r Das Einkommen der Aerzte «nd Rechtsanwälte. Unter den freien Berufen stehen Aerzte und Rechtsanwälte oben an. Ihr Einkommen wird zwar in der Regel überschätzt km Volke, ist aber immerhin ein hübscher Prozentsatz des gesamten Volkseinkommens. Bon 984 auf 1. April 1910 zur Einkommensteuer Ungeschützten Aerz- ten wurde ein Berufseinkommen von 6 865 871 -6 mit einem Steuerbetreff von 285 015 versteuert. Es würde somit ein durchschnittliches Berufseinkommen von rund 6970 -6 auf einen Arzt entfallen. Tatsächlich aber hatten 6 Aerzte ein Durchschnittseinkommen von nur 1100 -6, 78 ein solches von 2 170 -6, 328 ein solches von 3920-6, 321 ein solches von 6 700 237 »on 11130 -6 und
14 ein Durchschnittseinkommen von über 28 000-6. Außer der Einkommensteuer mit 285 015-6 zahlten die Aerzte noch 38 055-6 staatliche Ertragssteuer. Dis Rechtsanwälte hatten ein Berufseinkommen von 2 257141 versteuert. Es würde somit, da 300 Rechtsanwälte zur Veranlagung kamen, ein Durchschnittseinkommen auf den einzelnen Anwalt von 7 525 -6 rund entfallen. Dem ist jedoch nicht so! 2 Rechtsanwälte hatten nur ein Einkommen von zusammen 2 850 -6, 18 kamen durchschnittlich auf über 2 100 -6 128 erzielten ein Durchschnittseinkommen von annähernd 4 000 -6, 74 ein solches von rund 6 600 -6, 66 dagegen stellten sich durchschnittlich auf etwa 13 000 -6 und 14 hatten ein Berufseinkommen von 388 810 -6, so daß aus einen dieser Glücklichen ein Einkommen von 27770-6 kommt. Diesen Einkommen der Rechtsanwälte steht eine Steuerleistung an den Staat »on 112 624 -6 gegenüber, worunter 99 615 -6 Einkommenssteuern und 13 309 -6 Ertragssteuern.
v Die blamierte« Grenzfrauzoseu. Bon einem Schwaben in Saarbrücken wird uns mitgeteilt, daß infolge der Deutschenhetze in Nancy und anderen französischen Grenzorten der bis vor kurzem ziemlich starke Ausflugs- verkehr aus der Saarbrückener Gegend nach diesen Plätzen fast völlig aufgehört hat: man wende sich jetzt mehr Metz und Luxemburg zu. Das ist die einzig richtige Antwort aus die Anmaßungen der Grenzfranzosen, die am ehesten zur Besinnung kommen, wenn sie den Ausfall des starken Fremdenverkehrs aus Deutschland am Geldbeutel verspüren.
Ansätzen Rachbarbezirke«.
r Calw, 4. Sept. (Brand). In Monakam ist das Haus des Glasers Schunter niedergebrannt. Der Abgebrannte wurde unter dem Verdachte der Brandstiftung verhaftet. Seit 35 Jahren hat es hier nicht mehr gebrannt.
r Horb, 4. Sept. (Aufsehen erregender Vorfall.) Gestern nachmittag trieb sich in Allheim ein etwa 36 Jahre alter Mann von südländischem Typus vollständig nackt auf den Feldern umher, verzehrte Gras und bestieg Bäume und war mit einem eisernen Stab ausgerüstet. Er wurde von Feldarbeilern und dem Polizeidiener aufgegriffen und, nachdem er mit Hose und Hemd bekleidet war, mit dem Fuhrwerk an das Oberamt Horb eingeliesert. Bor der Abfahrt wickelte er sich eine „Zigarre" aus Gras und Blättern zurecht und zündele sie unter der Heiterkeit der Zuschauer an.
Landesnachrichteu.
Stuttgart, 2. Sept. Der Vorsitzende der Deutschen Verlags-Gesellschaft „Union", Berlagsbuchhändler Beck, hat zur Gründung einer Hilss- und Unterstützungskasse für besondere Notstandsfälle der Angestellten und Arbeiter 20000 Mark gestiftet.
