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«ommen. Der Mehraufwand soll von den Betrlebsllber- fchüsfen 1913/15 gedeckt werden, sodatz eine erhöhte Schul­denlast nicht entstehen soll. Der Antrag auf Ausbau der Wasserkrastanlage fand einstimmige Annahme und wird in allernächster Zeit mit der Vergebung der Arbeiten begonnen werden: die Bauzeit ist auf 12 bis 16 Monate berechnet. Die sonstigen Gegenstände fanden gleichfalls übereinstimmende Erledigung und verlief die Verbands Versammlung in an­regender, die Vertreter der Gemeinden orientierender Weise. Eine größere Anzahl der Vertreter vereinigten sich nach Schluß der Verhandlungen zu einem gemeinschaftlichen Mit­tagessen, wo der Vorsitzende dem Herrn Regierungspräsi­denten von Hofmann für seine dem Verband erwiesene Ehre und für seine bewährte Mitwirkung namens des Verbandes dankte. Herr Präsident von Hosmann ergriff sodann das Wort und führte aus, daß sich seine früheren Bedenken wegen Leistungsfähigkeit des Verbandes in ein vertrauendes Wohlwollen gegenüber demselben verwandelt haben und es aber noch mancher Anstrengung brauche, um den Verband auszubauen. Auch hob er hervor, daß für die kleineren und entlegenen Gemeinden es nur durch den Anschluß an einen Gemeindeoerband möglich gewesen sei, sie mit elektrischer Kraft zu versorgen, was dieselben wohl beherzigen dürsten.

Ltmdesuachrlchtell.

r Stuttgart, 22. März. (Vom König.) Nach den letzten aus Cap Martin eingetroffenen Nachrichten ist das Befinden des Königs fortwährend gut; die inzwischen eingetrerene Besserung des Wetters erlaubt, einen großen Teil des Tages im Freien zu verbringen und Ausflüge in die Umgegend zu unternehmen. Am 10. März war der Kaiser!. Konsul in Nizza zum Frühstück eingeladen: am 12. folgte der König nebst Gefolge einer Einladung der früheren Kaiserin Eugenie von Frankreich zum Frühstück auf deren benachbarten Billa Cyrnos und am 19. einer Einladung des Fürsten von Monaco. An den Sonntagen und in oer Karwoche besuchte der König regelmäßig den Gottesdienst in der Evangelischen Kirche zu Menton. Die Rückreise nach Stuttgart ist auf den 26. März festgesetzt.

r Stuttgart, 22. März. (Der Kommando­wechsel). Wie bereits kurz gemeldet, ist nunmehr die Ernennung des Herzogs Albrecht zum Generalinspekteur der 6. Armeeinspektion erfolgt. Er hat damit im Alter von 47^ Jahren den Gipfel der militärischen Laufbahn erreicht, die er am 28. August 1883 zunächst L I» saits und am

I. Sept. 1885 als aktiver Leutnant des Ulanenregiments 19 begann. Am 18. Januar 1890 kam der Herzog als Hauptmann in das Grenadierregiment 119, ein Jahr später wieder als Rittmeister zu den 19. Ulanen. Ende Oktober 1891 wurde er Rittmeister der preußischen Armee L 1a salts des westpreußischen Kürassierregiments Nr. 5. An seinem Hoch­zeitstag, den 24. Januar 1893 wurde er zum Major be­fördert und zwar auch in Oesterreich, wo er nach seiner Verlobung zum Rittmeister des 4. österreichischen Husaren­regiments ernannt worden war. Am 18. April 1896 wurde er Oberst und Kommandeur des Grenadierregiments 119, am 10. Sept. 1898 Kommandeur der 4. Gardekaoallerie- brigade in Potsdam, am 23. Sept. 1900 Kommandeur der 61. Infanteriebrigade in Stuttgart, am 16. Juni 1901 Generalleutnant und Kommandeur der 26. Infanteriedivision in Stuttgart, am 24. September 1906 Kommandierender General des 11. Armeekorps in Kassel und General der Kaval- lerie, sowie schließlich am 25. Februar 1908 Kommandierender General des 13. Armeekorps in Stuttgart. Die jetzige 6. (bisher 1.) Armeeinspektion umfaßt das 4. (Erfurt), das

