Uutertalheim, 26. Nov. Heule früh fiel die Frau des Schuhmachers Hamm vom Scheunenboden ab und erlitt einen schweren Schädelbruch.
m Obertalheim, 26. Nov. Der 13jährige Sohn des Zimmermanns Johannes Müller dahür, der gestern noch gesund in der Schule weilte, klagte seit gestern obend über Schmerzen im Unterleib. Herr Dr. Beck, Haiterboch, der heute zu dem Knaben gerufen wurde, verbrachte denselben sofort ins Krankenhaus nach Nagold, wo eine Operation an dem Knaben oorgenommen werden soll. Wie wir gehört haben, handelt es sich wieder um einen Fall von Blinddarmentzündung, und zwar in kurzer Zeit um den dritten Fall unter unserer Schuljugend.
AnS de« Nachbarbezirken, r Teinach, 26. Nov. (Geburts- und Todestag.) Beim Htnausbefördem aus der Wirtschaft kam ein Haiter- bacher Säger, der mit seinen Kameraden allzukräftig Geburtstag gefeiert hatte, zu Schaden. Ec wurde noch in der Nacht von dem Nachtwächter bewußtlos gefunden und 'ns Krankenhaus nach Calw verbracht, wo er dem erlittenen Schädelbruch erlag. Ob ein Verschulden Anderer vorliegt, soll untersucht werden.
Neuenbürg, 26. Nov. Gerüchtweise verlautet, daß der unget eue Kassie: des Darlehenskassenoereins Schwann, namens Gentner, in Newyork bei seinen Verwandten verhaftet worden sei.
Landesnachrichten.
Stuttgart, 29. Nov. Der Finanzausschuß der Zweiten Kammer begann gestern mit der Beratung des Gesetzentwurfs betr. Aenderung des Gemeindesteuergesetzes. Der Berichterstatter, Agb. Ströbel (BK.) beantragte, den Zuschlag der Gemcindeeinkoinmensteuer auf 100 °/g der Staatsetnkommensteuer zu erhöhen und die beiden anderen Sätze des Artikels zu streichen, sowie die vorliegenden Ein- gaben der Stadt Stuttgart, des Bundes für Handel und Gewerbe und des Verbandes Württ. Industrieller als durch die zu fassenden Beschlüsse für erledigt zu erklären.
x Stuttgart, 26. Nov In der fortgesetzten Beratung des Gesetzentwurfs über die Aenderung der Beschuerungs- rechte der Geme nden und Körperschaften wies der Minister des Innern, Dr. von Fleischhauer daraus hin, daß der vorliegende Entwurf entsprechend dem Kammerbeschluß vom Jahre 1910 eine mäßige Erhöhung der Einkommensteuer und nur die Erschließung einer wetteren Einnahm quelle für die Gemeinden verfolge, wobei zu sagen sei, daß der Entwurf in der Hauptsache den Städten, also den Gemeinden mit zahlreichen Einkommensteuerpflichrigen zugute komme. Finanzminister o. Geßler warnte vor einer Erhöhung über 75 Prozent hinaus und trat dafür ein, daß an dem Exi- stenzminimum nicht gerüttelt werde. Die Abstimmung über eine Reihe von Anträgen wurde vertagt.
