ttknchen

chtein

emmler.

chlei«

kr

lchen,

>en,

t

ksklsi».

MMWW

olLtrs Luv

ALM

MM

WM

»HI.«,,!

MWWsL«

WD-S.S

-Ȁl

ZMM),

Mek.k,

lOniunchl,

i allerbilligsten

lenruacher,

Mühle.

lte>

t und Fayo- n Formen be-

ilämLisr.

en:

instkerä

irsau.

l!cr

' beste , illiieu- ft- , Teiten- inqen. Ter l!e Thetkeche. )eren Aiüleui ans vcn nll- zuriittz cii.n g mW lürliif I Mt. d.e : sich mir nungen;

"! Bur- ^

» Arw- kepvti ^ e in

nulane

uckerei ds. Bl.

en Preisen ilisim.

e 1890.

r-

rme

Gegen den

vor. Durch­schnitts­preis.

mehr

wenig -itl 4

32

lämmle.

M 21. Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk (Lalw. 65. Jahrgang.

Erscheint Dienstag, Donnerstag und EamStag. Di« EinrücknngSgebiihr beträgt im Bezirk und nächster Um­gebung S Psg. die .steile, sonst lL Psg.

Deutsches Reich.

Köln, 17. Febr. Wie dieKöln. Ztg." er­fährt, wäre für den Posten eines Ober Präsidenten der Rheinprovinz in erster Linie auch Ober­bürgermeister Dr. Mtquel in Aussicht genommen gewesen. Derselbe habe vorläufig gedankt, weil seine Anwesenheit in Frankfurt bei einer Reihe größerer kommunaler Unternehmungen gerade in nächster Zeit notwendig sei. Der Kaiser empfing gestern Dr. Miguel in einer 1'/-ständigen Audienz, in welcher dieser die Gründe darlegte, welche ihn veranlaßten, den Kaiser zu bitten, von der Berufung Abstand zu nehmen. Der Kaiser erklärte, mit Dr. Miquel's Gründen einverstanden zu sein und besprach mit dem­selben eingehend die Arbeiterschutzfrage.

Berlin, 16. Febr. Cardinal Manning, der bekanntlich im vorigen Jahre bei den Streiks der Londoner Dockarbeiter und Lichterschiffer eine Ver­mittlerrolle übernommen hatte, hat jetzt an Richard Fleischer, den Herausgeber derDeutschen Revue", folgendes Schreiben gerichtet:

Archbishop's House, Westminster S.W., den 10. Februar 1890. Mein Herr! Sie fragen mich nach meiner Meinung über den Conferenzvorschlag des Deutschen Kaisers bezüglich der Arbeiterfrage und der Lage jener Millionen, welche in jedem Lande Europas von Arbeitslöhnen leben. Ich halte diesen kaiserlichen Akt für den w e i s e st e n undwürdig - sten, der von einem Souveräne unserer Zeit bisher ausgegangen ist. Die Lage, in der sich die Lohnar­beiter aÜer europäischen Länder befinden, ist eine schwere Gefahr für jeden Staat in Europa. Die langen Arbeitsstunden, die Frauen- und Kinderarbeit, die dürftigen Löhne, der unsichere Verdienst, der von der modernen Volkswirtschaft großgezogene Wettbe­werb, die diesen und anderen Ursachen entspringende

Donnerstag, den 20. Jebruar 1890.

Vernichtung des häuslichen Lebens haben es nach­gerade unmöglich gemacht, ein menschenwürdiges Da­sein zu führen. Wie kann ein Mann, der 1516 Stunden täglich arbeitet, seinen Kindern ein Vater sein? Wie kann eine Frau, die den ganzen Tag nicht zu Hause ist, die Pflichten einer Mutter er­füllen? Das häusliche Leben wird auf diese Weise zur Unmöglichkeit gemacht. Und doch beruht auf dem Familienleben die ganze staatliche Ordnung der mensch­lichen Gesellschaft. Wenn das Fundament geschädigt wird, was soll aus dem Baue werden? Kaiser Wilhelm hat sich daher als ein wahrer und weit­sichtiger Staatsmann erwiesen. Mit der Versicher­ung meiner steten Ergebenheit

Henry E. Cardinal Manning, Erzbischof von Westminster!"

