rat Iehle-Rottenburg, Etadtschultheiß Haußer-Herrenberg und Gemeinderat Haag-Unterjeltingen. Das Handwerk aus Stadt- und Bezirk hat auch schön ausgestellt. Die Ziehung der Lotterie findet Montag 23. Sepl. statt. Bei der Djienstbotenprämierung erhielten u. a. Preise: Johann Martin Wagner alt, Oberschäfer bei Oekonomierat Adlung in Sindlingen für 42jährige Dienstzeit 25 ^4. Johann Gibler, Oberknecht bei Oekonomierat Adlung in Sindlingen für 23jähr. Dienstzeit 20 -6, Josef Funk. Dienstknecht bei Oekonom.-Rat Ruoff in Niederreutin für 23jähr. Dienstzeit 20 Johann Martin Wagner jg., Schäfer bei Oekonom.- Rat Adlung in Sindlingen für 19jähr. Dienstzeit 15 ^4, Christian Schwenk, Dienstknecht bei Oekonom.-Rat Ruoff in Niederreutin für 16jähr. Dienstzeit 15^, Jakob Schule, Pferdeknecht bei Oekonom.-Rat Adlung in Sindlingen für 15jährige Dienstzeit 15 Christian Stähle, Pferdeknecht bei Oekonom.-Rat Adlung in Sindlingen für 13jähr. Dienst­zeit 10^, Gottlieb Schäfer, Pferdeknecht bei Barbara Haag Wwe. in Unterjettingen für 12jähr. Dienstzeit 10 Katharine Schneider, Gesindeköchin bei Oekonomierat Adlung in Sindlingen für 19jähr. Dienstzeit 15 Margarete Schäfer bei Jakob Walter in Unterjettingen. Bei der Preisverteilung der Obstausstellung erhielten u. a. Preise: Die Gemeinde Oeschelbronn (Baumwart Hähnle) einen 1. Preis. Gemeinde Oberjetttngen (Baumwart Bai« tinger) einen 2. Preis. Gemeinde Oeschelbronn (Schultheiß Bühler und Martin Schäberle) Gemeinde Unterjettingen (Baumwart Brösamle) je einen 3. Preis. Gemeinde Mötz- ingen (Baumwarle Mast und Hiller) ein Diplom. Einzel- Aussteller: Hörmann in Oeschelbronn einen 1. Preis. Für Obstbäume: Brösamle, Unterjettingen.

^ Calw, 23. Sept. Ein großartiges Fest hatte der Landwirtschaftliche Bezirksverein Calw, von gutem Wetter begünstigt, am vergangenen Samstag und Sonntag feiem können. Da konnte man wieder das Dichter- wort:Tausend sleiß'ge Hände regen Hel end sich in munt­rem Bund" verwirklicht sehen. Ein Gang durch die ver­schiedenen Ausstellungen schon ließ dies erkennen. In der Turnhalle standen auf langen Tafeln wohl geordnet die Erzeugnisse des Obstbaus. Wie lachten einen die herrlichen Aepfel und Birnen an! In einem besonderen Garten wurden praktische Versuche in der Baumpflege gemacht. Zu beiden Seiten der Turnhalle konnte sich der Besucher vom Bienenfleiß überzeugen. Schön zusammengestellt hatten die einzelnen Imker ihre gefüllten Honiggläser und belebten das Ganze durch mancherlei köstliche Wachsfiguren und reichen Blumenschmuck. Wer Freude am Garten hat, konnte auch auf seine Rechnung kommen: denn die Gärtner hatten wahre Prachtstücke ihres Gemüsebaus ausgestellt. Daneben stand mancherleiEingemachtes" und verschiedene Eindünst­apparate, die sich ja heute immer mehr in unfern Küchen einbürgern. In besonderer Halle hatten die Geflügel-, Kaninchen- und Fischzuchtoereine ihre Ausstellungen. Auch hier gab es viel Schönes zu sehen, was die Freunde dieser Vereine gewiß erfreut hat. Außerdem waren hier noch die Wagner, Schmiede, Küfer und der landwirtschaftliche Kon­sumverein mit seinen Sämereien und Kunstdünger vertreten. Groß war auch die Zahl der zur Prämierung beigetriebenen Tiere. Sämtliche Haustiere, auch Schafe und Ziegen, waren vertreten, so daß die Preisrichter viel und schwere Arbeit hatten. Im Zeitalter der Maschine durfte auch diese natür­lich nicht fehlen. Bor der Turnhalle und auf demBrühl" hatten verschiedene Fabriken ihre landwirtschaftlichen Ma­schinen zur Schau gestellt, die vielfach besichtigt und wohl gekauft wurden. Den Höhepunkt des Festes bildete aber der Festzug, an dem gegen 30 Wagen beteiligt waren. Manche Stunde der Vorbereitung hatte es gekostet, bis alles zusammenharmonierte. Und gerade wegen dieser um­fassenden Arbeit, die in den langen Regenwochen gemacht worden war. wollte man das Fest nicht mehr verschieben. Dies sagte Herr Regierungsrat Binder in seiner Eröffnungs­ansprache und fügte noch bei, daß der Bauernach den sauren Wochen auch wohl frohe Feste" feiern dürfe. Es sind zudem 32 Jahre verflossen, daß der Calwer Bezirks­verein ein größeres Fest veranstaltet hat. Beim Festzug