r Stuttgart, 26. Nov. (Zentralstelle für Landwirtschaft.) In der gestrigen Sitzung des Gesamtkollegiums der Zentralstelle für die Landwirtschaft stand die Aenderung der Grundsätze für die Gewährung von Slaatsbeiträgen an Viehoersicherungsoereine zur Beratung, die von den kleinen und den kleinsten Vereinen als zu hart empfunden, besonders hinsichtlich der Mindest, sorderungen für Schadenausgleich und der Iahresprämie für versicherte Tiere. Der Berichterstatter Amtmann Bullmger beantragte, die Vorschriften zu belasten, dagegen die Mindestforderungen so zu ermäßigen, daß den Vereinen ein Rahmen innerhalb der äußerst möglichen Grenzen vor- geschrieben wird. Allseittge Zustimmung fand ein Antrag des Direktors o. D. o. Strebel, die Bestimmungen beizuhalten, aber die Forderungen bezüglich der Schadensausgleichung und der Iahre prämien fallen zu lassen. Sodann erstattete Landwirtschassinspektor Bazlen einen Bericht über die Einrichtung der Buchst.lle und die Förderung des landwirtschaftlichen Buchführungswesens. Weitere Borträge hielten Oderbaurat Ganz und Reqierungsrat Gauger über die Maßnahmen zur weiteren Produktiossteigerung der deutschen Landwirtschaft. Als Delegierte zum Deutschen Ltzndwirtschaftsrat für 1914, 1915 und 1916 wurden be- rufen: Direktor a. D. o. Strebel. Landesökonomierat Länderer, Domänepächter Schmid, Platzhof and Landesökonomierat Köstlin; als Stellvertreter gingen aus der Wahl hervor: OekonomieratMoy?r-Heilbronn, Oekonomie- rat Ruoff-Niederreuttn, Landwirtschaftsinspektor Ströbel-Ulm und Landesökonomierat Muth-Ellwangen.
r Stuttgart, 25. Nov. (Gemeinderatswahi) Die Nationaliiberale Partei Groß Stuttgarts hat als Kandidaten für die Gemeinderatswahl lmsgestellt Bauer, Christian, Kunst- und Handelsgärtner in Cannstatt (bish, Gemeinderat). Bock K., Kaufmann, (früher B A. Mitglied), Geiger, Einst, Schultheiß in Wangen (B.A. Mitglied), Göbel, R., -Kauf- mann in Degerloch, Hartler, Eugen, Hosschlossermeister, Heim. Karl, Bäumt und Architekt (bish. Gemeinderat), Schwarz. Lhr., Oberwagmerster, G üsburg, Stöckle, Paul, Ankerwickler in der Firma Bosch, Thumm, Georg, Oberlehrer. Weitbrecht, W. Professor (bish. Gemeinderat), Klumpp, Psläste- rermetster, Gabtenberg als Ersatzmann. Weiter wurde in der gestrigen Sitzung der Partei beschlossen, Amtmann Bazille bei der nächsten Gemeinderatswahi tm Jahre 1915 unter zweifacher Kumulierung als Kandidaten aufzustellen.
r Stuttgart, 26. Nov. (Trau, schau, wem.) Ueber die Auskunftspslicht der Bankhäuser, anläßlich der Wehrsteuererhebung herrschen vielfach irrige Ansichten. Richtig ist folgendes: Die Banken haben eine Auskunftspflicht nur gegenüber th-er Kundschaft. Dem Kunden müssen sie über den S:and und Wert des bei ihnen angelegten oder deponierten Vermögens ultimo Dezember Auekunft geben, damit der Kund-.' seine Dermögenserklärung richtig und oollstäudig
unfertigen kann. D.r Behörde gegenüber haben die Danken keine Auskunstspflicht im Veranlagungsoerfahren, sie können die Auskunft verweigern, bezüglich der anv-rtraulen Ber- mögensgeheimnisse. Die Behörden werdeu auch wohl kaum in die Lage kommen, bei Veranlagung zum Wehrbeitrag sich an die Banken um Auskunft zu wenden. Ja, wegen Höhe des Zinsfußes, der Dividende, des Kurses wohl, aber nicht mit Fragen über Richtigkeit oder Vollständigkeit einer Bermögenserk'ärung. Die Finanzverwaltungen haben bisher schon die Nichtauskunftspflicht der Banken respektiert. Anders liegt die Sache selbstverständlich im Strafverfahren. Ist gegen einen Steuerpflichtigen Untersuchung wegen Defraudation eröfsnct, dann wird die Bank Auskunft nicht verweigern können, wenn sie nicht Haussuchung oder Bücherbeschlagnahme riskieren will. Es ist bei der Beratung des Wehrbcitraggesetzes ausdrücklich betört worden, daß prioote, mit Verwaltung fremden Vermögens betraute Anstalten nicht schlechter gestellt sein sollen, ats öffentliche Sparkassen, Pfand- und Leihhäuser. Verwaltungen der Schuldbücher öffentlicher Körperschaften, die keine Auskunfts- pflicht haben.
