gedungen komme in Württemberg nur eine staatliche Landes- zentrale in Betracht. Es wurden Antrüge von Amtmann Bazille angenommen, eine Bestimmung in die Submissions- Verfügung aufzunehmen, wodurch Pnise unmöglich gemacht werden sollen, von denen der Ausführende n cht einen angemessenen Nutzen habe, und wonach besondere Erscheinungen des Submissionswesens der Zentralstelle mitzuteilen sind.
r Stuttgart, 19. April. (Deutsches Bundesschießen) Zu dem 1915 hier stattsindenden 18. deutschen Bundesschießen hat der König das P otektorat und Herzog Albrecht das Ehrenpräsidium übernommen. Außer dem schon im vorigen Jahre gebildeten Hauptausschuß wurden jetzt zahlreiche Einzelausschüsse konstituiert, deren Geschäftsordnung bereits im Entwurf vorliegt. Es sind 1 bis 2 Millionen Mark Garanttezeichnungen notwendig um die finanzielle Unterlage für die Abhaltung des Festes zu schaffen.
k> Stuttgart, 21. April. Das Gesamtpräsidium des Württ. Kriegerbundes hielt am gestrigen Sonntag unter dem Vorsitz des Bundespräsidenten, General Freiherr v. Hügel, eine Sitzung hier ab. Der Bundespräsident überreichte 4 Einzelmitgliedern den Ehrenschild für 25jährige ununterbrochene Zugehörigkeit zum Bunde und 9 Bundesmitgliedern die ihnen vom König verliehenen Auszeichnungen. Nach dem Rechenschaftsbericht des Bundesschatzmeisters zählt der Bund 1909 Vereine mit 140500 Mitgliedern. An Unterstützungen wurden im Jahr 1912 110952 Mark verausgabt, wovon 49871 Mark an Feldzugsteilnehmer ausbezahlt worden sind. Das Vermögen des Bundes ist um 37392 Mark gestiegen und beträgt nunmehr 589969 Mark. Bezüglich der auf dem Kriegerbundestag in Göppingen beschlossenen Gründung einer Bundessterbekasse wurde eine Entscheidung mit Zustimmung des Präsidiums zurückgestellt. Lebhafte Zustimmung fand die Gründung eines Kriegererholungsheims in Heiligkreuztal, das besonders zur Ausnahme bedürftiger Veteranen bestimmt ist.
Stuttgart, 21. April. In den Kreisen der Stuttgarter Tierbesttzer wird es mit Befriedigung begrüßt, daß die Hundeklinik und ein größerer Teil der Pferdeklinik mit den Einrichtungen der aufgehobenen tierärztlichen Hoch- schule nunmehr ihrer seitherigen Bestimmung erhalten bleiben wird. Prof. Dr. Uebele, der seit 13 Jahren als klinischer Lehrer an der Tierärztlichen Hochschule wirkte, führt diese Kliniken fort.
Pfulleudorf, 18. April. Aussehen erregt die Verhaftung des Spitalverwalters Große, der über 4000 ^ veruntreut haben soll.
Die Frostschäden in Württemberg.
r Stuttgart, 20. April. Ueber die Katastrophe, die unseren Obstbau betroffen hat. lausen aus den höher gelegenen Landesteilen zwar günstigere Meldungen ein; dort ist ab und zu noch eine kleine Ernte in spätblühenden Apfel- und Birnsorten, auch in Zwetschgen und Beerenobst zu hoffen. Aber das sind lauter Gebiete, die für den Handel nicht in Betracht kommen. Unsere Hauptobstgebiete sind furchtbar getroffen, am schlimmsten das Neckartal und das Remstal, etwas weniger das Bodenseegebiet und am besten scheint das Donautal davongekommen zu sein. Bon den verschiedenen Obstarten sind Kirschen total erfroren; wenn an einem besonders glücklichen Fleck diesen Sommer noch einige Früchte zu finden sein werben, so sind dies Raritäten. Ebenso sind sämtliche Pfirsiche und Aprikosen, fast alle srühblühenden Apfel- und Birnsorten, Pflaumen, Walnüsse und Himbeeren verloren. SpätblühendeMpsel- und Birnsorten, Zwetschgen, Stachel- und Johannisbeeren sowie Erdbeeren sind glimpflicher davongekommen. Je höher die Lage, desto günstiger lauten die Berichte, weil dort die Vegetation noch zurück war. Nennenswerte Mengen sind auch von diesen Gebieten nicht zu erwarten. Aber nicht nur die Blüten haben gelitten, sondern auch die Pflanzen. Im Neckartal, besonders auch in der Umgebung Stuttgarts, ist an Spalieren und in Baumschulen Schaden durch Erfrieren des ein- und oft sogar zweijährigen Holzes entstanden. Ganze Baumgüter sehen schwarz verbrannt aus und es wird sich bald zeigen, wie oieser Rückschlag auf das Weitergedeihen einwirkt.
