Krieges in Erwägung zieht. Man sagt sich, daß, wenn der Krieg zwischen den beiden einstigen Verbündeten ausbricht, cs schwer fallen dürfte, ihn aus Bulgarien, Serbien und Griechenland zu beschränken. Rumänien wird in einem Kampfe, der seine Ledensinteressen direkt berührt, nicht ruhig zusehen. Selbst wenn Bulgarien siegen würde, könnte Rumänien nur schwer der Versuchung widerstehen, mit seinen frischen, unverbrauchten 300 000 Mann die Erschöpfung des Nachbarlandes auszunützen. Hieraus würden aber leichr die größten Schwierigkeiten entstehen.

Belgrad, 22. Juni. Das Regierungsorgan „Samou- praoa" schreibt in einem Leitartikel unter der Ueberschrist „Doppeltes Spiel": Bulgarien nutzt in ebenso schamloser wie unüberlegter Weise die peinliche Lage Serbiens aus, indem es gleichzeitig mit Rußland und Oesterreich sein Spiel treibt. Serbien erwartet im Bewußtsein seiner schwie­rigen Lage von Rußland und den anderen befreundeten Mächten sein gutes Recht und daß sie in Rechnung ziehen, daß es sich nicht allein um Serbiens Interessen, sondern auch um die Interessen seiner Freunde handelt. Ein schwaches Serbien würde der Spielball jeder anderen Macht, nur gerade nicht Rußlands oder Frankreichs sein, aber ein starkes Serbien bietet die Bürgschaft für die Dauerhaftigkeit des Balkanbundes und für die Unabhängigkeit der Balkan- ftaaten. Ein zu starkes Bulgarien würde für den Balkan­bund verloren sein, denn Bulgarien soll zu jeder anderer- Kombination bereit sein, woraus es übrigens nicht einmal ein Hehl macht.

Saloniki, 23. Juni. Große Aufregung hat in allen Schichten der Bevölkerung die Duldung hervorgerufen, daß der König von Griechenland den um eine Audienz nach­suchenden bulgarischen General Hesapischiew nicht empfangen

hat. Die bulgarische Regierung wird dieserhalb sofort ener­gische Erhebungen in Athen etnleiten.

Belgrad, 23. Juni. Das serbische Prcßbureau ver­öffentlicht in seinem Bulletin drei serbische Noten an die bulgarische Regierung. Die erste Note bezieht sich auf den serbischen Vorschlag einer Bertragsreoision, die zweite Note enthält den Vorschlag Serbiens, zu demobilisieren und den Effektiobestand auf ein Viertel herabzusetzen. Die dritte Note, die gestern übergeben wurde, ist die serbische Antwort auf die bulgarische Note, in der die bulgarische Regierung der Demobilisierung nur bedingungsweise zustimmt. In der serbischen Note wird erklärt, die serbische Regierung halte ihren Vorschlag aufrecht, daß man sofort zu einer bedingungs­losen Demobilisierung schreiten solle und daß die Minister­präsidenten der vier Verbündeten in Petersburg Zusammen­kommen sollen um sich zu verständigen. Wenn man nicht zu einem Einvernehmen gelange, solle das Schiedsgericht entscheiden und zwar auf einer neuen breiten Grundlage die alle Fragen über das Condominium umfaßt, ohne die Lebensinleresseu Serbiens zu berühren. Diese Lösung sollte zwischen Bulgarien einerseits und Serbien, Griechenland und Montenegro andererseits stattfinden.

Eine russische Formel.

Sofia, 22. Juni. Man sagt, daß Rußland folgende Lösung des serbisch-bulgarischen Streites Vorschläge: Grund­sätzlich wird Bulgarien recht gegeben, indem ihm die ganze unbestrittene Zone in Mazedonien zugesprochen wird. Die bestrittene Zone fällt ganz Serbien zu. Um aber diesem eine moralische Genugtuung zu geben, wird ihm von der unbestrittenen Zone ein Gebiet in der Richtung aus Weles hin zugesprochen. Dafür soll an Bulgarien aus ethnographi­

schen Gründen ein gleich großes Gebiet in der Umgebung von Dibra fallen.

Landwirtschaft, Handel nud Verkehr.

Nagold, LI. Juni. Dinkel 6.7Y, Weizen, 12.50, 12.- 9.—. Keinen 10.50, 10.25, 10.—, Gerste 8.50, Huber 8.20, 7.8p 7.60. Mühlfrucht 9.—.

Biktualienpreise.

1 Pf. Butter 1. -1.10. 2 Eier 15

Stuttgart, 22. Juni. (Bom Ob st mar kt.) Auf dem Stutt­garter Obstmarkt treffen die Kirschen jetzt etwas reichlicher ein, freilich meist von auswärts und zwar aus dem Badischen. Einheimische Ware ist nur in wenigen Körbchen vertreten. Die Stachelbeeren und Johannisbeeren beginnen jetzt zu reisen. In Himbeeren ist nur mit einem geringen Angebot zu rechnen. Die Heidelbeeren versprechen an manchen Plätzen bessere Ernten. Die Zufuhr in Erdbeeren läßt nach. So schöne Früchte wie in der letzten Woche werden seltener. Auch bat der letzte Regen die nicht unterlegten Früchte wieder arg beschmutzt, Sämtliche Obstarten sind sehr gefragt. Die Preise bleiben fest.

