politischer Lage gegen das alt« Oesterreich wenden kann, falls Oesterreich nicht klug und fest seine Rechte wahrt! Man vergesse doch nicht, daß der Balkanbund unter russi­schem Segen mit der Losung begründet wurde, gegen Oester­reich oorzugeh n! Oesterreich muß sich mit dem Balkanbund vertragen oder gegen ihn rüsten. Das ist kein Kapitalismus, kein Imperialismus; das ist einfache staatliche Selbsterhal­tung. Und wenn Deutschland dabet sich hinter seinen treuen Bundesgenossen stellt, so tut es damit seine Pflicht, weil wir Oesterreich brauchen, wenn wir nicht slawisch überflutet sein wollen. Das ist keine Kriegstollheil! 3m Gegenteil! Als Deutschland vor drei Jahren sich den Oesterretcheru zur Hilfe anbot, war das gerade der Friede."

Tages-Neuigkeiten.

Aus Stadt und Amt.

Nagold, 26. November 1912.

Jugendstreiche und Publikum. Die Erkenntnis, daß jugendliche Uebeltäter nach anderen Grundsätzen behandelt werden müssen als erwachsene Verbrecher, hat vor einigen Jahren die Einführung von Jugendgerichten gezeitigt. Eine allgemeine Regelung der Jugendgerichts Höfe sowie eine Reform des Verfahrens gegen Jugendliche soll aber erst durch das dem Retchtage vorzulegende Iugendgerichtsgesetz, erfolgen. Zurzeit gilt also noch das allgemeine Recht, das in der Bestrafung zwischen Jugendlichen und Erwachsenen keinen Unterschied kennt. Aber das Publikum selbst könnte Unterschiede machen, indem es in seinen Abwehrmaßnohmen gegen jugendliche Missetäter so viel als möglich den gericht­lichen Strafantrag ausscheidet. Wegen einer Iungenboeheit, die oft nur in Uebermut und überflüssigem Kraftgesühl verübt wird, sollte ein menschlich denkender Bürger nicht sofort zur Polizei laufen und Strafantrag stellen. So muß oft wegen einer geringfügigen Schuld ein Gerichts­verfahren angeleitet werden, dessen Folgen dem jugendlichen Sünder dann sein ganzes Leben hindurch anhängen. Dem gewöhnlichen Mann ist meist unbekannt, daß ein Strafan­trag nicht mehr rückgängig gemacht werden kann, und daß auch der Jugendliche wenn die Polizei einmalproto­kolliert" hat wegen eines Dummenjungenstreiches vors Strafgericht muß. Kleine Irrungen der Jugend sind mensch- lich, darum strafe man auch menschlich. Der gerichtliche Strafantrag zieht oft Folgen nach sich, die außerhalb des menschlichen Wohlwollens liegen.

r Lotterie. Bei der gestrigen Bormittagsziehung der Preußisch-Süddeutschen Klassenlottene fielen lOOOOs^S auf 26155, 56652, 184875, 190715, 5000 aus No. 7014, 3000 ^ aus4597. 6030, 20861, 27 540, 30646, 35376, 36573.41272.46891.47661. 54455, 55075, 55583, 68418, 70143, 75129, 77021, 78248, 83484. 89186, 89725, 93292, 94380. 97 983, 100532, 102143, 103369, 119175, 121339, 127114, 132447, 134929, 136617, 137609, 137884, 145934, 168628, 172257, 175392, 187 824, 189017, 200245, 203027. (Ohne Gewähr.)

r Bei der Nachmütagsziehung der Preußisch-Süddeut­schen Klassenlotterie fielen 10 000 ^ auf No. 85 623, 201 233, 202 605, 5000 ^ aus No. 129 776, 147 994, 3000 ^ auf No. 2203. 17 505, 33125, 33 224, 44 064, 55 559, 59132. 64 448, 69 756, 77 967, 82117, 90371, 93916, 94936, 97008, 99618, 100472. 101783, 106692, 122 783, 125 020, 126 875, 133 471, 149 207, 155 248, 163 731, 164 214, 167 416. 175 109, 182 562, 183111, 187 053, 194973, 19809 7. (O hne Gewähr.)

