Klofiergartens herab wie von der schroffen Felsenwand de« Rahmenberge« herunter wurde den Siegem lauter Beifall gespendet oder die komischen Zwischenfälle beim Wasser- tragen der Mädchen und dem Sacklaufen der Knaben be­lacht. Die Turner zeigten in ihren Stabübungen schöne Leistungen, ihre Pyramiden wurden rasch und gut ausge- führt und als Hürdenspringer setzten sie die Lachmuskeln recht in Tätigkeit. Zum erstenmal trat auch der Liederkranz auf den Plan, indem er am Anfang und am Schluß ein Lied oortrug. Die I. Sieger bei den Wettläufen sind folgende: Ioh. Böhml er von Oberwälden OA. Göppingen, Leonh. Bazler, von Weilheim b. Teck, Rösle Scheible von Gechingen OA. Calw. Emma Faul von Wtldberg. Nach einem fröhlichen Tanz gings wieder zurück zum Rathaus und darnach entwickelte sich überall ein lebhaftes oolksfestähnliches Treiben. Biele Besucher gingen auch noch in den Hirschgarten, um dort die Ausstellung des Geflügel- und Kaninchenzüchteroereins zu sehen, oder gar eines der wertvollen Tiere für Zuchtzwecke zu erwerben. Abwechslung war also viel geboten und alles in allem genommen konnte man beobachten, daß der Schäserlauf immer noch seine Anziehungskraft ausübt und jeden Besucher befriedigt nach Hause ziehen ließ.

Ebhausen, 23. Sept. (Korr.) Am letzten Sonntag abend versammelte sich der hiesige Gesangverein im Gasth. zur Sonne um seinem scheidenden Dirigenten Herrn Haupt­lehrer Biermann eine Abschiedsfeier zu bereiten. Aktive und passive Mitglieder teils mit Familie und Angehörigen und sonstige Freunde hatten sich in stattlicher Anzahl ein­gefunden. Der Gesangverein brachte mehrere passende Chöre zum Dortrag. In einer Ansprache gedachte der Schriftführer des Vereins, Johannes Feuerbacher der Derdienste des scheidenden Dirigenten, besonders hervorhebend mit welchem Fleiß, Umsicht und Tüchtigkeit Herr Biermann den Gesangverein geleitet und dirigiert habe, zugleich den herzlichen Dank aber auch lebhaftes Bedauern über seinen Weggang aussprechend, nicht nur im Gesang­verein. sondem auch in der Gemeinde werde der Weggang des beliebten und tüchtigen Lehrers bedauert. Die besten Wünsche begleiten den Scheidenden nach seinem neuen Wirkungskreis Dürrenzimmern. Bon Seilen der Familienväter sprach Möbelfabrikant Enßlen Herrn Bier­mann den Dank aus für seine ersprießliche Tätigkeit in der Schule, Herr Biermann habe es verstanden, die Kinder mit Liebe und Milde zu behandeln, wofür ihm die Eltern stets dankbar bleiben werden. Herr Hauptlehrer Biermann dankte in bewegten Worten für alle Liebe und Freundlich­keit, die er hier erfahren durste und versprach den Gesang­verein und Ebhausen nicht zu vergessen. Gemeinschaftliche Gesänge und Klaviervorträge boten noch reiche Abwechslung und wohl befriedigt über den Verlaus des Abends gingen die Teilnehmer nach Hause.

Ans de« Nachbarbezirke«.

Gnudriuge«, 22. Sept. Gestern nachmittag stattete der Gesangverein Haiterbach in Begleitung der Haiterbacher Stadtkapelle dem Liederkranz Gündringen einen Besuch ab. Auch die hiesige Musikkapelle hatte sich im Bereinslokal z.Rößle" eingestellt. Musikalische Borträge boten beste Unterhaltung. Nach einigen Stunden fröhlichen Beisammen­seins gingen die Gäste über Schieiingen der Heimat zu.

r Herreuberg, 23. Sept. (Jäher Tod.) Der 77 Jahre alte Thomas Schmid von Entringen wurde, als er mit der Bahn nach Betzingen fahren wollte, im Zuge, wohl infolge der allzugroßen Anstrengung von einem Schlag­anfall befallen und starb kurze Zeit darauf.