II. (Kassel) und das 13. (königl. württembergische) Armee­korps. Der neue kommandierende General, General der Infanterie o. Fabeck, befehligte bisher das 15. Armeekorps in Straßburg. Er wird demnächst 59 Jahre alt und ist in Berlin als Sohn des späteren Generallentnants und Kommandeurs der 21. Division geboren. Bevor er nach Straßburg kam, war er Regimentskommandeur beim 78. Infanterieregiment in Osnabrück, ferner Kommandeur der 25. Infanteriebrigade in Münster und der 28. Division in Karlsruhe.

r Das Zeitungswesen i« Württemberg. In

einer Versammlung des Reichsverbandes der deutschen Presse Landesverband Württemberg (Verein Württ. Presse) hielt

Verschiedenes.

Die M«t der Fuudybucht*)

Nordöstlich von den White Mountains hat bas Ge- zeitenspiel des Atlantischen Ozeans einen großen Teil des Kontinents in eine Halbinsel von merkwürdiger Form ge­staltet, die heutige Provinz von Neuschottland der kana­dischen Dominion. Zwischen ihr und der Küste von Neu­braunschweig hat der Ozean die weite Bucht von Fundy ausgewaschen, und nur ein schmaler Landstreifen trennt sie vom Golf von St. Lorenz. Die Meeresbucht dringt in die Bucht von Fundy mit großer Wucht ein und sendet Waffer- mauern von 13 bis 16 Meter Gesamthöhe aufwärts, die jede Schiffahrt unmöglich machen. Die weiten Sand- und Schlammflächen der Ebbe werden dann in kürzester Frist mit tiefem Wasser bedeckt, und in den Flußläufen fließt das Wasser nicht dem Meere zu, sondern das Meerwaffer dringt in ihnen auf viele Kilometer hinaus. In der Haupt­stadt von Neubraunschweig, St. John, hat diese außeror-

*) Au, dem neuen LieserungswerkDie Wunder der Welt". Hervorragende Naturschöpfungen und staunenswerte Menschenwerke aller Zeiten und Länder in Wort und Bild. Zum größten Teile nach eigener Anschauung geschildert von Ernst von Hrfle-Warteag. 952 Sei­ten Text mit über 1000 Abbildungen und 30 mehrfarbigen Kunstbetlagen. Vollständig in 34 Lieferungen zu je 60 /H. Union Deutsche Verlags­gesellschaft in Stuttgart, Berlin, Leipzig.

Redakteur Otto Groth, Vertreter der Frankfurter Zeitung in Stuttgart, einen Bortrag über die Untersuchungen, die er für die Arbeiten der Soziologischen Gesellschaft über das Zeitungswesen in Württemberg angestellt hat. Der Vor­tragende gab zunächst einen kurzen Ueberblick über die Richtung der wissenschaftlichen Erforschung des Zeitungswe­sens, die zuerst sich der Geschichte des Journalismus zu­wandte und wertvolle Arbeiten brachte, sich neuerdings auch immer eifriger und erfolgreicher der Erkenntnis des modernen Zeitungüwesens widmet. Er erwähnte das Zi-l, das sich die Deutsche Gesellschaft für Soziologie mit ihrer vor zwei Jahren beschlossenen Erhebung über die Soziologie des Zeitungswcsens gesteckt hat und gab sodann einen Ueber­blick über seine Untersuchungen des würtlembergischen Zei­tungswesens, die für diese Erhebungen bestimmt sind. Nach einer Skizzierung des Entwicklungsganges der württember- gischen Presse und ihrer quantitativen und qualitativen Bedingtheit durch die politischen Strömungen und die Ge­setzgebung gab er einige zahlenmäßige Mitteilungen über die rapide Ausdehnung des württ. Zeitungswesens in der Zahl der Zeitungen und ihrer Auflagenhöhe. Er behandelte dann die Frage des Binnenaustausches der Zeitungen, ins­besondere die Verbreitung der großen Blätter auf dem Lande, den Zeitungs-Grenzverkehr, Export und Import. Daran schloß sich eine Darstellung der amtlichen Presse, eine Schil­derung der Entstehung desStaatsanzeigers" und der Entwicklung der Amtsblattsrage ans Grund der Verhand­lungen der Abgeordnetenkammer: der Vortragende erwähnte die Beziehungen der Gemeinden zur Presse und behandelte die Entwicklung der Parteipreffe in Württemberg, die die im Durchschnitt des Reiches übertrifft, die Organisation der Parteipreffe und die Mittel der Einflußnahme der Parteien auf die Presse. Er gab einige Daten aus seinen Unter­suchungen über den Umfang und die Zusammensetzung des redaktionellen Stoffes von einigen württ. Zeitungen und schloß mit einem Ausblick auf die weiteren Untersuchungen der Stoffgewinnung und geschäftlichen Grundlagen des modernen Zeitungswesens. Der Vorsitzende Chefredakteur Kemper, dankte dem Bortragcnden im Namen der Ver­sammlung für die hochinteressanten Mitteilungen aus seiner mühevollen und grundlegenden Arbeit über das Zeitungs­wesen in Württemberg. An den Dortrag schloß sich eine anregende Erörterung.

