waren, während sonst von überall her über sehr ungünstige Verhältnisse im Baugewerbe berichtet wurde. Auch die Möbeibranche habe bis gegen Ende des Vorjahres für ihre Erzeugnisse recht lebhaften Absatz gehabt, gegen Ende des Jahrs habe sich allerdings, infolge der politischen Beunruhigung und der dadurch bedingten geschäftlichen Zurückhaltung, in der Möbelbranche eine gewisse Geschäftsstockung bemerkbar gemacht, die auch bis heute angehalten habe. Große Ausfälle habe das Berichtsjahr auch unserer Landwirtschaft gebracht, da sich infolge der minderwertigen Qualität der feucht eingeheimsten Körnerfrüchte für den Bauern kein gutes Herbstgeschäft entwickelte. Infolge dieser Mißernte habe a ich die Sparkroft der ländlichen Bevölkerung sehr gelitten. Herr Bernhardt schloß seine Ausführungen mit dem Wunsche, daß sich das neue Geschäftsjahr für Landwirtschaft, Gewerbe .:id Handel freundlicher gestalten, und daß namentlich auch die ewigen Kriegssorgen endlich einmal ein dauerndes Ende haben mögen. Die Bilanz, sowie die Gewinn- und Berlust- rechnung und der Gewinnverteilungsplan wurden von der Versammlung einstimmig genehmigt und dem Vorstand Entlastung erteilt. Es folgten nun die Wahlen und wurde der bisherige Vorsitzende des Vorstands, Herr Fabrikant und Landtagsabgeordneter Schaible wieder gewählt. In den Aufsichtsrat wurden Herr Paul Schmid, Kaufmann hier, Herr Friedrich Schmid. Kaufmann hier, Herr Friedrich Rentschler, Sägwerksbesitzer hier, wieder- und Herr Elektrizitätswerks sitzer L. Wohlbold neu gewählt. Der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende. Herr Rechtsanwalt Knödel, lehnte eine Wiederwahl ab, da er durch seine Berussgeschäfte sehr in Anspruch genommen sei, und er es daher nicht ermöglichen könnte, den Aufsichtsratssitzungen regelmäßig anzuwohnen. Herr Schaible schloß hieraus die Versammlung, indem er besonders hervorhob, daß die Bank heute in der Lage sei. vermöge ihrer Einrichtungen der Konkurrenz der auswärtigen Banken sehr wohl zu begegnen, und er forderte die Mitglieder auf, auch ihrerseits zu weiterem Blühen und Gedeihen der Bank beizutragen.
^ Vortrag. Es lag in der Natur der Sache, daß der über das neue Gesangbuch angekündigte Vortrag von Herrn Prälat Dr. v. Hermann eine große Anziehungskraft auf die Glieder der evang. Kirche ausübte. Und so kam es, daß auch trotz der Abendstunde von verschiedenen Bezilksorten Zuhörer erschienen waren. Dieselben begrüßte Herr Dekan Pfleiderer, wünschend, daß von dem Geist und der Liebe des Redners zu dem unter seinem besonderen Einfluß entstandenen Buche etwas aus die Versammlung übergehen möchte. Und der hochgeehrte Redner verstand es wirklich trefflich, uns den neuen Freund, das neue Gesangbuch ins beste Licht zu setzen und aufs wärmste zu empfehlen. Er führte uns in dessen Garten und zeigte uns die nach Form, Farbe und Dust verschiedensten Blumen, mit andern Worten: die Lieder aus den verschiedensten Zeiten der Christlichen Kirche: der Urkirche, der Reformation, der Zeilen des SOjährigen Krieges, des Pietismus, der Aufklärung und des 19. Jahrhunderts, zu welch letzteren auch zwei frühere hiesige Geistliche, Dekan Kemmler und Dekan Schott, wertvolle Beiträge geliefert haben, zu welchen der Sohn des letzteren, Schulrat Schott hier eine schöne, charakteristische Melodie mit Tonsatz gegeben hat. Auf einem zweiten Gang aber lehrte der Redner des Abends die Erschienenen darauf achten, wie aus dem Gesangbuch die verschiedensten Töne zu unserem Herzen sprechen wie aus einer Orgel mit vielen Registern,- wie es für alle Lagen des Lebens den richtigen Ton treffe und auch für Verhältnisse, wie sie die Gegenwart im Bereinswesen, in Kindergottes- diensten rc. neu geschaffen habe, das rechte Wort gefunden habe, wie es uns durch die Tiefen und Höhen menschlicher Sünde und göttlicher Gnade begleite. Im übrigen empfahl der Herr Prälat jedem einzelnen und jeder Familie, für sich selbst noch weitere Gänge durch diesen Blumengarten zu unternehmen; dann werde man neben manchem Neuen viele alte liebe Bekannte treffen, die aus dem alten ins neue Gesangbuch hinübergenommen worden sind. Proben kraftvoller, schöner und eigenartiger Choralmelodien, wie sie Herr Stadtpfarrer
Ignaz Longner, Domkapitular in Rottenburg, Schriftsteller im Gebiet des Kirchenrechts, gestorben 1868.