Stuttgart, 4. Sept. Von der Polizeidirektion ist eins neue Dolksfestordnung ausgestellt worden, die mit alten Uebelständen aufräumt. Nach derselben müssen sämtliche Veranstaltungen und Darbietungen jedermann ohne Unter- schied des Alters oder Geschlechts gleichzeitig zugänglich sein. Verboten ist daher die Einrichtung sog. Sonderkabinette und die Veranstaltung von Sondervorstellungen für Personen eines bestimmten Geschlechts oder eines bestimmten Alters, desgleichen das Einsammeln und Abverlangen von Sondervergütungen, die über das ordentliche Eintrittsgeld hinausgehen.
p Stuttgart, 4. Sept. (Nachträgliches zum Kampf bei Bosch). Ein bedeutender Teil der bet der Firma Robert Bosch ausgesperrten und ausständigen Arbeiter, rund 900, stehen noch außerhalb des Betriebs und werden auch kaum damit zu rechnen haben, in absehbarer Zeit bei der Firma wieder eingestellt zu werden. Die „Schwäb. Tagwacht" führt dies auf den Mangel an Aufträgen bei der Firma Bosch und auf die Krisis in der Industrie zurück, da nicht nur Bosch, sondern auch die Konkurrenzfirmen seit Wochen Einschränkungen der Produktion vorgenommen, Feierschichten eingelegt und Arbeiter entlassen hätten. Auch ohne den Kampf würden heute mehr als 1000 Bosch'sche Arbeiter auf der Straße liegen. Zurzeit seien etwa 2650 Arbeiter und Arbeiterinnen bei Bosch beschäftigt, vor der Aussperrung seien es nach Angabe der Firma 3750, im Februar anläßlich der ersten Ärdeiterausschußwahl 4200 gewesen, noch etwas weiter zurück, in der Hochkonjunktur habe die Firma Bosch 4800 Arbeitskräfte gezählt.
r Cannstatt, 4. Sept. (Ueberbrückung der Königstraße). Die Vorarbeiten für die Trägerpfeiler für die Ueberführungsbalken der Eisenbahnbrücke unterhalb der König Karlsbrücke sind in vollem Gange. Die Mitte der Fahrstraße ist mit einem Zaun versehen worden. Die Fundamente erhallen ein starkes Betonlager, auf das die eisernen Träger zu stehen kommen. Die beirächtlich verbreiterte Straße erhält zwei Trottoirs, zwei Straßenbahn- stränge und zwei Fahrbahnen für den Fuh'werksoerkehr.
Echterdingeu, 3. Sept. Letzten Sonntag früh ist in den Stetten« Gemeindewaldungen aus zwei Forstbeamte aus Plattenhardt scharf geschaffen worden, ohne daß jedoch
einer derselben verletzt wurde. Der kürzlich an dem Forst- anwärter von Waldenbuch verübte Mord und die Verhaftung der beiden Täter ist auf die bis jetzt nicht ermittelten Wilderer anscheinend wirkungslos gewesen.
r Oberudorf, 4. Sept. (Zu Tode gequetscht.) Neben dem Holzplatz des Dampfsägewerks von Geheimrat Mauser spielte heute abend ^6 Uhr das 4jährige Söhn- chen des Sägereiarbeiters Strobel. Dabei kam ein Holzstoß ins Rollen, traf das Kind in den Rücken und zerschmetterte ihm das Kreuz, so daß es sofort tot war.
r Rottweil, 4. Sept. (Kirchhofschändung.) Heute nacht ist das Grabkreuz des jüngst verstorbenen Schultheißen Bußhart in Deißlingen herausgerissen, zertrümmert und über die Kirchhofhecke geworfen worden.