sondern auf praktische Versuche über die Ergebnisse der tatsächlich in einzelnen Gebieten erfolgten europäischen Be­siedlung.

In Westusambara sind bereits seit längeren Jahren landwirtschaftliche Versuche aus der Versuchsstation des Gouvernements Kwai angestellt worden. Es hat sich ge­zeigt, daß Getreide wie Weizen, Gerste, Hafer, sowie Hülfenfrüchte und Kartoffeln, gut gedeihen und das Land sich auch zu Gemüse- und Obstbau gut eignet. Auch die Viehzucht, besonders Schweinezucht, hat gute Erfolge ge­zeitigt. Daneben gedeiht in Usambara auch der Kaffee gut. In den Usambarbergen, sowie weiter landeinwärts, im Bezirk Moschi, besonders am Meruberg, gibt es bereits eine ganze Reche von Ansiedlern, welche die Viehzucht, sowie auch den Anbau von Weizen, Mais, Kaffe und Obst mit Erfolg betrieben haben.

Unter den Ansiedlern befinden sich eine erhebliche An­zahl von Buren, welche von Südafrika vor einigen Jahren eingewandert sind. Bei ihrem ersten Auftreten in Ostafrika erregten die Buren die Mißstimmung weiter Kreise dadurch, daß sie schonungslos Wild abschossen und anscheinend zum Teil wenig geneigt waren, sich in nützlicher Weise wirt­schaftlich zu betätigen. Soweit solche Elemente unter den Buren vorhanden waren, haben sie jedoch mittlerweile das Land wieder verlassen. Die im deutschen Schutzgebiet ge­bliebenen Buren, besonders die bei Aruscha beim Meruberg angesiedelten, haben fleißig gearbeitet und nützliche Kultur­arbeit geleistet.

Außer den Buren sind in letzter Zeit auch eine Anzahl

sah man sehr gut, wie Stadt und Land diesmal zusammen­wirkten, und darum kam auch etwas Schönes zustande. Sehr erfreulich war es, daß Historisches in dem Zug eine große Rolle spielte. Daneben wurden die Sitten und Ge­bräuche unserer ländlichen Bevölkerung in schönen Bildern gezeigt. Die verschiedenen Vereine, Handel, Gewerbe, Industrie und Wissenschaft waren je durch einen Wagen vertreten. Ferner sah man die Teinacher Hirschquelle und als Schluß Eberhard der Rauschebart tm Schoß eines treuen Hirten. Der Gruppe voraus gingen Mädchen, die das LiedPreisend mit viel schönen Reden" sangen. An der Spitze des Festzuges marschierten die ver­schiedenen Ausschüsse und die prämierten Dienstboten, deren es gegen 90 waren. Diesen wurden ansehnliche Geldgaben gespendet, und während des Festessens gedachte ihrer mit Watten der Anerkennung Herr Dekan Roos. Die einzelnen Wagen waren bis ins Kleinste hinaus wohl durchdacht und verkörperten als Ganzes sehr originelle Gedanken. Form und Farbe waren wohlüberlegt, und die vielen Trachten und Kostüme aus Vergangenheit und Gegenwart gaben prächtige Bilder. Hier merkte man, daß keine Kosten ge­scheut wurden, und so kam es auch, daß der Zug allgemeine Bewunderung heroorrief. Die vielen Festgäste besichtigten die Wagen schon während der Aufstellung in der neuen Stuttgarter Straße und beeilten sich nachher, den herrlichen Zug bei der Fahrt durch die Stadt noch ein- oder zweimal zu sehen. Ein Album mit sämtlichen Wagen wird in Bälde erscheinen und den Teilnehmern und Festgästen eine ange­nehme Erinnerung sein. Denselben Dienst werden auch die schöne Festschrift und die prächtige Festpostkatte tun. Wenn es am Mittag auch zeitweilig etwas frostig war, so war doch überall frohe Feststimmung. Die Calwer Stadtkapelle konzertierte aus dem Festplatz und hatte manchen dankbaren Zuhörer. Alles in allem genommen boten die Ausstellungen ein gutes Bild von dem Stand der Landwirtschaft von heute im Bezirk Calw. Manche Anregung wurde gegeben und gezeigt, daß das alte WortFleiß bringt Preis" immer noch wahr ist.