Am 10. März 1681 ist in Lutkirch als Tochter des Apothekers Jakob Heinrich Agrirola, Anna Barbara, verehelichte Walch-Künkelin, die berühmte Bürgermeisterin von Schorndorf, geboren; sie starb am 20. Noo. 1741.
Am 11. März 1722 ist in Pleidelsheim OA. Marbach als Amtmannssohn Ioh. Christ. Pfister, Prälat und Historiker, geboren. Er starb im Jahre 1835.
Am 11/12. März 1633 zog der schwedische General Hom über Balingen und Ebingen an die Donau.
Am 12. März 1809 ist in Zwiefalten als Sohn des Kameralverwalters Ioh. Werner, Gustav Werner, derReut- linger Menschenfreund, geboren. Er starb im Jahre 1887.
Am 13. März 1559 erteilte Herzog Christoph dem berühmten Sebastian Scheitlin von Bartenbach die Anwartschaft auf die Lehensgllter seines Tochtermanns Hans von Stammheim.
Am 14. März 1592 ist in Lienzingen OA. Maulbronn Jos. Schlotterbeck, nachmals Prälat in Maulbronn, geboren.
Am 14/15. März 1525 übernachtete Herzog Ulrich bei seinem mißglückten Versuch, sein Land wieder zu erobern, in Rottenmünster OA. Rottweil, und wäre beinahe von den Schweizern gefangen genommen worden, wenn es ihm nicht gelungen wäre, aus dem Kloster in ein Gehölz zu entfliehen.
Am 15. März 1679 ist in Pfullingen geboren Sigmund Gmelin. Er wurde als Helfer in Herrenberg wegen separatistischer Schwärmereien seines Amtes enthoben und starb am 12. Oktober 1707 im Berleburgischen.
Werner-Berneck mit seiner herrlichen Stimme unter Harmoniumbegleitung von Herrn Schulrat Schott gab, suchten den Perlen, wie sie der Redner aus den Liedern des neuen Gesangbuchs in seinen Bottrag einstreute, eine prächtige Einfassung zu geben und die Gaben des neuen Buches auch nach dieser Seite hin zu zeigen.
