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Areitag, den 13. Septemöer

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Beilage«: Plauderstiidchr«, Illustr. Sollwapablatl ««d

SchwLb. Saudwirt.

1913

TageV-Renigkeiterr.

Aus Ttadt wtd Amt.

Nagold, 12. September 1Si3.

* Zum Geburtsfest der Königin hat der König für die kirchliche Feier am 5. Oktober d. Fs. «ls Predigt- text die Schriststelle gewählt:Der Herr sendet dir Hilfe vom Heiligtum und stärket dich aus Zion". (Psalm 20, 3).

* Das neu« Gesangbuch. Wie das Eoang. Kon­sistorium soeben bekannt gibt, ist nunmehr auch die große Ausgabe des neuen Gesangbuches fertig gestellt; sie wird, zum Preise von 2 für das rohe Exemplar abgegeben.

r Kollekte. Ein KonsistorialerlaH hat den Ktrchm- gemeinden Berncck, Bickelsberg und Maiensels zur Restau­rierung ihrer Kirchengebaude eine allgemeine Ki'chenkoLMe, die am 5. Oktober ststtstndet, verwilligt.

Unsere Burgruine. Es dürfte gewiß vielseMg von Interesse sein zu ekstihren, daß man ernstlich daran geht auf unsermSchloßberg" zu erhalten, was irgend noch möglich Ist. Manches ist dafür im Laufe der letzten Jahre geschehen. Wir wollen düs dankbar anerkennen. So auch diesen Sommer. Entlang demZwinger" sind mehrere Bastionen, die fast ganz Vasallen waren, wieder ausgefiihrt worden. Täuschendaltneu" sind dieselben dem verwitterten Gemäuer angepaßt. Man steht setzt Auch den Lauf des Wetzrganges, und an einzelnen Stellen die zu demselben führenden Stufen und im Burghof ist man neben der Terrasse auf eine Aus- sallpforte gestoßen. Es ließe sich vielleicht manches noch dem Beifall entreißen, wenn auch hier etwa von privater Seite helfend eingegkfffen würde. Möchten diese Zeilen ihren guten Zweck nicht verfehlen, neues Interesseund Der ständnis 'für die alte Beste, dem schönen Schmuck unseres Landschüftsbiides zu-wecken und zu fördern.

^Ikreä kossedol.

r Aulageu der Äaudjäger. Durch eine Verfügung des IustizminPeriums sind in der Kassenordnung für die Gerichte einige Aenderungen eingetreten. Darnach ist mit Wirkung vom 1. Oktober 1913 eine tägliche Zulage zu vergüten, die bet den ^Slationskommandanten 3,50 bei den Landjägern -2,50 -6 beträgt. Ferner erhalten die Stativnskommandanten und Landjäger für jedes lieber- nachten außerhalb des Ausstellungsorts 2.6, sofern sie nicht unentgeltlich (in Diensträumen oder dergl.) Unterkunft finden; im letzteren Falle kommt ihnen der Betrag von 50 ^ sür die Nacht zu. Bei Dtenstoerrichtungen außerhalb des Landes werden die Kommandozulagen und die Uebernacht- gelder um die'Hälfte erhöht. Diese Anrrchnungen dürfen jedoch nur in den nachstehenden Fällen gemacht werden: a) bei den über Mitternacht hinaus in Anspruch nehmenden Dienstleistungen außerhalb des Aufstellungsorts, wenn diese Dienstoenichlungen an den Betreffenden zufällig (nicht in­folge einer bestimmten Kommandierung) herantreten, wie z. B.-wenn ein Landjäger, aus der Streife begriffen, Anlaß hat, eine Durchsuchung vorzunehmen, einen Verbrecher zu verfolgen usm.; d) bei Dienstverrichtungen nach vollständig geleistetem Tagesdienst, wie Transporten. Verschickungen, Verfolgung von Verbrechern, wenn die Dienstleistung von der Zeit des Abgangs aus der Station bis zur Zurückkunst in d«se wenigstens 3 Stunden dauert; e) bei allen aus­wärtigen Kommandos bis auf die Dauer von 15 Tagen, wobei vorausgesetzt wird, daß der Kommandierte infolge der Kommandierung zu einer besonderen, außerhalb des Ausstellungsorts vorzunehmenden dienstlichen Verrichtung auswärts zu übernachten genötigt ist; ä) bei Dienstoerricht- trugen, die eine Zeit von 10 Stunden und darüber in An- spruch nehmen; s) bei den Dienstleistungen anläßlich einer Hinrichtung. Die Anrechnung der täglichen Zulage von 3,50 und 2,50-6 auf, 2, 3 Tage usw. ist nur zulässig, wenn die Dienstleistung mehr als 24, 48 Stunden in An­spruch genommen hat. Die Fortsetzung der Verfolgung eines Flüchtigen auf das Gebiet eines anderen Bundesstaats ist regelmäßig nicht als Dlenstverrichtung außerhalb des Landes anzusehen.

