Baurat Kurz und Amtmann Schlör, Ehrenmitglied Exz. Staalsrat v. Au, sowie in Vertretung des Oberbürgermeisters Gemeinderat Dr. Dollinger besanden, mit herzlichen Worten. Gem.Rat Dollinger hieß die Versammlung im Namen der Stadt herzlich willkommen und wies in seinen Worten darauf hin. wie es bei den guten Beziehungen der Stadt Stuttgart und der Fischereiinteressenten ein Akt der Billig­keit sei, wenn sie ihre Räume für die Tagung zur Ver­fügung gestellt habe, und wünscht einen erfolgreichen Verlauf der Verhandlungen. Den Jahresbericht erstattete Hoscat Minderer; in seinen geschäftlichen Mitteilungen führte er u. a. aus, daß die Frage derFischereikartensportel" dank dem Entgegenkommen der K. Regierung zu einer glücklichen Lösung gelangt sei. Von dem aus Reichsmitteln verwilligten Betrag von 5000 ^ zur teilweisen Linderung des durch die Hitze und Trockenheit des Sommers 1911 angerichteten Schadens in den Fischwassern seien hiebei dem württ. Landesoerein 620 ^ überwiesen worden. Auch das Kgl. Ministerium des Innern habe zu gleichem Zwecke einen außerordentl. Staatsbeitrag von 1000 ^ verw lligt und die Hauptversammlung in Oehringen habe beschlossen, die für Krebsaussetzung Heuer vorgesehenen Mittel von 1000 ^ zur Aussetzung von Bachforellen- und Aeschenjährlingen zu verwenden. Die Bemühungen des Deutschen Fischereivereins um Verbilligung der Fracht für lebende Süßwasserfische seien bis jetzt leider ohne Erfolg geblieben; solche werden aber fortgesetzt. Ein von dem bad. Landesinspektor Dr. Mayer geleiteter Fischereilehrkurs solle in Tübingen Ende November auf vier Tage startfinden, wobei die ganze Ma­terie der Fischerei behandelt werden solle. Einheitliche Schonvorschlisten für die Fischerei in den süddeutschen Staaten seien in Behandlung genommen. Der Kassenbericht für 1912 ergab an Einnahmen ^ 9688.12, an Ausgaben ^ 7135.79; somit Kassenbestand 2552.33, wovon 2500 zur An­schaffung von Bachforellen- und Aeschensetziingen für die geschädigten Fischwasser bestimmt sind. Der Referent kam fernerhin daraus zu sprechen, daß manche Berichte über die Fangergebnisse trotz ungünstiger Verhältnisse ganz günstig gelautet hätten. Der Ertrag der Fischereiprodukiion im Binnenland von Deutschland belaufe sich auf 40 Mill. Mark, während dagegen derjenige der Meerfischerei im deutschen Reich nur 29 Millionen abgeworfen habe. Der von dem Redner gestellte Antrag, der Verein solle aus den Mitteln 1000 zum Bezug von Edelkrebsen aussetzen, wovon die einzelnen Vereine aber ein Drittel zn leiden hätten, wurde einstimmig angenommen. Den wichtigsten und wundesten Punkt auf der Tagesordnung bildete die Verunreinigung der Fischwasser. Zum Teil heftige Klagen hörte man besonders von den Gegenden aus Cannstatt, Mühlacker, Heilbronn, Hoheneck, Tuttlingen und Abts- gmünd. Ein Feind der Fische seien insbesondere auch die geteerten Straßen, dazu fehle es an der nötigen Flußpolizei, wie wir sie in Norddeutschland hätten. Der Vertreter der Kreisregierung von Ludwigsburg versprach dagegen, daß die Regierung aus die Schaffung von Kläranlagen dringen werde, um solchen Mißständen abzuhelsen. Der ebenfalls von Hofrat Hinderer erstattete Rechnungsvorschlag für 1913 wurde einstimmig genehmigt. In seinen VortragDie Fisch­mehle, ihre Herstellung, Zusammensetzung, Verwendung und ihren gemeinsamen Bezug" süh te Pros. Dr. Sieglin aus, daß in Württemberg wenigstens für 2^ Mill. Mark Fische produziert werden. Es sei in der Fischzucht ein gewaltiger Fortschritt zu verzeichnen, seit 1856. wo die erste, künstlich erzeugte Brut eingesetzt worden sei. Die Ernährung des Fisches sei sehr einfach, weil er wenig Fett und Kraft brauche und dabei eine gute Berdauungstäügkeit entfalle. Trotzd m seien geeignete Futtermittel sehr schwer zu bekommen. Die Verwendung der Schlachthausabsälle zur Ernährung der Fische sei zu begrüßen. Es sei aber zu versuchen, daß man vom Meer die Abfälle der Hochseefischerei bekomme. Wirk­lich gutes Jischmehl zu erlangen, sei mit großen Schwierig­keiten verbunden. Es sei ein gemeinsamer Bezug nötig, weil dann die Lieferung der Ware billiger und besser sei. Deshalb empfahl der Redner die Bildung einer Genossen­schaft zum Verkauf von Fischfuttermehl, die sich dem württ. Verband der landwirrsch. Genossenschaften anschließen solle. An die Verhandlungen die bis Vz3 Uhr dauerten, schloß sich ein gemeinschaftliches Essen im Hotel Textor an.

