Stuttgart gehen nunmehr an den Inspekteur Landwehr- lnspektion Stuttgart über.

r Tübingen, 3. Sept. (Erschossen). Heute srüh wurde bei Schwärzloch der Amtsrichter Fritz Oesterlen aus Balingen erschaffen ausgefunden. Die Leiche scheint schon 2 bis 3 Tage an dem Platz gelegen zu haben. Es liegt wahrscheinlich Selbstmord vor.

r Oberndorf, 3. Sept. (Auch eine Erinnerung an den Sieg bei Sedan.) Aus dem kleinen Heuberg liegt ein Dorf, der Name tut nichts zur Sache, da wurde der Sieg bei Sedan nachts 11 Uhr durch den Nachtwächter in orts­üblicher Weise beim Stundenrus also den Dörflern bekannt gegeben. Auf dem Kirchturm schlug es die elfte Stunde und der Mann ln dem Rocke des Schlafes und dem Hörne der Nacht brüllte lustig in die Stille: Höret, was t will

saga, der Franzos ist in A_nei g'schlaga, wohl über

die Elfe!

r Trosfiugeu, 3. Sept. (Sängersestort.) Als Festort für das im nächsten Jahr abzuhaltende Gausängersest des Württ. Schwarzwaldgausängerbundes ist Trossingen gewählt worden.

r Heilbronn, 2. Sept. (Der Fall Burger.) Zu der Affäre Burger schreibt die Neckarzeitung unter anderem: Burgers Spekulationen waren seit Jahren in Heilbronn bei vielen Stellen und nicht bloß bei Banken bekannt, es war ihm, wie uns versichert wird, darüber auch schon von der ihm Vorgesetzten Stelle vermahnender und warnender Borhall gemacht worden, aber ohne Erfolg. Er hatte sich völlig verannt in den Glauben, daß es ihm doch noch glücken müsse Sas ist der Glaube aller Spe­kulanten, und ebenso sicher teilte er in der Folge auch deren Schicksal: völliger finanzieller Zusammenbruch, wenn nicht noch mehr; Lug und Betrug und Unterschlagung fremder Gelder. Dieses Schicksal hat sich an ihm in ge­radezu erschreckender Weife erfüllt. Als seine eigenen Gelder den Spekulationen zum Opfer gefallen waren, ging er an Freunde und Bekannte mit dem Ersuchen um Dar­lehen; meist waren es 1500 Mark; später auch mehr, die er sich ausbat und angesichts seiner Stellung auch erhielt. Er stützte diese Anleihegesuche, die er allmählich zu einem völligen System ausbreitete, schließlich auf die gewagtesten und unwahrsten Behauptungen. Man möchte fast glauben, daß Burger seine mißliche Gesamtlage selbst nicht recht überschaut hat. Darauf möchten wir auch die Tatsache zurückführen, daß er nicht sofort, als die Sache zum Zu­sammenbruch kam, und als sein Urlaub ihm verlängert wurde, das Weite suchte, sondern bis zum letzten Augenblick sich an die Hoffnung einer Rettung geklammert hat. Ein solcher Optimismus ist gerade bei einem Mann nicht zu begreifen, der doch im Finanzwesen Bescheid wußte. Daß die sämtlichen Kaffen, die Burger für die Stadt in Ver­waltung hatte, in Ordnung sind, ist ja erfreulich. Sehr bedauerlich ist dagegen, daß unter den privaten Geschädigten auch viele sind, die um ihre Allersrücklagen oder sonst um sauer Erspartes kommen, und darin offenbart sich die ge­meine Gesinnung, die eine Begleiterscheinung solch wilder Spekulationswut ist, daß ohne Unterschied alles diesem Moloch geopfert wird, was erreichbar ist.

Heilbronu, 3. Sept. Nachdem der vom Gericht ver­langte Vorschuß geleistet worden ist, ist der Konkurs über das Vermögen des flüchtigen Stadtpflegers Burger jetzt doch eingeleitet chorden.

