mag wohl das zurückhaltende Geschäftsoerfahren der Lot» terieoerwallung, ihr Grundsatz der Vermeidung jeglicher Reklame und Propaganda zu diesem Resultat beigetragen haben. Die Lotterieoerwaltung gibt sich jedoch der Hoffnung hin, daß sich der Absatz mit der Zeit günstiger gestalten wird.

p Verbot des Flaschenbier«, Mineralwasser« und Limonadehandels ans öffentlichen Straße« und Plätzen. Der Landesverband der Wirte Württem­bergs hat das Ministerium des Innern in einer Eingabe ersucht, aus hygienischen Gründen wie auch zum Schutz der Wirte gegen den Wettbewerb Bestimmungen zu treffen, durch die der Handel mit Flaschenbier, Mineralwasser und Limonade aus öffentlichen Straßen und Plätzen für Würt­temberg verboten wird. Das Ministerium des Innern hat daraufhin geantwortet, daß zur Erlassung eines solchen Ver­bots nicht die Landes- sondern die Reichsgesetzgebung zu­ständig wäre. Das Ministerium sei übrigens bezüglich des Flaschenbierhandels schon seither dafür eingetreten, daß der bis jetzt für Ortsansässige zugelafsene sog. ambulante Be­trieb desselben durch eine entsprechende Aenderung dieses Reichsgesetzes im allgemeinen verboten werde, wie dies nach 8 56 der Gewerbeordnung bei einem eigentlichen Wander- gewerbebetrieb mit Flaschenbier schon der Fall ist. Soweit das ambulante Feilbieten nichigeistiger Getränke Anlaß zu polizeilichen Maßnahmen geben sollte, wären hiezu zunächst die örtlichen Polizeibehörden berufen.

r Stuttgart, 9. Aug. (Hildenbrands Abschied.) 3m Dinkelackersaal fand gestern abend eine Abschiedsfeier für den Reichs- und Landtagsabgeordneien Hildenbrand statt. In seiner Abschiedsrede besprach er auch die Gründe seines Scheidens und führte aus: Nachdem in der letzten Zeit Hunderte von Genossen mit dem Ausdruck des Be­dauerns über meinen Weggang nach den Gründen für die­sen Schritt fragten, halte ich mich verpflichtet, ihnen heute darüber offen, wie ich es gewohnt bin. Aufschluß zu geben. Die Entwicklung der Parteioerhältnisse in Stuttgart hat mich in den letzten Jahren nicht befriedigt. Ein persönlicher Ton und so mancherlei andere Erscheinungen traten auf, die auch meine Arbeit erschwerten und die Kräfte unnütz verzehrten. Ich habe das getragen. Als aber in jener Versammlung, wo der eben ausgebrochene Kampf bei Bosch besprochen wurde, mir Unterstellungen gemacht worden sind, die ich nicht für möglich gehalten hätte, da faßte ich den Entschluß, zu gehen. Ich hoffe in ein Arbeitsgebiet zu kommen, wo ich der Arbeiterschaft nützen kann. Ich gehe ohne Bitterkeit und ohne Unbefriedigtsein. Ich gehe mit dem Gefühl, daß Freund und Gegner mich als einen ehr­lichen Sozialdemokraten achten lernten und will in meinem neuen Wirkungskreis so arbeiten, daß dieses Urteil nicht revidiert werden muß. Wenn mir der Abschied auch schwer fällt, ist mir doch ein Trost, daß ich auch künftig mit Stuttgart und der württembergischen Partei in enger Fühlung bleibe. Mein Reichslagsmandat werde ich zunächst beibe­halten. Haben wir neu zu wählen, dann werde ich nicht im Wege stehen, wenn die Partei mit einem anderen Ge­nossen vor den Wahlkreis tritt. Wird aber gewünscht, daß ich später den elften württembergischen Wahlkreis im Reichs­tag weiter vertreten soll, so wird sich auch darüber reden lassen.

r Stnttgart, 8. Aug. (Die däs Nachsehen haben.) Nicht 300, wie wir gestern berichteten, sondern 1500 Personen sind, wie jetzt verlautet, nach dem Streik bei Bosch nicht wieder eingestellt worden. Sie beanspruchen eine Fortsetzung der Streikunterstützung. Bon den früheren Arbeitern der Firma wurden verhältnismäßig viel mehr ledige als verheiratete wieder eingestellt.