gäbe löste, indem er Gneisenau küßte. Einst erwiderte er einem Lobredner: „Was ists, daß Ihr mich rühmt? Es ist meine Verwegenheit, Gneisenaus Besonnenheit, des großen Gottes Barmherzigkeit."
Und nun Gneisenaus Urteil über Blücher. Arndt berichtet: „Ein Freund, General von Hüser, hat mir erzählt, daß, als sie über Blüchers Sturz und Fall in der Schlacht bei Ligny mit und unter dem Pferde sprachen und wie es geworden sein würde, wenn der Feldmarschall nicht wieder erschienen wäre und, als Hüser da gesagt: .da hätten wir Eie ja gehabt,' Gneisenau ihn bescheiden unterbrochen habe mit den Worten: .Glauben Sie denn, daß einer von uns den Alten im Heere hätte ersetzen können? Sein Vorwärts! blitzt in seinen Augen und ist in die Herzen unserer Soldaten eingegraben.'" „Diesem Alten", fährt Arndt fort, „diente Gneisenau mit voller Anerkennung und Hingebung." — Auch Scharnhorst, der besonnene Mann, schrieb 1808 an Blücher: „Sie sind unser Anführer und Held, und müßten sie aus der Sänfte uns vor- und nachgetragen werden, nur mit Ihnen ist Entschlossenheit und Glück." — Dies Dienen wird jeder bezeugen, der Gelegenheit hatte, Gneisenau in seinem Verhältnis zu Blücher zu sehen; es äußerte sich bei jeder Gelegenheit. So z. B. gab er nie einen Auftrag im eigenen Namen, sondern sagte: Seine Exzellenz der Feld- marschall befehlen usw. — Wenn sich die Hand Gottes in der Geschichte in irgendetwas sichtbar zeigt, so dmin: daß er, wenn er Großes im Sinne hat mit den Menschen, um dieselbe Zeit Männer geboren werden läßt, welche gemein-
j Der Württ. Obstbauverein hatte sofort an seine Vertrauensmänner in den 21 Obstgauen des Landes Fragebogen ausgegeben, um den ungefähren Schaden zu ermitteln. Die Berichte, die nun sämtlich vorlieaen und trostlos lauten, besagen: Stuttgart Stadt und Amt, Cannstatt, Eßlingen: Aepfel und Birnen Frühblüher alle vernichtet, von Spätblühern noch ca. 20°/o gut; Kirschen. Pflaumen, Pfirsiche, Aprikosen, Walnüsse, Haselnüsse total erfroren; Zwetschgen vielleicht noch 10 °/c> erhalten; Stachel- und Johannisbeeren zum Teil ganz, zum Teil ^ vernichtet, ebenso Himbeeren. Erdbeeren, soweit sie von Schnee bedeckt oder noch zurück waren, gut, sonst schwer gelitten. Auch bedeutender Schaden an Bäumen und Sträuchern: Waiblingen, Backnang, Marbach: Erfroren an Aepfeln srühblühend 100°/», spätblühend 60 bis 80°/g, Birnen 90—100 o/o. Kirschen, Pfirsiche. Aprikosen 100 o/g, Zwetschgen und Pflaumen 70—90 o/g. Nüsse 100 Prozent, Stachel- und Johannisbeeren 75 o/g, Erdbeeren 50 Prozent. Ludwigsbmg, Baihingen, Maulbronn: Erfroren an Aepfeln srühblühend 100 o/g, späte ca. 50—75 °/g. Birnen 90—100°/g, Kirschen, Pflaumen 100 o/g, Zwetschgen 75 o/g, Pfirsiche, Aprikosen 90 o/g, Nüsse 80 7g, Stachel-, Iohannis- und Himbeeren 50—100 o/g, teilweise auch Schaden an den Pflanzen. Heilbronn, Neckarsulm, Brackenheim, Weinsberg, Besigheim: Mit Ausnahme der spätblühenden Apfeisorten und des Beerenodstes ist alles erfroren; auch an den Pflanzen Schaden festgestellt. Oehringen, Künzelsau, Mergentheim: Die ganze Obsternte ist vernichtet, es wird wenig mehr übrig bleiben. Crailsheim, Gerabronn, Hall. Gaildorf: Erfroren Aepfel srühblühend 100 7g, spät 60 0/g, Birnen 80—100 Prozent, Kirschen, Pfirsichs, Aprikosen, Stachel- und Johannisbeeren haben weniger gelitten. Aalen. Ellwangen, Heidenhrim, Neresheim: Erfroren Aepfel srühblühend 90 7g, spät 10—30 o/g. Birnen 50—907g, Kirschen 100 Prozent, Zwetschgen, Pflaumen, Pfirsiche, Stachel-, Johannis- und Himbeeren 90 7g, Nüsse 50 °/g, Erdbeeren 50 o/g. Gmünd, Schorndorf, Welzheim: Erfroren Aepfel srühblühend 80 dis 100 o/g Birnen 40—90 °/g, Kirschen, Pflaumen, Pfirsiche, Aprikosen, Nüsse. Himbeeren 90—100 °/g Zwetschgen, Stachel- und Johannisbeeren 50—75 °/g, Erdbeeren 80 "/<,. Göppingen, Kirchheim, Nürtingen: Mit Ausnahme von spätdlühenden Aepfeln, Zwetschgen und Beerenobst alles erfroren. Bon diesen Obstarien ist noch etwas zu erhoffen. Schaden an Pflanzen wird befürchtet. Reutlingen, Urach, Münsingen: Aepfel frühblühend 85 0/g. spätblühend 30 o/g, Birnen 80—9l)o/g, Kirschen, Pfirsiche, Aprikosen, total erfroren; Zwetschgen, Beerenobst stark gelitten. Ulm, Geislingen, Blaubeuren: Aepfel srühblühend 20 °/g erfroren, spätblühend wenig gelitten, Birnen 20—30°/g. Zwetschgen, Pflaumen, Nüsse teilweise viel, teilweise weniger Schaden, Johannes- und Stachelbeeren 50 7g erfroren, Erdbeeren 20 bis 30 o/g. Biberach, Laupheim, Waldfee: Aepfel 20—60 °/g erfroren, Birnen 40—60 7g, Mosrbirnen 10°/g. Zwetschgen, Pflaumen 30—40 °/g, Nüsse 60-70 7g, Stachel- und Johannisbeeren stellenweise bis zu 80 7»; von spätblühenden Apfel- und Birnsorten, die reich angesetzt hatten, ist noch etwas zu hoffen. Leutkirch, Wangen: Erfroren Aepfel 40—90 o/g, Tafelbimen 75—95, Mostbtrnen Wangen 157g, Leutkirch 80 °/g, Kirschen 40 °/g, Zwetschgen, Pflaumen 20 bis 40 °/g, Nüsse Wangen 20—30 °/g, Leutkirch total vernichtet, Stachel- und Johannisbeeren 10—30°/g, Erdbeeren gut; Leutkirch ist viel stärker betroffen als Wangen. Tett- nang, Ravensburg: Erfroren Aepfel frühblühend 60—100 o/g, spätblühend 30—40 o/g, Tafelbirnen 50 —100 o/g, Most- btrnen 20—5l)o/g, Kirschen70—9k)o/g soweit spätblühend, frühe Kirschen, Aprikosen, Himbeeren, Stachel- und Johannisbeeren, Nüsse fast gänzlich. Ehingen. Rtedlingen, Saulgau: Aepfel noch weit zurück, Schaden noch nicht sestzustellen; Tafelbirnen 40°/g, Mostbtrnen noch wenig bemerkbar, Kirschen, Pflaumen, Zwetschgen, Pfirsiche, Aprikosen 70 bis 90°/g erfroren, Stachel- und Johannisbeeren 307g. Tuttlingen, Svaichingen. Rottweil: Erfroren Aepfel frühe 80°/g, späte 30°/g, Tasel- birnen HO—100°/g, Mostbirnen weniger, Stachelbeeren stark, Johannisbeeren wenig gelitten; man erhofft in Aepfel noch eine Mittelernte. Horb, Freudenstadt, Nagold: Erfroren Aepfel frühblühend 50-80 °/g, spät 20—40 7g. Birnen 60—90 o/g, Kirschen 20—307g, Zwetschgen, Pflaumen 20—30 o/g, Nüsse 40 7„, Stachel- und Iohannisberen
sam dies Große ausführen und die einander durch die verschiedensten Gaben ergänzen. Ein bedeutendes Beispiel sind Luther und Melanchthon.
