-Der Zeppelin, der Zeppelin". Wer sich sofort auf die Buhnen der Häuser begeben hatte, hatte die große Genug­tuung tatsächlich das stolz von Süd-Ost nach Nord-West vorübersegelnde Schiff der Lüfte aus einiae Minuten beob­achten zu können. Es war das neue Militärluftschtff ^ * das gestern vormittag V,10 Uhr zu einer Fahrt nachBaden-Oos aufgestiegen ist. Das Luftschiff wurde tn Freudenstadt, Rottenburg, Horb, Oberndorf, Rottweil gesichtet.

r Württembergisches historisches Landesmnfenm.

^ur das 25 jährige Regierungsjubiläum unseres Königs 1916 soll, wie ein Aufruf besagt, ein württ. historisches Landesmuseum erbaut werden, um die Sammlung, die bisher im Erdgeschoß der Kgl. Landesbibliothek unge­nügend untergebracht ist, mit einem eigenen Heim auszustatten und zugleich ein Denkmal der segensreichen Regierung unseres Königs zu errichten. Der Bauplatz ist vorhanden. Der private Baufonds hat bereits die Höhe von 150000 Mark erreicht; 50 Sarnmelstellen znr Entgegennahme von Spenden wurden errichtet. _

-1- Alteusteig, 20. Jan. Der für 18.20. Jan. aus­geschriebene Schneeschuhkurs unter Leitung von Bauwerk- meister Marquardt ging heute zu Ende. Die vor 8 Tagen niedergegangenen Schneemassen konnten aus der Winterseite vom milden Weiter, dem Regen und dem Sonnenschein nicht ganz zu Wasser gemacht werden, und so vergnügten sich Jugend und Erwachsene auf den schmalenBreiteln". Auch mehrere Damen scheuten die vielenFälle" nicht, welche das Erlernen dieses gesunden Sportes mit sich bringt. Doch verlief der ganze Kurs ohne daß einem der Teilnehmer ein Unfall zugestoßen wäre.

Walddorf, 20. Jan. Bei der letzten Viehzählung vom 1. Dez. 1912 wurde folgendes festgestellt: 24 Pferde, 423 Stück Rindvieh 104 Schweine. 22 Ziegen, 129 Bienen­stöcke, 69 Gänse, 1274 Hühner, 47 Schlachtungen.

Aus de» Nachdarbezirken.

r Unterjesingen, OA. Herrenberg, 20. Jan. (Ein gutes Geschäft.) Innerhalb ^Jahren erlöste ein hiesiger Bauer von einem Mutterichwein aus zwei Würfen mir ca. 30 Stück ca. 1000^. Heutiger Preis pro Kopf 38 Gewiß eine rentable Schweinezucht.

Calw, 20. Jan. Dr. Autenrieth schoß am Freitag im Wald von Oberkollwangen einen Achtenderhtrsch. Bei der gleichen Jagd wurde noch ein weiterer Hirsch, ein Gabler, zur St ecke gebracht.

r Horb, 20. Jan. (Raubanfall.) Ganz unheimlich mehren sich hier die Raubansälle. Am frühen Abend schon wurde gestern ein Fräulein von einem Kerl in der Sommer­haide mitten in der Stadt von hinten am Halse gepackt mit der Drohung: Geld her oder das Leben! Zufällig kam ein Mann des Wegs, aber der Strolch entschlüpfte.

b Nordstetten b. Horb, 20. Jan. Heute kurz vor 1 Uhr steuerte in ziemlicher Höhe bei klarstem Weiter Zeppelin aus unfern Ort zu. Die ganze Gemeinde kam freudig erregt auf die Beine. Anfänglich schien es, als ginge die Fahrt nach Stuttgart. Nach verschiedenen Heb­ungen zwischen hier und Horb wendete aber das Luftschiff Freudenstadt zu. Erst gegen 2 Uhr hüllten die Wolken weit im Westen dasselbe ein. Das Surren der Propeller wurde über eine Stunde lang verommen. Hoch Zeppelin.