Stnttgart, 9. Aug. Die organisierten Fuhr- leute und Transportarbeiter von Stuttgart, Cann­statt und Feuerbach sind in eine Lohnbewegung eingetreten und haben unter Kündigung des seitherigen Vertrages den Unternehmern neue Forderungen unterbreitet, die neben dem Streben nach Lohnerhöhung auch auf eine Beseitigung der Entlohnung nach Dienstjahren abzielen.

Stuttgart, 9. Aug. Nach den soeben erschienenen forsttechnischen Mitteilungen schließen die württem­bergischen Staatsforsten das Rechnungsjahr

an einen Kühlen, luftigen Ort stellen. Können sie nicht mehr an demselben Tage verspeist werden, so muß cs mindestens am zweiten geschehen.

Wie viele Fehler werden beim Einsammeln und bei der Behandlung der Schwämme gemacht! Oft werden viel zu alte Exemplare ohne Bedenken eingeheimst; sorglos wird die ganze Portion, mitunter noch vom Regen durchnäßt, über Nacht luftdicht bedeckt in einem warmen Raum stehen gelassen, um am nächsten Tage kurz vor Mittag oder wohl gar erst abends gereinigt und zerkleinert zu werden. Da er­staunt man denn nicht wenig, die älteren Pilze erweicht, breiig, verschimmelt und übel duftend wieder zu finden. Kaum das halbe Gericht scheint roch brauchbar; es wird zudereitet, und oft stellen sich nun die traurigsten Folgen ein: heftige Erkrankung, wohl auch der Tod. Durch die Presse aber geht dann gewöhnlich die abschreckende Nachricht, daß durch den Genuß giftiger Pilze wieder eine ganze Familie das Leben eingebüßt habe. Es ist bekannt, daß auch andre verdorbene, eiweißhaltige Speisen solche lot­bringenden Fäulnisgifte bilden, wie Fische, Krebse, Austern, Wurst usw.

Bei Pilzvergiftungen sind die Krankheitserschein­ungen je nach der Ursache recht verschieden, da ja die einzelnen Giftpilze eine verschiedenartige Wirkung aus den Körper äußern, die sich wiederum von der durch Fäulnis- gtste verursachten Erkrankung wesentlich unterscheidet. Im allgemeinen fühlt man nach solchen Vergiftungen Uebelkeii, Schwindel, Brennen und Kratzen im Halse, ha! Flimmern

1911/12 mit einem Reingewinn von 15447952 oder rund 3 Millionen mehr als im Borjahr.

p Stnttgart, 8. Aug. (Eine württ. Eisenbahn- Kompagnie in Berlin.) Außer dem württ. Detachement des Telegraphenbataillons Nr. 1 hat Berlin jetzt auch eine ganze württembergische Kompagnie in Gamtson erhallen. Ein Detachement von 84 Mann und 28 Unteroffizieren aus allen württ. Regimentern wird zurzeit unter Führung des Hauptmanns Bauer vom württ. Grenadierregiment Nr. 123 beim Eisenbahnregiment No. 1 im Eisenbahn dienst ausge­bildet, um am 1. Oktober als älterer Jahrgang einer würt- tembergischen Kompagnie in das neu zu formierende Eisen­bahnbataillon Nr. 4 einzutreten. Dieses neue Bataillon wird im nächsten Jahr durch ein zweites Bataillon zum Eisenbahnregiment Nr. 4 erweitert. Eine württ. Kompagnie bestand schon früher einmal beim Eisenbahnregiment Nr. 2. Es war dies die 4. Kompagnie, diese wurde aber später durch Preußen abgelöst.