r Stuttgart, 20. März. (Der Earl of Chester.) Der englische Thronfolger, der Fürst von Wales, der unter dem Namen eines Earl of Chester demnächst hieher kommen wird, hat zuerst in Köln Station gemacht. Aus diesem Anlaß veröffentlicht die Kölnische Zeitung einen Artikel über die Person des englischen Thronfolgers, dem wir folgendes entnehmen :Mit der gegenwärtigen Reise des Earl of Chester haben sich die emsigen und betriebsamen Fabrikanten von falschem Hosklatsch hierzulande schon so ausgiebig be­schäftigt, daß die in solchen Dingen maßgebenden Persön­lichkeiten alle Hände voll zu tun hatten, die umlaufenden Behauptungen in Abrede zu stellen, und daß die ganze Reise nun mit einem drolligen Schleier des Geheimnisses umgeben wird. So ist entschieden bestritten worden, daß der Prinz einige Zeit am Berliner Hof verweilen werde. Als ebenso unrichtig wird bezeichnet, daß er sich eine Weile in Strelitz bei den dortigen Verwandten aufhalten soll. Die greise verwitwete Großherzogin von Mecklcnburg-Strelitz, eine Schwester des verstorbenen Herzogs von Cambridge, ist die einzige überlebende Großtante des Prinzen von Muttersette. Richtig, heißt es, sei nur das eine, daß der Earl of Chester einige Zeit in Deutschland reisen, dann an dem ihm von seinem mütterlichen Großvater her verwandten württembergischen Hose Aufenthalt nehmen werde und fleißig Deutsch sprechen lernen solle. Der englische Thronerbe, der nunmehr 19 Jahre alt ist, wird von allen, die ihn näher kennen, als ein liebenswürdiger junger Mann geschildert, aus dessen allgemeines Wesen die Vorbildung für die Flotte vom besten Einfluß gewesen sein soll. Man sagt ihm eine gewisse Zurückhaltung nach. Sein Großvater sträubte sich in diesen Jahren mitunter heftig gegen die Schranken der steten Aufsicht und Repräsentation. Man erzählt, daß er während seiner Oxforder Studienzeit einmal mit großer Kunst sich dieser Aussicht entzogen und verstohlen nach London begeben hatte, uminkognito" einen lustigen Abend zu ge-

dentliche Meeresflut ein merkwürdiges Naturspiel zur Folge. Dort mündet, der von hohen Felsmauern eingedämmt, hundertsünfzig Meter breite St. Iohnsluß in einem gegen fünf Meter hohen Wassersall, überspannt von zwei kühnen Brücken, in die Bucht von Fundy. Dringt die Flut ein, die an dieser Stelle acht Meter Höhe erreicht, so gleicht sie nicht nur das Gefälle des St. Iohnslusses aus, sondern dreht den Wassersall sozusagen um, indem sie sich in einem Sturz von drei Meter Höhe über den Wasserfall stromauf­wärts ergießt, um die langgestreckten Fjorde des Flusses auszufüllen. Beim Eintritt der Ebbe kommt allmählich wieder der Süßwassersall des Flusses zur Geltung. So wiederholt sich das merkwürdige Spiel, das von einer der beiden Brücken einen großartigen Anblick darbietet.