Stuttgart, 27. Nov. (Bon dem Kindsraub). Wie berichtet, haben die Eltern ihren Knaben aus Fürt wieder nach Stuttgart verbracht. Sie halten das Kind zu ihrer größten Freude wohlbrhalten in einer Anstalt wiedergesunden.
Weilderftadt, 26. Nov. Stadtpfarrer Trusfner, der vor kurzem während einer Beerdigung einen Schlaganfall erlitten hotte, ist an den Folgen heute früh gestorben. Stadtpfarrer Trusfner war 53 Jahre alt und früher Ke plan in Gmünd. Die Erbauung des dortigen Dereinshauses ist seiner Initiative zu danken. In Gotteszell wirkte er als Hausgeistlicher.
Hohenheim, 26. Nov. Gestern abend 9 Uhr 56 Min. 12 Sek. haben die Instrumente der Erdbebenwarte ein mäßig starkes Nah beben ausgezeichnet, dessen Herd in ungefähr 300 Kilometer Enrfemung zu liegen scheint.
Besigheim, 26. Nov. (Kindsoussetzung). Am Monrag abend gegen 5 Uhr wurde in ein Haus der Gartenst aße ein zweijähriger Kncb: von einem unbekannten Paar, das sich schleunigst wieder davon machte, auf die Treppe gesetzt. Das Kind, das munter aussah und ein artiges Benehmen an den Tag legte, hakte am Rücken blaue St'iemen und im Gesicht Beulen, die aus Mißhandlungen schließen lassen. Es wurde, nachdem es den Behörden vorgezeigt worden war, von den Hausleuten einstweilen in Pflege genommen.
r Reicheubach a. d. Fils, 26. Nov. (Zwei Fabrikmeister ertrunken) Seit Sonntag werden der 65 Jahre alte Obermeister Iokob Hos senior und der 43 Jahre alte Webermeister Johannes Rein, beide in der Otto'schen Fabrik beschäftigt, vermißt, die am Sonntag nacht im Gasthaus zur Sonne in Reichenbach bis gegen 2 Uhr vergnügt zusammensaßen und Hos den 45 Jahrestag seiner Hochzeit feierte. Da sie auf dem Heimweg den Filssteg passieren mußten, wird angenommen, daß der eine Meister in der Dunkelheit cusgeqlitten und in die Fils gestürzt und der andere bei dem Rettungsversuch umgekommen ist. Gestern vormittag wurde die Leiche Hofs am Rechen der Sägmühle in Plochingen angeschwemmt. Rein konnte bis heute noch nicht gefunden werden. Webmeister Hof hinterläßt eine Witwe mit neun erwachsenen Kindern. Webmeister Rein eine Witwe und 7 Kinder im Alter von 2—14 Jahren.
Gerichtssaal.
Stuttgart, 26. Nov. (Schwurgericht.) Der 29- jährige Maurer Christian Roth von Plattenhardt hat in der Sonntagnacht vom 7. auf 8. Sept. d. Is. den 23 Jahre alten Wilhelm Epple von Plattenhardt erschla- gen. Der Täter ist vorbestraft, genießt im aanzen keinen schlechten Leumund, während gerade der Gelötete u. a. wegen verschiedener Gewalttätigkeiten bereits — teilweise beträchtliche — Vorstrafen erlitten hat. Die Verhandlung findet heute und die folgenden Tage statt.
