Ei« deutscher Kreuzer vou griechische» Forts beschösse«.

London, 30. Mai. DieTimes" melden: Gestern kam der deutsche KreuzerStraßburg" aus Konstantinopel i:n Piräus an. Der Kommandant des Kriegsschiffes wußte nicht, daß es für fremde Kriegsschiffe verboten sei, vor 8 Uhr morgens vor Anker zu gehen. Dabei hielt man den deutschen Kreuzer offenbar für ein türkisches Kriegsschiff. Als dann das Schiff die griechischen Forts passierte, gaben diese plötzlich Feuer. Bier Granaten wurden abgefeuert: die eine davon fiel nur 40 Meter von derStraßburg" ins Wasser. Der Kreuzer gab sofort Gegendampf. Ein Lotsenboot näherte sich darauf, um dem Kapitän mitzuteilen, daß das Schiff sich in gefährlichem Wasser befinde und von schwimmenden Minen umgeben sei. Nach längerem Parlamentieren kam der Lotse an Bord und brachte das Schiff ohne Unfall in den inneren Hasen.

Der Balkankrieg.

Der Abschluß des Vorfriedens.

London, 30. Mai. (Telcph. 4 Uhr nachm.) Um 12.40 Uhr ist das Präliminarfriedens-Protokoll unterzeichnet worden.

r Belgrad, 30. Mai. Das RegierungsblattSamou- prava" stellt fest, daß die heute erfolgte Unterzeichnung des Präliminarfriedens zwischen den Verbündeten und der Türkei dem Abschluß des definitiven Friedens nahezu gleichkommt. Das Blatt drückt die Hoffnung aus, daß die serbischen Wünsche von den Großmächten berücksichtigt werden.

Der Konflikt im Balkaubund.

Die Erklämngen des serbischen Ministerpräsidenten Pasitsch haben in Sofia allgemein einen peinlichen Eindruck heroorgerufen. Die amtlichen Kreise zeigen sich jedoch gefaßt und meinen, daß die Ausführungen von Pa- fitsch noch nicht das letzte Wort in der bulgartsch-serbischen Frage bedeuten. Die Antwort aus die jüngste amtliche Erklärung des hiesigen serbischen Gesandten dürste erst nach der für Samstag geplanten Begegnung zwischen den beiden Ministerpräsidenten erfolgen. Es herrscht eine Erregung wie bei Beqinn eines Krieges. Die Situation ist überaus kri­tisch. Trotz dieser Eindrücke wird aber in leitenden Kreisen Sofias nicht angenommen, daß der unmittelbare Ausbruch eines Krieges zwischen den beiden Staaten bevorsieht. Nach der in diplomatischen Kreisen herrschenden Ansicht ist auch in dieser Angelegenheit für eins vermittelnde Einwirkung der Großmächte Raum gegeben.

In der serbischen^Skupschtina beantragte der Parteiführer der Iungradikalen, Draskowitsch, eine Tagesordnung, wonach die Kammer das Exposö des Mi­nisterpräsidenten zur Kenntnis nimmt und die Erwartung ausspricht, daß der im vitalen Interesse des Staates einge­nommene Standpunkt unter keinen Umständen geopfert wird. Diese Tagesordnung wurde angenommen.

r Athen, 30. Mai. (Amtlich.) Gestern ist es zwi­schen den Griechen und Bulgaren nirgends zum Kampfe gekommen. Der bulgarische Generalstab hat den griechischen betreffend eine neutrale Zone zurückgewiesen. Man hofft jedoch, daß die beiden Regierungen diese Frage trotzdem weiter erörtern werden.

Landwirtschaft, Handel und Berkehr.

r Börsenbericht. Die Zweifel an einer Fortdauer der indu­striellen Hochkonjunktur nehmen in den Kreisen der Börsenspekulation immer mehr überhand. Zwar gibt es immer noch Optimisten, die davon sprechen, daß die großen Werke vermöge ihrer technischen Ver­besserungen auch unter den rückgängigen Preisen noch gute Aussichten hätten, aber schon ein weiterer Rückgang der Cisenpreise und der damit innig verbundenen anderen Industriezweige mutz unter die Verdienst­grenze herunterführen. Auch läßt der fortgesetzte Rückgang der Ueber- schüsse aus dem Güterverkehr der deutschen Eisenbahnen kaum einen Zweifel mehr darüber, daß die anhaltende Geldverteurung, wie schon seit längerer Zeit befürchtet, den Konjunkturumschlag bewirkt und, selbst wenn jetzt niedrigere Geldsätze eintreten sollten, ihn nicht mehr aushalten können. Immerhin bewies die Börse in der abgelaufenen Berichtswoch« noch eine ziemlich beträchtliche Widerstandskraft. Das kam haupt­sächlich daher, datz das energische Vorgehen des englischen Staats­sekretärs des Auswärtigen gegen die Londoner Unterhändler Serbiens und Griechenlands die Aussichten auf ein Zustandekommen des Friedens erheblich verbessert hat. Auch die Monarchenzusammenkunft in Berlin bei der Hochzeit im Kaiserhaus« hat beruhigend gewirkt.

Altettsteig, 21. Mai. Haber 10.25, Gerste 9. 8.87. 8.50, Weizen 10.20. 9.40. 9., Roggen 11..

Biktualienpreise.