Etwas vo» den Gespenstern.

Daß Gespenster einmal etwas Lockendes sein konnten, will uns heute nicht mehr recht in den Kopf. Und doch ist dem so gewesen. In seiner Herkunft vom mhd. «prnen (---- verlocken) lautet das Wort ursprünglich die qsspanst, woraus zunächst die gespenst und endlich das Zespsimto, unser Gespenst (mit seiner erst der Neuzeit angehörenden Mehrzahl Gespenster) wurde. Da spansn locken, vettocken heißt, war die Grundbedeutung des Wor'es Gespenst na­türlich auch Lockung, Verlockung, Verführung, und bedeutet verführerisch. ^.Iso ILZsr (stellt uns nach) ävr

nießen. Am Bahnhof fand er indes einen Hofwagen vor, dessen Schlag alsbald einladend und mit der Frage geöffnet wurde, wohin er zu fahren befehle. Nach Exeter Hall! sagte der Prinz wütend. Das hieß in seinem Munde soviel wie: zum Kuckuck, denn Exeier Hall war der auserwählte Mittelpunkt, wo damals die Frommen im Lande ihre Kon- vernikel hielten. Solche kleinen Ausbrüche hat sich, wie es heißt, der heutige Earl of Chester nicht geleistet. Er hat sich dagegen wacker in allerlei Leibesbewegungen betätig«, in nicht übertriebener Weise auch höheren Studien obgelegen, aber in dem Punkte seinem Großvater nachgeeifert, daß ec zu seinem Privatvergnügen die schottische Sackpfetse blasen gelernt hat. Während der spätere König Eduard aber auf diesem Gebiete nicht weit über die entsetzlich mißtönenden Ansangsgründe hinausgelangte, soll der Enkel beinahe Ta­lent auf dem sonderbaren Instrument bewiesen haben. Immerhin sollen die Professoren, in deren Nachbarschaft sich die Gemächer dcs Prinzen befanden, bei allem Interesse und den freundlichen Gesinnungen für den dereinstigcn Träger der Krone seinen frühen Abgang von der Hochschule ohne allzu großen Schmerz geiragen haben, weil seine Heb­ungen auf der Sackpfeife den und jenen fast rasend gemacht hätten. So wenigstens, schrieb Herodot, der Vater der Ge­schichte, haben es mir die Priester erzählt."