r Heilbrou«, 25. Nov. (Nochmals: Ist das Brüllen einer Kuh ruhestörender Lärm?). In der Nacht vom 19.—20. Mai ds. Is. hatte der fragliche Handelsmann nicht nnr eine Kuh. sondern 25 Stück Rindvieh in seinem Stall eingestellt. Nicht nur eine Kuh, sondern eine große Zahl dieser Kühe hotte diese Nacht durch anhaltend dermaßen gebrüllt, daß die Nachbarn in ihrer Ruhe gröblich gestört wurden. Der Handelsmann hat diesem Unfug, obgleich er schon früher mehrfach darauf hingewiesen und eben de-halb auch von der Strafkammer bestraft worden ist, nicht abgeholfen (was ihm z. V. durch Verbringung des Viehs in einen Stall auf dem Hammelwasen, wo niemand gestört wird, ein leichtes gewesen wäre), sondern jede Abhilfe verweigert und auf die ihm erteilte Genehmigung zur Errichtung des Stalles gepocht, die ihm das Recht zu diesem Betrieb ohne Rücksicht auf die Ruhe der Nachbarn verleihe. Dem Handelsmann ist — allerdings ganz unbegreiflicherweise — trotz des erhobenen und eingehend begründeten Einspruch der Nachbarn, die auf die notwendigen Folgen hingewiesen haben, die Genehmigung zur Errichtung des Stalles in unmittelbarer Nähe der Wohnhäuser einer ruhigen städtischen Straße erteilt worden und die vorausgesagten Folgen sind nun auch in vollem M-rße eingetreten; die Ruhe der Nachbarn wird andauernd gestört, die Bewohner sind zu fortwährenden Beschwerden genötigt, die Häuser sind entwertet. Wenn der Handelsmann, wie er selbst zugibt, kein Mittel hat, das Brüllen des Viehs zu verhindern, so kann er eben kein Vieh in diesem Stalle verwahren, sondern er muß dasselbe anderweitig unterbringen. Ob ihm die erteilte Genehmigung die Befugnis verleihen
kann, die Rechte der Nachbarn rücksichtslos zu schädigen und gesetzliche Bestimmungen ungestraft zu verletzen: diese Frage wird nunmehr das Oberlandcsgericht entscheiden.
r Metz, 26. Nov. Das Kriegsgericht hat den Leutnant Tiegs vom lothringischen Fußartilterieregiment Nr. 16 in Diedenhosen wegen Totschlags, begangen an dem Fahnenjunker Förster, zu zehn Jahren Zuchthaus, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf z hn Jahre und Entfernung aus Herre verurteilt. Die Begründung des Urteils erfolgte öffentlich.
Deutsches Reich.
a Berlin, 26. Nov. Dem Reichstage find der Entwurf eines Gesetzes über die Ausnahme eines Disziplinarverfahrens und der Entwurf eines Gesetzes bctr. die Aenderung der 56 und 56 e der Gewerbeordnung zugegangen. Ferner wurden folgende kurze Anfragen an den Reichskanzler gestellt: 1) Wann und in welcher Gestalt wird die in Aussicht genommene Sachverständigenkommission für die Wohnungsreform in Tätigkeit treten? Göhre. — 2) Ist die in der Oeffenilichkeit wiederholt aufgestellte Behauptung r ch ig. daß aus Anlaß der Heeresverstärkung seitens der deutschen Heeres"erwaltung Pferde ourländischec Herkunft angekaust werden, obwohl geeignete Tiere deutscher Zucht reich! ch angeboten worden sind? Für den Fall der Bejahung dieser Frage, welche Maßnahmen gedenkt der Herr Reichskanzler gegen eine Benachteiligung der deutschen Pferdezucht zu treffen? Alpers.
Berlin, 24. Roo. Nachdem die An gestellten Versicherung ein Jahr besteht, hat sich herausgestelll, daß in dcn Berechnungen der Angestelltenzahl ein Fehler unterlaufen ist. Nach den Berechnungen der Regierung, die sich aus die Ergebnisse der Berufszählung von 1907 stützten, kamen am 1. Januar 1912 für die Ängkstelltenversichemng 1 836 236 Personen in Betracht. Man darf also wohl annehmcn, daß die runde Zahl 2 Millionen für die An- gkstclltenversicherung heute zutreffen mußte. Es sollten also heute zwei Millionen Angestellte Beiträge zahlen. Diese Zahl ist durch die Wirklichke t aber bei weitem nicht erreicht worden. Auch die errechnet«! Zahl der Arbeitgeber, die ver- sicherungkpflichtiges Personal beschäftigen, entspricht nicht annähernd der Erwartung. Da man nicht onnehmen kann, daß sich zahlreiche Angestellte und Chefs der Bersichemngs- pflicht entziehen, müssen eben die auf Grund der Statistik berechneten Annahmen ganz falsch gewesen sein. Oder Statistik und Gesetz haben verschiedene Begriffe bezüglich der Angestellten walten lassen. Die Verwaltungsbehörden geben sich zurzeit Mühe, hinter diesen sehr merkwürdigen Fehler zu kommen.