1 Pfund Butter 1.05 2 Eier 14

Verzeichnis der Märkte der Umgegend

vom 27. Juni.

Horb 3. Juni Mehmarkt Nagold 5,

Calw 6.

Hiezu eine Beilage

und das Illustrierte Sonnlagsblatt Nr. 22

Ri» die Redaktion verantwortlich: Karl Paar Druck u Verlag der G. W. 3 aise r'schen Bnchdruckerei (Emil Zaiser) Ragoid.

Oberamtsstadt Nagold.

Frilchtmrkt-BerleMg.

Der auf Samstag, den 7. Juni ISIS fallende

Frucht-Markt

mied auf den am

JimarW, dm s. 3mi im

stattfindenden

Bieh-Markt verlegt.

Den 31. Mai 1913.

Stad tschnltheißenamt:

Schaible A.D.

Als

Nagold, den 30. Mai 1913.

Freunden und Bekannten die schmerzliche! Nachricht, daß unsere liebe Verwandte

Näsle Maurer !

nach längerem Leiden im Alter von 81 Jahren! sanft verschieden ist.

Um stille Teilnahme bitten !

Sic lruttndell MerSlicbcic».

Die Beerdigung findet Sonntag mittag 3 Uhr statt.

Mlmrimt

für unsere Stadt Nagold schlagen wir vor:

den Freund nnd Ver­teidiger jeder gerechte« Sache zn Gunsten des Arbeiters wie jeden anderen Bürgers

Herrn A.-G.-Sekretär

TsevcL.

Biele Wähler.

Nagold.

Unterzeichneter verpachtet

24 Ar ewigen Klee

am untern Steinberg,

16 Ar Wiesen

am Wasser

16 Ar Pfundklee

an der Rohrdorser Steige.

A. Finkenbeiner.

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Gündringen.

jlvc1»rei1z-Llil1st>l«g.

Zur Feier unserer ehelichen Verbindung beehren wir uns, Derwandte, Freunde und Bekannte auf Montag de« 2. Juni 1SLL in das Gasthaus z.Mohren" hier sreundlichst einzuladen.

Andreas Geißler

Sohn des

verstarb. Wilh. Geißler Landpostbote hier.

Johanna RW

Tochter des Melchior Nisch Bauer hier.

Kirchgang Vs 10 Uhr. ^

Wir bitten dies statt befand. Einladung enigegenzunehmen ^

Mädchengesuch.

Auf 1. Juli wird ein zuverlässiges

Mädchen,

das schon in besserem Hause gedient hat und kochen kann in eine kleine Familie gesucht.

Bon wem? sagt die Exp. d. Bl.

Junger Mann kann sich zum

LkLuIlsur

ausbilden. Berus gleich. Eintritt sofort oder später.

Visitontartsn tortixt 6. V.Lrässr.

ärbeilei'!

Stellt geschloffen heute den Mann an die Spitze nuferer Stadt, der ge­willt ist einem Fortschritt das Wort zn reden, damit wir Arbeit

und Brot haben und der heißt: _

Hermsnil Msier,

Stadlpflegebuchhaller aus Tübingen.

Kommende«

Mittwoch, den 4. Juni,

nachmittags 1 Uhr,

findet im hiesigen Bereinshaus die

Mach- Brüderkouferenz

statt. Zur Teilnahme wird herzlich eingeladen.

Nagold, 27. Mai 1913. Dekan Psteiderer.

Deckenpfronn.

AchlachtfarrenverkKuf.

Die Gemeinde verkauft einen 3 jährigen zur Zucht nicht mehr tauglichen Farren im schriftlichen Submissions­weg per Pfd. lebend Gewicht. Offerte sind längstens

bis Freitag, den S. Juni d. Js^

abends 8 Uhr

beim Schullheißenamt einznreichen, wo auch die Berkaufsbedingungen eingesehen werden können.

Gemeinderat.

Zur Stadtvorstandswahl!

Warum in die Ferne schweifen Wenn das Gute liegt so nah?

Mitbürger! Wir wählen einen Mann auf das Rathaus, der die hiesige Bürgerschaft kennt und ver­steht, einen Mann, den UM" wir schon jahrelang und nicht erst feit 8 Tagen "MW als Freund kennen gelernt haben, wir wählen

Herrn A -G-Sekretär Heyd.

Biele Wähler.

Zm MInOM-M, Die Augen aus!

Die Anhänger des Kandidaten Maier sind wirklich praktisch im Kennenlernen der Menschen, denn sie haben Herrn Maier in kurzer Zeit als aufrechten charakterfesten Mann kennen gelernt. Wie sich das so schön liest in der Zeitung, und manchem gefällt es;ja das ist wahr", sagt der Freund,das ist der rechte Mann."

Nun dieser Ansicht sind zum Glück nicht alle, die das lesen, denn den Charakter eines Menschen lernt man nicht in 8 Tagen kennen, auch wenn die Anhänger noch so pfiffig und schlau sind, ja sogar studiert hätten. Ha!' diesen Dunst macht Ihr andern vor. Diesen Mann wählen wir nicht zum Stadtoorstand,

denn wir kennen ihn ja gar nicht!

Darum nochmals:

Die Augen auf!

Wir wählen einen solchen, den wir alle schon Jahre lang als aufrechten charakterfesten Mann kennen, den Herrn Amtsgerichtssekretär

Viele Wähler.