-1- Altensteig, 10. März. Gestern nachmittag hielt der hiesige Gewerbeoerein in der „Schwane" seine Generalversammlung ab. Aus den Verhandlungen, die längere Zeit beanspruchten, wollen wir nur erwähnen die Besprechung einer günstigeren Zugsverbindung mit Nagold durch Späterlegung des Zuges 7.06 Uhr abends hier ab und ebenso Hinausschiebung des Nachtzuges 10.02 Uhr von Nagold hieher, daß noch Anschluß an den im Sommerfahrplan vorgesehenen Triebwagen Eutingen—Nagold ermöglicht wäre, und dann die Debatte über Einführung einer 3Vsjühr. Lehrzeit im Handwerk. Denn vom 1. Mai ab wird der Unterricht in der gewerblichen Fortbildungsschule, der bisher nur im Winter erteilt wurde, für den jüngsten Jahrgang ganzjährlich eingeführt. Während die Gewerbetreibenden für Verlängerung der Lehrzeit um ^ Jahr lebhaft eintraten, war der „Eo. Arbeiterverein", der zu gleicher Zeit in der „Krone" legte, ganz entschieden gegen die Verlängerung und beschloß einstimmig, an die auf Pfingstmontag in Aussicht genommene Berbandsoersommlung den Antrag zu stellen, dahinzuwirken, daß die dreijährige Lehrzeit beibehalten werde. -
sj Rohrdorf, 10. März. Der hiesige Radfahrer-Verein „Immergrün" beschloß in außerordentlicher Generoalver- sammlung am 8. Juni d. I. mit seinem 7. Stiftungsfest das Fest seiner Bannerweihe zu begehen, und mit diesem ein Korso- und Langsamfahren zu verbinden. Die offizielle Einladu ng wird den Bruderoereinen in Bälde zugehen.
Ebhause«, 11. März. Bei der Generalversammlung des Darlehenskassenvereins wurde für dos verstorbene Auf- sichtsratsmitglied Ioh. Georg Feuerbacher, dessen Andenken durch Erheben von den Sitzen geehrt wurde, durch geheime Abstimmung Christian Braun, Fabrikarbeiter gewählt.
In dem Bezirksort R. wurde bei der Hundebörse am Sonntag ein Hund dem Kilometer nach verkauft, den Km. um 5000 Der Hund mißt 67 om; ausbezahlt wurden 70 om, so daß der Hund auf 3.50 ^ kam; er wurde dann weiter verkauft zuerst um 7 und dann um 10^.
A«s de« Nachdarbezirken.
Altheugstett, 10. März. Am gestrigen Sonntag kurz vor 11 Uhr nachts, als der Zug nach Calw beim Bahnübergang auf der Staatsstraße Althengfiett—Calw, von Althengfiett 10 Minuten entfernt, den Bahnwartposten passiert hatte, wurde der 68jährige Bahnwart Christian Löffler von einem Unbekannten mit einem Prügel aus den Kopf geschlagen, daß er bewußtlos zusammenbrach. Der Täter hegab sich sodann in das Bahn- warthaus und machte dort bet der im Bett schlafenden betagten Ehefrau des Löffler den Versuch, sie zu erwürgen. Die Frau entkam ihm und sprang hilferufend dem Orte zu. Dies mag den Verbrecher veranlaßt haben, die Flucht durch das Fenster zu ergreifen. Die sofort angestellte Untersuchung ergab, daß der Verbrecher in der Eile seinen Hut mit eingestempeltem Namen zurückließ, was auch sofort zur Verhaftung eines hiesigen Bürgersohnes führte. Er leugnet zunächst die Tat. Obgleich er der Sohn einer ehrbaren Bürgersfamilie ist und ihm diese Tat niemand zugetraut hätte, lassen die Berdachtsgründe fast keinen Zweifel darüber, daß nur er der Täter sein kann. Der Ueberfallene wird lebhaft bedauert, er ist ein pflichtbewußter, tüchtiger Bahnwärter und schwebt in Lebensgefahr. Das Gericht wird hoffentlich bei einem solchen ruchlosen Mordbuben mit dem Strafmaß nicht kargen!
r Rottenburg, 10. März. (Amtsgerichtsneubau.) An der Neckarhalde sind zwei Bauplätze für die Erstellung eines neuen Amtsgerichtsgebäudes vom Staat angekaust worden. Nach der „Rottbg. Zeitung" wird aber in fachmännischen Kreisen an der landständischen Genehmigung gezweifelt, weil die Größe der Plätze nicht völlig genüge.
Am 16. März 1638 eroberten die Schweden die Stadt Sulz a. N.
Am 17. März 1481 wurde das Chorherrenstift in Herrenberg den „Brüdern des gemeinen Lebens" (Kappenherren) übergeben.
Am 18. März 1481 wurde in Biberach geboren Nicolaus Ellenbog, Benediktiner in Ottobeuren und bedeutender Humanist: er starb 1543.
