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Schwöb. Landwirt.

L 145

Wtlwoch, dm 25. Juni

1913

Vom Larrdtag.

p Stuttgart, 24. Juni. Die Zweite Kammer erledigte in ihrer heutigen Nachmitlagssttzung zum Teil ohne jede Debatte die Kapitel Münze, Staatsanzeiger, Verschiedene Einnahmen bei der Staatshauptkasse, Ertrag der Staats- latterie, Steuerstrasen. Etwas länger hielt sich das Haus bei der Bodenseedampfschissahrt auf. Aus eine Anfrage des Abg. Locher (Z.) wegen der Vertretung der württembergischen Regierung bei den Konferenzen zur Be­ratung der Grotzschiffcchttspläne und bei dem Internationalen Ausschuß für Bodenseeregulterung erklär!? Ministerpräsident Dr. Weizsäcker, daß die Regierung diese Fragen nicht bloß sorgfältig verfolge, sondern auch die württembergischen Interessen genügend gewahrt würden. Eine wohlwollende Prüfung sagte der Ministerpräsident bezüglich der von dem­selben Redner gewünschten Ermöglichung der Spedition von Passagiergut und Expreßgut zu Schiff und auch bei kleinen Stationen zu. Die Anregung Lochers auf Aushebung der Verkürzung der Gültigkeitsdauer der Rewurbillets auf dem Bodensee lehnte dagegen der Ministerpräsident ab unter Hinweis darauf, daß Württemberg sich bei dem bezüglichen Vorgehen der übrigen Uferstaaten nicht habe ausschließen können. Auch sei die Verkürzung von Württemberg aus nicht angeregt worden. Bizeprästoent D. v. Kiene (Z.) befürwortete eine Verlängerung der Gültigkeitsdauer der Bodenseekilometerhefte. Der Ministerpräsident versprach, die Frage bei den Verwaltungen der Uferstaaten zur Sprache zu bringen, betonte aber gleichzeitig, dach derartige Abon­nements eine natürliche innere Zeitgrenze haben müßten. Auf die Anregung Kienes, eine öffentliche Anerkennung für langjährige gute Dienstleistungen des Dampfschiffahrtsperso- nals wie beim Eisenbahnpersonal einzuführen, bemerkte der Ministerpräsident, daß keinerlei unterschiedliche Behandlung der beiden Kategorien vorliege. Dann wandte sich das Haus der zweiten'Beratung des Eisen bahnbaugesetzes zu, wober wieder in der Hauptsache Bezirkswünsche be­handelt wurden.

x Stuttgart» 24. Juni. Die Vertagung des Land­tags wird, nach neueren Mitteilungen, voraussichtlich am Samstag. 12. Juli erfolgen.

Tages-Nerrigkeite«.

Ls« Stadt und Amt.

Nagold. 25. Juni 1913.

* Liedrrkranz. Zu dem Erfolg des Vereins beim Wettfingen tn Tübingen ist noch festzustellen. daß die kl. Preise der Vereine 19 (Liederkranz Nagold 8) in der Bewerbung vom Preisgericht gleichgestellt sind. Im Schaufenster unserer Buchhandlung ist seit heute der silberne Pokal ausgestellt, der dem Verein von drei Verehrerinnen gestiftet wurde, außerdem ein dem I. Baß von anderer Seite gestifteter kleinerer Pokal.

Mm«k»zMirchr« vom Wettlingen Srs kiederkranzes.

* Wir haben eben kurz nach 12 Uhr im Museum das Essen eingenommen, da kommt unser Festorduer atem­los mit der Kunde, daß es höchste Zeit für uns sei, auf­zubrechen, während wir auf Vs3 Uhr für uns gerechnet hatten. Schnell noch eins Probe im nebenliegenden kleinen Saals. Im Eilmarsch dem Festplatz, der Sängerhalle zu. Es ist bei Ankunft noch eine kleine Weile Zeit. Schon stehen wir in der riesigen Halle bereit, den Calwer Liederkranz abzulösen. Deffen letzter Ton ist verhallt. Wir treten an. Tausende von Augen sind auf uns gerichtet em Häuslein gegen den Verein vorher. Das Glockenzeichen ertönt. Jetzt Ms. Der Dirigentenstab erhebt sich und wir singen! Wir singen mit Ruhe und Lust (uns im Tenor gings so.) Kaum begonnen schon zu Ende. Nach dem starken Calwer Chor schien der unsere etwas schwach nachzuklingen, aber der Ton war gehalten worden. Wir haben das Be­wußtsein unsere Pflicht getan zu haben wir wollen ab- warten, wie uns das Preisgericht bewerbt. Der Erfolg ist bekannt.