Freudenstadt, 17. Jan. Die Nachricht, daß die erste Rate zum Eisenbahnbau Psalzgrafenweiler-Dornstetten in den Etat eingestellt worden ist, wurde in Pfalzgrafen­weiler mit Glockengeläute, Böller'chießen, Konzert auf dem Marktplatz und Festfeier im Gasthaus zumSchwanen" ausgenommen. An den Ministerpräsidenten Dr. v. Weiz­säcker wurde ein Danktelegramm gesandt, das freundliche Erwiderung fand. Auch an den Landtagsabg. Gaiser und den Reichstagsabg Liesching wurden Telegramme gerichtet.

r Freudenftadt, 19. Jan. (Bon der Frucht sch ranne zum Museum.) Als Herzog Friedrich Freudenstadt nach eigenen Entwürfen gründete, wurde an jeder Ecke des großen Marktplatzes ein öffentliches Gebäude aufgeführt. Das eine der vier Hauptgebäude, das Spital, ist im Jahre 1632 abgebrannt, die drei anderen, Kirche, Rathaus und die jetzige Realschule, stehen noch. Im Erdgeschoß des Realschulgebäudes war früher ein Gerätlokal, später die Fruchtschranne eingerichtet. Jetzt wird das sogenannte Korn­haus geräumt und zu einem Ausstellungslokal für ein naturhistorisches Schwarzwaldmuseum umgebaut. Die Kosten der Veränderung sind zu 3450 X veranschlagt. Die Arbeit soll bis zum 1. April dieses Jahres durchgesührt sein.

LaudeSuachrichteu.

Keine Aufhebung der Kreisregierungen?

p Stuttgart, 18. Jan. Die Frage der Aufhebung der Kreisregierungen wurde von dem Minister des Innern Dr. v. Fleischhauer bei der Etatsberatung in der heutigen Landlagssitzung gestreift. Große Ueberraschung rief im Hause die Bemerkung des Ministers hervor, ob auch heule noch eine Mehiheit für die Aufhebung der Kreisregierungen vorhanden sei, sei nicht außer allem Zweifel. Die Frage des Fortbestandes der Kreisregierungen betrachte er als eine durchaus offene. So wie die Verhältnisse sich entwickelt hätten, scheine eine einfache Ausrechterhaltung der Kreis­regierungen in der bisherigen Form nicht möglich zu sein. Entweder müsse eine Zentralisation stattfinden oder aber die Umgestaltung in Kreisvcrwaltunzsbehörden insbesondere im Sinne der Selbstverwaltung mit ehrenamtlichen Beisitzern. Gegenüber einem Zuruf des Abg. Haußmann bemerkte der Minister, er spreche aus Grund seiner Ueberzeugung und man möchte doch einmal abwarten, zu welchen Ergeb­nissen er bei seinen Erwägungen gelangen werde. Er habe gewiß Bedenken gegen die Gestaltung der Zentralbehörden

wie sie bisher an der Seite des Ministeriums des Innern vorgesehen ist, wonach die Zentralbehörden eine Doppel­stellung als Äinisterialbehörden und als Zentralstelle ein­nehmen.

r Stuttgart, 20. Jan. (Jubiläum.) Stadtpfleger Wagner beging gestern den Tag, an dem 25 Jahre seit seinem Eintritt in den Dienst der Stadtgemeinde verflossen waren. Er erhielt von der Stadtverwaltung ein Glück­wunschschreiben, außerdem von den Beamten und Ange­stellten der Stadtpflege durch eine Deputation ein Angebinde.

x Für das Presfe-Ball-Fest, das der Landesverband der Presse Württembergs und Hohenzollerns (Württ. Jour­nalisten- und Schriftstelleroerein) am Samstag, 25. Januar in sämtlichen Räumen der Liederhalle in Stuttgart veran­staltet, zeigt sich wieder überall sehr lebhaftes Interesse. Erlesene künstlerische Darbietungen weist das Festprogramm auf; es umfaßt zwei Originalschöpsungen von Bereinsmit- gliedern: eine symbolische Dichtung von Oswald Kühn Das befreite Leben" und ein Festspiel von Dr. Rudolf DenzelDie lebendige Zeitung". Bei der Tanzdichtung werden mitwi-ken: Berta Steiner. Else Feldhofen, Minni Ephra, Hegle Lindberg. W. o. Akimoff und Adolf Benz- inger, beim Festspiel, das unter der Regie von Hofballet­meister Scharf vor sich geht, Eifa Hofmeister-Pfeiffer, Minni Ephra, Kurt Junker, Kurt Busch, sowie die Damen des Ballerkorps und die Damen und Herren des K. Hofiheater- singchors. Der Verkauf der Eintrittskarten bei Hofbuch­händler Wildt, Stuttgart, Königsstraße 38, hat bereitsbegonnen.