Und auf gleiche Weise geschah es für die Jahre 1813/15; wir Deutsche ahnten es kaum: welch; Männer unter uns lebten, und wie jeder von ihnen so eigentümlich und für eine bestimmte Aufgabe berufen war. Scharnhorst, Blücher, Gneisenau, Porck, Bülow, Grokmann — wie verschieden waren, wie Verschiedenes leisteten sie. Und bei aller Verschiedenheit verfolgten doch alle ein und dasselbe Ziel: den Sturz Napoleons und die Befreiung des Vaterlandes.
Als man 1813 zuerst hörte: Blücher werde Oberbefehlshaber, da schüttelte mancher den Kops. Er ist zu alt, sagten die einen — er war wirklich 71 Jahr alt—; andere meinten: er möge ein ganz tüchtiger Husarengeneral sein, aber darum sei er noch lange kein Oberfeldherr. Noch andern war es höchst bedenklich, daß er im Jahre 1808 einen Anfall von Wahnsinn gehabt und ohne den geringsten Zweifei und als ganz unfehlbar behauptet habe: er werde mit Heeresmacht Napoleon stürzen und Deutschland befreien. — Jetzt wissen wir, daß all diese Bedenklichkeiten nichtig waren und Heldenwahnsinn, der mit Hellem Auge in die Zukunft sah, später die beschränkte Weisheit und die Berechnung feiger Seelen zuschanden machte.
Es wäre sehr überflüssig, den Mut Blüchers zu preisen, zu schildern, wie beliebt er im Heere war usw.. Ich weiß aber nicht, ob seine natürliche Feldherrnberedsamkeit gewürdigt worden ist; es war eine Freude und Erfrischung,
10—30 o/g; der Ansatz war nicht überreich. Balingen, Sulz, Oberndorf: Das Oberamt Balingen hat bedeutend stärker gelitten als die Oberämter Sulz und Oberndorf; während in den letzteren nur geringer Schaden gemeldet wird, ist in Balingen so ziemlich alles erfroren, bis aus spätblühende Aepfel- und Mostbirnen. Tübingen, Herrenberg, Rottenburg. Böblingen: Erfroren Aepfel 50—100 o/g, ganz spättreibende weniger: Bimen 75—100 7g, Mostbtrnen weniger; Kirschen, Pflaumen, Pfirsiche, Aprikosen total; Beerenobst 50—100 o/g. Erdbeeren in Tübingen gut. Leonberg, Calw, Neuenbürg: Bis auf einige spätblühende Apfel- sorten fast alles total erfroren. Stachelbeeren 50—607„. Man befürchtet das Eingehen mancher Bäume. Hohenzollern- Sigmaringen: Die Vegetation war noch sehr weit zurück, nennenswerter Schaden wird nicht befürchtet. Hohenzollsrn- Hechingen: Besonderer Schaden ist nur bei frühblühenden Kernobsorten entstanden (bis zu 95 °/g), späte haben weniger gelitten; Zwetschgen und Pflaumen, Stachel- und Johannisbeeren etwa 5 o/g erfroren.
Die jetzigen Erhebungen lassen selbstverständlich noch kein endgültiges Urteil zu, sehr viel hängt von dem weiteren Verlaus der Witterung ab; ebenso werden die Schäden, die der Frost an den Pflanzen verursacht hat, erst später in Erscheinung treten. Eins aber ist leider nicht mehr von der Hand zu weisen, die Obstzüchter und Gartenbesitzer haben in diesem Jahr größtenteils mit einer Feh lernte zu rechnen; es handelt sich diesmal um einen Millionenschaden. Am schlimmsten werden wohl die Kirschengebiete betroffen, die auch im Vorjahr um ihre Hoffnungen betrogen wurden. Jedenfalls sieht man einem Jahr entgegen, in dem frisches Obst ein Leckerbissen sein wird.