.Zur Preisverteilnng. Nach dem Einzug derwett- singenden Vereine" etwas früher als im Programm vorgesehen wurde dieselbe mit dem gemeinsamen Chor mit OrchesterDas deutsche Lied" von Kalliwoda einge- leitet. Sie wurde durch den Bundespräsidenten voll­zogen; er schickte namens des Preisrichterkollegiums die übliche allgemeine Kritik voraus.: die Leistungen sämt­licher Abteilungen haben einen sehr guten Eindruck gemacht und beweisen, daß in allen wettstngenden Vereinen ein eif­riges Bestreben nach Vervollkommnung herrscht. Speziell: AbteilungEinfacher Bolksgesang": der Eindruck war im

I großen und ganzen ein sehr günstiger, zahlreiche gute Leist- f ungen konstatieren einen ganz entschiedenen Fortschritt gegen­über früher.Gehobener Bolksgesang" steht aus erfreulicher Höhe. Große Unterschiede im Bottrag waren nicht zu be­merken. Unter dem zu Gehör Gebrachten war auch nicht eine schlechte Leistung zu verzeichnen, ein sprechendes Zeug­nis für den Fleiß und die Sachkenntnis des Dirigenten. Auszusetzen hat das Pretsrichterkollegium, daß die Wahl der Chöre nicht in allweg befriedigte: Chöre, die schon bei früheren Sängerfesten dagewesen, sollten womöglich nicht zu Prsischören gewählt werden. Getadelt wird auch, daß manche Vereine und das trifft auch für Abteilung 3 zu Chöre wählten, welchen sie in Hinsicht auf gesaugt. Niveau und Stimmaterial nicht gewachsen waren. Unlieb fiel auf, daß die meisten Vereine die Tonart nicht festge­halten, sondernstiegen". Das Preisgericht erachtet es als not­wendig, Mittel und Wege zu suchen, wie diesem Mißstand wirksam entgegengetreten werden könne und bittet die Bundes­vereine, diesem Punkt für die nächste Zukunft vollste Auf­merksamkeit zu schenken. Beide Preisgerichte, sowohl die schon früher in Aktion getretenen als auch die erstmals funktionierenden bestätigen einmütig, daß der Eindruck des Wettsingens im allgemeinen ein außerordentlich günstiger gewesen sei. Beweis: das außerordentlich günstige Resultat der Wertung.

Aus deu Nachbarbezirkeu. r Herreuberg, 24. Juni. (Einer, der beißt.) In einer hiesigen Wirtschaft am Marktplatz wurde gestern abend ein Monteur, der als mhiger und gesetzter Mann bekannt ist, von einem anderen Gast, den er zurechtwies, in den Kopf gebissen. Der Täter ist zur Zeit auf einem staatlichen Bureau hier beschäftigt.

Calw, 23. Juni. Am Sonntag früh ist das dem Ad. Dürr gehörige Gasthauszum Deutschen Kaiser" in Unterreichenbach bis auf den Grund abgebrannt. Der Gesamlschadm beträgt etwa 36000 -6. Vermutlich liegt Brandstiftung vor. Etwa zu gleicher Zeit wurde in der Wirtschaftzum Rößle" in Stammheim ein Einbruch ver­übt, wobei insbesondere Spirituosen und Wurstwaren ge­stohlen wurden. In der darauffolgenden Nacht ist zwei­fellos derselbe Dieb in die Wirtschaftzur Sonne" in Oberhaugstett eingestiegen und hat sich dort bares Geld und wettere Gegenstände geholt.