Am 19. März 1792 ist in Weingarten geboren Josef Joachims. Schnitzer, Schlachten-und Bildnismaler, gest. 1870.
Am 20. März 1705 ist in Biberach geboren Lorenz Natter, er starb als geschätzter Edelsteinschneider und Medailleur zu Petersburg am 27. Oktober 1763
Am 21. März 1799 lieferte Erzherzog Karl dem französischen General Ioucdon das siegreiche Treffen bei Ostrach.
Am 21. März 1826 ist zu Balingen Eugen Hörner geborcn, der es bis zum Generalinspektor der österreichischen Bahnen brachte und im Jahre 1893 starb.
Am 22. März 1497 stürzten 2 Ziertürme der Stadt- Pfarrkirche zum heiligen Kreuz in Gmünd nachts 10 Uhr zusammen. Menschen kamen dabei nicht ums Leben, doch wurde die Kirche stark beschädigt.
Am 23. März 1730 war infolge schnellen Schneeabganges eine große Ueberschwemmung in Schramberg.
sp. Bolksopfer vor 1«« Jahre«. Nicht bloß die 160000 goldenen Schmuckstücke, die der Goldschmied Rudolf Werkmeister vor 100 Jahren einschmolz und durch
Rotteulmrg, 10. März. Gestern fand im Ochsensaale die Früjahrsversammlung des Deutschen Hopfendauvereins Schwarzwaldkreis statt, welche durch 105, von im Ganzen 160 Mitgliedern besucht war. Der Vorsitzende Stadlrat Edelmann erstattete Bericht über das Ergebnis der Iahres- ve sammlung in Nürnberg, über das seit der Herbstversamm- lung Geschehene und gab Ratschläge wegen Hopfenanlegung, Qualitätsbau, Trocknung, Absatz; wegen der Erhöhung des Hopfenzolls müsse man sich vornehmlich auch an die Reichs- tagstagsabgeordneten wenden. Oberjustizrat Iehle trug den Kassenbericht vor, welchem der gute finanzielle Stand des Vereins und weiter zu entnehmen war, daß derselbe neben dem Versuchshopsengatten im Wert von 2700 noch etwa 900 ^ Vermögen hat. Nachher gaben Stadtrat Edelmann und Oberjustizrat Iehle noch wertvolle Fingerzeige betreffend Düngung der Hopfen mit Kunstdünger. Der Aufforderung zum Beitritt zum Verein folgten 9 Hopfenbauer.
r Dorustetten, 10. März. (Zur Stadtschultheißenwahl.) Gestern nachmitttag ^3 Uhr fand unter dem Vorsitz von Stadtschultheißenamtsverweser Weinläder im Gasthaus zum Bahnhof eine sehr gut besuchte Wähler- Versammlung statt, in der die vier, für die engere Wahl bestimmten Kandidaten zum zweitenmal zur Wählerschaft sprachen. In der Diskussion ergriff das Wort Schultheiß Bräning-Plieningen. für die Kandidatur Widmann, Schultheiß Koch-Trossmgen für die Kandidatur Wössner und Ratschreiber Ring-Tübingen für die Kandidatur Iehle. Eine heute abzuhaltende Bürgeroersammlung wird in der Sache weitere Maßnahmen ergreifen.
r Horb, 10. März. (Eisenbahnerlos). Der Streckenarbeiter Breisinger III aus Dettingen (Hohenzoll.) wollte gestern am hiesigen Bahnhof vom Standmagazin Kohlen zum Lokomotiotender schaffen. Aus noch nicht aufgeklärten Gründen machte die Lokomotive eine Vorwärtsbewegung. Breisinger wurde samt der kleinen Leiter um- geworsen und kam zwischen die Puffer. Er erlitt verschiedene Quetschungen und mußte sofort nach Tübingen geschafft werden.
