oder gar ganz ruiniert zu sein. Hohen Dividenden steht immer wieder die Gefahr, gewärtigen und raschen Sjnkens der Kapitalwerte selbst gegenüber. i
Als solide und leicht realisierbare Anlage dürfen deutsche Etaatspapiere, Hypothekenbankpfandbriefe der unter Reichs- gesetz stehenden Hypothekenbanken, Schuldverschreibungen deutscher Städte und dergl. empfohlen werden. Die letzte Frage bleibt schließlich dabei nur, ob ein Papier zu 3Vs oder 4°/o sich am besten empfiehlt. Ausschlaggebend sind zumeist die Kurse der einzelnen Gattungen. Die Papiere zu 3Vs °/o werden Bevorzugung verdienen, jemehr ihr Kurs unter dem Nennwert, diejenigen zu 4"/g je weniger ihr Kurs über dem Nennwert steht. Bet den unter pari (Nennwert) stehenden Pfandbriefen und den 4°/o, soweit auf längere Zeit unkündbar, fällt bei der Abwägung noch ins Gewicht, daß erstere infolge der Auslosung zum Nennwert, letztere bei einer jedenfalls zu erwartenden weiteren Kurssteigerung günstige Gewinnaussichten übrig lassen.
Bei Hypotheken auf Liegenschaften sollte der kapitalschwache Darleiher sich trotz höherer Zinsbewährung auf Beleihung von Nachhypotheken lieber nicht einlassen.
Eine wichtige Sache ist die Lebensversicherung. Nimmt man an, es habe jemand im Alter von 30 Jahren eine Versicherung von 10 000 zahlbar beim Tode des Der- sicherten oder spätestens nach 25 Jahren, eingegangen, so ergibt sich eine Verzinsung der Zahreseinlagc« für den Fall des Erlöschens der Versicherung durch Tod oder Erleben des Endtermins am
Ende des 15. 20. 21. 22. 25. Jahres
von 8*/t 4^/g 3^/y 3b/g 20 /g.
Die Rentabilität der jährlichen Einlagen ist also erst nach 22 Jahren geringer als 5°/g, aber selbst im ungünstigsten Fall rentierten die Einlagen immer noch zu 2 °/g Bei Kapitalanlagen heißt es eben auch: „Erst wägen, dann wagen!"
Sprachecke des Allgem. Deutschen Sprachvereins.
Rechtschreibung der Borname«.
' Ueber die Rechtschreibung der Ortsnamen gibt es leider noch keine allgemein gültigen Regeln, so daß wir die Un- zuträglichkeiteü, die sich aus der Verschiedenheit ihrer Schreibweise ergeben, vorläufig in den Kauf nehmen müssen. Wo die Berschiedrnkeit dagegen die Vornamen betrifft,sind die Unbequemlichkeiten so groß, daß ernstlich eine Bereinh eit- lichung der Schreibung angestrebt werden muß. C, PH und Th gebraucht man nach der amtlichen neuen Schreibung nur in solchen Wörtern, deren fremdsprachiger Ursprung noch heute erkennbar ist, und so sollte rs auch bei den Vornamen sein. 'Daher Karl (nicht Carl), Alfons (nicht Alphone), Adolf (nicht Adolph) und Rudolf (nicht Rudolph), Walter und Günter (nicht Walther und Günther; denn auch bei Werner, eigentlich Wernher, ist ja das anlautsnde h des zweiten Teiles weggefallen). — Durch diese Einheitsschreibung wird z. B. die Ausstellung von Personenverzeichniffen (Adreßbüchern usw.) und das Nachschlagen in diesen ungemein erleichtert, und da derartige Verzeichnisse besonders im geschäftlichen Leben alltäglich benutzt werden müssen, so sollten vor allem die Kaufleute die einheitliche Rechtschreibung in den Vornamen als Zeitersparnis willkommen heißen. Zn Preußen sind die Standesämter schon seit einigen Jahren angewiesen, diese Neuerung durchzusühren; rechtliche Schwierigkeiten haben sich dabei nicht ergeben. Vor allem aber hat der Allgemeine Deutsche Sprachverein diesen Bestrebungen wesentliche Dienste geleistet durch Herausgabe eines „Vornamenverzeichnisses nach der neuen Rechtschreibung", das für 20 Psg. in allen Buchhandlungen zu haben ist und von dem binnen zwei Jahren 25000 Stück abgesetzt worden sind; insbesondere haben Preußen und Baden die sämtlichen Standesämter damit versehen kaffen. Möchten die anderen deutschen Staaten
diesem Beispiele bald folgen, damit überall dem Wirrwarr allmählich ein Ende gemacht werde.
Landwirtschaft, Handel und Verkehr.
Nordstetten, 19. Aug. Unsere Hopfenanlagen stehen gesund und ungeziesersrei, aber der mehrmalige Hagel im Vorsommer setzte den meisten so zu, daß nur auf eine Zehntel- bis halbe Ernte gerechnet werden kann, je nach Lage. Biele Anlagen haben nicht Stangenhöhe erreicht, dabei wenig Seitentricbe und schwache Anflüge. Drahtanlagen stehen im Durchschnitt besser wie Stangenanlagen. Auch wenn die Preise - was in Aussicht ist — hohe werden, dürste unsre Gemeinde immerhin mit einem Ausfall von 20-30 000 ^ zu rechnen haben Die Hopfenpflücke wird sich bis Mitte September hinausziehen, da die vielfach naßkalte Witterung die Entwicklung der Dolden sehr hemmt. Zu bemerken ist. daß der Nordstetter Hopfen von jeher sehr gesucht war.
Auswärtige Todesfälle.
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Mutmaßt. Wetter am Freitag und Samstag.
Der Hochdruck dringt nur langsam vor und stößt immer noch aus flache mitteleuropäische Einsenkungen, so daß die Störungen nicht so bald völlig überwunden werden. Für Freitag und Samstag ist zwar in der Hauptsache trockenes, aber noch vielfach trübes und mäßig warmes Wetter zu erwarten.
Für die Redaktion verantwortlich: Karl Paur. — Druck u. Verlag der G. W. Zaise r'schen Buchdruckerei (Karl Zaiser) Nagok».
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