Mergentheim, 20. Juni. Dem Schweinemarkt wurden zu- gesührt 2 Läufer und 264 Stück Mlchschwetne. Die beiden Läufer wurden zu 108 das Paar Milchschweine zu 52—70 ^ verkauft. Verkauf lebhaft und wurde alles abgesttzt.

Auswärtig«' Todesfälle.

Johannes Schindle, Gemeinderat, 63 I., Wart, Ernst Gaiser, Gipsermeister, 30 I.. Baiersbronn, Ioh. Adolf Schraioogel, Maler­meister, 49 I., Rnitenburg, Franz Hofmeister, Bauer, 63 I., Rotten- burg, Friederike Kern. 63 I., Altensteig-Dorf, Marie Eleonore Kühner, 66 F, Rottenburg, Wilhelmine Männer, Bad Teinach.

Mntmaßl. Wetter am Mittwoch und Donnerstag.

Für Mittwoch und Donnerstag ist zwar noch vor­wiegend trockenes und warmes, aber schon wieder gewittrig',3 Wetter zu erwarten.

Mr dir Redaktion verantwortlich Karl Paur — Druck n. Vrtta« der G. W. Z a i s.? r'schen Buchdruckern kEmit Zaster) Nagold'.

Landw. Bezirksverein Nagold

Wir machen die Besitzer van Zuchipserden und Fohlen aus die Bekanntmachung der K. Landcsgestütskommission im landw. Wochenblatt vom 21, d. Mts. betr. die

PMcrW tWezeichnücr ZuchlOrde md Sohle«

aufmerksam.

Nachweise zur Erlangung der Cisenbahnsrachtermäßigung können vom Bereinssekretär bezogen werden.

Bereirrsvorftand: Oberamtmann Kommerell.

MlWMMsl»W.MlsAeEalR

Die Aufnahme und Bersetzungsprüsung für Kl. I—VII des Rech­progymnasiums, sowie für Kl. I und II der Realschule findet am

13. und 16. Juli von vorm. 7 Uhr an,

die Aufnahmeprüfung für die Vorklasse am

21. Juli von vorm. 8 Uhr an statt.

Den Anmeldungen neuer Schüler, die bis spätestens 1«. Juli erbeten werden, sind Geburts- und Impfschein, das letzte Schulzeugnis und das Abgangszeugnis der seither besuchten Schule beizulegen.

Diejenigen Schüler, die an andern, gleichartigen Schulen des Landes die betr. Bersetzungsprüfung erstehen, werden ohne Prüfung ausgenommen.

Mit Beginn des neuen Schuljahrs (16. September) findet eine weitere Aufnahmeprüfung statt.

Auswärtige Schüler aller Klaffen, insbesondere solche für Kl. VI und Vil finden hier geeignete Unterkunft. Bemerkt wird, daß am hiesigen Realprogymnasium auf das Landexamen vorbereitet wird.

Calw, 21. Juni 1913 K. Rektorat:

Dr. Knödel.

Wildberg.

Nadelstammholz-Berkauf.

Das in den Stadtwaldungen Grünling. Kiesgrube, Klosterwald unv Galgenberg, sowie an der Calwer und Nagolderstraße angefallene Langholz mit LSI Für. kommt unter den üblichen, bei der unte - zeichneten Stelle aufliegenden Bedingungen im Submissionsweg zum Ver­kauf und zwar:

27 Fm. ». Kl.. S7 M. III. Kl.. 87 M. IV. Kl., »4 5m. v. Kl. ««d z« Im. vi. Kl. i Ssgbolr 8 Zm.

Offerten in ganzen und Vio°/o der 1913 Taxpreise des Forstver­bands Calw wollen bis

Mittwoch, 2. 3«ii ds. 3s., oormilt. 7 llhr

bei der Unterzeichneten Stelle eingereicht werden.

Der zu dieser Stunde stattfindenden Eröffnung können die Sub­mittenten anwohnen.

Stadtfchulth.-Amt: Mutschler.

Emmingen.

Die Gemeinde bedarf einen zur Farrenhaltung I.—II. klassigen zum Dienst tauglichen

Icrrren

ea. L2 bis LS Monate alt.

Offerte sind innerhalb 8 Tage« auf dem Rathaus einzureichen.

Gemeinderat.

K. Forstamt Hofstett.

Post Teinach.

Stannu-

Holz-Berkauf.

Auf die am 18. d. Mts. nicht zugeschlagenen Lose Nr. 13. 44 45, 46, 47 werden Nachgebote an­genommen.

Zur Berichtigung : die in Los N . 13 enthaltenen 43 Forchen messen Fm. 18,821V, 2,00V, 0.44VI.K!.

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Aufgebote: Julius Glatzlr, Bauwerkmeister von Stuttgart und Elise Benz, Bauwerk» meistrrs Tochter von hier, den 21. Juni.

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