Born Bodenfee, 2 Sept. Der Fischfang im Boden­see ist in diesem Jahr besonders ergiebig, vor allem in Blauselchen. Die Preise find deshalb um 50 Prozent ge­gen früher zurückgegangen, ohne daß dadurch die Reinein­nahme der Fischer geschmälert werden. Der durchschnittli- che Preis für halbpfündige Blauselchen beträgt in diesem Sommer 50 Psg. Nach den Erhebungen des Kaiserlich Statistischen Landesamtes ist seit 1S11 der Geldwert der Bodenseeblaufelchen um rund 350 Prozent gestiegen, der Geldwert der in der Nord- und Ostsee gefangenen Seetiere nur um nicht ganz 25 Prozent.

Einkommensverhältuisse in Württemberg.

r Die Sonderstatistik auf Grund einer Indioidual- erhebung aus den Einkommensteuerlisten aus 1. April 1910 hat ergeben, daß im ganzen Lande an Reinerträgen ermittelt wurden 1290344118 welche nach Abzug der ange­meldeten Schuldzinse von 87 843729 ^4 ein steuerbares Einkommen von 1185 875 952 ^4 mit einer Einkommen­steuer für den Staat von 19155 504 An der Landes­summe von 1 185875952 partizipiert die Landwirtschaft mit 202162 560 die Forstwirtschaft mit 3 719 692 der Sebäudedesttz mit 11215183 das Gewerbe mit 220998756 Angestellte, Arbeiter und freie Berufe mit 536688928 >6 und die Träger von Mischeinkommen, d. h. Einkommensteuerpslichtige ohne eine Einkommensquelle von mindestens 60 Prozent der gesamten Quellenerträge mit 103 819 061 Die Haupt- und Residenzstadt Stuttgart lieferte zu der Landessumme 281918515 X. wovon ent­fallen aus Landwirtschaft 1 105032. Forstwirtschaft 18 473, Gebäudebesitz 7 461015 ^4, Gewerbe 61567 468 -6, Kapitale und Renten 49179951 ^4, Angestellte, Arbeiter und freie Bemse 143749 929, Mischeinkommen 18836647 ^4. Bon den Landeskreisen steht der Neckarkreis eben wegen Groß- Stuttgart mit 539 248127 ^4 obenan, ihm folgt der Donau­kreis mit 261970307 ^4, dann der Schwarzwaldkreis mit 223615282 ,4 und zuletzt der Iagstkreis mit 161042 246 Mark steuerbarem Einkommen.

Das Oberamt Nagold weist ein steuerbares Ein­kommen aus von 8 274981 -4. wovon entfallen aus Land­wirte 1918508 -4, Forstwirte 14 795 .6. Gedäudebesitzcr 2727 ^4, Gewerbetreibende 1977 202 ^4, Rentner 381315 Mark, Angestellte, Arbeiter und freie Berufsträgcr 2 757 365

Mark, Träger von Mtscheindommen 1223 069 >0 Hieraus zahlte der Bezirk Nagold eine Steuer von 105 Prozent der Einheitssätze in Höhe von 83 957 mit 88155 - 4 . An staatlichen Ertragsfteuern zahlt der Bezirk 12602 -4 Grund- und Gesällsteuer, 15857 ^4 Gebäudesteuer, 10127 Mark Gewerbesteuer, 14 965 -4 Kapitalsteuer. Die Steuer­belastung des Oberamts Nagold beträgt somit an Ein­kommensteuer und Ertragssteuern zusammen 141706

Genchissaal.