i Rottenburg, 24. Juni. (Des Königs Beileid.) Der König hat anläßlich des Ablebens des Domkapitulars Dr. v. Heiter dem Bischof und dem Domkapitel seine Teilnahme aussprechen lassen. »

Rottenburg, 23. Juni. Seit einiger Zeit kommen bei Pferden Krankheiten vor. die alsschwarze Harn­winde" bezeichnet wird. Gewöhnlich zeigt sie sich, wenn die Pferde 1 oder 2 Tage im Stalle sind wie nach Sonn- und Feiertagen. So kamen heute zwei Fälle vor in Wolfen- Haufen und hier, auf dem Felde bei einem dem Kgl. Landes­gefängnis gehörigen Pferd. Es ist wenig Aussicht zur Rettung des Pferdes vorhanden.

Vom OA. Horb, 21. Juni. Aus den Oberämtern Freudenstadt und Horb ist zu berichten, daß die trigono­metrische Abteilung der preutz. Landesausnahme z. Zt. wie­derum Feinnioellements über die Staatsstraßen ausführen läßt, unter gleichzeitiger Anbringung von Festpunkten. Diese Nivellements dienen dazu, die Landesausnahme in Hohenzollern mit dem andern preußischen Netz zu verbinden. Vor drei Jahren sind diese Aufnahmen schon einmal ge­macht worden. Nach den letzten größeren Erdbeben hier und in Hohenzollern werden diese Aufnahmen nun von neuem gemacht, um Abweichungen in den Höhenpunkten festzustellen und um auch für geologische Rückschlüsse eine sichere Unterlage zu haben.

Nordstetten OA. Horb, 24. Juni. (Die Schieß­plage.) Eine unruhige Nacht liegt hinter uns. Um 11 ^ Uhr wurden in der Nähe der Wirtschaft zumOchsen" 5 Revoloerschüsse abgegeben. Die ganze Nachbarschaft und ein Teil der Einwohner wurden in großen Schrecken ver­setzt. Heimkehrende Teilnehmer des Sängerfestes Tübingen gerieten durch die Schüsse in große Aufregung. Die Be­hörden haben bereits Schritte unternommen, um Licht in die Sache zu bringen.

Laudesuachrlchteu.

I> Stuttgart, 24. Juni. (Württ. Kompetenz­gerichtshof). Die Frage, ob zur Entscheidung eines Streites über den Bestand einer dinglichen Winschaftsge- rechtigkeit nach württembergischem Recht die Verwaltungs­behörden oder die bürgerlichen Gerichte zuständig sind, hat der Württ. Kompetenzgettchtshof, wie dessen Vorsitzender. Geh. Rat Dr. v. Göz-Stuttgart. in der Deutschen Iuristen-

Zeitung mitteilte, dahin entschieden, daß nach württembergi­schem Recht die Verwaltungsbehörden und nicht die bürger­lichen Gerichte zuständig sind. Aus den Gründen der Entscheidung ist hervorzuheben: Nach der Gewerbeordnung bedürfen bestimmte Gewerbetreibende, darunter der Betrieb einer Gast- oder Schankwittschaft, der gewerbepolizeilichen Erlaubnis; diese Erlaubnis hat lediglich die Bedeutung eines obrigkeitlichen Ausspruchs, daß dem fraglichen Ge­werbebetrieb ein polizeiliches Hindernis nicht entgegenstehe, die daraus resultierende Berechtigung oder Befugnis beruht danach auf einem Akt der Polizeigewalt und gehört daher dem öffentlichen Recht an. Der Umstand, daß diese Be­rechtigung i. S. des § 96 B.G.B. mit einem Grundstück verbunden und so eine Pertinenz des Grundstückes wird, sowie der weitere Umstand, daß der Berechtigung im pri­vaten Verkehr ein Bermögenswett beigemessen wird, ver­mögen die ihrem Wesen und Ursprung nach öffentliche Be­fugnis nicht in eine pttvatrechtltche zu verwandeln. Nach allgemeinen Rechtsgrundsätzen haben über Berechtigungen des öffentlichen Rechts im Streitfälle die Berwaltungsbe Hörden zu entscheiden, eine Bestimmung des Württ. Rechts, welche die Anwendung dieses Grundsatzes bei dinglichen Wirtschaftsgerechtigkeiten ausschließen würde, besteht nicht.