Landesmch richten.

r- Neuenbürg, 21. Sept. (Tödlicher Unfall Hütet die Kinder!) Das vierjährige Söhnchen des Rößlewirts Roth in Ottenhausen lief seinem Vater direkt in den mit Schwemmsteinen beladenen Wagen, wurde von den Rädern zermalmt und sofort getötet. Den Vater trifft keine Schuld. Das drei Jahre alte Söhnchen des Gastwirts Stoll in Gaistal stürzte in einem unbewachten Augenblick in einen Eimer mit kochendem Wasser. Das arme Kind wurde derart am Unterleib, auf dem Rücken und an den Armen verbrüht, daß cs unter großen Qualen starb.

Stuttgart, 21. Sept. Der Gouverneur der Festung Ulm, Gen. d. Inf. v. Boehn, wurde in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit der gesetzlichen Pension zur Disposition und gleichzeitig L 1a suits des Inf.Regts. Hamburg (2. Hanseat.) Nr. 76 gestellt. Generallt. v. Gerok, seit 22. März d. I. Komm, der 26 Div. (1. k. württ.) in Stuttgart, wurde zum Gouverneur der Festung Ulm auf beiden Donauufern ernannt. Es ist dies das erstemal, daß ein württ. General Gouverneur der Festung Ulm wurde. Wie weiter verlautet, erhält Generallt. Herzog Wilhelm von Urach, bisher Komm, der 26. Kav. Brig., die hiesige 26. Division und Herzog Robert vün Württemberg. Oberst L 1a snits des Drag.-Regts Nr. 26, die 26. Kav. Brig. in Ludwigsburg.

p Stuttgart, 21. Septbr. Die Teilnehmer an dem internationalen Gordon-Bennett-Rennen der Freiballons, das am 27. Oktober ds. Is. von Stuttgart aus beginnt, stehen jetzt sämtlich fest. Deutschland wird durch die Herren Ingenieur Hans Gertcke, Major v. Aber- cron und Oberleutnant Hopfe vertreten werden. Don diesen hat Ingenieur Gericke als vorjähriger Sieger den Bennett- Poka! zu verteidigen. Als Stellvertreter kommen in erster Linie die Herren Otto Korn. Alfred Dierlamm, Ferdinand Eimermacher, in zweiter Linie Oberleutnant Stach o. Goltz­heim und Dr. Bröckelmann in Frage. Don ausländischen

von Deutsch-Russen am Südabhange des Meruberges (Be­zirk Moschi) angesiedelt worden.

Die Anzahl der erwachsenen männlichen Ansiedler (Pflanzer, Farmer, Gärtner) betrug nach der amtlichen Statistik am 1. Januar 1907 im Bezirk Moschi 109. im Bezirk Wilhelmstal (Westusambara) 55 und im Bezirk Tanga 57. Die übrigen Bezirke weisen erheblich geringere Zahlen auf, z. B. gibt es in Iringa (Uhehe) nur drei Ansiedler.

Die Aussichten für die europäische Besiedlung liegen hiernach für ausgedehnte Gebiete Ostafrikas in vielen Be­ziehungen günstg. Allerdings kann der Ansiedler nur dann sein Fortkommen finden, wenn er imstande ist, für den Export zu produzieren. Der Bedarf im Lande selbst wird kaum zu irgendeiner Zeit ein derart bedeutender sein, daß eine große Anzahl von Ansiedlern damit rechnen könnten, ihre Erzeugnisse in Ostafttka selbst abzusetzen. Die Frage inwieweit der kleine Ansiedler sür den Export zu produ­zieren vermag, erscheint noch nicht vollständig geklärt.

Abgesehen hiervon bildet die Voraussetzung einer An­siedlung von Weißen in größerem Umfange das Vorhan­densein von Eisenbahnverbindungen. Dieselben haben hier in der tropischen Kolonie eine noch größere Bedeutung sür die Existenzmöglichkeit der Ansiedler, als in Gebieten sub­tropischer oder gemäßigten Klimas. Bei dem Fehlen einer Eisenbahn ist der Ansiedler, der sich in den hochgelegenen Gebiete des Innern begibt, in der Gefahr, sich aus dem Wege durch das ungesunde Küstengebiet mit Malaria zu infizieren, und das Feld seiner Tätigkeit bereits in krankem

Staaten sind als Teilnehmer gemeldet: Amerika: Kapitän Honeygell-St. Louis, Ioh. Waggs, Albert Holtz-Cincinnati,- Belgien: Gerard, Demuyter, Debrouckere; Frankreich: Geo:- ges, Blanchet, Alfred Leblanc, