die zur Ablehnung der Einladung der Bereinigten Staaten von No damertka zur Beteiligung an der Weltausstellung in San Franziska geführt haben. Ec wies besonders aus die Stellungnahme der Industiie hin, die mit erdrückender Me h heit sich gegen die Beschickung der Weltausstellung ausgesprochen habe. Hierin sei ein Umschwung nicht einge­treten, wie eine neuerliche Umfrage des Handelstages er­wiesen habe. Auf Grund dieser neuen Enquete des Han­delslager» hätten von 123 befragten Handelskammern über­haupt nur 97 geantwortet, davon 79 mit nein. Auf dis Frage, ob wir jetzt noch würdig ausstellen könnten, ant­worteten seine Sachverständigen ebenfalls mit nein. Sollte die Sache trotzdem gemacht werden, so würde die vorge- schlagene Summe von 2 Millionen Mark nicht genügen. Der Staatssekretär kam zu dem Ergebnis, daß es heute nicht mehr zu empfehlen sei, sich zur Beschickung der Welt­ausstellung zu entschließen. Er empfehle, den Antrag ab­zulehnen.

r Berlin, 11. Dez. Dem Vizepräsidenten des Reichs­tags, Geheimen Iustizrat Dooe, der heute sein 60. Lebens­jahr vollendet, widmet die Bosfische Zeitung herzliche Glückwünsche und sagte: Ein scharfsinniger Jurist und gewandter Schriftsteller, ein Mann von echt liberaler Ge­sinnung und erfrischender Charakterfestigkeit, von persönlicher Liebenswürdigkeit und sarkastischem Humor, hat Dove sich in den weitesten Kreisen der Wissenschaft wie der Präzis, des Handels wie der Politik Freunde und bei allen Parteien, auch den Gegnern, wohlverdiente Achtung erworben.

r Berli», 11. Dez. Die sozialdemokratische Fraktion des Reichstags wird in der meklendurgischen Berfasfungs- frage eine Interpellation einbringen. Die Fraktion hat ferner gestern anstelle Bebels den Genossen Scheidemann zum Vorsitzenden gewählt.

Straßburg, 10. Dez. Wie der ,,Locrain" mitteilt, sind am Donnerstag Vormittag die Ortschaften Marieulles und Bezon von einem Hagel von Infanteriegeschossen über­schüttet worden. Das Schießen dauerte etwa eine halbe Stunde. Die Einwohner flüchteten in die Häuser, so daß kein größeres Unglück geschah. Nur einem kleinen Jungen wurde die Mütze durchschossen. Erst auf telephon schen An­ruf des nächsten Postens hörte der Kugelregen auf. Man glaubt, daß ein Infanterieregiment ein Uebungsschießen mit scharfer Munition ausübte und sich infolge des her schenden Nebels in der Richtung getäuscht hat.

r Leipzig, 11 . Dez. Nach einem Bericht des Leip­ziger Tageblatts haben sämtliche medizinischen Fakultäten sich mit einer Eingabe an den Reichskanzler gewandt, um eine allgemeine Einigung zw schen den Aerzteorganisationen und den Krankenkassen im Reiche in die Wege zu leiten.

r Hamburg, 11 . Dez. Die Bereinigten Diamcnt- minen in Lüderitzbucht haben angeblich aus dem Südfelde einen Stein von 12,5 Karat im Werte von 90000 gefördert.

Weltrekorbflug uod Kognak. In den Berichten von Tageszeitungen über Victor Stoefslers neulichen großen 24 ständigen Flug fanden sich widersprechende Angaben über die Stellung des Fliegers zum Alkohol bei dieser Fahrt. Nach einer Version hatte er sich vor seiner Abfahrt in Johannisthal mit einer größeren Quantität Kognak ver­sehen, die er sich in eine Thermo°slasche füllen ließ und womit er sich, namentlich gegen die empfindliche Kälte,ab und zu stärkte", nach einer anderen tat er dies mit heißer Milch und Kognak. Der Deutsche Verein gegen den Miß­brauch geistiger Getränke, der zur Klärung des Sachverhalts bei Herrn Stoeffler anfragte, erhielt nun von diesem die authentische Mitteilung:In Erledigung Ihres Geehrten teile ich Ihnen erg. mit, daß ich auf meinem großen Flug keinen Tropfen Alkohol einnahm. Be! der Landung nachts um V 2 I Uhr trank ich ein halbes Glas alten Port­wein. Dies zur Steuer der Wahrheit. Die Angabe be­züglich der Milch wurde dagegen von dem Flieger mündlich bestätigt.

Gegen Rekruteuquälerei.

Mannheim, 8. Dez. DieBolksstlmme" druckte unlängst den Brief eines Soldaten der dritten Kompanie des hiesigen Grenadier-Regiments (Nr. 119) ab, der von Schikanen handelte, mit denen ein Unteroffizier dieser Kompanie die Rekruten quälte. Wenn in de- Instruktions­stunde einige der Rekruten die Namen der Vorgesetzten nicht hersagen konnten, wurden die Schemel umgekehrt und die Leute mußten eine volle Viertelstunde auf einem Stuhlsuß sitzen. In der Flicksrunde mußte in Kniebeuge der Schemel nach Zählen vorwärts gestreckt werden, dann alles unter die Betten kriechen, nach Zählen aus den Svind klettern. Dabei wurde ein Soldat dienstunfähig. Ein Rekrut mußte, weil er