Hansabund und Arbeitswilligenschutz. Die Entscheidung des Gesamtdirektoriums des Hansabundes über die Vorschläge seines Industrierats über die Frage des Schutzes der Arbeitswilligen geht dahin, daß die Vorschläge des Industrierats in bezug auf eine vom Reichskanzler zu erlassende Streikinstrvktion an die Exe- kutivbeamten gebilligt werden. Das Direktorium fordert ebenfalls eine allgemeine Beschleunigung des Strafverfahrens. Die ju istischen Einzeloorschläge des Industrierats sollen einer aus Vertretern der Industrie, des Handels und des Gewerbes unter Berücksichtigung der Angestellten zu bildenden Kommission überwiesen werden. Im übrigen hat der Hansabund den öffentlichen Protesten weithin Rechnung getragen.
r Berlin, 26. Nov. Gestern nachmittag wurde ein Kaufmann verhaftet unter der Beschuldigung, seineMutter um 160000^ betrogen zu haben. Wie der Lokalanz. berichtet, hatte der Sohn wenige Monats nach dem Tode seiners Vaters seine Mutter veranlaßt, ihm das Geld anzuvertrauen, weil er es zur größeren Sicherheit in dem Safe einer Großbank aufbewahren wolle. Als nach etwa einem halben Jahr die Mutter die Sprache auf das Geld brachte, erklärte der Sohn, daß er von ihr niemals etwas erhalten habe. Es kam zu einem Bruch. In dem Prozeß zwischen Mutter und Sohn gab dieser die eidesstattliche Versicherung ab, daß er von seiner Mutter die 160 000 nicht erhalten habe. Inzwischen ist aber ermittelt worden, daß das Geld bii verschiedenen Banken niedergelegt und wieder abgehoben wurde. Der Beschuldigte wurde gestern nach einer der betreffenden Banken geführt, wo er leugnete, die in Frage kommende Persönlichkeit zu sein. Er wurde gleichwohl skstgenommen und dem Untersuchungsrichter oorgeführt.
r Berlin, 26. Nov. Eine Stradivariusgeige im angeblichen Werte von 50000 sowie Schmucksachen und sonstige Wertgegenstände im Betrage von etwa 10000 haben Einbrecher bei einem Fabrikanten in der Bran- denburgischen Straße zu Wilmersdorf erbeutet. Als der Wohnungsinhaber heimkam, fand er zwei Gläser auf dem Tische vor, aus denen die Spitzbuben Sekt getrunken hatten.
r Straßburg, 25. Nov. Ueber einen in Schlettstadt beim Rheinischen Iägerbataillon Nr. 8 vorgekommenen „Elsäßer-Fall", der übrigens sich schon vor Wochen abgespielt hat und der in der dortigen Presse erst jetzt erörtert wird, wird von bestunterrichteter Seite folgende Darstellung gegeben: Als damals ein neuer zum Bataillon versetzter Hauptmann (übrigens selbst in Elsaß geboren) seinem Feldwebel gegenüber seine Verwunderung darüber äußerte, daß verhältnismäßig viele Elsäßer Oberjäger in der Kompanie seien, also als reine Feststellung ohne jede kritisierende oder abfällige Bemerkung, glaubte der Feldwebel aus der Betonung seines Hauptmanns ein gewisses Mißtrauen gegen die Eisäßer herauslesen zu müssen und fühlte sich selbst als Elsäßer verletzt und beschwerte sich beim Bataillonskom- mondeur über seinen Hauptmann. Durch eine vor dem Bataillonskommandeur abgegebene Erklärung des Haupt-