Tübingen, 3. Sept. (Strafkammer.) Der Tag- lühner Schräder von Mettingen wurde wegen Diebstahls zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Sechs Mo­nate erhielt der Taglöhner Ellinger von Engelhofen wegen Sittlichkeitsvergehens. Drei Monate wurden dem Taglöhner Buck von Hülben zuerkannt wegen fort­gesetzten Diebstahls im Rückfall. Wegen Jagdvergehens (Wildem aus Hasen) wurde gegen den 45jährigen Friedr. Müller, Holzhauer von Ziegelhütte als Berufungssache des Angeklagten verhandelt unter Beiziehung des Sachver­ständigen Schäfer von hier. Fabrikant Kraut aus Pforz­heim, Mitglied der Wildbader Jagdgesellschaft, welche die Sommerbergjagd gepachtet hat, machte Anzeige, daß am Sonntag, 29. Juni, gegen 89 Uhr auf dem Weg Hohen- wiese er und Fabrikant Werner einige Rehe und Hasen auf der Flucht gesehen haben, und gleich darauf feien Schüsse gefallen. Aus 80 Meter Entfernung sah er einen große» Hagem Mann mit lichtem Bollbart, dem ein 16 Jahr alter Bursche folgte, mit Jagdgewehr. Beide gingen rasch der Ziegelhülle zu, bis wohin es nur 600 Meter sind, zuletzt im Laufschritt. Er glaubte den Angeklagten, den er seit einem Jahr kennt, bestimmt zu erkennen, und suchte ihm den Weg abzuschneiden. Tags darauf verhörte Landjäger Kühler den Angeklagten, welcher von sich aus aus die kri­tische halbe Stunde des vorigen Abends zu sprechen kam, und daheim gewesen fein will um diese Zeit. Bor 12 Jahren ist Angeklagter wegen Wildems vorbestraft. Der Gang des Wilderers wurde als der charakteristische Müllers vom Zeu­gen Kraut bezeichnet, der mit scharfem Glas ihn beobach­tete. Sie verschwanden bei Müllers Hause. Das Gewehr war gereinigt am nächsten Tag. Das Schöffengericht Neuen­bürg hatte in Berücksichtigung der Vorstrafen und der lOköpfigen Familie des Müller aus 4 Wochen Gefängnis, Kostentragung und Einzug des Gewehrs erkannt. Der Sohn des Müller wurde mangels Beweises freigesprochen. Fabrikant Werner aus Stuttgart hat den Zeugen Kraut damals begleitet und die Sache mitangesehen. Ein Nach­bar will Müller am fraglichen Abend daheim gesprochen haben, dieser habe nie einen Bollbart getragen. Ausfallend war, daß der Hosenrand des Müller ganz naß war, ob­gleich er abends im Bett gelegen sein will. Büchsenmacher Schäfer äußert sich über das Flobertgewehr des Angeklagten, der rechte Lauf sei abgeschossen, der linke rostig und allein gereinigt. Angeklagter bestreitet die Schuld. Der Indizien­beweis erschien dem Gericht als nicht ausreichend geführt, um auf die Berurteilung zu erkennen, trotz dringenden Verdachts; um so mehr, als die Stieselspuren nicht stimm­ten, der Bart und der Zustand des Gewehrs. Er wurde daher freigesprochen. Fabrikarbeiter Ioh. Georg S. in Oberjettingen, wegen Diebstahls im Rückfall angeklagt, ist geständig, am 3. Aug. auf Markung Rohrdors aus einem Kästchen, das auf dem Boden stand, ein Portemonnaie ge­nommen und 10 -4 in Gold daraus sich angeeignet zu ha­ben. Eine weibliche Person hatte das Geld vorher einem Mann abgenommen, mit dem sie verkehrt hatte. Urteil: 4 Monate Gefängnis. Mildernde Umstände wurden dem 22jähr. Angeklagten zugebilligt.

Das Erfurter Kriegsgerichtsurteil vor dem Oberkriegsgericht.

