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Die Brotverteuerung.

Nach einem von dem Calwer Volksverein ausgegebenen Flugblatt soll der Brotaufschlag eine Familie von 6 Köpfen jährlich mit 56'/r Mark (??) belasten, daran sollen Regierung und Reichstag schuldig sein, während Jedermann, der es wissen will, weiß, daß der Brotaufschlag eingetreten ist, weil im vorigen Jahr nicht nur in ganz Deutschland, sondern in allen Ländern, welche uns Früchte zuführen, eine Mißernte war. Bis zum vorigen Jahr war das Brot trotz Zoll billiger als jemals, erst nach Eintritt der Mißernte erfolgte die Preiserhöhung.

Die bedeutende Erhöhung der Steinkohlenpreise wird von dem Flugblatt ebenfalls der Re­gierung in die Schuhe geschoben, während es die Sozialdemokraten und ihre Gesinnungsgenossen sind, die so lange an den Bergarbeitern gehetzt haben, bis diese wiederholt ihre Arbeit einstellten, ihren Lohn und in Folge dessen die Kohlenpreise unverhältnismäßig steigerten.

Mit Millionen und Milliarden Ausgaben will dem Volke bange gemacht werden, Summen werden angeführt, welche bei einem 47 Millionen Einwohner zählenden Reich eine ganz natürliche Erklärung finden. Mit solchen Mitteln will man die Arbeiter bethören, damit sie in die von den Demokraten gelegten Garne gehen.

In der Wirklichkeit wird durch ein derartiges Vorgehen nichts anderes erreicht, als eine Steigerung der Unzufriedenheit gegen die Besitzenden und allmählich ein offener Kamps gegen dieselben, es ist eine Vorarbeit sür die Sozialdemokraten.

Wäre die Probe nicht so teuer, man könnte einmal die Regierung den Demo­kraten und Sozialdemokraten überlaffen, vielleicht könnte« diese das Wetter machen, daß kein Mitzwachs eintritt, die Bauern zwingen, daß sie ihre Frucht und ihr Vieh billiger abgeben, den Arbeitern ihre Löhne verringern, damit die Lebensbedürfnisse billiger ge­liefert werde«.

Wie's bei demokratischer Regierung mit den Steuern werden wird, davon haben wir an Frankreich ein sprechendes Vorbild, dort wo die Republikaner regieren, sind die Steuern dreimal so hoch als in Württemberg.

Wie die volksparteilichen Advokaten es mit dem Volke meinen, das zeigt die Abstimmung des Rechts­anwalts Payer in Stuttgart in der Anwaltskammer, wo er verlangt hat, daß die Kaufsbuchs- und Pfandrechtssachen, sowie das Teilungswesen den Gemeinden abgenommen und an die Gerichte übergeben werde. Das wäre schlimm für das Volk, das sich einstimmig dagegen ausgesprochen hat. Diese Maßregel würde eine weitere Verteuerung und Erschwerung der Rechtsgeschäfte mit sich bringen.

Dffghler, Müfstlt feuern -mp, wenn wir Demokraten, Sozialdemokraten und Rechts­anwälte dieser Gesinnung, zu welcher namentlich auch der von den Demokraten zum Reichstagsabgeordneten empfohlene Rechtsanwalt Schickler gehört, wählen?

Besinnt G«ch!

Erwiderung,

Ein WcrHLerr.

eingesendet zur Reichstagswahl.

Das Calwer Wochenblatt Nr. 18 enthält eine Erwiderung auf einen An­griff gegen die Demokratie, welchen der Enzthäler brachte. Der gegen die Volks­partei erhobene Vorwurf gründet sich auf den Bericht des Beobachters Nr. 5 über den Beschluß der schwäbischen Volkspartei gegen die nationale Partei und vorkommenden Falles für die Sozialdemokratie.

Einen weiteren Beleg, wie wenig die Volkspartei berechtigt ist, sich gegen diesen Vorwurf auszulassen, enthält eine Briefkastennotiz des Beobachters Nr. 35 und dessen Hetzartikel in Nr. 38 in welchem blutrot von Metzgern und Kälbern die Rede ist! Diese und eine ähnliche Sprache ist in dem Leibblatt der Demo­kratie und in den Vorträgen ihrer Führer nichts Ungewöhnliches und gerne können die reichstreuen Parteien Notiz nehmen von der Erklärung des Schickler'schen Wahlkomites in Calw als wohlerzogene Männer ihre Gegner nur sachlich und wahr bekämpfen zu wollen; letztere sind ihnen nach guter Erziehung, maßvollem und würdigem Auftreten jedenfalls über.

Ein reichstttuer Möhler des Eiizthnls.

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