Stuttgart, 10. Aug. (Ein Automobil ver­brannt. Gestern abend kurz vor ^9 Uhr geriet das Oberleitungsauto der Straßenbahn, das erst im Laufe dieses Jahres neu angeschafft worden war, in Brand und wurde fast völlig zerstört. Der Wagen war in der Neckarstratze, in nächster Nähe der Kgl. Hoftheater aufgestellt, da an der Oberleitung der Straßenbahn eine kleine Reparatur oorge- nommen werden sollte. Aus noch nicht aufgeklärter Weise entstand plötzlich ein Bruch des Benzin-Zuleitungsrohres und im Nu stand der Führersitz und die Karosserie in Flammen, die Schutzscheiben und die Lausmäntel der Rohre zerplatzten. Das Feuer griff auch rasch auf das Odergestell über, auf dem sich im Augenblick zwei Monteure befanden, die sich aber rechtzeitig durch Abspringen retten konnten. Die sämtlichen Holzteile des Autos waren bereits verkohlt, bis man daran denken konnte, das Feuer zu löschen. Ein Personenauto der Straßenbahndirektion leistete später Bor­spanndienste und brachte die traurigen Reste des verbrannten Wagens in die Werkstätten.

r Wangen-Ttnttgart, 9. Aug. (Der Gipfel der Frechheit.) In der hiesigen Trikotsabrik Maier L Sohn wurden einer hiesigen Arbeiterin während des Geschäfts 23 -äS aus einer Tischschublade entwendet. Die Bestohlene beabsichtigte, bei der Polizeibehörde keine Anzeige zu machen, um niemand ungerechterweise in Verdacht zu bringen. Eine Mitarbeiterin, die durch Vermittlung der Bestohlenen in die Fabrik eingestellt worden war, forderte sie jedoch auf, von dem Diebstahl unbedingt Anzeige zu machen und ging selbst mit auf die Polizeistalion. Durch die sofortige Nach­forschung der Fahndungspolizei gelang es, die Diebin gerade in dieser raffinierten Person festzustellen. Sie wurde ver­haftet, da die Durchsuchung ihrer Wohnung die gestohlene Geldbörse und den Rest des Geldes mit 7 zutage för­derte. Die freche Diebin machte mit der Bestohlenen, bevor sie zur Polizei gingen, aus dem hiesigen Postamt eine Ein­zahlung und ließ das gestohlene Zwanzigmarkstück wechseln.

r Reutlingen, 8. Aug. (Handwerkskammer.) In der gestrigen Vollversammlung der Handwerkskammer wurde einstimmig beschlossen, den Vorstand mit der Bedürf­nisfrage für den Neubau eines Kammergebäudes zu betrauen und ihn zu ermächtigen, mit der Stadtverwaltung Reut­lingen wegen der unentgeltlichen Ueberlossuug eines Bau­platzes in Unterhandlungen zu treten. Bon dem Ergebnis dieser Verhandlungen wird die weitere Vorlegung eines geplanten Neubaus abhängen. Zu dem Handwerkererho­lungsheim, das der Verband Württembergischer Gewrrbe- und Handwerkeroereinigungen errichten will, einen Beitrag zu leisten, fand in der Kammer wenig Anklang. Bon einer bestimmten Stellungnahme wurde einstweilen abgesehen, im übrigen aber beschlossen, daß die Kammer auf das Re- gierungsjubiläum des Königs eine Stiftung zur Unterstützung kranker, bedürftiger Handwerker errichtet. Für die Errich­tung einer Ginziehungsgenossenschast, wie sie von einigen deutschen Handwerkskammern mit großem Erfolg ins Leben gerufen wurden, hat die Kammer als Kostenbeitrag für das laufende Rechnungsjahr 1000 ^ in den neuen Etat eingestellt. Ein Antrag des Vorstandes, ein Berdingungs- amt zur Vertretung der Interessen des Handwerkers und