r Stuttgart, 20. Jan. (Von den Straßen­wärtern.) Der Berbandsausschuß des Verbands der Amtskorporationsstraßenwärter Württembergs hielt im Gol­denen Adler eine vollzählig be uchte Versammlung ab. Neben internen Angelegenheiten stand der Pensionsgesetz­entwurf für Körperschaftsbeamte und Unterbeamte zur Be­sprechung. Sekretär K ug-Stuttgart hielt dazu einen Vor­trag, in dem er auf die Arbeiten hinwies, die in der An­gelegenheit bisher vom Verbände aus geschehen sind, um die Erledigung der Frage in einer für die Slraßenwärter günstigen We se zu erreichen; ferner auf die noch bevor­stehenden Arbeiten, wenn der Gesetzentwurf von der Regie­rung der Zweiten Kammer vorgelegt werden wird. Nach­folgende Resolution wurde sodann einstimmig angenommen: Der Verbandsausschuß des Verbandes der Amtskorporation- straßemvärter Württembergs nimmt mit Dank von der Er­klärung in der Thronrede Kenntnis, daß dem Landtag in Bälde der Pensionsgesetzentwurf für Körperschaftsbeamte und Unterbeamte zugehen soll. Der Berbandsausschuß gibt dem Wunsche Ausdruck, daß die Erledigung des Entwurfs in einer für die körperschaftlichen Unterbeamten wohlwol­lenden und entgegenkommenden Ausgestaltung erfolgt, da­mit sich die Unterbeamten ihrer Einordnung in das Pen­sionsgesetz ungetrübt erfreuen können. Geleitet wurden dik Verhandlungen vom Berbandsoorsitzenden, Straßenwärter Auch-Bernhäusen.

r Tübingen, 20. Januar. (Tierhygienisches Institut.) In Sachen der Aufhebung der Tierärztlichen Hochschule nahm die gestrige Veisammlung des Landwirtschaftlichen Bezirksvereins Tübingen folgende Resolution an: 1. Der Landwirtschaftliche Beztrksverein Tübingen hält es für eine schwere Schädigung der Landwirtschaft, daß bei Aufhebung der Tierärztlichen Hochschule ein Ersatz nicht geschossen wor­den ist und daß die wertvollen Einrichtungen nun in alle Winde zerstreut werden. 2. Der Verein hält es für dringend geboten, daß die Bibliothek, die reichhaltigen Sammlungen, die wertvollen Instrumente re. der Hochschule dem Lande ungeschmälert erhalten bleiben und den Tierärzten, sowie sonstigen Interessenten zu Nutz und Frommen der Allge­meinheit zugänglich gewacht werden. Wir bitten die K. Regierung und die Landslände, mit allem Nachdruck für einen vollwertigen Ersatz der ausgehobenen Hochschule durch baldmöglichste Angliederung einer tierärztlichen Fakultät zu sorgen. Mindestens sollte jedoch in aller Bälde ein tier­hygienisches Institut in Tübingen errichtet werden. Die übrigen Vereine usw. werden eingeladen, diesem Beschlüsse beizütreteten.