-1- Altensteig, 24. Noo. Der Lichtbildervortrag des Sportschriststellers Luther aus München, den der Schnee­schuhoerein Altensteig veranstaltete, war sehr gut besucht, der beste Beweis dasür, daß dem Skispott reges Interesse ent­gegengebracht wird. Konnten wir doch auch schon heute morgen Sktfahrcr mit ihrenBreiteln" auf die Höhen um unser Städtchen pilgern sehen. Ernstere Gedanken beschäf­tigten die Männer, welche die geräumigen Lokalitäten im Sternen" aussuchten, welche der Einladung zu einer Kleinest Feier zu Ehren des Kandidaten der liberalen Parteien ge­folgt waren. Die Parteifreunde von hier und auswärts waren sehr zahlreich erschienen und wurden von Oberamts­pfleger Rapp herzlich begrüßt, der in. seiner Ansprache auch des treuen, kürzlich verstorbenen Mitglieds der deutschen Partei, des Oberförsters Pfister, ehrend gedachte. Ein weiterer Redner führte dann in längerer Rede aus, daß bei den diesmaligen Wahlen ein großzügiges Wahlprogramm nicht ausgestellt werden konnte, weil die liberalen Parteien in den letzten zwanzig Jahren eben das meiste ihres Pro­gramms erreichten, daß die rechtsstehende Partei unter der Landbevölkerung durch Betonung am Festhalten der hohen Zölle, die Sozialdemokraten durch die Forderung der Aufhebung der Zölle auf Lebensmittel eben ausgezeichnete Agitationsmittel besessen hätten, daß ferner die Gegensätze zwischen Stadt und Land und vor allem zwischen Altensteig und Nagold von der Gegenpartei in nicht nobler Weise in dem Wahlkampf ausgenützt und betont wurden. Das Ziel, den Bezirk wieder für die liberale Sache zu gewinnen, dürfe nicht aus dem Auge gelasten werden und gemeinsame Arbeit und Aufklärung sei nötig; denn die Mitglieder der beiden liberalen Parteien haben eben nicht bloß ein­seitige Parteiinteressen zu vertreten, sondern das Wohl des Ganzen im Auge zu behalten und da sei es eine heikle Sache; denn wenn das Interesse des Staates gefördert werden soll, so müssen eben auch die hiezu nötigen Mittel verwilligt wcrden. Und es gebe zu bedenken, daß in un­serem bisher als liberal bekannten Schwabenlande die ganz rechtsstehende Partei, aber auch die linksstehende Sozial­demokratie in den Wahlen gewonnen hätten. Dann dankte der Redner noch Stadtwundurzt Vogel, daß er das schwere

Opfer gebracht und sich als Kandidat zur Verfügung gestellt habe. Stadlwundarzt Vogel bedankte sich in kurzer An­sprache für das Vertrauen und bemerkte, daß der Wahl- Kampf von den Liberalen nur sachlich geführt wurde, daß aber gerade von konservativer Seite zu Mitteln gegriffen worden sei, für die eine richtige Bezeichnung bester unterbleibe. Namentlich wurde die Ausnützung der Eigen­schaft des rc. Schaible als Vorstand des Bezirkskriegervereins zur Wahlagitation aufs schärfste gegeißelt, daß sogar per­sönliche Beleidigungen, für die er Beweise in den Händen habe, von gegnerischer konservativer Seite vorgekommen seien. Da niemand sich zur Debatte meldete, dankte der Vorsitzende den beiden Rednern und schloß mit einem Hoch aus Stadtwundarzt Vogel.

r Altensteig, 24, Noo. (Ein seltenes Wahlergebnis.) Bei der in Hochdors vorgenommenen Schultheißenwahl ergab sich das seltene Resultat, daß die beiden Kandidaten Gauß und Schaible nicht nur Söhne stüherer Schultheißen sind, sondern auch gleich viele Stimmen erhielten. Des­halb haben die Hochdorfer in einem zweiten Wahlgang darüber zu entscheiden, welchem der beiden Söhne ihrer beiden letzten Schultheißen sie den Vorzug geben.