Stuttgart, 10. März. Letzte Woche ist Hofrat Aug. Fritsch, der Inhaber des bekannten Bankgeschäftes hier, im Krankenhaus, wohin er sich vor einiger Zeit wegen eines Nervenleidens hatte begeben müssen, freiwillig aus dem Leben geschieden. Die Bankfirma, die allgemeines

x .b« I^" und eine zahlreiche Privatkundschaft besaß, befindet sich in Za hlungsschwierigkeiten. Der Konkurs ist beantragt. Die Ueberschuldung soll die Höhe von annähernd einer Mill.on erreichen. Mau hört leider, daß ruch Depots von Privatkunden in teilweise beträchtlicher Höhe ange­griffen sind. Bor allem aber ist die Verwandtschaft des Verstorbenen durch den Zusammenbruch stark betroffen. Auch einige gemeinnützige Bereinigungen sind beteiligt. Doch sind bereits Schritte eingeleitet und auch Beihilfen zugesagt, so daß der Wirkungskreis dieser Korporationen keine Ein­schränkung erleidet. (N. T.)

r Nürtingen, 9. März. (Lehrer-Ersatz). Die erste Dienstprüfung für die aus dem evang. Lehrerseminar Austretenden ist beendet. Gestern verließen 31 junge Lehrer die Anstalt, um in die Praxis ihre; Berufes elnzutreten, wo sie des immer noch nicht behobenen Lehrermangels wegen rasch Anstellung finden werden.

Manlbronn, 9. März. Heute vorm, durcheilte die erschütternde Nachricht Stadt und Bezirk: Ephorus Nestle ist gestorben. Schon im Oktober vor. Is. suchte derselbe, von schwer cr Krankheit befallen, im Katharinenhospita! in Stuttgart ärztliche Hilfe. Nach schwierigen, aber gut ge­

glückten Operationen machte die Genesung solch erfreuliche I Fortschritte, daß er vor wenigen Wochen aus dem Kranken­haus entlassen werden konnte und seither bei Verwandten zur Erholung weilte. Gestern abend war seine Ankunft in der Heimat erwartet worden und die Familie des Ver­storbenen, sowie das Seminar hatten sich schon zum freudigen Empfang gerüstet. Um so tragischer und schmerzlicher ist daher diese unfaßbare Wendung. Ein plötzlich eingetretener Rückfall der früheren Krankheit zwang ihn gestern, wieder das Krankenhaus auszusuchen, und schon die vergangene Nacht führte den Tod herbei. Dis Teilnahme der hiesigen Einwohnerschaft ist eine allgemeine und aufrichtige.

Deutsches Reich.

r Berlin, 10. März. Ueber die Erneuerung der Tarife im Baugewerbe haben gestern im Reichstagsgebäude die entscheidenden Beratungen zwischen den Vertretern der Arbeitgeber und der Arbeiter unter Hinzuziehung der be­kannten drei Unparteiischen begonnen. Von dem Ausgang dieser Verhandlungen hängt es ab, ob der Friede im Bau­gewerbe erhalten bleibt.