Reutlingen, 20. Jan. Zu der auch tinGesell­schafter" wiedergegebenen Notiz betr. Pensionskasse für Körperschaftsbeamte wird derTüb. Ehr." von zu­ständiger Stelle mitgeteilt, daß der Inhalt der Meldung unrichtig ist. Der Verfasser habe die verschiedensten Dinge ungereimt zusammengewürfelt und sei zu einer falschen Dar­stellung des einschlägigen Verwaltungs-Entscheides gekommen.

r Rottweil, 20. Jan. (Vertagte Schwurge­richtsverhandlung.) Da in der heutigen Schwurge­richtsoerhandlung der wegen Amtsunterschlagung angeklagte frühere Gemeindepfleger und Rechner des Darkehensküssen- oereins in Hausen a. Th. die meisten in der Voruntersuchung gemachten Angaben widerrief, mußte die Verhandlung zwecks Ladung weiterer Zeugen aus nächsten Mittwoch vertagt werden.

r Heilbronn, 19. Jan. (Ein Zeichen der Zeit.) Der Rechnungsabschluß der Oberamtssparkasse läßt deutlich erkennen, in was für Zeiten wir gegenwärlig leben. Im Jahre 1911 waren in der Oberamtssparkasse 4016 663 angelegt und nur 3581799 ^ abgehoben worden, sodaß sich eine Mehrcrsparnis von 434 864 ^ ergab. Im Jahre 1912 dagegen betrugen die Einlagen nur 3 987338 .- 6 : fast ebensoviel, nämlich 3906 757 wurden abgehoben, sodaß die Mehreinlage nur 80581 ^ betrug. Weniger die teuren Zeiten als die törichte Kriegssurcht dürsten diesen Rückgang veranlaßt haben, obgleich es an Mahnungen und Aufklä­rungen in der Presse wahrlich nicht gefehlt hat.

Friedrichshafe«, 20. Jan. Das neue Miiitärluft- schiff Ersatz Z. 1 ist heute vormittag V,10 Uhr zu seiner Fahrt nach Baden-Oos aufgestiegen, mit der eine Höhen­

erprobung des Luftschiffes verbunden sein soll. Gras Zeppelin war bei der Abfahrt zugegen, bestieg jedoch nicht die Gondel. Die Führung des Luftschiffs hat Oberingenieur Dürr, die sonstige Besatzung ist die von früheren Z.Fahrten bekannte. Das Wetter war zur Zeit der Abfahrt nicht günstig. Das Luftschiff schlug zunächst die Richtung nach Sigmaringen ein. Da für die Fahrt verschiedene Manöver vorgesehen sind, dürste die Ankunft in Baden-Oos nicht vor 3 Uhr nachmittags erfolgen.

Deutsches Reich.

Pvrsrmm, LU. ^an. ^)ie -Prinzessin Viktoria Mu-> garste von Prei ßen, die einzige Tochter des Prinzen Fried- rich Leopold von Preußen, hat sich heute mit dem Prinzen XXXIII. Reuß. I. L. verlobt.

Die Verhandlungen im Holzgewerbe gescheitert.

Die Verhandlungen im deutschen Holzgewerbe zur Erneuerung der in 52 Orlen gekündigten Verträge wurden am Donnerstag im Handwerkskammergebäude zu Berlin fortgesetzt. Bei diesen Beratungen machten die Arbeitgeber den Arbeitern ein generelles Angot. Nach diesem wollten sie für eine dreijährige Bertragsdauer pro Jahr 1 Pfg. Lohnerhöhung zugestehen; weiter erklärten sie sich bereit, für eine Reihe von Städten, die noch eine höhere Arbeits­zeit als 54 Stunden haben, eine Verkürzung um eins Stunde zu gewähren. Mit diesem Zugeständnis glaubten die Unternehmer, in Rücksicht auf die schlechte wirtschaftliche Lage des Holzgcwerbes und der ungünstigen Konjunktur, ein weitgehendes Entgegenkommen im Interesse der Er­haltung des Friedens gezeigt zu haben, zumal da dis Lohnerhöhung von 1 Pfg, pro Jahr für die dreijährige Bertragssumme bei den in Betracht kommenden 62000 Arbeitern eine Mehrausgabe von ca 9 Millionen Mark be­deutet. Die Arbeiter verlangten jedoch die Verkürzung der Arbeitszeit auch in denjenigen Orten, die bereits unter 54 Stunden arbeiten. Weiter hielten sie an der Forde­rung der vierjährigen Bertragsdauer und eins Lohnerhöhung von 6 bis 7 Pfennigen pro Stunde für die Bertragszeii fest. Auch wollten sie keine Reformen in der Frage des paritäti­schen Arbeitsnachweises zubilligen. Da beide Parteien aus ihrem Standpunkt beharrten, mußten die Verhandlungen ergebnislos abgebrochen werden und sind als gescheitert zu betrachten.