Ein hoffnungsvolles Früchtchen. In einem Be- zirksotte bemerkte der Kronenwirt schon seit einiger Zeit, daß seine Tageskasse abends des Oefteren sehr leicht war. Er paßte aus und vermißte am Abend des 15. November richtig wieder 15 Mark. Sofort faßte er Verdacht aus einen noch schulpflichtigen Knaben. Am letzten Donnerstag abend in der Dämmerung stellte sich der Verdächtige wieder ein, entwendete aus der Kaste 11 wurde aber von dem Beste hlenen erwischt und der Tat überführt. Der Landjäger hat bis jetzt fünf Diebstähle von insgesamt 45 ^ festgestellt. 15 ^ fanden sich noch vor.

'M' Wildberg, 25. Noobr. Am Samstag' zwischen 12 und 1 Uhr ereignete sich hier ein schwerer Unglückssall. Sägwerksbesttzer Graf von Nagold hatte im Wald am Sulzer Eck" Holz geholt. Schon war er auf dem Heim­weg, doch an einem sie len Umrang, kam der Wagen ins Wanken. Graf war an der Mügge, und ehe er sich ent­fernen konnte, log er unter dem Wogen und alles Holz auf ihm. Seine Gehilfen glaubten, er wäre tot und brachten diese Nachricht ins Tal herab. Sofort eilten Arbeiter von der Rau'jchen Fabrik zur Unsallstelle, um den Verunglückten zu bergen, da stellte es sich ober heraus, daß Gras noch lebte. Schnell wurde er aus einer m tgrbrachten Tragbahre den Berg heiuntergetragen, was ziemlich schwierig war, da sich der Bedauernswerte immer wieder in seinen Schmerzen aufrichten wollte. Ein von Calw dahersahrendes Auto war inzwischen angehalten worden, und der Besitzer hat sich bereit erklärt, den Unglücklichen ins Bezirkskrankenhaus zu führen.

Das Befinden des bedauernswetten Verunglückten ist noch unsrer heutigen E Kündigung ein befriedigendes; er hatte die Nacht über geschlafen. Es ist begründete Aussicht vorhanden, ihn beim Leben zu erhalten.

Lantstsuachrichteu.

x Stuttgart, 22. Noo. Der Geologe Professor Dr. Endriß, der sich um die Erforschung der Donauversinkung erfolgreich bemüht, eriucht uns, um Veröffentlichung folgen­der Erklärung:Nachdem zu wiederholten Malen und offen­bar von ganz verschiedenen Seiten in letzter Zeit Artikel über ein ^Kraftwerk an der Donauoersickerung" oder wie der Name sonst lautete, durch die Presse g'ngen, halte ich es für notwendig, folgendes mitzuteilen: Die Angaben über ein Kraftwerk an dem derzeitigen Ausschachtu gsort auf Hattinger Gemarkung in Baden entbehren jeder Grund! ge und olle technischen Projekte, die an diese Sache geknüpft werden, sind vollständig aus der Lust gegriffen. Die betr. Auskundschaftung verfolgt lediglich den Zweck wissenschaft­licher Klarlegung und ist als eine ganz private Unternehmung zu betrachten. Professor Dr. Endriß".

r Stuttgart, 23. Nov. (Spielplan der K. W. Hos- theater.) Großes Haus: Dienstag 26.11 (L 7 und v 5) Mignon ( 7 ^/ 2 ). Mittwoch 27.11 (6 6) Hänsel und Gretel, Sonne und Erde (7^/z), Samstag 3011 (6 7 und O 6) Konradin. Ernst, Herzog von Schwaben (8), Sonn­tag 1.12 (0 8) Hoffmanns Erzählungen (7), Montag 2.11 (^ 9) Götz von Berlichingen. Kleines Haus: Montag

25.11 (^ 6) Marie, die Regimentstochter (8), Mittwoch

27.11 Gabriel Schillings Flucht (7Vs). Donnerstag 28.11 Gabriel Schillings Flucht (7^), Freitag 29.11 (^ 7) Ariadne auf Nox^s (7Vs). Sonntag 1.12 (H. 8) Gabriel Schillings Flucht (7).