Mühlhaufeu a. d. E., 5. Sept. Heute nacht Vs2 Uhr hat der Schwiegersohn des Adlerwirts hier, Hauptlehrer aus Degerloch, der offenbar wahnsinnig war, an vier Stellen des Orts angezündet. Es bräunte« S Scheuue« «ieder. Als man ihn ergreifen wollte, schoß er 8 Leute nieder und verletzte etwa 1V Personen. Er flüchtete dann in einen Stall, wo er noch einen Stier erschoß. Als er ergriffen wurde, wurde er mit Gerätschaften so zugertchtet, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. Er soll 250 Patronen bei sich gehabt haben. Aus der Nachbarschaft wurden einquartierte Soldaten zu Hilfe gerufen.
r Tuttlingen, 4. Sept. (Ein Schritt vorwärts.) Auf der Tagesordnung der auf Freitag anberaumten Sitzung der bürgerlichen Kollegien heißt es unter anderem „Unterstützung des Projekts zur technisch-praktischen Lösung der Donauversickerung von Ingenieur Baader-UlM durch die Stadt". Es besteht die Hoffnung, daß die bürgerlichen Kollegien endlich eine klare Stellung zum Baaderschen Projekt einnehmen.
r Friedrichshafen, 4. Sept. (Leichenfund.) Im Bodensee bei Lindau wurde die Leichs des ehemaligen Offiziers Christian v. Motz aufgefunden, der seit einiger Zeit dort im Hotel „Bayrischer Hof" wohnte, v. Motz war noch vor einigen Tagen auf der Trajektbrücke am Hafen gesehen worden und seit dieser Zeit spurlos verschwunden. Man nimmt an, daß der Ertrunkene in der Dunkelheit fehlgetreten und ins Wasser gestürzt ist.
Ein Weltrekord des Piloten Gsell.
Friedrichshafen, 2. Sept. Eine schöne Leistung vollbrachte am Sedanfest Pilot Gsell aus einem Wasser- doppeldecker des Flugzeugbau Friedrichshafen, indem er den Weltrekord im Dauerflug mit drei Fluggästen, der bisher von Cevasco mit 2 Std. 45 Min. gehalten wurde, aus 3 Std. 11 Min. 14 Sek. brachte. Dieser Weltrekordflug soll den Abschluß der Fliegerlaufbahn des sympathischen jungen Piloten bilden, ner uun wieder ins bürgerliche Leben zurück- trttt. Gsell machte zuerst von der Halle in Manzell aus mit seiner Belastung einen Probeflug von 25 Min. und flog dann ohne vorherige Ergänzung des Betriebsmaterials von 3 Uhr 30 Min. bis 6 Uhr 44 Min. 14 Sek. über dem See. Das Gewicht der Mitfahrenden betrug insgesamt 269,9 Kilo. Das Flugzeug ist ausgerüstet mit einem 135 ?8 I^S-Motor. Flugprllfer waren Hauptmann von Kalinowski und Hauptmann Kahlenberg vom Bodensee- Luftfahreroerband. Bei seiner Wasserung, die wegen Ge- witteraufsteigens und zunehmender Böen erfolgte, hatte Gsell noch 25 Kilo Benzin und 5 Kilo Oel an Bord. Mit dem gleichen Flugzeug besuchte Gsell letzte Woche von Manzell aus seine Heimatstadt St. Gallen, wobei er zwei Fluggäste mitgenommen hatte und mit dieser Belastung eine Höhe von 1000 Meter nehmen mußte.
Die Verschuldung in Württemberg.
Nach Artikel 9 des Einkommensteuergesetzes sind bei Ermittelung der steuerbaren Einkommen von den Einnahmen in Abzug zu bringen die von dem Steuerpflichtigen nachgewiesenermaßen zu entrichtenden Schuldzinsen und Renten, sowie die aus besonderem und prioatrechtlichen oder öffentlichrechtlichen Berpflichtungsgrunde dauernden Lasten. Soweit die Steuerpflichtigen satieren, ziehen sie die Schuldzinsen in der Fassion selbst ab. Für solche, die sich einschätzen lassen, wird auf Grund der von den Steuerpflichtigen eingereichten Schuldzinsennachweisungen von amts- wegen der Abzug besorgt. Die amtliche Indioidualstatistik hat nun aus den Einkommensteuerlisten auf 1. April 1910 die Schuldzinse und Lasten der Eingeschätzten des ganzen Landes sestgestellt. Dabei wurde erhoben, daß die Landessumme der angemeldenten Schuldzinse 87 843729 Mark beträgt. Will man die 87,4 Millionen Schuldzinsen kapitalisieren, so muß man sich bewußt bleiben, daß der Zinsfuß gerade in der neuesten Zeit eine beträchtliche Steigerung erfahren hat. Nimmt man verschiedene Möglichkeiten an, so würde der Schuldenbetrag in Millionen sich berechnen lassen bei einem Zinsfuß von:
Zinsfuß für
: Landwirte,
Forstwirte, Gebüudebesitzer,
Gewerbe.