r Stuttgart, 24. Juni. (Gut abgelaufen). Ver­schiedenen Blättermeldungen aus Berlin zufolge, ist Graf Zeppelin dort gestern von einem leichten Automobil­unfall betroffen worden. Als er zum Lustschiffhafen in Potsdam fuhr, mußte sein Auto einem anderen Wagen ausweichen, geriet ins Schleudern, fuhr auf den Bürger­steig und riß eine Frau um, der der linke Arm gebrochen wurde. Graf Zeppelin wurde aus dem Automobil heraus- geschleudert, blieb aber unverletzt.

vx. Die diesjährige Hauptversammlung des württ. Gustav-Adolf-Vereius, die siebzigste seit seinem Bestehen, findet in den Tagen vom 9. und 10. Juli in Waiblingen statt.

«p. Laudeskircheugesaugsfest in Geislingen a. St. Der Ev. Kirchengesangsoerein für Württemberg hält das diesjährige Landeskirchengesangsfest am 11. und 12. Oktober in Geislingen. Nach der Hauptversammlung am Nach­mittag des ersten Tages veranstaltet der Verein einen litur­gischen Gottesdienst und anschließend einen Familien­abend. Am zweiten Tag treffen die auswärtigen Kirchen­chöre ein; der Fest gottesdienst ist auf ^3 Uhr nachmittags festgesetzt. Im Chor der Kirche wird ein Podium mit Raum für 600 Sänger errichtet werden.

r Stuttgart, 24. Juni. (Die Tinte ist teurer geworden). Der Verein deutscher Tintenfabttkanten E.B. hat anfangs dieses Monats beschlossen, die wichtigsten Schreib­und Kopiertinten in den verschiedensten Füllungen im Preise zu erhöhen. Der Beschluß wird also begründet:Seit Jahr­zehnten waren dank der Uneinigkeit der verschiedenen Firmen die alten Preise maßgebend, weshalb der Verdienst sich all­mählich so verringerte, daß der Zwang die Beteiligten zu- sammensührte, um endlich Preise zu erreichen, bei denen ein Auskommen möglich ist. Die Verbraucher von Tinte wer­den in Würdigung der Verhältnisse gewiß gem dem Be­schlüsse Rechnung tragen."

r Tübingen, 24. Juni. (Opfer des Automobils.) In die hiesige chirurgische Klinik wurden die zwei lebens­gefährlich verletzten Kinder des Zimmermanns Maisch aus Steinenbronn etngeliesert, die gestern abend von einem Auto­mobil der Linie TübingenDegerloch überfahren worden waren. Die Schuldsrage ist noch nicht geklärt.

r Tübingen, 24. Juni. (Ein verunglückter Sänger.) Berstcherungsinspektor Henie aus Aalen, Mitglied der dortigen Liedertafel, kam beim Sängerfest zu Fall und erlitt einen schweren Beinbruch. Er wurde im Automobil nach Aalen geschafft.

r Ehlingen, 24. Juni. (Die schwedischen Sänger.) Gestern avend ^7 Uhr kam im Automobil von Beben­hausen der Schwedische Studentenchor hierher und stattete zunächst dem Rathaus einen Besuch ab, wo die Gäste vom Oberbürgermeister Dr. von Mühlberger begrüßt wurden. Sodann gab der Chor in der Stadtkirche ein Konzert, be­stehend aus 3 wundervollen Borträgen, die von hoher Kunst und dem prächtigen Stimmenmatettal der Sänger zeugten und nicht erkennen ließen, daß diese sich schon auf einer langen und anstrengenden Konzertreise befinden. Nach dem Konzert folgten die Sänger einer Einladung des Oratorium- oereins auf die Burg, rvo sich ein hübsches Tanzfest ent­wickelte.

Deutsches Reich

r Berlin, 24. Juni. Bei der dritten Beratung der Heeresvorlage soll der Antrag aus Bewilligung der drei gestrichenen Kavallerieregimenter emeut gestellt werden.