r Stuttgart, 22. März. (Arbeiterbewegung.) Die Vollversammlung der Schlosserinnung, die am 20. ds. Mts. im Charlottenhof tagte, erklärte, es sei nicht wahr, daß die Meister in dem Taüseniwurs niedrigere Löhne als bisher angesetzt hätten. In Wirklichkeit seien die Löhne sogar erhöht worden. Nur einen größeren Spielraum verlangen die Meister, um die Arbeit, wenigstens zum Teil, ihrem Werte nach bezahlen zu können, nicht wie bisher allein dem Alter entsprechend. Es sei eine durchaus unbewiesene Be­hauptung, daß der Geselle jeweils von seinem Geburtstag ab um so viel tüchtiger geworden sei, daß er ohne weiteres 5 oder 7 Pfennig in der Stunde mehr beanspruchen könne. Im ersten Gesellenjahr sollen nach wie vor 40 Pfennig bezahlt werden, nur mit der Einschränkungnach mit Erfolg bestandener Gesellenprüfung". Im 2. und 3. Jahr erhielt der Geselle bisher 45 Pfennig ohne Rücksicht daraus, ob er sie auch wirklich verdiente oder nicht. Jetzt sollen 42 bis 46 Pfennig bezahlt werden, also für tüchtige junge Leute sogar 1 Pfennig mehr. Aehnlich verhält es sich mit dem 4. Gesellenjahr: Früher kam hier sofort ein Sprung auf 52 Pfennig, die Meister wollen den Arbeitern jetzt sogar 54 Pfennig geben, verlangen aber das Recht, weniger brauchbare Kräfte zwischen 48 und 54 Pfennig bezahlen zu können. Das 5. Jahr brachte bisher nur eine Zulage von 4 Pfennig, also 56 Pfennig Stundenlohn: der neue Entwurf sieht für das 5. und 6. Jahr einen Lohn von 56 bis 60 Pfennig vor. Auch hieraus kann man keine Verschlechterung herauslesen. Alteren selbständigen Gesellen sollnach Vereinbarung nicht unter 60 Pfennig bezahlt" werden. Die Innungsversammlung war der Ueberzeugung, daß die Meister auf jede Weise Entgegenkommen gezeigt haben, sie ersuchen lediglich einen gerechten Ausgleich in den Löhnen durchzusühren, um nicht unfähigen Gesellen denselben Lohn zahlen zu müssen, wie tüchtigen Arbeitern. Diese gute Absicht sollte eigentlich auch den Gesellen ein­leuchten. Im übrigen ist zu bemerken, daß in Stuttgart von den Schlossermeistern ganz Süddeutschlands laut Statistik die höchsten Löhne gezahlt werden, sodaß die Stuttgarter Meister sehr unter auswärtiger Konkurrenz zu leiden Haber.

Stuttgart, 22. März. Seit dem Stuttgarter Iung- deutschlandtag hatte die Bewegung in verschiedenen Städten des Landes ziemlich bedeutende Zugänge zu verzeichnen. In Stuttgart allein ist die Zahl der Mitglieder der Orts­gruppe um 410 gestiegen und auch die Zahl der Iung- mannschasten ist in stetiger Zunahme begriffen.

r Stuttgart, 21. März. (Ein neues Werk von Gustav Ströhmfeld.)In dem allgemeinen Wettbewerb zeitgemäßer Schilderungen der deutschen Landschaften", so schreibt Professor Nägele-Tübingen in der neuesten Nummer der Blätter des Schwäbischen Alboereins,regt es sich ganz gewaltig". Und er teilt dann mit, daß soeben ein groß angelegtes WerkDas Schwabcnland in Farben­photographie" (mit 40 Tafelbildern und 60 Textbildern) unter der Leitung von Kanzleirat Gustav Ströhmfeld-

pö8 gsist, vsun vii- unssrn vlois le^sn avk clisser vorlt Ksspenst unä ir üppietmit, sagt Konrad von Mc- genberg noch im 14. Jahrhundert. Daß diesesGespenst" in alter Zeit als besonders vom Teufel ausgehend gedacht wurde, bezeugen vor allem Lamprechts von Regensburg Worte aus dem 13. Jahrhundert:

äiesor seriös volsaästv (Gunst)

äill 18 t. <1«8 tillvvls ZSSPVNStS

uoä «in roirvl (Reizmittel, Lockspeise) A6ASU ^ 61 -

bs!1s (nach der Hölle hin.)

Da das Lockmittel lediglich den Zweck hotte, zu täu­schen, zu betrügen, so nahm auch das Wort Gespenst natur­gemäß allmählich den Sinn von Täuschung, Blendwerk, Trugbild und Trug selbst an. Und sagt nicht noch Lessings Minna in ähnlichem Sinne:O, über die wilden und un­beugsamen Männer, die nur immer ihr stieres Auge aus das Gespenst (trügerische Bild) der Ehre richten?" Aus dem Sinne des Blendwerks und Trugbildes, des Unwirk­lichen. Unkörperlichen, ist dann endlich der zeitlich letzte Begriff des Wortes erwachsen, der unseres Gespenstes als eines geisterhaften Trugbildes, einer Geistererscheinung mir dem wir dann freilich zumeist nichtsVerlockendes" mehr verbinden. Nur dasGespenst" der Ehre lockt die Men­schen noch heute.