Württ. Landesverband des Deutschen Wehrvereius.

p Stuttgart, 22. Nov. Der Württ. Landesverband des Deutschen Wehrvereins hielt im Oberen Museum hier eine zahlreich besuchte Sitzung des Gesamtoorstan- des, der außer den Mitgliedern des engeren Vorstandes Vertreter von 15 größeren Plätzen aus dem ganzen Lande anwohnten. Der Vorsitzende, Generalleutnant Freiherr v. Soden, gab zunächst einen eingehenden Ueberblick über die bisherige Tätigkeit und den Stand des Deutschen Wehr­oereins in Württemberg, der sich in erfreulich kräftiger Ent­wicklung befindet. 18 Ortsgruppen (Aalen, Allshausen, Besigheim, Bietigheim, Gmünd, Heidenheim, Heilbronn. Hohenstadt, L»dwigsburg, Maulbronn, Münsingen, Nagold, Ravensburg, Riedltngen, Schrozberg, Stuttgart, Ulm, Wein­garten) mit 2300 Einzel- und über 700 körperschaftlichen Mitgliedern werben zur Zeit für die Ausgaben des gerade jetzt so außerordentlich wichtigen Wehroereins. An etwa 40 weiteren Plätzen sind Vertrauensmänner bei der Arbeit, weitere Ortsgruppen zu bilden, sodaß in kurzer Zeit aus die Gründung zahlreicher neuer Ortsgruppen zu rechnen ist. (Tübingen, Neuenbürg, Bopfingen u. a.). In längeren Ausführungen gab sodann der Vorsitzende eine Schilderung

der Bestrebungen und Ziele des Deutschen Wehrvereius, die in der allmählichen tatsächlichen Durchführung der all­gemeinen Wehrpflicht gipfeln, um in erster Linie unsere Landarmee so stark wie möglich zu machen und die aus finanziellen Gründen in unserer militärischen Organisation zur Zeit noch bestehenden Lücken so schnell wie möglich aus­zufüllen. In der darauffolgenden regen Aussprache wurden von einer Reihe von Rednern wertvolle Winke und An­regungen über die fernere Gestaltung der Werbetätigkeit des Deutschen Wehroereins gegeben. In seinem Schluß­wort konnte der Vorsitzende nut Genugtuung seststellen, daß die Bestrebungen des deutschen Wehroereins in Württem­berg einen furchtbaren Boden gesunden haben.

Das Ergebnis der Gordon-Bennett-Wettfahrt.

p Stuttgart, 23. Nov. Das Preisgericht für die Gordon-Bennett-Wettfahrt ist heute zur Festsetzung der Preise zusammengelreten; es kam zu folgendem Ergebnis: 1.P cardie" (Frankreich. Bienaime) Weltrekord 2191 Km. Rjasan bei Moskau; 2.Ile de France" (Frankreich, Leblanc) 2001 Km. Kaluga, Rußland; 3.Uncle Sam" (Amerika. Honneywell) nicht genau sestgestellt Sapaduvja Dwina, Polozk. Rußland; 4.Frankfurt" (Oesterreich, Lehnert) 1569 Km. Rosenowskye, Luzin, Rußland; 5. Zürich" (Schweiz, de Beauclai) 1523 Km. Sapionzipi, Gouo. Wtlna; 6.Reichsflugoere n" (Deutschland, Korn) 1385 Km. Dukichiy, Gauv. Kowno; 7.Mtnckelers" (Belgien, Gerard) 2191 Km. Alexandeihof, Kurland; 8. Honeymonn" (England, de Francia) 1253 Kuksuloca, Kronstadt, Siebenbürgen; 9.Be'g c, II" (Belgien, De- muyter) 1182 Km. Rochtichtct, Lauck, Zitomir, Ungarn; 10.Andromeda" (Italien, Usuelli) 1111 Km., Walkt, Rußland; 11.Harburg III" (Demjäland, Eimermacher) 1110 Km. Romtr lener Heide; 12Böarn" (Frankreich, Blanche») 1055 Km Cholm. Rußland; 13.Helvetia" (Schweiz, Sorg) 881 Km. Miachulschtn bei Danzig; 14. Busley" (Oesterre ch, Mannsbarih) 771 Km. Putzla Telsö, Ungarn; 15.Mane" (Oesterreich, v. Siegmund) 712 Km. Zarsick, Ostschlesien; 16.Lrbia" (Italien, P ccoli) 685 Km. Großgorzyce Posen; 17.Million Population Club" (Amerika, Berry) 646 Km. Grambin bei U.ckermünLe; 18.Clouth IV." Dänemark, Seidelin) 490 Km. Hostin bei Prag; 19.Azurea" (Schweiz, Müller) 185 Km. Königshofen in Unterfrsnken. Der von dem Amerikaner Watts (der bekanntlich mit dem BallonDüsseldorf" außer Konkurrenz fuhr) eingelegte Protest ist vom Preisgericht abgewiesen worden.