Erfurt, 3. Sept. Das bekannte Urteil des Kriegs­gerichts der 38. Division in Erfurt vom 27. Juni gegen sieben Reservisten und Landwehrmänner aus Wolkrams­hausen, das damals in der politischen Welt allgemeines Auf­sehen erregte und Gegenstand leidenschaftlicher Auseinander­setzungen im Reichstag wurde, unterliegt am heutigen Mitt­woch der Nachprüfung durch das Oderkriegsgericht des Xl. Armeekorps, das seinen Sitz in Kassel hat und eigens für die heutige Verhandlung nach Erfurt gereist ist. In der heutigen Verhandlung wird die Anklageschrift ver­lesen ; darnach waren die Angeklagten nach einer Kontroll- versammlung in der Wirtschaft zu Rüxleben, wo sie dem Alkohol stark huldigten, in Streit geraten. Gegen den Wirt, einen Schutzmann und den zu Hilfe gerufenen Gen­darmeriewachtmeister Stock benahmen sie sich trotz Hinweises auf das militärische Gesetz renitent, beschimpften den Gen­darmen und griffen ihn und den Polizeibeamten tätlich an, sodaß diese schließlich gezwungen waren, von derWaffe Gebrauch zu machen. Es wurden dann die Gründe der von den Angekl. eingelegten Berufung verlesen. Die Angekl. bestreiten im wesentlichen, daß der Tatbestand des militärischen Auf­ruhrs erfüllt sei. Sie seien stark betrunken gewesen. Bei der Vernehmung der Zeugen bekunden Schutzmann Müller und Gendarmeriewachtmeister Stock, daß sie schwer beschimpft und tätlich angegriffen worden seien, und sie bestätigen beide, daß die Angekl. ihnen wiederholt entgegengerusen hätten: Wir sindsreieArbeiter und Sozialdemokraten, uns kann keiner was anhaben, Ihr Lumpenpack, Euch müssen wir ja erhalten." Ferner sagen die beiden Beamten aus, daß die Angeklag­ten nicht den Eindruck von Betrunkenen gemacht hät­ten. Der Gemeindevorsteher von Wolkramshausen stellt den Angeklagten ein gutes Zeugnis aus. Sie seien sonst friedliche Leute, die ihrer Arbeit nachgingen. Ob sie sich sozialdemokratisch betätigt hätten, sei ihm nicht bekannt. Die weiteren Zeugenaussagen lauten ungünstig für die Ange­

klagten. Darauf wird die Verhandlung auf morgen ver­tagt. Es sind noch neunzehn Zeugen zu vernehmen. Der heutigen Verhandlung wohnte der Abtellungschef des Iustiz- departements Dr. Mörler bei.

Deutsches Reich.

Berlin, 3. Sept. Wie dasTagebl." Hört, ist es es nunmehr wahrscheinlich, daß der Unterstaatssekretär Zimmermann demnächst zum Botschafter ernannt werden wird. Dr. Zimmermann dürfte den Botschafter­posten in Tokio übernehmen. Er kennt Ostasien, da er 1896 Bize-Konsul in Schanghai, dann in sehr schwierigen Zeiten stellvertretender Konsul in Tientsin war. Sein Nach­folger im Auswärtigen Amt dürfte der Gesandte in Buenos- Aires. Freiherr v. Bussche-Haddenhausen sein, der jetzt 46 Jahre alt ist und bereits Vortragender Rat im Auswärtigen Amt war.

r Berlin, 3. Sept. Wie dem Lokalanzeiger gemeldet wird, fand eine Führerexpedition den Berliner Gerichtsafleffor Dr. Hans Rachsall und den Telegraphenbeamten Hans Hirschfelder in dem bayerischen Schneekar. Sie wurden seit Anfang voriger Woche vermißt, nachdem sie den Auf­stieg aus die Zugspitze angetreten hatten. Beide Verunglückte waren in Bergsteigerkreisen als vorsichtige Hochtouristen be­kannt. Nähere Nachrichten über die Todesursache fehlen noch.