r Reneubürg, 23. Sept. (Steckbrieflich verfolgt.) Das K. Amtsgericht Neuenbürg erläßt gegen den am 29. August 1855 zu Höfen a. E. geborenen, in Schwan O. A. Neuenbürg wohnhaften verheirateten Gärtner und Darlehens­kassenrechner Philipp Friedrich Genthner, der flüchtig ist, wegen Unterschlagung von anvertrauten Geldern im Betrag von ca. 20 000 begangen in den letzten Jahren in Schwan zum Nachteil von Einlegery der Darlehenskasse, einen Steckbrief.

Landesuachrichten.

Stuttgart, 22. Sept. Das Mitglied der Stuttgarter Kickers Fin Caturan errang gestern in Mailand die italienische Meisterschaft über 100 Meter.

p Stuttgart, 22. Sept. (Zur Landlagswahl) Zur Landlagsnachwahl in Stuttgart-Amt wird auf die Er­gebnisse der Novemberwahlen von 1912 hingewiesen. Wahl­berechtigte waren es 12 363, Stimmen wurden abgegeben 9408. Davon erhielt Redakteur Hildenbrand, der bisherige sozialdemokratische Abgeordnete 6715, Major o. D. Schuster von Degerloch; Kandidat des nationalliberalen und oolks- paiteilichen Kartells 2460, der Zählkandidat der Konser­vativen, Rechtsanwalt Kraut-Stuttgart 169 Stimmen, zer­splittert waren 35 und ungültig 29 Zettel. Hildenbrond vertrat den Wahlkreis seit 1900. Der Wahlkreis war 20 Jahre lang in den Händen der bürgerlichen Parteien. Bon 1870 bis 1876 war Kaufmann Müller aus Stuttgart Ab­geordneter. An seiner Stelle wurde 1876 der Hohenheimer Professor Zipperlen Erwählt, welcher bis 1895 das Man­dat führte. 1895 löste ihn der Bolkrparteiler Kraut, Fab­rikant ans Feuerbach, ab. Bei der vorletzten Landlagswahl erhielt von 8270 abgegebenen gültigen Stimmen Hilden­brand 5212, der Nationalliberale Bicken brachte es auf 2196, der Bolksparteiier Brändle auf 736, der Konservative Schmid auf 121 Stimmen. Die bürgerlichen Parteien blieben somit 1906 um 2161 Stimmen hinter der Sozial­demokratie zurück, immerhin eine wesentliche Besserung gegenüber 1912, wo das bürgerliche Manko 3186 Stimmen ausmacht?. Zum Vergleich mögen auch die Reichsiags-

wahlziffern von Stuttgart-Amt angeführt werden. Hilden- brand erhielt von den 11530 Stimmen 7203, der Eßlinger Oberbürgermeister Mülberger 4290, das Zentrum 35. Wenn alle bürgerlichen Parteien einen Kandidaten bringen, wird der Kampf gegen die Sozialdemokrale, die in der Person des Redakteurs Pflüger einen Mann der gemäßigten Rich­tung ausgestellt hat, immer ein schwerer bleiben.

Die drei LaudtagSersatzwahle«. p Stuttgart, 22. Sept. Die Landtagsersatzwahl für den Oberamtsbezirk Gerabronn ist aus Mittwoch 22. OKI. anberaumt worden. In der Presse ist in letzter Zeit wiederholt die Festsetzung des Termins für die Landlags­ersatzwahlen in den Oberämtern Rottweil und Gerabronn erörtert und dabei der Regierung der Borwurs gemacht worden, daß sie die Ausschreibung der Wahlen in diesen Bezirken ohne sachlichen Grund verschieden behandelt habe. Dazu bemerkt heute der Staatsanzeiger:Im allgemeinen besteht bei Regierung und Ständen der übereinstimmende Wunsch, daß im Falle der Erledigung eines Sitzes in der Ständeoersammlung dessen Wiederbesetzung möglichst rasch erfolgt. Unter diesem Gesichtspunkt scheint der festgesetzte Termin zur Bornahme der Ersatzwahl für den am 18. Juli d. I. verstorbenen Abgeordneten des Bezirks Rottweil nicht verfrüht; die Erntearbeiten ließen die Anberaumung der Wahl auf den bestimmten Termin zu, da nach einem Bericht des Oberamts Rottweil mit ihrer Beendigung in der ersten Woche des September gerechnet werden konnte. Die Hinausschiebung der Ersatzwahl im Bezirk Gerabronn aber ergibt sich daraus, daß in diesem Bezirk zur Zeit die Herbstmanöver stattfinden und daß unter diesen Umständen, wie auch in einem Bericht des Oberamts Gerabronn her- oorgehoben ist, die ordnungsmäßige Vorbereitung der Wahl bei früherer Ausschreibung erheblich erschwert gewesen wäre.