vor den Augen, Funkensehen, kalten Schweiß, Brechreiz, Schwächegefühl, Herzklopfen, Ohnmacht, Magenschmerzen und -Krämpfe, ruhrartige Diarrhöe. Bei allen Pilzvergift­ungen, seien sie nun durch giftige oder, was wohl weit öfter der Fall sein wird, durch verdorbene Pilze hervor­gerufen, sei man darauf bedacht, den Magen und Darm zu entleeren, soweit das nicht durch den Verlaus der Krank­heit von selbst geschieht. Man steckt dem Erkrankten zwei Finger in den Schlund oder kitzelt diesen mit einer Feder­fahne, ferner gibt man alle Viertelstunden einen Eßlöffel Rizinusöl und wendet zugleich ein Klistier an. Selbstver­ständlich sendet man sofort zu einem Arzt, der je nach dem Krankheitsverlauf entsprechende Mittel verordnet. Inzwischen gebe man so viel wie möglich kaltes Wasser, natürliches oder künstliches Mineralwasser oder Milch zu trinken (nicht saure Getränke!) und mache heiße Umschläge um den Unter­leib, die alle 10 Minuten erneuert werden. Einer etwa zunehmenden Betäubung suche man durch kalte Umschläge auf Kopf und Gesicht Einhalt zu tun. Bei schnellem Krästeverfall ist guter Wein oder schwarzer Kaffee anzu­wenden. Tritt Schweißentwicklung ein, so ist das ein willkommenes Zeichen der Besserung.

Tonntagsreise« in England. Die allgemein ver­breitete englische Ansicht von der äußeren Heilighaltung des Sonntags verlangt bekanntlich das Unterlasten aller Ver­gnügungen am Sonntag. Während in anderen Ländem an Sonntagen zahlreiche Sonderzüge verkehren müssen, um

l zur Unterstützung der Staats- und Genuindebehörden usw. bei Vergebung öffentlicher Arbeiten und Lieferungen zu er­richten, wurde einstimmig angenommen.

r Leonberg, 9. Aug. (Seuchenausbruch). Seit mehreren Wochen ist unter den Schweinebeständen die Rot­laufseuche ausgebrochen. Anfänglich war derSeuchencharakttr ein milder, neuerdings wird die Krankheit bösartig; im- besondere macht sie bei den Zuchtschweinen schweren Schaden. Gegen die Seuche gibt es nur ein wirksames Mittel: die Rotlaufschutzimpfung. Auch die Schweineseuche ist in zwei Gemeinden eingeschleppt worden durch zwei Transpotte der Firma Alb. Tauscher jr. in Cölhen (Anhalt). In Waimbronn ist in einem Stall der Milzbrand ausgetreten und eine wertvolle Kuh gefallen.

r Rottweil, 10. Aug. (Der Zentrumskandidat.) Auf der heutigen Bertrauensmännerversammlung der Zent- rumspartei des Bezirks Rottweil waren sämtliche katholi­schen Bezirksorte vertreten. Bei der Abstimmung für die Aufstellung eines Kandidaten zur Landtagsersatzwahl erhielt Stadtschulrheitz Glükher-Rottweil 148 Stimmen, Stadt- schullheiß Leipold-Schömberg 2 Stimmen. Es herrschte große Begeisterung für die Kandidatur Glükher.

p Winnenden, 8. Aug. Der 20 Jahre alte Schuh­machergeselle Erwin Keg reiß von Stuttgart ist am 3. d. M. aus der Heilanstalt Winnental entflohen. Bis jetzt ist es nicht gelungen, den Flüchtigen fistzunehmen.

r Ehingen a. Donau, 8. Aug. (Drei Flieger auf einmal.) Heute früh gegen 7 Uhr sind beim Ziegelhof zwischen Ehingen und Bremelou drei Münchner Militärflieger auf Flugübungen dicht beieinander gelandet.

r Gmünd, 8. Aug. (Ünehrlicher Finder.) Kürz­lich verlor ein hiesiger Fuhrmann 40 ^ in Papiergeld. Ein anderer Fuhrmann fand das Geld und behielt es für sich. Ein Zufall (ein Kind hatte ihn beobachtet) führte zu seiner Entdeckung. 10 ^ hatte er von dem Geld bereits verbraucht. Obwohl er ailetz zurückerstattete, wird er sich doch wegen Unterschlagung zu verantworten haben. Dies mag manchem zur Warnung diesen, denn es ist bekannt, daß gefundenes Geld in vielen Fällen nicht abgeliefert wird.

r Heidenheim, 8. Aug. (Unehrlich Volk.) Ein 22 Jahre altes Dienstmädchen von Herbrechtingen wurde an das Kgl. Amtsgericht hier eingeliefert. Es war zuletzt in einem hiesigen Geschäftshaus bedienstei und hat sich Waren im Wert von über 200 ungeeignet.