r Sigmaringe«, 3. Sept. (Zur Hochzeitsfeier)- Bon den Hochzeitsgästen treffen heute im Lauf des Tages weiter ein: der Großherzog und die Großherzogin von Baden, Insant und Infantin Don Carlos von Spanien, der Prinz Johann Georg von Sachsen, der Herzog von Oporto, der Herzog und die Herzogin Aosta, der Prinz von Wales, die Großherzogin Luise von Baden, der Herzog und die Herzogin von Bendome, der Prinz August Wilhelm von Preußen, Herzog von Genua, der Herzog von Sachsen- Coburg und Gotha, der Herzog von Montpellier, sowie das zahlreiche Gefolge der Herrschaften. Kardinal Netto, Ex- Patriarch von Lissabon trifft heute nachmittag Uhr von Beuron her hier ein. In der Stadtpfarrkirche ist feierliche Begrüßung des Kirchenfürsten. Die letzten Vorbereitungen für die Festtage sind bereits getroffen. Die Säle, Salons, Galerien und Treppenhäuser des Residenzschlosses sind mit einer Fülle von lebenden Blumen und Blattpflanzen ge­schmückt, die Terrassengärtcn stehen in vollem Blumenflor. Zahlreiche kostbare Brautgeschenke haben im Schlöffe ihre Ausstellung gesunden Außer dem monumentalen Torbau am Eintritt zum Marktplatz wird von der Stadtverwaltung noch eine Trtumpfpsorte in der Bahnhofstraße errichtet. Die Flaggenmaste werden mit Kränzen und Tannenreis ge­schmückt und durch Guirlanden mit einander verbunden. Eine Anzahl Sigmaringer Bürgerinnen haben der Prinzessin Auguste Viktoria zu ihrer Vermählung einen im Kloster Hedstal gefertigten Teppich zum Geschenk gemacht. Mit Rücksicht auf die vielen fürstlichen Hochzeitsgäste sind die nötigen Vorsichtsmaßregeln auch durch Herbeiziehung von auswärtigen Kriminal-Beamten getroffen. Dom blauen Himmel lacht die Sonne und brennt mit empfindlicher Glut auf die Erde. Kein Lüftlein regt sich und kein Wölkchen ist zu sehen. In den sauberen Straßen des alten Sigmaringen stehen die Häuser reich beflaggt, doch die Fahnen hängen schlaff hernieder. In der drücken­den Hitze die einzige Erquickung ist der Duft der frischen Tannenzweige, die man zu Guirlanden wob, um den fürst­lichen Gästen, die heute in großer Zahl erschienen sind, ehrenvoll den Weg zu säumen. In der Bahnhofstraße gegenüber dem Kaiser Wilhelm Denkmal steht eine aus Tannenzweigen aufgebaute kolossale Ehrenpforte, die mit einem Riesenstrauß frischer Blumen gekrönt ist. Bis zum Schloßaufgang ist die Straße mit Fahnenstangen besetzt, die Fahnen in den Farben aller zu Besuch kommenden Fürstlichkeiten tragen. Dort steht dann ein von der Stadt errichteter Triumphbogen, in dessen Mitte die Wappen der Brautleute angebracht sind, über denen eine große vergoldete Königskrone glänzt. Vom Portal der Stadtpfarrkirche bis zum Schloßeingang wurde eine Galerie gebaut, die mit Tuch überdacht ist und deren Säulenstützen mit Eichen­laub umwunden sind. In den Straßen herrscht reges Leben, nicht nur weil zahlreiche Fremde über die Festtage in der Stadt weilen, sondern auch durch die ungewohnt vielen Uniformen die zu sehen sind, durch die unzähligen Hos- equipagen und durch das große Aufgebot der Diener, die geschäftig durch die Straßen eilen. Ein Bild von ganz besonderer Neuheit bilden einige englische Journalisten mit Zylinderhüten aus den Häuptern und mit Photographen­apparaten bewaffnet.

Pforzheim, 2. Sept. Beim Niederreißen des alten Tivoli, woselbst die Architekten Goldmann u. Hering einen Neubau erstellen wollen, ist ein Teil der alten Stadtmauer von der ersten Befestigungsanlage bloßgelegt worden. In der Mauer fand man auch einen Schießschartenstein und vor derselben zog sich der Festungsgraben hin.

Wiesbaden, 3 Sept. Der Präsidialsekretär der hiesigen Polizeidircktion, Polizeirat Weiß, der bereits vor einiger Zeit aus seinem Dienstzimmer sich eine Kugel in den Kopf schoß, unternahm heute früh wiederum einen Selbst­mordversuch, indem er sich einen Revolverschutz in die Herz- gegend beibrachte. Er wurde schwerverletzt ins Kranken­haus gebracht.

München, 3. Sept. Wie die München-Augsburger Abendzeitung hört, soll das 13. Deutsche Turnfest im Jahre 1918 in München abgehalten werden.

Vom Mesothorium, in dem man ein neues Krebs- mittel gesunden Zu haben glaubt, wird in denMünchener Neuesten Nachrichten" berichtet: Die Auergesellschast hat gegenwärtig für etwa 6 Millionen Mark Monazitsand ledig-