r Stuttgart, 21. Sept. (Eisenbahneinnahmen.) Auf den Württembergischen Staatseisenbohnen sind im Monat August aus dem Personenverkehr 3684 000 aus dem Güterverkehr 4 327 000 und aus sonstigen Quellen 347 000 vereinnahmt worden. Die Gesamteinnahme belief sich auf 8 358 000 Mark gegen das Borjahr 229 000 ^ mehr. Der Personenverkehr brachte eine Mehr­einnahme von 354 000 X. Im Güterverkehr tritt ein Ausfall von 135 000 ^ ein. Die Mehreinnahme darf dem gesteigerten Sommerverkehr zugeschrieben werden. Der Einnahmeausfall im Güterverkehr ist ein bedenkliches Zeichen dafür, daß die Konjunktur im Rückgang begriffen ist. Die Württembergische Eisenbahngesellschaft vereinbart im Monat August auf ihren sämtlichen Linien den Betrag von 52 525 gegen 49 350 im Borjahr. Das Plus entfällt ausschließlich auf den Personenverkehr. Die Württember- gischen Nebenbahnen hatten eine Einnahme von 105 800 (plus 7610 ^.) An der Mehreinnahme ist der Güterver­kehr mit 1 280 ^ beteiligt.

Die Erwerbung der Villa Berg seitens der Stadt Stuttgart, die auch derBeobachter" begrüßt, begleitet dieser mit folgenden Betrachtungen: Man wird damit zu rechnen haben, daß die Erwerbung der Billa die Stadt­verwaltung mit mindestens jährlich weiteren 200000 Mark ohne jegliche Neuauswendung belasten wird, so daß man sich doch hüten sollte, was auch schon geschehen ist, in ausschweifenden Plänen gleich auch von dem Ankauf der Kuhnschen Fabrik, ja auch des Neunerschen Anwesens zu reden. Es ist keine gesunde kommunale Politik, die in nervöser Hast glaubt, alles mögliche zusammen Kausen zu müssen, nur um den städtischen Besitz zu mehren und ihn für spätere Zeiten und Zwecke zur Verfügung zu haben. Denn die Besttzankäuse kosten viel Geld. Das Geld ist zurzeit sehr teuer und die hohen Kapitalschulden müssen vom lebenden Geschlecht verzinst werden, so daß die Zins­ausgaben mit den anderen lausenden Ausgaben außerordent­lich anschwellen werden, während die Anzeichen sind vorhanden, die Einnahmen zurückgehen. Der nächst­jährige Etat schon kann unliebsame Ueberraschungen bringen. Die Ankäufe für die dringend notwendig gewesenen Klär­anlagen, die Ankäufe für den neuen Zentralsliedhof und jetzt die Erwerbung der Billa Berg haben zusammen mehrere Millionen gefordert. Man hat daher olle Veranlassung, in den schäumenden Becher der Freude auch eine nicht zu geringe Dosis weiser Sparsamkeit und Vorsicht zu mischen: der Katzenjammer könnte sonst groß werden.