Karlsruhe, 10. März. Eine Woche gerade ist es her, seit Viktor o. Scheffel, der Sohn des Dichters, dahin­schied. Und nun ist auch Max Viktor, der Enkel, an den Folgen einer Lungenentzündung, gestorben. Im Frühling des Lebens stehend und die Brust voll froher Hoffnungen, so schritt er noch vor kurzem dvhin. Da faßte ihn eine Lungenentzündung und während der Vater zum Sterben kam, lag auch aus dem Cohn schon die Hand des Todes. Damit ist der Dichtername Scheffels im Mannes­stamm unerwartet erloschen.

Breme«, 8. März. Der Gouverneur von Samoa, Dr. Schultz, hat heute mit dem DampferGeorg Washington" desNorddeutschen Lloyd" die Reise nach Newyork an- getreten, um sich ans seinen Posten zurückzubegeben.

Die Heeresverstärkuug.

r Berlin, 10. März. Auf Grund besonderer In­formationen Kanu der Lokalanzeiger über die neue Militär­vorlage folgendes Mitteilen: Die Gesamtoermehrung wird 68 000 Köpfe jährlich betragen, innerhalb zweier Jahre 4000 Offiziere, 15 000 Unteroffiziere und 117 000 Mann. Hieraus werden zunächst die 18 Regimenter, die nur zwei Bataillone haben, ihr drittes erhalten. Außerdem werden durchweg die Kompagnien verstärkt werden, besonders die der Grenzkorps. Neue Infanterieregimenter werden nicht gebildet, dagegen werden 6 neue Kavallerieregimenter, in der Hauptsache für die Grenzkorps angefordert. Für die Feldartillerie werden 30 000 Pferde verlangt, sodaß künftig jede Batterie auch zu Friedensübungen schon mit 6 Ge­schützen und einigen Munitionswagen ausrücken kann. Die neuen Rüstungen sollen besonders einen starken Schutz der Ostgrenze bezwecken und die Festungsanlagen dementsprech­end verstärken. Die Vorlage sieht die' Bildung von sechs neuen Futzartilleriebataillone mit Maschinengewehrabteilungen eine erhebliche Zahl von Scheinwerferkompagnien, Verstärk­ungen des Trains, des Pionierwesens und der Telegraphen­truppen vor. Nebenher wird auch das Unterrichtswesen seine Regelung finden. Endlich hält man an der Forderung erheblicher Mittel für Zwecke unserer Luftflotte fest.

Zur Jahrhundertfeier i« Preuße«.

r Berlin, 10. März. Die Ausschmückung der Haupt­straßen für die Jahrhundertfeier zog bereits gestern die allgemeine Aufmerksamkeit aus sich. Am Brandenburger Tor ist der Fries mit Fichtengrün umrankt, die Säulen sind mit Fichtenzweigen bekränzt, die Straße vom Branden­burger Tor bis zum Schloß ist im Mittelgang mit einer Reihe von Pforten ausgeschmückt und auch die Friedens­fäule am Belleallianceplatz hat eine Blumenumrankung erhalten. Das Mausoleum im Charlottenburger Schloßpark bilde'e gestern den Wallsahrtspunkt zahlreicher Besucher.

Berlin, 10. März. Die Feier der Armee und Land­wehr zum Andenken an die Befreiungskriege hat heute, am Gedenktag der Königin Luise und der Stiftung des Eisernen Kreuzes, hier begonnen. Um 11 Uhr war feierlicher Fest- Gottesdienst im Dom. Nach dem Gottesdienst nahmen die Abordnungen der Truppenteile im Lustgarten Ausstellung. Der Kaiser erschien vom Schloß her zu Pferde und verlas beim Denkmal König Friedrich Wilhelm III. den Tagesbefehl.

Generalfeldmarschall Gras Haeseler brachte nach dieser Ansprache ein dreifaches Hurrah auf den Kaiser aus. Die Leibbatterie feuerte sodann einen Salut von 101 Schüssen. Die Kaiserin sah dem Schauspiel vom Fenster aus zu. Der Kaiser nahm sodann eine Parade über die militärischen Ab­ordnungen und sämtliche Truppen der Garnison ab.

Breslau, 10. März. Anläßlich der Jahrhundertfeier prangt die Stadt in Festschmuck. Heute früh 6 Uhr traf Prinz Eitel Friedrich zur Teilnahme an den Festlichkeiten ein und begab sich nach dem Palais. Um 10 Uhr fand in der Elisabethenkirche Festgottesdienst statt, an den sich eine Parade der Garnison und der Kriegervereine anschloß.