Girr Lustmord:

r Pforzheim, 20. Jan. (Verschwindende Kinder.) Alle Nachforschungen nach der am 14. abends verschwundenen lOjähr. Tochter Mina des Goldarbeiters Reinhard Staib' hier sind ergebnislos geblieben. Nachdem das Mädchen an jenem Tag noch mit anderen Kindern und mit einem fremden Schlitten gesehen worden war, ist jede Spur von ihm ver­schwunden. Ein halbes Hundert Schutzleute hat mehrere Lage lang Feld und Wald abgestreift, auch die Wasserläufe wurden abgesucht, doch ohne Erfolg. Man glaubt nun bestimmt an ein Verbrechen. Bor einigen Jahren ereignete sich hier ein gleicher geheimnisvoller Fall. Damals ver­schwand am 15. Nov. 1908 abends die 6jährige Tochter Else des Zimmermanns Bauer. Man fand die Leiche furchtbar verstümmelt nach einigen Tagen Im Wald, wohin sie der Mörder geschleppt hatte. Der ruchlose Mörder ist bis zum heutigen Tage noch nicht entdeckt.

r Pforzheim, 20. Jan. Die vermißte 10jährige Mina Staib ist das Opfer eines Lustmordes geworden. Der beschäftigungslose 19 Jahre alte Gustav Klaib hat gestanden, daß er das Kind auf einem Acker eingegraben habe.

Pforzheim, 20. Jan. Zu der Verhaftung des Mör­ders der 10jährigen Mina Staib wird noch gemeldet: Der Mörder der Mina Staib wurde gestern abend festgestellt. Es ist der 19jährige Fabrikarbeiter Klaile aus Brötzingen, dessen Eltern, brave, ehrsame Leute, in Brötzingen wohnen. Die Mutter fand in der Tasche ihres Sohnes ein Zopsband. Auf Befragcu gestand Klaile schließlich den Lustmord ein. Am gleichen abend erfolgte noch die Verhaftung des Mör­ders. Nach Bekanntwerden der Verhaftung sammelte sich vor dem Arrestlokal eine Volksmenge an. die drohte, den Mörder zu lynchen. Die Aufregung über den Mord ist hier außerordentlich groß. Das Kind ist noch nicht aufge­sunden. Es soll in einem Krautgarten an der Enz be- graben sein.

Pforzheim, 20. Jan. Bei der Nachricht von der Verhaftung des Lustmörders sammelte sich eine aufgeregte Menge vor dem Rathaus in Brötzingen in der Meinung, der Mörder sei dort. Er war aber inzwischen nach Pforz­heim gebracht und dort vernommen worden. Die Menge drang ins Rathaus ein. wo alles durchsucht wurde. Klei e wäre totgescklagen worden, wenn man ihn gefunden hätte. Etwa 100 Personen begaben sich zu dem Garten, wo das Kind verscharrt war. Es wurde dann auch ausgegraben. Nach einem Gerücht ist der Leid der Leiche ausgeschnitten, nach einem andern sind die Füße des Kindes gebrochen. Heute früh kam eine Gerichtskommission nach Brötzingen. Die Leiche wurde nach Brötzingen übergeführt.

Baden-Oos, 20. Jan. Das LuftschiffErsatz Z.1" ist heute Nachmittag 3 34 Uhr glatt vor der hiesigen Luft­schiffhalle gelandet. Es hatte auf der Fahrt, die militäri­schen Charakter trug, mit starkem Gegenwind zu Kämpfen.

Wolfach, 20. Jan. Ueber das Befinden der fünf sich im hiesigen Spital befindlichen bei der Dynamitexploston schwer verwundeten Männer erfährt derKinzigt.", daß der Zustand des Georg Pöschel hoffnungslos ist; bei den ande.n hier hat sich der Zustand zwar nicht verschlimmert, es muß aber erst der weitere Verlauf der Wundheilung abgewartet werden, bevor man von einer Beseitigung der Lebensgefahr sprechen kan».