r Stuttgart, 22. Sept. Eine gestern hier gehaltene Versammlung der Kreisturnwarte des Turnkreises Schwaben beschloß bezüglich der Eilbotenläuse zur Einweihung des Bölkerschlachtdenkmals, die für Sonntag, 12. Oktober vor­gesehenen Nebenläuse für den großen Eilbotenlaus aus die Nacht zum 17. Oktober zu verlegen. Der Lauf von der Zeppelinwerst in Friedrichshofen aus wird somit am 16. Oktober abends 5 Uhr beginnen, vom Hohenzollern nachts 10 Uhr und vom Hohenstaufen nachts 11 Uhr. Der Lauf von Marbach beginnt nach Mitternacht. Die 4 Nebenläuse werden aus dem Gewerbehalleplatz in Stuttgart um 3.45 nachts zu einem Hauptlauf vereinigt werden, der über Ludwigsburg, Heilbronn an die badische Grenze und von dort nach Leipzig führt.

r Rottweil, 22. Sept. (Zur Landtagswahl.) Bei der gestrigen Bezirks Konferenz der sozialdemokratischen Par­tei in Deißlingen haben sich deren Vertreter dahin ausge­sprochen, bei der Nachwahl die liberale Kandidatur des Gärtnermeisters Müller-Schwenningen zu unterstützen.

Ueber das Schicksal Wagners äußert sich ein juristischer Mitarbeiter desSchwarzw. Boten" und kommt zu folgenden Schlußfolgerungen:

Sollte Wagner verurteilt werden, so ist sein Lebens­schicksal entschieden. Denn auch wenn er je zu lebensläng­

lichem Zuchthaus begnadigt werden sollte, ist er für die Menschheit unschädlich gemacht.

Anders liegen die Dinge, wenn er außer Verfolgung gesetzt oder fretgesprochen werden sollte. Dann würde er zwar als gemeingefährlicher Geisteskranker von Polizei wegen in eine staatliche Irrenanstalt verbracht und dort interniert. Ob sich die aufs Tiefste erregte öffentliche Mei­nung dann «ber dabei beruhigen könnte, daß er unschädlich gemacht und an der Vollendung seiner weitgehenden Pläne definitiv gehindert sei? Bekanntlich ist das Kapitel von den gemeingefährlichen Geisteskra- Ken ein fortgesetzes Sorgenkind von Justiz und Verwaltung. Und dann und wann ist es schon oorgekommen, daß ein gemeingefährlicher Geisteskranker aus der Heilanstalt entwichen ist. Denn naturgemäß kann die Internierung in einer solchen Anstalt schon mit Rücksicht auf die Pflege und die Hausordnung keine so strenge sein wie in einer zur strengen Internierung sämtlicher Insassen bestimmten Strafanstalt. Dazu kommt, daß es vielfach im Interesse der Beruhigung eines Kranken gelegen zu sein scheint, ihm dann und wann einige Freiheit zu gewähren, und daß der Grad der Gemeingefährlichkeit Jahr und Tag nach der Bluttat nicht mehr so deutlich erkannt wird, be­sonders wenn der Internierte sich in der Anstalt gut und geordnet führt und ihm alle Reizmittel (Lektüre, Alkohol usw.) vorenthalten bleiben. Dann erscheint er oft auch den Aerzten als gebessert oder gar geheilt und man ist dann weniger vorsichtig mit ihm. bis er, in die Freiheit zurück­gekehrt, plötzlich wieder rückfällig wird.

Darum möge uns der tieftraurige Fall des Lehrers Wagner, ganz ohne Rücksicht aus seinen schließlichen Aus­gang, eine laute Warnung sein, in der Bewachung derartiger gemeingefährlicher Geisteskranker recht vorsichtig zu sein : dann wird aus der fürchterlichen Bluttat wenigstens eine gute Lehre gezogen sein! Daß die Anstaltsver Währung gerade bei uns in Württemberg noch keineswegs eine ideale ist, darüber besteht unter den Eingeweihten kein Zweifel !

