Dr. v. Beißwänger, Molkerei-Inspektor Motz und Molkerei- sachverständiger Betz, als Vertreter der Kaufstelle des Verbands, Direktor Schmidt. Eingehende Erörterungen fanden die Frage des Kälberschutzes und die sonstige Durchführung des freiwilligen Tuberkulosetilgungsversahrens, wobei insbesondere die sürdenTierbesitzer dadurch entstehendenKosten eine wesentliche Rolle spielten. Die Verhandlungen brachten einmütig zum Ausdruck, daß das Tuberkulosetilgungsoerfahren gegenüber dem Erhitzungszwang entschieden vorzuziehen sei und deshalb innerhalb der Genossenschaften überall durchgeführt werden sollte, wobei bezüglich der Kosten vorausgesetzt wurde, daß, wie in Baden, vom Besitzer höchstens ein Beitrag von 30 ^ pro Tier erhoben werde. Was den Kälberschutz betreffe, so solle hier ein Zwang nicht ausgeübt, vielmehr jeder Tterbesitzer nur eingehend darüber belehrt werden. Die Berücksichtigung besonderer wirischaftlicher Verhältnisse soll Vorbehalten bleiben. Diese Wünsche werden der Regierung in einer Resolution, die seitens der Versammlung einstimmige Annahme fand, vorgelegt werden. Mit dieser Versammlung ist in Bezug auf die Durchführung des Reichsviehseuchengesetzes und für die Gesundung des Viehbestandes für Württemberg sicher ein bedeutender Schritt vorwärts getan worden.
r Stuttgart, 19. Nbo. (Zur Warnung.) Es ist Anlaß gegeben, aus zwei ausländische Firmen aufmerksam zu machen, durch die in letzter Zeit einige Personen geschädigt wurden. Die Firma „Industrie Rhenonia" in Hassel! (Belgien) und „Carbonit-Export" Valkcnburg (Niederlande) versuchen Präparate zur Kohlenersparnis unter den Marken „Rhena" und „Carbonit" einzusühren. Durch die bekannten Inserate in den Tageszeitungen „Hoher Nebenverdienst" und dergl. suchen die Firmen Interessenten zu gewinnen, denen sie „Bersandstellen" einrtchlen. Die Interessenten müssen große Posten von Waren abnehmen und bar bezahlen. Die Präparate haben keineswegs die angegebene Wirkung der Kohlenersparnis; sie sind gänzlich wertlos und unverkäuflich. Vor einer Geschäftsverbindung mit den genannten Firmen, wie auch vor dem Ankauf ih'er Präparate ist dringend zu warnen.
Stuttgart, 19. Nov. Das finanzielle Ergebnis des 12. Deutschen Turnfestes in Leipzig stellt sich nach den neuesten Berechnungen weit günstiger dar, als noch vor kurzem angenommen wurde. Das anfängliche Defizit von 46000 hat sich aus 12000 herabgemindert. Da anzunchmsn ist, daß einige mir dem Turnfest in Zusammenhang stehende geschäftliche Unernehmungen noch einen Reinertrag bringen, so dürfte das tatsächliche Defizit auf rund 5—6000 geschätzt werden. Das Resultat ist in Anbetracht der Riesenkosten des Festes hoch erfreulich.
r Tübingen, 19. Nov. (Jubiläum). Auf eine 50 Semester währende Dienstzeit bei der katholischen Guestphalta konnte dieser Tage Hausmeister Wilhelm Hagenlocher zurückblicken. Aktive, inaktive und alte Herren erwiesen dem Jubilar aus diesem Anlaß allerhand Aufmerksamkeiten.
r Tübingen, 19. Nov. (Vom Neckar.) Trotz andauernden Regens und großer Wassermengen, die die Steiniach bringt, macht sich dank der Neckarkorrektion das Hochwasser sehr wenig bemerkbar. Betrug vorgestern früh der Wasserstand des Stromes noch 2,30 Meter über Normal, so ging er bis gestern bereits auf 1,70 und bis heute früh auf 1,10 Meter über Normaistaud zurück.
r Tübingen, 19. Nov. (Ein böser „Blutiger".) Einen bösen Ausgang nahm dieser Tage eine auf einer Studentenbude ausgetragene „Ulkmensur". Bet dieser erhielt einer der Paukanten einen „Flachen" über einen fi schen Schmiß, der infolge der unsanften Berührung auf- riß Das hatte zur Folge, daß der unvorsichtige Musensohn das Vergnügen des Geslicktwerdens zum zweitenmal oue- zukosten hatte, starken Blutverlust hatte und jedenfalls fürs Leben mit einem Schmarren gekennzeichnet bleibt. Aber: „schadt nix, macht n>x, alleweil fidel!".
r Kornrveftheim, 19. Nov. (Großfeuer. Wie- derholt aus einem Teil der gestrigen Nummer.) Heute früh etwa um 4 Uhr brach hier in dem dichtgebauten Orts- tell bei der Kirche in der Scheuer des Bauern Glaser Feuer aus, das alsbald auf eine Nachbarscheuer übersprang und einen gefährlichen Umfang annahm. Der Feuerwehr gelang es, nach mehrstündiger Tätigkeit, das Feuer aus seinen Herd zu beschränken.
r Tuttlingen, 19. Nov. Mit der Armierung der neuen Donaubrücke ist nunmehr begonnen wordm.
r Hall, 19. Nov. (Der Fall Lang.) In der Strafsache gegen den Rechtsanwalt Lang nahm weiterhin einer der beiden Prävarikationsfälle verbunden mit Gebührenüberhebung einen großen Teil der Verhandlung in Anspruch. Unter Prävarikation ist das pflichtwidrfge Vertreten beider Parteien durch Rat und Beistand in derselben Rechtssache zu verstehen. Dem Angeklagten gelang es nicht, die durch die Zeugenaussagen zutage geförderten schweren Verdachtsmomente wesentlich obzuschwächen.
Die Fruchtbarkeit der Großstädte.
Es ist bekannt, daß ein planmäßiges Zusammenwirken der Statistik des Reichs, der Bundesstaaten und der Großstädte nur durch Uebcrwindung mannigfacher Reibungen und Kompetenzkonflikte erzielt werden konnte bzw. kann. Mit Recht haben hervorragende Städtestatlstiker betont, daß die Großstadtoorgänge nicht immer lediglich durch den Beobachtungsdienst innerhalb der Markungsflächen genügend aufgeklärt werden können. Wenn man z. B. Stuttgart als Ach-itsort darstellen will, muß man die Wohnorte der Hereinkommenden untersuchen. Bei einer Reihe von wichtigen Fragen läßt sich der Tatbestand in den Großstädten nur durch Zusammenwirken der städtischen und staatlichen Stellen feststellen, und wenn er ungenügend festgestellt wird,
sind eben auch die Reichszifsern, z. B. für die Großstädte im ganzen, ungenügend oder nur bedingt richtig. Dies soll hier an einem besonders „aktuellen" Gegenstand gezeigt werden, an der Frage der Fruchtbarkeit bzw. Geburtenhäufigkeit. Die Ausstattung mit großen Anstalten und Instituten, durch die unsere Groß- und Universitätsstädte bevorzugt erscheinen, beeinflußt neuerdings die lokalen Ergebnisse in zunehmendem Maße. Gehen wir von Stuttgart aus, so ist nach besonderen Erhebungen des K. Statistischen Landesamts für die Jahre 1910, 1911 und 1912 gegen r/r aller in Stuttgart geborenen Kinder der Landrshebam- menschule und des Wöchnerinnenheims geboren worden, und die nachweislich von auswärts in diese 2 Anstalten gekommenen Müttern geborenen Kinder haben 6,1, 7,0 und 7,20/g. also einen zunehmenden Teil aller in Stuttgart standesamtlich registrierten Geborenen gebildet. Ferner wurden in den drei letzten Jahren nacheinander 57,7, 60,2 und 63,7°/o aller standesamtlich angezeigtcn unehelich Geborenen Groß-Stuttgorts in der Landeshebammenschute geboren und 13 3, 15,8 und 14,50/o stammten von zugereisten Müttern, wobei übrigens die Feststellung des „Zugereist- seins" dann erschwert ist, wenn die Schwangeren erst auf einem Umweg über Familien usw. in die Landeshedommen- schule übersiedeln. Das Bemerkenswerte an der Statistik ist, daß die allgemeine Geborenenrate Groß Stuttgarts und damit die Fruchtbarkeit seiner Bevölkerung nach den amtlichen Quellen der Standesämter größer erscheint, als sie in Wirklichkeit ist. Sodann aber zeigt die eheliche Fruchtbarkeit der einheimischen Bevölkerung eine fortwährende, wenn auch in den letzten 3 Jahren nicht erhebliche Abnahme.
Deutsches Reich.
Berlin, 18. Nov. Der Bundesratsausschuß für auswärtige Angelegenheiten wird unmittelbar vor Beginn der Reichstagssession in Berlin zusammentreten.
Berlin, 18. Nov. Wie sich jetzt herausstellt, ist ein Verbot, den Tango und verwandte Tänze zu tanzen, an die Offiziere nichi ergangen; dagegen scheint der Kaiser gegenüber den Regimentskommandeuren den Wunsch geäußert zu haben, daß die Offiziere in Uniform weder Tango noch One-Step oder Two-Step tanzen. Dementsprechend find die Offiziere instruiert worden und es ist möglich, daß das hier oder da mit etwas stärkerem Nachdruck als nötig geschehen ist.
r Berlin, 18. Nov. Das von einem sächsischen Blatte verbreitete Geruch! von einer angeblich bevorstehenden Scheidung der Ehe des Prinzen Friedrich August von Preußen wird von zuständiger Seile als völlig aus der Lust geanfsen bezeichnet und aufs entschiedenste dementiert.
k Berlin, 19. Nov. Die Witwe des früheren Reichs- bankprästdenten von Dechend begeht morgen in aller Frische ihren neunzigsten Gebmtstag.
r Berlin, 19. Ndo. Dem belgischen Generalkonsul in Beilin, Geh. Kommerzienrat Ravenne ist namens des Reichs Exequatur erteilt worden. — Die Derkehrseln- nahmen der deutschen Haupt- und weitspurigen Nebenbahnen betrugen im Oktober 1913 im Personenverkehr 75991360-^ (gegen das Vorjahr mehr 4107435 ^k) im Güterverkehr 196046190 (gegen das Borjahr mehr 10276571 ^).
r Berlin, 18. Nov. In dem Revisionsverfahren gegen die fünf Erfurter Reservisten steht vor dem Reichsmiütä gericht auf den 25. November Termin an.
r Berlin, 19. Nov. Die Zahl der weiblichen Studierenden ist in Preußen seit dem vorigen Jahre um etwa 200 auf 2620 angewachsen. Davon studieren Jurisprudenz 18, Theologie 21. Medizin 321, Philosophie 2075.
Pforzheim, 19. Nov. Hier sind 12 Personen an Typhus erkrankt. Es wurde festgestellt, daß nur solche Personen erkrankten, die Milch, die aus einem württem- belgischen O4e eingesührt wurde, genossen hatten. Die gefährliche Krankheit hat bereits ein Opfer gefordert; ein Knabe des Milchhändlers, der die in Frage kommende Milch verkaufte, ist gestorben. Für die übrigen Kranken besteht keine Lebensgefahr mehr. Da in dem württem- bergischen Ort selbst Kern Typhusfall vorgekommen ist, so erklärt man sich die Verbreitung der Krankheit so. daß die Milch auf dem Transport nach Pforzheim mit Wasser gemischt wurde, das Typhusbozillrn enthielt. Bis auf weiteres ist die gesamte Milchlieferung aus dem betreffenden württembergischen Dorfe gesperrt.
Rastatt, 19. Nov. Wie die „Rastatter Zeitung" meldet, ist der Student Tropf, der im letzten Herbst sein Examen machte, in Heidelberg Werbern der französischen Fremdenlegion in die Hände gefallen. Sie mochten ihn betrunken und fuhren dann im Auto mit ihm über die Grenze.
Aus Bayer», 1 7. Noo. Dem Gärtner N euwir 1 h in Straubing wurde dieser Tage das 31. Kind (19 aus erster, 12 aus zweiter Ehe) geboren. Damit hat er den Rekord des Oberpostschaffners Schmidt in Briefen (Westpreußen), der Vater von „nur" 30 Kindern ist, gebrochen. Herr Neuwirth trägt an dem Geburtenrückgang also keine Schuld.
Köln, 19. Nov. Das Hochwasser des Rheins ist gestern um 25 Zentimeter gestiegen. Der Main stieg um 40, der Neckar um 50 Zentimeter.
r Essen, 18. Nov. Bei der Friedrich Krupp-Aktien- Gesellschaft beträgt der Reingewinn für das Geschäftsjahr 1912/1913 36,6 Millionen Mark, wozu noch der Vortrag aus dem Vorjahre von 6,5 Millionen Mark hinzutritt (im Vorjahre 29,5 Millionen bezw. 4,2 Millionen Mark.) Das günstige Ergebnis ist vor allem darauf zurückzuführen, daß das Hüttenwerk „Friedrich Alfred-Hütte" in Rheinhauscn mit seiner im Laufe der Jahre erreichten Leistungsfähigkeit von nahezu 1 Million Tonnen Stahl pro Jahr die Hoch- junktur mit der vollen Leistung auszunutzen imstande war.
Bei der Firma betrug die Stahlproduktion im letzten Ge. schästsjahr insgesamt 1.5 Millionen Tonnen Dis Zahl der Beamten und Arbeiter ist aus nahezu 80000 gestiegen. Es wurde beschlossen, außer der gesetzlichen Reserve einen Betrag von 2 Millionen an die So.rderrücklage zu überweisen und die Dividende auf 14 Prozent gegen 12 Prozent im Vorjahre festzusetzen. Ferner werden an die Pensionsund Unterstützungsbasse 2 Millionen Mark, an den Arbeiterurlaubsfonds 2 Millionen Mark überwiesen und für Weihnachtszuwendungen an Beamte und Arbeiter 3 Millionen Mark zur Be-fügung gestellt. Diese Generalversammlung findet am 16. Dezember statt.
r Helgoland, 18. Nov. Gestern und besonders heute herrschte hier schweres Wetter. Die Postdompfer sind aus- gcblieben. Die Beschädigungen beim Hafenneubau müssen groß sein.
Der Kaiser über das Duell und de« Alkohol.
Berlin, 19. Noo. Carnegie soll über seine letzte Unterhaltung mit Kaiser Wilhelm interessante Dinge erzählt haben. Der Kaiser habe mit ihm, Carnegie, in erster Reihe über das „Unwesen des Duells" gesprochen und erklärt, daß er noch weitere Maßnahmen dagegen zu treffen gedenke. Der Kaiser sei über die günstige Wirkung seiner bisherigen Erlasse erfreut. Die Duelle seien in der letzten Zeit um rund 35 Prozent zurückgegangen. Ferner habe der Kaiser sich auch über die Alkoholsrage ausgesprochen und erzählt, daß seine eigene Temperenzhaltung nicht nur im Heer und in der Marine, sondern auch im ganzen deutschen Volk bedeutende Erfolge auszuweisen hätten.
Eine Warnung vor Mädcheuhändlern.
Berlin, 18. Nov. Die „Norddeutsche Agemeins Zeitung" schreibt: Etn „Pensionat" in Chaponost bei Lyon wendet sich in letzter Zeit anscheinend fortdauernd zur Beschaffung junger Mädchen nach Deutschland. Teils wird mitgeteilt, daß in dem Hause noch junge Mädchen als Pensionärinnen ausgenommen werden könnten, teils werdin Dienstmädchen zur Hausarbeit gesucht. Nach den einqe- zogenen Erkundigungen ist der Mann, von dem diese Anerbietungen aus Chaponost ausgehen, übe! beleumundet. Er steht in dem Rufe, Mädchenhandel zu treiben. Ein Pensionat ist von ihm oder seiner Frau nie betrieben worden. Es muß daher dringend vor dem Eintritt in das Haus gewarnt werden. Wer auf ein ausländisches Stellenangebot eingehen will, wird im übrigen stets gut tun, zuvor bet dem örtlich zuständigen demschen Konsulat nähere Erkundigungen einzuziehen.
Die großen Skireuneu auf dem Feldberg,
die alljährtich vom Skiklub Schwarzwald veranstaltet werden, sind für diesen Winter aus 6.-8. Februar angesetzt. Der Langlaus geht anders wir früher über eine Strecke von 60 Km.
Gerichtssaa!.
Der Auswanderungsageut.
100 Wirzen Land völliz stet.
- Bor der 12. Strafkammer des Landgerichts I in Berlin unter Vorsitz des Landgerichtsrats Krüger fand eine Verhandlung statt, die für alle diejenigen eine dringende Warnung enthielt, die im deutschen Daterlande nicht recht em- porkönnen und deshalb nach überseeischen, ihnen in den glänzendsten Farben geschilderten Ländern ziehen wollen, um dort ihr Heil zu versuchen. Auf Grund der Konsularbelichte und vieler Vorkommnisse hierzulande haben jetzt die Behörden ein scharfes Auge auf das Treiben der sogenannten Auswanderungsagenten, die im Dienste der fremden Regierungen stehen. Deshalb hatte man auch jüngst gleich zugegriffen, als in einer Reihe von Zeitungen, die in Gegenden mit überwiegend ländlicher Bevölkerung erschienen, gleichlautende Inserate veröffentlicht wurden, in denen ein gewisser Knuth, Berlin, „100 Morgen Lund völlig frei" offerierte. Mas sich dahinter verbarg, zeigten die Briefe, die die sich zahlreich meldenden Landarbeiter erhielten. In ihnen teilte nämlich der genannte Knuth mit, daß er nrt seinem Schicksal in Deutschland unzufrieden, deshalb mit seiner Familie nach einer südlichen Provinz Brasiliens auswandern wolle und dazu noch mehrere Familien suche. Die Provinz unterstehe der Regierung des Bundesstaates Sao Paulo, die den Kolonisten eine ganze Reihe von Vorteilen gewähre. So seien die 100 zur Verfügung gestellten Morgen hauptsächlich Wald und Wiesenland und lägen an Bahn und Wasser in der Nähe größerer Ortschaften mit 40000— 50000 Einwohnern, meist Deutschen. Auch seien sechsklassige Schulen und sogar ein Gymnasium vorhanden. Ferner beständen die Vorteile darin, daß die Regierung größere Darlehen gewähre, die erst nach der zweiten Ernte zurückgezahlt zu werden brauchten, daß sie billige elektrische Krast liefere und Motors sowie landwirtschaftliche Maschinen den Kolonisten leihweise überlasse. Aus Grund dieser Briefe, deren Inhalt die Verhältnisse völlig falsch schilderte, schritt man zur Verhaftung des Schreibers, des Maurerpoliers Hermann Knuth. der dann die das Gericht beschäftigende Anklage wegen Vergehens gegen das Auswanderungsgesetz und gegen § 144 StGB, erhielt. Nach den Ermittlungen soll er als Unteragent für den gewerbsmäßigen, in Amsterdam ansässigen Auswonde- rungsagenten Herrewijn tätig sein. Mit welchen Mitteln von dieser Seite gearbeitet wird, zeigte in der Verhandlung das interessante Gutachten des Leiters der ..Zentralauskunstsstelle für Auswanderer" Dr. Julius Wolfs Nach ihm ist es nämlich durchaus unwahr, daß die fraglichen Ländereien in der Nähe von Eisenbahnen sowie größeren Städten liegen und sich dort bessere Schulen befänden. Es