Cardinal Marning hat sehr richtig das ethische Moment als ein solches erkannt, auf welches der Deutsche Kaiser bei feinen hochherzigen Bestrebungen für das Wohl der unteren Volksklassen und damit für Erzielung des sozialen Friedens ein Hauptgewicht legt und welches er an die Stelle der rohen Lohn­forderung gesetzt sehen will. Frkf. I.

Ausland.

In Basel fand am 14. d. Abends im Lokal der Heilsarmee wieder ein großartiger Skandal statt, verbunden mit argen Prügeleien. Die Fenster wurden zertrümmert und ein Polizist mit einem Messer nicht ungefährlich verwundet. Auch hier, wie anderorts, soll das Verhalten der Heils­armee sehr herausfordernd gewesen sein, so daß nun wohl einmal kräftigere Maßregeln gegen dieselbe ergriffen werden dürften.

Brüssel, 17. Febr. In der Untersuchungs­sache wegen der Explosion der Patronenfabrik in Antwerpen ist vom Appellhof das Strafinaß

I Ub»nnementSpreiS vierteljährlich in der Stadt »0 Pfg. »»d

i 20 Pfg. Trägerlohn, durch die Post bezogen Mk. l. 15, sonst i* j ganz Württemberg Mk. r. 35.

gegen den Hauptangeklagten Corvilain von zwei Jahren auf 5'/- Jahre Gefängnis erhöht worden. Ebenso wurden alle den Befchädigten zugesprochenen Entschädigungen höher bemessen.

London, 17. Febr. Der Minister des Innern Matthews empfing nachmittags eine Ab­ordnung des Grubenarbeitervereins Groß­britanniens, welche, von mehreren Parlamentsmit­gliedern geführt, die Einbringung einer Vorlage be­hufs Einführung achtstündiger Schichten nachsuchte. Der Minister erwiederte, er werde immer bereit sein, die Lage der Arbeiter zu verbessern und werde bei dem Führer des Unterhauses, Smith, die Einbringung einer solchen Vorlage befürworten, könne jedoch für einen Gefetzentwurs, welcher die männlichen erwach­senen Arbeiter hinsichtlich der Verfügung über ihre Arbeit beschränken würde, die Unterstützung der Re­gierung nicht in Aussicht stellen.

Aus der Rede vo« Professor Dr. Egelhaaf in Stuttgart am 13. Februar:

Sodann ist die Rede von gleichem Recht für alle. Wir stehen ebenfalls auf diesem Stand­punkte des Rechtsstaats, mit der einzigen Ausnahme, daß wir uns gegen diejenigen, die das be­stehende Recht nicht anerkennen und es auf gewaltsame Weife zu untergraben suchen, so frei sind, uns zu schützen. Ich betone dabei, daß, wenn die Arbeiter als Arbeiter-Partei im wahren Sinn des Wortes auftreten, wenn sie nur die Interessen der Arbeiter vertreten wollen, es keinen Stand in ganz Deutschland gibt, dem so sehr das allgemeine Wohlwollen entgegengebracht wird und dem man so sehr bemüht wäre, freundlich entgegen zu kommen, als den Arbeitern. Ich erinnere daran, daß ja auch das Sozialistengesetz sich nicht gegen die Sozialisten als solche wendet, sondern nur

Feuilleton.

Mach dem Sturme.

Novelle von C. Voll brecht.

(Fortsetzung.)

Als sie, nachdem Isoldens Bewußtsein wiedergekehrt war, ohne daß dieselbe «in Wort gesprochen hätte, in den Gesellschaftskreis zurückkehrte, rüstete man sich dort eben zum Aufbruch.