p Göppingen, 22. Sept. Der Berbandstag der württ. Kreditgenossenschaften fand gestern unter dem Vorsitz von Stadtrat Bühler-Ulm hier statt. Dem Geschäftsbericht des Berbandsrevisors Schumacher ist zu entnehmen, daß dem Reoisionsverband der württ. Kreditgenossenschaften 97 Genossenschaften, davon 54 mit unbeschränkter und 43 mit beschränkter Haftpflicht angehören. Das in den Genossen- schäften angelegte Geld beläuft sich auf annähernd 142 Millionen Mark; 12 Millionen Mark sind den Banken im vergangenen Jahre zugeflossen. Der Umsatz der Ge­nossenschaften belief sich aus 1 Vs Milliarden Mark. Die im Verband zusammengeschlossenen Banken weisen einen Mitgliederstano von 53 900 Mitgliedern auf. Zur Gewäh­rung von Staatskredit an Genossenschaften wurde betont, daß wenn der landwirtschaftlichen Zentralkasse der bisher gewährte Betrag verdreifacht werde, auch den gewerblichen Kreditgenossenschaften Staatskredit gewährt werden solle. Zum Stempelsteuergesetz wurde eine Entschließung angenom­men, in der die Beseitigung oder Herabsetzung des vom 1. Oktober an beim Beitritt einer Person zu einer Genossen­schaft erforderlichen Stempels verlangt wird. Bankdirektor Glatz-Biberach hielt einen Bortrag über Kreditgewährung.

Jsuy, 22. Sept. Gestern vormittag V-10 Uhr brach im Stadel des F. X. Immler in Dornwatd Gemeinde Neu- trauchburg Feuer aus. Der ganze Stadel ist bis auf den Grund niedergebrannt. 15 Schweine sind verbrannt. Ferner sind verschiedene landwirtschaftliche Geräte und Ma­schinen und ca. 6000 Zentner Futter vollständig vernichtet.

r Oehriugeu, 21. Sept. (Fliegerunfall.) Auf der Fliegerstation Waldenburg ging gestern abend bei einem Proveslug eine Rumplertaube in sehr steiler Richtung mit solcher Gewalt nieder, daß sich der vordere Teil des Ap­parats lies in den Boden einbohrte. Das Flugzeug blieb infolge dessen in nahezu senkrechter Stellung stecken. Pro­peller, Motor und Apparat sind sehr stark beschädigt. Die beiden Osfizierflieger scheinen mit dem Schrecken davonge­kommen zu sein. Schon während des Flugs ließ der Gang des Motors zu wünschen übrig, sodaß eine Notlandung ge­boten schien. Eine große Iuschauermenge war Zeuge de« Unfalls.

Vom Manöver.

r Eckartshause« OA. Hall. 22. Sept. Hier und in Ilshosen ist eine Reihe hoher Offiziere zur Teilnahme an den Korpsmanöoern einquartiert. Hier liegt das General­kommando mit dem kommandierenden General v. Fabeck an der Spitze. In Ilshosen trafen gestern Herzog Albrecht, der Kriegsminister mit den Herren seines Stabes, der Gou­verneur der Festung Ulm. o. Gerok, und eine Reihe wei­terer Offiziere ein. Der König wohnt heute den Manövern an, der Königliche Marstall ist in Gaugr Hausen unterce- bracht. Der Kriegszustand trat schon gestern abend ein.

Besteuerung ausläudischer Weine durch die Bundesstaaten.

Bor einiger Zeit wurde gemeldet, daß die Regierungen von Bayern, Württemberg, Baden und Elsaß-Lothringen beim Bundesrat einen Antrag gestellt haben, nach dem durch Erlaß eines Reichsgesetzes die Zulässigkeit der Besteuerurg des ausländischen Weines durch die Bundesstaaten festgc- lcgt werden soll. Es gilt als wahrscheinlich, daß dieser Antrag die Zustimmung des Bundcsrats finden wird, da die schwierige Lage der deutschen Weinproduzcnten die Vor­zugsstellung, die der ausländische Wein in einzelnen Bundes­staaten gegenüber den einheimischen genießt, nicht berechtigt erscheinen läßt. Erforderlich ist eine Abänderung des noch jetzt geltenden Vertrags vom Jahr 1867 zwischen dem Nordd. Bund, Bayern, Württemberg, Baden und Heften über die Fortdauer des Zoll- und Handelsoereine. In dem Vertrag ist bestimmt, daß von allen bei der Einfuhr mit