Ausland.

r Genua, 10. März. Seit gestern herrscht an der ligurischen Küste ein furchtbarer Sturm, der zahlreiche Schiffs- Unfälle verursacht hat.

Rom, 10. März. Der Papst war heute nachmittag sehr ruhig und empfand die frische Lust wohltuend. Das Journal d'Italia" schreibt: Die Temperatur blieb stationär auf ungefähr 37 Grad, was befürchten läßt, daß sie sich in den Abendstunden steigern wird. Nach derTribuna" hat der Papst seinen Bruder telegraphisch aus Treoiso nach Rom rufen lassen.

Wilna, 10. Febr. Während der Romanow-F ier ist hier das Dach eines Ztrkusscs eingestürzt, auf dcm sich

über hundert Menschen befanden. Dreißig Personen, etwa die Hälfte Kinder trugen Arm- und Beinbrüche sowie teil­weise schwere innere Verletzungen davon. Eine Frau ist bereits ihren Verletzungen erlegen.

r London, 10. März. In den Nobelschen Dynamit­werken in Ardee Ay-shire ereignete sich heute eine Explosion. Eine große Zahl von Menschen soll verletzt worden sein. Viele Gebäude in der Stadt wurden teilweise zerstört. Es herrschte eine Panik.

r London, 10. März. Bei der Explosion der Nobel'schen Dynamitfabrik in Ardee wurden sechs Per­sonen getötet und sieben schwer verletzt.

Zur internationalen Lage.

r London, 10. März. Die Rede des Premiermini­ster Asquith im Unterhaus hatte folgenden Wortlaut: Was die auswärtigen Angelegenheiten anbetrifft, wird es das Haus verstehen, daß ich selbst jetzt noch verpflichtet bin, bis zu einem gewissen Grade in meinen Worten Zurückhaltung zu üben. Soweit es jedoch möglich ist und es sich mit den großen Interessen verträgt, die noch mehr oder weniger in der Schwebe sind, will ich mit größter Offenheit und Freimütigkeit sprechen. Was die Großmächte anbetrifft, so sahen sie sich beim Ausbruch des Krieges gezwungen, dazu Stellung zu nehmen, da der Krieg einen Status be­rührte, an dcssen Schaffung und Aufrechterhaltung sie alle beteiligt waren, nämlich den europäischen Status, der durch den Berliner Vertrag begründet wurde. Soweit der Krieg nicht diesen Status berührte, waren die Mächte als solche nicht direkt an ihm interessiert. Die Beratungen der Botschafter in London unter Greys Vorsitz waren in der Hauptsache, wenn nicht ausschließlich, auf diese Fragen gerichtet. Ich freue mich, sagen zu können, daß als Resultat dieser Beratungen, die aller­dings noch nicht ihr Endstadium erreicht haben, eine Verständig­ung über zwei der wichtigsten Punkte erzielt worden ist, nämlich hinsichtlich des adrialischen Küstengebietes und eines wirt­schaftlichen Zuganges dazu durch eine internationale Eisen­bahn für Serbien. Diese Frage kann nun als erledigt betrachtet werden. Die nächste Frage, die sich bei ihrer Behandlung schwieriger erwies, betraf nicht das Prinzip, sondern die Begrenzung eines autonomen Albaniens unter europäischer Garantie. Es freut mich sagen zu können, daß die Mächte einstimmig ein so garant. autonomes Albanien an- nahmen. Hinsichtich der Westgrenze, die das adriatische Küsten­gebiet bildet, besteht keine Schwierigkeit. Hinsichtlich der Nord-, Ost- und Slldgrenze des neuen autonomen Albaniens haben die Besprechungen gezeigt, daß nur noch über einem oder zwei Punkte, die nicht zu den vtlalsten gehören, eine Ver­ständigung erzielt werden muß, um vollständige Ueberein- ftimmung unter den Großmächten zu erreichen.