47°
6!90
20,7
216,9
760,0
4Va7°
557,0
18.7
195 2
683,8
5°/°
495.2
16.6
173,5
607,6
Zinsfuß für:
Kapitalisten
Angestellte u. Arbeiter
Misch.
einkommen
Zusammen
4°/o
57,0
212.3
310,5
2020
4^7°
51.3
191,1
2795
1885
57°
45,6
169.9
284,4
1757
Die Verschuldung des Landes beträgt also bei 47° 2020, bei 4V//° 1885. bei 5°/o 1757 Millionen Mark. Man steht, daß jede Veränderung des Zinsfußes auch nur um
Vs°/o jährlich eine Minderung oder Mehmng der Zinsen- last um 10 Millionen Mark bedeutet. An der Zinsenlast von 87843729 -6 trifft es die Landwirtschaft von 24761829, die Forstwirtschaft 827707, den Gebäudebesitz 8667413, das Gewerbe 30381352, das Kapital 2280655, Angestellte und Arbeiter 8493641 und das Mischeinkommen 12421132 Mark. Groß-Stuttgart trifft es an der Landessumme 21 183278 -6. Der Neckarkreis meldete 39762680. also ohne die Hauptstadt 18 579402 an, der Donaukreis 20794794 -6, der Schwarzwaldkreis 14835964 der Iagstkreis 12540291 -6. Zu berücksichtigen ist aber bei all diesen Zahlen, daß dieselben der Wirklichkeit nicht ganz entsprechen, denn es werden erfahrungsgemäß Schuldzinsen zum Abzug nicht angemeldet, teils aus falscher Scham, teils aus Nachlässigkeit, teils aus Gesetzesunkenntnis.
Im Oberamtsbezirk Nagold wurden an Schuldzinsen angemeldet: S10747 Mark. Hievon entfielen auf Landwirte 174379 -6, Forstwirte 572 -6, Gebäudebesitzer 1068 Gewerbetreibende 294933 -6, Rentner 9326 -6, Angestellte Arbeiter, und freie Berufe 37779 -6, Träger von Mtscheinkommen 92690 -6. Im allgemeinen zeigt sich der Hausbesttz am höchsten belastet, das Kapitaleinkommen am niedersten. Ueberall sind die Belastungspro- zente der höheren Einkommengruppen geringer als der niederen.
Deutsches Reich.
Berlin, 3. Sept. Die Meldung eines Berliner Blattes, wonach der Unterstaatssekreiär des Auswärtigen Amtes, Dr. Zimmermann, diesen Posten ausgeben und als Botschafter nach Tokio gehen werde, wird von zuständiger Stelle als jeder Begründung entbehrend bezeichnet.
r Berlin, 3. Sept. Das Passagierlustschiff Hansa erzielte gestern einen Rekord. Es beförderte bei drei Aufstiegen 55 Personen und legte im ganzen 300 Kilometer zurück.
r Berlin, 4. Sept. Die Besitzerin des Augustabades in der Köpenickerstraße, Witwe Reinsch, wurde heute abend gegen 9 Uhr von ihrem Bademeister Auer erschossen. Der Mörder flüchtete und konnte bisher noch nicht ergriffen werden.
Berlin, 4. Sept. Das französische Untecsuchungs- ergebnis in der Affäre des erschossenen Fcemdenlegionärs Müller ist, daß Müller sich selbst als schweizerischen Staatsangehörigen bezeichnte und im Regiment nur mit Schweizern verkehrte. Die französische Regierung hält daran fest, daß Müller nicht reichsdeutscher Staatsangehöriger gewesen sei. (Bekanntlich sollte nach neuester Annahme Müller aus Stuttgart stammen.)
r Berlin, 4. Sept. Wie von bestunterrtchteter Geile milgeteilt wird, ist der Bureauvorsteher der Firma Krupp, Maximilian Brandt, weder krank noch denkt er daran, in ein Sanatorium zu gehen. Brandt wünscht im Gegenteil, daß so schnell als möglich die Verhandlung gegen ihn stattfindet, da er bestimmt der Ansicht ist, daß er seine völlige Unschuld beweisen werde. Jetzt hat auch die Staatsanwaltschaft gegen Brandt und einen ehemaligen Direktor der Firma Krupp, der nicht in Essen, sondern in Berlin stationiert war, wegen Beamtenbestechung und Verleitung zum Verrat militärischer Geheimnisse die Anklage erhoben. Die Verhandlung wird voraussichtlich Ende Oktober vor der 1. Strafkammer des Landgerichts Berlin I unter dem Vorsitz des Landgerichtsdirektors Schmidt stattfinden und etwa 5—6 Tage dauern. Die Anklage wird von Staats- anwaltschaftsrat Dr. Töpffer vertreten. Die Verteidigung liegt in den Händen der Rechtsanwälte Dr. Siegfried Löwenstein und Iustizrat Dr. v. Gordon. Gegen den früheren Vorsitzenden des Direktoriums, Landrat a. D. Rötger, ist keine Anklage erhoben worden.
r Berlin, 4. Sept. Der Schneider Mox Kirchstein, der Mörder der am Sonntag im Tegeler Forst aufgefundenen Näherin Emma Schäfer, wurde gestern kurz vor Mitternacht in der Wollinerstraße erkannt und von Kriminalbeamten verfolgt. Er gab auf die Beamten einige Schüsse ab, die jedoch fehl gingen. Als er keinen Ausweg mehr sah, schoß er eine Kugel auf sich selbst ab. Die Kugel ging durch den Unterkiefer und durchschlug noch einen Nasenflügel. Dis Verletzung ist nicht lebensgefährlich. Auf der Polizeiwache gab Kirchstein an, daß er der gesuchte Frauenmörder ist. — Einer späteren Meldung zufolge war die Verletzung des Mörders Kirchstein doch schwerer, als man anfänglich angenommen hatte. Kirchstein ist heute früh in der Charite seiner Verletzung erlegen.
Berlin, 4. Sept. Der unter dem Verdacht die verschwundene Wirtschafterin Gertrud Galle in Berlin ermordet zu haben, verhaftete Henk, hat zugegeben, daß er die Galle am 28. Juli in einem Heiratsbureau kennen gelernt und am 29. Juli, dem Tag ihres Verschwindens, mit ihr zusammengewesen ist. — Die Morgenblätter melden aus Paris: Fünf Telephonsräulein sind vor ein Disziplinargericht gestellt worden, weil sie einem Getreidemadler vor allen anderen Abonnenten die Verbindungen herstellten und seine Konkurrenten während der Börsenstunden von dem Verkehr abschnittrn, indem sie die von ihnen gewünschten Verbindungen stets als besetzt bezeichnten.
Sigmariugen, 5. Septbr. (Die Hochzeitsfeier.) Am Dienstag, nach dem Eintreffen der Mutter des Bräutigams, der Königin AmSlie. fand im Schlöffe großer Gra- tulationsempsang statt. — Am Mittwoch abend 5 Uhr war Galatafel. Im Verlaufe des Mahles hielt Fürst Wilhelm von Hohenzollern eine kurze Ansprache, in der er den anwesenden Fürstlichkeiten für ihre Teilnahme an der Familienfeier dankte — Gestern vormittag um 11 Uhr wurde im roten Salon des Fürsten die standesamtliche Trauung des jungen Paares vorgenommen. Die kirchliche Trauung