r Altensteig, 11. Sept. (Schwerer Sturz.) Die Frau des Schuhmachers Frey ist von einem Garbenwagen adgestürzt und hat eine schwere Gehirnerschütterung erlisten.

^N«- de« Rachbarbezirke«.

Horb, 10. Sept. Wie aus Altheim vor einigen Tagen berichtet, wurde daselbst ein Mann ausgegriffen, welcher, mit einem Eisenstab ausgerüstet, sich vollständig unbekleidet auf den Feldern Herumtrieb. Nach seiner Ein- lieftrung an das Kgl. Oberami wurde nun festgestellt, daß der Mann Delbrück heißt und aus Mtttenwalde gebürtig

ist. Wegen Simulation und groben Unfuges verurteilte es denselben zu 10 Tagen Arrest. Gegen dieses Urteil hat der Bestrafte beim Kgl. Amtsgericht Berufung eingelegt.

Landesvachrichten.

r Stuttgart, 11. Sepl. (Graf Zeppelins Rettung.) Wie das Neue Tagblatt von zuverlässiger Seite hört, hätte es leicht sein können, daß Graf Zeppelin persönlich an Bord des verunglückten Marineluftschiffes gewesen wäre. Er war nämlich vom Kaiser eingeladen worden, die Flot­tenmanöver in seinem Luftschiff mitzumachen und diese Einladung entsprach ganz der Neigung des Grafen, der bekanntlich auf die Verwendung seiner Luftschiffe zu Ma­rinezwecken großen Wert legte. Aus bis jetzt nicht bekann­ten Gründen find die schon getroffenen Dispositionen wieder geändert worden. Graf Zeppelin machte die Kaisermanöver sn Breslau mit. Das war Gras Zeppelins Rettung.

Der Personaladel.

Stuttgart, 9. Sept. ImSchwäb. Merkur" wird in drei Zuschriften Stellung genommen für und gegen Auf­hebung des Personaladels. Zwei Zuschriften weisen aus das Fehlen des Titels Geheimrat in Württemberg hin. gegenüber welchem der Personaladel einen Ausgleich schuf. Die dritte Zuschrift dagegen bittet einen überflüssigen Zopf nicht mit einem andern zu vertauschen.

r Stuttgart, 11. Sept. (Ein interessantes Ge- ständnis.) Unter dieser Uederschrist veröffentlicht die Schwäbische Tagwacht" ein Schreiben des Bürgerausschüß- mttglieds Hofslaschnermeister Bötter an die Flaschner- und Installateur-Innung. Böller wendet sich darin gegen einige Flaschnermeister, die sich an Submissionen in einer Weise beteiligt haben, daß das Ansehen des Handwerks darunter leidet. Er schreibt dann u. a. : Die letzten Ausfchreiben, sowohl bei Flaschner- wie Installationsarbeiten, haben unser Gewerbe, ganz speziell Mitglieder unserer Innung aller­dings meist die gleichen Herren in einem Lichte gezeigt, daß dem ehrlichen und aufrichtigen Freunde des Handwerks das Herz bluten muß! Ich habe in der letzten Zeit, so­wohl von den leitenden Herren der technischen Aemter und den besoldeten Herren Gemeinderäten als auch seitens meiner Kollegen auf dem Rathaus Entgegnungen hören müssen, daß Ich mich nahezu schäme, einem solchen Stande anzuge­hören und denselben zu vertreten! Ich bin heute auf dem Standpunkt.- Mag eine wohlwollende dem Handwerk gut­gesinnte Stadtverwaltung tun was sie will, mag der Staat diese Bestrebungen lebhaft unterstützen, stets sind die Hand­werker selbst die traurigen Durchbrecher solcher aus die Besserstellung des Handwerks gerichteter Bestrebungen! Dies ist heute meine Auffassung von der Sachlage. Ich stehe persönlich sachlich frei und unbeeinflußt der Lage ge­genüber; ich vertrete die Meinung, daß sich alle, die zu dieser Herabwürdigung unseres Standes beitragen und bei­trugen, schämen sollten schämen dis ins Herz hinein, seien es kleine, mittlere oder große!

r Plattenhardt, 11. Sept. (Landsriede in Plattenhardt). Der jüngste Vorfall von Rauferei in Plattenhardt, deffen Opfer der Arbeiter Epple war, wird nun dazu führen, daß in Plattenhardt und Umgebung eine ganz besonders scharfe Kontrolle ausgeübt wird, insbesondere über solche Elemente, die schon einmal vorbestraft sind. Der tote Epple soll, wie man vernimmt, so ziemlich der schlimmste der unangenehmen Pkattenhakdter Gesellschaft gewesen sein, aber in etwa vier Wochen wird ein gewisser Böpple, der ^zur Zeit noch im Landesgesängnis in Rottenburg sitzt, zur Entlastung kommen und das Schultheißenamt gibt sich alle Mühe, daß dieser als sehr gefährlich bekannte Bursche ins Arbeitshaus eingewiesen wird.

r Rottweil, 11. Sept. (Zur Landtagswahl.) Die Wahlarbeit zur Landlagsersatzwahl wird von allen drei Parteien ganz intensiv betrieben, Io daß es oft zu er­bitterten Zusammenstößen kommt. Zur Unterstützung der Kandidaten entsendet jede Partei noch verschiedene Redner. Am letzten Tage spricht für die Zentrumspartei noch Gröber.

r Mühlhausen a. E., 11. Sept. (Der Opfermut des württembergischen Volks.) Beim Schulthei enamt laufen auf Grund der sür die Hinterbliebenen der von dem Mord­brenner Wagner niedergeschossenen Familienväter eingeleiteten Sammlung fortwährend größere und kleinere Geldbeträge in großer Zahl ein. In die aufgestellten Sammelbüchsen wurden an den beiden Begräbnistagen etwa 1200^l eingelegt.

p Vaihmge« a, E., 10. Sept. Das Befinden der im Bezirkskrankenhous untergebrachten Verletzten ist er­freulicherweise andauernd günstig. Der Mörder wird streng bewacht und vollständig als Gefangener betrachtet.

r Heildro««, 41. Sept. (Zum Fall Burger.) Die Bilderbellage zum Deutschen Fahndungsblatt von gestern

bringt das Bild des früheren Stadtpflegers Burger von hier, der vom Staatsanwalt wegen Bankerotte, Betrugs, Untreue und Unterschlagung von zusammen mindestens 150000 -6 gesucht wird und Ironie des Schicksals aus dem Bilde trägt Burger das Würlt. Berdienstkreuz. Der Fall Burger, in dem so manche in die Hände dieses Mannes gelegte Privatvermögensverwaltung so schwere Verluste erlitten hat, gab dem Stadtoorftand Veranlassung, von jedem seiner Beamten eine Aufstellung der von ihm verwalteten fremden Vermögen zu verlangen. Mit diesen Aufstellungen wird der Berwaltungsausschuß, der dazu die erste Anregung gab und der Semeinderat sich zu beschäftigen haben. Die Bürgerschaft hält sich an diesen Beamtenan­hängseln auf und es wird wohl mit Bestimmtheit aus deren Beseitigung gerechnet werden können. Der Fall zieht wei­tere Kreise. Ratschreiber Hauth hat. wie bereits kurz ge­meldet, ebenfalls seinen Dienst quittieren müssen und sein oermögensrechtlicher Zusammenbruch ist zu befürchten. Ein weiterer Beamter scheint ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen zu sein.