Tübingen, 23. Noo. Die von dem Wölfischen Bureau verbreitete Meldung, die in der hiesigen Universität verübten Platindiebstähle rührten von einem hiesigen Apotheker her, ist unrichtig. Der Täter ist vielmehr ein vorübergehend hier ans« ssig gewesener Student der Chemie.

r Schramberg, 22. Noo. (Bah nunfall.) Gestern abend kam ein mt! Brettern beladener Güterwagen aus dem hiesigen Bahnhof ins Rollen und fuhr wieder bis nach Schiltach zurück. Hier wurde er auf ein Nebengleis geleitet, wo er auf zwei Güterwagen stieß, die er beschädigte, während er selbst zertrümmert wurde. Er hotte zur Zu­rücklegung dieser Strecke, die ein Personenzug in 30 Mi­nuten durchfährt, nur fünf Minuten gebraucht.

Mühlacker, 22. Noo. Der Postanwärter Schenzle, 17 Jahre alt, ist in London verhaftet worden. Seine Auslieferung wurde beantragt. Er ist am 22. September von Friedrichshofen mit über 20000 Mark unterschlagenen Geldern flüchtig gegangen. Auf seine Ergreifung war eine Belohnung von 1000 Mark ausgesetzt.

Gerabronn, 22. Nov. (Eine überfahrene Schafherde.) In der Nähe von Adelsheim befanden sich fast 200 Schafe eines Schäfers aus Blaufelden auf der Landstraße unter­wegs, als plötzlich ein Automobil auftauchte und in unheim­lichem Tempo in die Herde hineinjagte. Die Wirkung war schauderhast. Ein Viertelhunöert Stück Schafe lagen ver­letzt auf der Straße. Ein halbes Dutzend mußte gleich geschlachtet werden. Der Schaden ist sehr beträchtlich. Auch das Automobil kam bet dem Zusammenstoß schlecht weg.

Deutsches Reich.

Berlin, 23. Noo. Der türkische Botschafter wurde gestern vor der Frühstückstafel im Kgl. Schloß vom Kaiser in Audienz empfangen. Es wurde ihm bei dieser Gelegenheit ein kaiierltches Handschreiben zur Uebermittlung an den Sultan übergeben.

Das Lenchtöl.

r Berlin, 23. Noo. Der Konservativen Korrespon­denz zufolge wird die konservative Partei bei der Beratung des Peiroleummonopolgesetzes ihre besondere Aufmerksam­keit den Bedingungen zuwenden, unter denen die großkapitali­stischen VertriebsgeseUschaften ihre Aufgabe zu erfüllen ver­pflichtet sein werden, damit die Vorteile der Monopolver- leihung bis in jene Kreise dringen, die im Kleinhandel mit Leuchtöl ein Stück ihres Gewerbes finden und für die das Petroleum im Haushalt unentbehrlich ist.

Pforzheim, 21. Nov. Gasgelderheber Oskar Lenz, der die Anzeige erstattete, daß ihm am Sonntag nachmittag über 7000 Gasgelder gestohlen worden seien, wurde gestern mittag 12 Uhr in Haft genommen, weil sich der Verdacht ergeben hat, daß er dabei die Hand im Spiel habe. Eire Nachricht, daß er bereits am Dienstag ver­haftet worden sei, ist der Tatsache oorausgeeilt.Indessen ist eine Spur, wohin das Geld gekommen ist, noch nicht entdeckt.

Heidelberg, 22. Noo. Den Kanonendonner einer Balkanscylacht scheint in vergangener Nacht eine Anzahl übermütiger Studenten der Bürgerschaft Heidelbergs haben vorführen wollen. Gegen ^2 Uhr nachts krachten plötzlich