Laudesuachrichtm.
r Stuttgart, 8. März. (Vom König.) Die aus Kap Martin über den Gesundheitszustand des Königs einlaufenden Nachrichten lauten befriedigend, weniger die über die Witterung, die wie es scheint, manches zu wünschen übrig läßt und einen längeren Aufenthalt im Freien noch immer erschwert. Am Geburlsfest des Königs liefen laut Staatsanzeiger, aus allen Teilen des engeren und weiteren Vaterlandes, der Kolonien und des Auslandes Hunderte von schriftlichen und telegraphischen Glückwünschen ein; zahlreiche im Hotel Kap Martin oder sonst an der Riviera sich aufhaltende Wüittemberger, Deutsche und insbesondere auch Ausländer, die persönliche Beziehungen zu Seiner Majestät haben, auch die Hotelgesellschaft selbst übersandten Blumenspenden, so daß die Zimmer des Königs im reichsten Blumenflor prangten. Bon Bordighera waren die Irau Prinzessin Olga Und die Prinzessin Alexandra zu Schaumburg- Lippe in Begleitung der Hofdame Fräulein von Schrötler herübergekommkn, um persönlich ihre Glückwünsche auszusprechen, ebenso hatte sich der Präfekt des Departements der Seealpen aus Nizza eingesunden und einen Blumenschmuck überreicht. Am 26. Februar empfing der König den Besuch des Fürsten von Monaco.
x Strrttgart, 10. März. (Württ. Fleischertag.) Der Bezirksverein Königreich Württemberg im Deutschen Fleischerverband wird seinen diesjährigen 26. Bezirkstag am Montag, 5. Mai in Backnang abhalten. Am Sonntag 4. Mai findet eine Borslandssitzung des Bezirksvereins und nachmittags eine Versammlung der württembergischen Häute- und Felloereinigungen in Backnang statt.
— Württemb. Landesfischereiverein. Die diesjährige Hauptversammlung, der 21. Fischereitag, fand heute vormittag im Sitzungssaal des Rathauses unter zahlreicher Beteiligung statt. Der 1. Vorsitzende des Vereins, Oberstud. Rat Dr. Lampert begrüßte die Anwesenden, unter denen sich auch die Vertreter der Kreisregierung Ludwigsburg,
eiserne ersetzte — „Gold gab ich für Eisen. 1813" —. die vergilbten Zeitungsblätter jenes Jahres verzeichnen mit schlichten Worten noch viele andere Taten hingebenden Opfersinns, die trotz ihrer äußeren Bescheidenheit beredtes Zeugnis ablegten von der neuerwachen begeisterten Liebe des Volkes zu seinem Vaterland. So verzeichnen z. B. Berliner Blätter aus dem Jahr 1813 folgende Beisteuern. Ein alter Krieger gibt sein „einziges Pretiosum", eine goldene Medaille. Eine arme schlesische Tag löhnerin zerschnitt ihr Bettzeug zu Berbandleinen, eine Greisin schickt ein paar Sacken: „Das letzte Bischen einer armen Scdatenwitwe". Ein Mädchen schenkt ein goldnes Halsband im Wert von 75 Talern: „Dies Halsband ist das Geschenk meines in den Krieg gezogenen Bräutigams, Ich habe das teuerste Andenken geopfert, welches ich besaß." Eine junge Frau, die vor dem Altar ihrem Gatten die Hand gereicht hatte, kurz bevor dieser als freiwilliger Jäger eintrat, schickt ihren Brautschmuck. Zwei Knaben, zu jung, um für das Vaterland zu fechten, opfern ihm freudig ihre kleine Habe, zwei Dukaten, „zur Bekleidung der schwarzen Jäger." Ein anderer zehnjähriger Knabe sendet zwei silberne Medaillen und sieben Groschen. Eine arme Frau hatte seit langer Zeit sich zehn Taler erspart zu einem Ueberrock, jetzt schickt sie das Ersparte: „Die Jäger brauchen cs notwendiger als ich". Ein blinder Harfenspieler, der doch auch für das teure Vaterland eiwas leisten möchte, erbietet sich, die Hälfte seines kümmerlichen Verdienstes zur Unterstützung eines erblindet zurückkehrenden Kriegers zu verwenden. Eine große Zeit und ein großes Geschlecht!