Ihr suchender Blick streifte zuerst Haralds schönes Antlitz. Es flößte ihr Grauen ein. Sie ging an ihm vorüber und trat neben die Großmutter. Wo war Eugen? Sie sah ihn nirgends und bedurfte großer, seelischer Krastanstrengung, um alle die freundlichen Abschiedsphrasen, die nun empfangen und erwiedert sein wollten, ftir einige Zeit an Stelle ihrer inneren Erregung treten zu lassen. Endlich trat der Ersehnte durch die Terrassenthür in den Saal. Mit Befriedigung sah er sie neben der Gräfin stehen. Sie winkte ihn mit einer leichten Kopfbewegung in ihre Nähe.

Wo warst Du?" fragte sie, sein nasses Haar, seine feuchte Kleidung wahrnehmend.

Ich suchte Dich."

Er war der Einzige, der sie vermißt hatte. Nicht einmal die Großmutter schien ihre Abwesenheit bemerkt zu haben. Edith fühlte, wie sie errötete.

Isolde ist unwohl" sagte sie, schnell ihren Gleichmut wieder findend. Ich führte sie in Onkels Apotheke. Willst Du für ihr Nachhausekommen sorgen, Eugen?"

Ruft meinen Sohn, vielleicht kann er ihr Erleichterung verschaffen" riet die alte Gräfin, die Ediths Worte vernommen hatte.

Isolde bat mich ausdrücklich, dies zu vermeiden" wehrte Edith absie bedarf nur der Ruhe."

So sagt es Harald."

Ich will es doch selbst besorgen" entschied Eugen, davongehend.

Ihr verbergt mir etwas" flüsterte die Gräfin. Ediths betretene Miene bestätigte nur die Vermutung. Abermals traten Abschiednehmende hinzu. Wagen aus Wagen fuhren vor, wurden bestiegen und rollten davon.

Das Gemüter hatte ausgetobt.

Durch den triefenden Park führte Eugen eine gebrochene Frau. Als sie aus der beschränkten Sehweite des Schlosses waren, nahm er sie auf den Arm und trug sie bis zum Herrenhaus. Dort übergab er sie Susannen, er kehrte noch ein­mal zurück. Als er bei dem Forsthause vorbeikam, sah er ein Fenster des Unter­stockes trüb erleuchtet. Er wußte, wer dort dem ewigen Erwachen entgegenschlief.

Mußte es so kommen? . . .

Harald bestieg eben Dairling, als sein Bruder unter die Einfahrt de» Schlosses trat.

Er winkte ihm einen Gruß mit der Hand entgegen und sagte:Habe mit Kameraden einen Morgenritt verabredet. Werde dazu eben recht kommen. Dairling muß in der Festung erst «in paar Stunden rasten. Tschau."

Mit graziösem Schritte tänzelte das edle Pferd die Rampe hinab und ver­schwand mit seinem Netter im Dunkel des Abends.

* *

*

Es war noch früh, als Edith am anderen Morgen erwachte. Während sie an» Fenster trat und in dm taufrischen Park hinabsah, breitete sich, gleich grauen Schleiern, der Gedanke an das Gestern zwischen sie und das Dafein. Sie ließ sich schnell das Haar ordnen, warf ein leichtes Morgengewand über und trat ins Freie.

Alles um sie atmete Balsam, selbst der feuchte Sand unter ihren Füßen ward zum Spender frischen Odems. Wie schlecht paßte ihre Stimmung, an der die letzten Eindrücke gleich häßlichen Raupen nagten, zwischen dieses Brillantenmeer, wie es die Sonne mit den zitternden, perlenden Tautropfen zu Stande brachte.

Sie verlangte nach Menschen, nach Aussprache. Die Gräfin schlief noch, als Edith aber die Seitenfront des Schlosses entlang ging, sah sie den Gutsherrn, zum