r Wien, 10. März. Zur internationalen Situation schreibt dasNeue Wiener Tagblatt": In Bezug aus die Abrüstungssrage wird von informierter Seite bemerkt, daß die Reduktion der Truppenbestände an der österreichisch-russischen Grenze mit etwaigem Osterurlaub nichts zu tun hat. Die Reduktion wird erfolgen, sobald die Voraussetzungen dazu vorhanden sein werden, wo.über Verhandlungen noch im Zuge sind. In der albanesischen Abgrenzungsfrage konnte leider noch in mehreren Punkten c ine Einigung nicht erzielt werden. Es wäre jedoch unrichtig, daraus die Folgerung abzuleiten, daß eine Annäherung in dieser Frage bisher überhaupt nicht zu konstatieren sei. 'Die Nachrichten von serbischen Truppensendungen nach Albanien werden jetzt von allen Seiten bestätigt und auch in Belg­rader offiziellen Kreisen gar nicht in Abrede gestellt.

Landwirtschaft, Handel und Berkehr.

Nagold, 6. März. Dinkel 7. 6.59 6.-, Weizen 12.50 11.44 8.80, Roggen 10 9. - 8.70, Gerste 9. 8.50 8.. Haber 8.40 7.80 7., Bohnen 9. 8.90 8.60, Welschkorn 9..

Biktualienpreise.

1 Pfund Butter 1.15-1.20 «F. 2 Eier 1415 Der Obstverkehr auf den württrurbergische« StaatS- eiseubahue« im Herbst ISIS. In den Monaten September bis Dezember 1912 sind auf den württ. Eisenbahnstationen von fremden Bahnen 48 946 Tonnen Obst angekommrn und zwar aus der Schweiz 24 804, Frankreich 5709, Bayern mit Pfalz 5387, Oesterreich-Ungarn 3451, Hessen 3422, Baden 2810, Preußen 2148, Italien 392, Holland 319, Elsaß-Lothringen 255, Luxemburg 189 und Belgien 60 Tonnen. Hievon gingen nach Stuttgart 22838 Tonnen, nach Cannstatt 217, nach Untertürkheim 67, Reutlingen 5404, Eßlingen 2148, Ulm a. D.. 2065, Tübingen 1556, Rottenburg a. N. 1522, Friedrichshafen 14 4, Nürtingen 1141 Tonnen. Ausgefllhrt wurden nach Stationen außer­halb Württembergs im Herbst 1912: 4917,5 Tonnen Obst.

r Lauste» a. N., 8. März. sWie es draußen aussieht.) Me Landwirte benützen die gegenwärtige günstige Witterung, um das Sommergetreide in den Boden zu bringen. Da das Ackerfeld gut ausgefroren und abgetrocknet ist, so genügt fast ausschließlich Eineggen der Saatfrucht, wodurch die Arbeiten des Säens sehr beschleunigt werden. Die Winterhalmsrüchte kamen im allgemeinen gut über den Winter. Wenn auch einzelne Aecker durch Fröste notgelitten haben und einen etwas lückenhaften Stand zeigen, so kann sich der Schaden im Lause des Frühjahres durch das «Buschen" des Getreides wieder beheben. Auch die Weinberge überwinterten gut. Die Ausreise des Rebholzes ist recht befriedigend und läßt kaum etwas zu wünschen übrig. Aufräumen, Schneiden und Biegen ist zur Zeit dir Hauptbe­schäftigung in den Weinbergen. Großenteils sind dieselven gefelgt worden, was umso nötiger war, da infolge des nassen Nachsommers das Unkraut sehr überhand genommen hat. Zudem befördert das Beseigen die Arbeiten des späteren Behackens sehr und hat überdies eine günstige Nachwirkung auch für den Sommer, weil in jetziger Jahres­zeit das Unkraut, das neu vernichtet wird, noch keinen Samen ent­wickelt hat. So nimmt also der Winzer die Arbeiten und den Kampf in den Weinbergen wieder mit neuem Mute und mit neuen Hoffnungen auf, möge seine rastlose Tätigkeit auch den erwünschten Erfolg haben.

Mutmatzl. Wetter am Mittwoch und Donnerstag.

Für Mittwoch und Donnerstag ist neuerdings Bewölk­ung und ziemlich rauhes, aber mit geringen Niederschlägen verbundenes Wetter zu erwarten.

^lir dte Redaktion verantwortlich: Karl Paar. Druck«, «erlas der G. W. Zais r r'sche« Buchdruckerei (Emil Zaster) Nagold