r Heilbron», 9. Aug. (Der Typhus.) Die Typhusepidemie, die imJugendheim" ihren Ausgang nahm, zieht weitere Kreise. Da am 9. Juli, dem Tag an dem die Ansteckung erfolgte, vermutlich infolge des Genusses von grünem Salat, der kurz vor seiner Entfernung aus dem Beet frisch gedüngt worden war, von den Teilnehmern an einer Lehrerkonferenz unständiger Lehrer das gemein­schaftliche Essen im Jugendheim eingenommen wurde, sind nunmehr auch einige Unterlehrer der umliegenden Orte, so von Neckargartach, Sontheim und Böckingen, erkrankt und ins hiesige Krankenhaus eingeliefert worden.

r Langenargen, 9. Aug. (Brand.) Im soge­nannten Hirschstadel, der als Interimsspritzenhaus der hiesigen Feuerwehr Verwendung fand und in dessen unmittelbarer Nähe sich ebenfalls der Gemeinde gehörige Häuser befinden, brach mitten in der Nacht Feuer aus. Bon den Feuer« löfchgeräten konnte nur ein Hydrantenstandrohr und ca 60 Meter Schlauch zur Bekämpfung des Feuers gerettet werden. Die Feuerwehr von Oberdorf wurde telephonisch zur Hilfe herbeigerufen und erschien alsbald am Brandplotz. Es verbrannten für über 10000 Mark Feuerwehrrequisiten, dazu noch drei Kasten voll neuer Feuer wehr juppen im Wert von ca 1000 Mark; ferner 810 Wagen Heu und 30 bis 40 große wertvolle eichene Fässer des Küfermeisters Georg Rieger. Der Stadel brannte vollständig nieder. Es ist ein Glück, daß vollständige Windstille herrschte. Der Gesamtschaden wird aus 30000 Mark geschätzt und ist durch erst kürzlich abgeschlossene Versicherungen gedeckt. Brandstiftung wird als sicher angenommen.

Gerichtssaal

r Stuttgart, 8. Aug. (Eigene Angelegenheit dcs Empfängers.) Bor dem Schöffengericht stand unter der

den gesteigerten Äusslugsverkehr zu bewältigen, fallen in England im Gegenteil zahlreiche Züge aus, well der Ver­kehr an diesegr. Tage nicht die Stärke der Wochentage er­reicht. In dm Kreisen, in denen eine strenge Einhaltung der Sonntagsruhe erstrebt wird, möchte man gern das Rei­sen am Sonntag noch weiter einschränken. Der diesem Be­streben zugrunde liegende Gedanke ist an sich sehr lobens­wert: man will dadurch mehr, als cs jetzt möglich ist, den Betriebsamten ihre Sonntagsruhe gewährleisten. Für die genannten Kreise war es nun sehr wertvoll, festzustellen, ob das Gerücht, der König von England reise grundsätzlich nicht am Sonntag, es sei denn aus ganz unvermeidbaren Grün­den. aus Wahrheit beruhe. Es ist an den Prioatsekretär des Königs eine Anfrage in diesem Sinne gedichtet worden, aus die eine bejahende Antwort eingegangen ist. Bei dem großen Einfluß des Königs und seines Beispiels auf olle Verhältnisse ist diese Auskunft für die Förderer der Sonn­tagsruhe von großer Bedeutung. Schon im Jahre 1910 hatte der König von England auf die Anfrage einer Derei- nigung zur Förderung der Heilighaltung des Sonntags sich dahin ausgesprochcn, daß er alle Bestrebungen billige, die darauf abzielen, den arbeitenden Klassen ihre Sonntagsruhe zu gewährleisten. Die englischen Eisenbahnverwaltungcn. fügt deren ZeitschriftRailway Ncws" dem Bericht über diese Vorgänge hinzu, haben durchaus nicht den Wunsch, das Reisen am Sonntag zu befördern, sie können sich aber den Anforderungen, die in dieser Beziehung an sie gestellt werden, nicht entziehen.