Mm, 10. Sept. (Wahloerfahren.) Die Kreis­regierung hat in der Entscheidung über die Anfechtung einer Gemeinderatswahl die wiederholte Entfemung eines Wahl­beisitzers aus dem Wahllokal nicht als Verletzung einer wesentlichen Borschrist über das Wahlverfahren erblickt. Auch wurde die Wahl nicht aufgehoben, trotzdem einigen Wählern zugunsten eines Kandidaten Freibier versprochen wurde, weil durch die Zahl der hierdurch möglicherweise beeinflußten Wähler das Ergebnis der Wahl noch kein anderes geworden wäre.

p Friedrichshafeu, 11. Sept. Die Ueberführung des neuen MarineluftschiffsL 2" nach Johannisthal ist bis auf weiteres verschoben worden. Die Ueberführung wird er­folgen, sobald die Witterung günstiger ist. Die Abnahme­kommission weilt zurzeit hier.

r Reckarfulm, 11. Sept. (Zur Stadtschultheißen, wähl.) Die Vorstellung der Kandidaten für die erledigte Stadtoorstandsstelle findet am 23. ds. Mt«, abends V,8 Uhr im Hirschsaal statt. Die Wahl ist aus 2. OKI. festgesetzt.

Gerichtssaal.

r Heildro««, 11. Sept. (Ein smarter Amerikaner.) Ein geriebener Pferdeschwindler stand gestern in der Person des 33 Jahre alten ledigen Händlers Stier von Paulsburg in Nordamerika vor der hiesigen Strafkammer. Der Schwindler trieb sich mit einem Komplizen namens Keller unter falschem Namen in Deutschland herum, um mit Pferdm unlautere Geschäfte zu betreiben. Die beiden kamen u. a. am 30. Juli d. Is. auch nach Affolterbach OA. Marbach zu einem Bauern und stellten sich als Pferdekäufer vor und Keller bezeichnet« sich als Bäckermeister und Bauer aus Sinsheim in Baden. Stier war angeblich ein Schmiede­meister und Nachbar, den Keller als Sachverständigen mit­genommen hatte. Man wurde auch handelseinig und die beiden kauften das Pferd um 1400 -6, der Kaufpreis sollte nach 14 Tagen erledigt werden, wenn das Pferd die garan­tierten Eigenschaften besitze. Der Sohn des Verkäufers führte das Pferd noch eine Strecke weit vor das Dorf hinaus und erhielt ein Trinkgeld von 3 Dem Sohn kamen indessen Bedenken und er ersuchte seinen Bater, sich telephonisch in Sinsheim über den Käufer zu erkundigen, was dieser aber ablehnte, weil er in die Schwindler volle« Vertrauen setzte. Andern Tags fuhr der Sohn aber doch mit der Bahn nach Sinsheim, wo er zu seinem Schrecken erfuhr, daß sein Bater einem Schwindlerpaar in die Hände gefallen war. Mittlerweile hatten die beiden das Pferd in Heilbronn an einen Pferdehändler verkauft und 600 -6 dafür erlöst. Bon dem Gelbe wurden für 225 Kleider angeschafft -und dann wollten Stier und Keller nach Stutt­gart fahren. Sie stiegen in Böckingen in den Zug und trafen dort zufällig mit dem Sohn des beschwindelten Bauem zusammen. In Klingenberg stiegen Stier und Keller wieder aus, der Bauernsohn aber auch, der Stier festhielt, während Keller über die Bahnsteigsperre sprang und entkam. Ein Fluchtversuch des Stier wurde durch aus dem Felde arbeitende Leute verhindert. Keller konnte bis jetzt noch nicht wieder bekgebracht werden. Für die gemeine Schwindelei erhielt gestern der allzu smarte Amerikaner eine Zuchthausstrafe von 1 Jahr und 9 Monaten nebst Aberkennung der bürger­lichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren; wegen Führung eines falschen Namens bekam er außerdem eine Haftstrafe von 4 Wochen.

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k> Stuttgart, 11. Septbr. (Ein interessante» Urteil.) Das hiesige Landgericht fällte kürzlich ein interessantes Ur- teil. Auf ein Ausschreiben bewarb sich ein Techniker um