Deutsches Reich.
Berlin, 21. April. Die Budgetkommission hat heute nach längerer Beratung mit 17 gegen 10 Stimmen den Zentrumsantrag angenommen, dis Kommandanten- stellen in Karlsruhe, Dresden, Darmstadt und Stuttgart als bis zum 30. September 1913 für wegsallend zu bezeichnen.
Berlin, 19. April. Gcheimrat Miethe hat aus Spitze bergen folgendes Telegramm erhallen: „Spitzbergen, Green Harbour, 19. April. Ich kam auf der Wasserscheide zwischen der Dlckson- und der Wijde-Bai am 14. April an und hoffe die Wijde-Bai heute zu erreichen. Die Renntiere bewähren sich ausgezeichnet. Acht Renntiere werden ab hier nach Green Harbour zurückgefandt. Ich legte in dem H ntergrunds der Mckson-Bai ein Depot an. (Hier kommen einige verstümmelte Worte.) Morgen werde ich voraussichtlich weiterziehen können und zunächst nach Moeser, Detmers und Eberhard suchen. Ich schicke Renntiere nach Polheim voraus und hoffe Rüdiger und Root in drei Wochen nach der Adveni-Bai schaffen zu können. Indessen werde ich eins dritte Schlittentour mit 14 Hunden antreten, um längs der Nordwestküste des Nordostlandes Schröder- Stranz zu suchen. Staxmd."
Berlin, 21. April. Das stürmische Weiter des gestrigen Sonntags brachte die vielen Ruderer und Segler auf den märkischen Gewässern vielfach in Gefahr. Aus der Oberspree ist das Segelboot des Maurerpoliers Bruckner aus Berlin gekentert. Während sechs erwachsene Personen mit knapper Not gerettet werden konnten, fanden zwei Kinder des Brückner. Knaben im Alter vsn 7 und 9 Jahren, den Tod in den Flulen. Die Leichen wurden geborgen und einstweilen von der Polizei beschlagnahmt. Auf dem Müggelsee und dem Wannsee kenlerten ebenfalls verschiedene Segelboote, die Insaffen konnten aber sämtlich gerettet werden.
r Sigmaringeu, 21. April. Der frühere König Manuel von Portugal hat sich mit der Prinzessin Auguste Viktoria, der einzigen Tochter des Fürsten Wilhelm von Hohenzollern, verlobt.
r Leipzig, 21. April. Die gestrige Hauptversammlung des Buchhändlerbörsenoereins Hai eine Resolution angenommen, in der die von der sächsischen Regierung und der Stadt Leipzig geschaffene „Deutsche Bücherei" als ein Kulturwerk von höchster Bedeutung anerkannt wird.
ihn sprechen zu hören. So erinnere ich mich einer Anrede an die Truppen Kleists, als diese im Februar 1814 aus Deutschland zu uns stießen; sie war im kräftigsten Feld- marschallsttl. Eine andere Rede sollte ich kaum erwähnen. Es war in Frankreich, wo, Kaan ich nicht mehr angeben. Die Trompete rief uns regelmäßig zu Blüchers Quartier: weil wir aber oft und zum Teil bei argem Wetter lange hielten, bis der Feldmarschall erschien, so übereilten wir uns auch nicht. Als wir einst wieder zu spät kamen, da hatte es den Alten verdrossen. Wir ritten, ohne uns was Arges zu versehen, als er aus einmal still hielt und uns „vom Pferde herunter abkanzelte" wegen der Verspätung. Nur folgender ersten Worte dieser Rede erinnere ich mich noch: Meine Herrn, die Bequemlichkeit ist eine Schwester der Faulheit usw. Nachdem rr uns so seine Meinung gesagt, war er wieder ganz freundlich. Wie denn überhaupt in seiner Seele der gewaltigste Kriegszorn und^die größte Gutmütigkeit beieinander wohnien.
Ein schöner Zug in Blüchers Charakter war seine entschiedene Verachtung alles eiteln Scheines. Er hatte schon eine Menge Orden; einen neuen empfing er mit einem derben Scherz, dessen kein eitler Mann fähig gewesen wäre. Mit welcher schlichten, aufrichtigen Bescheidenheit sprach er von Gneisenaus Verdiensten. Ja, was mit einer solchen Gesinnung eng verknüpft ist, wie gab er von Herzen Gott die Ehre, wenn er siegle!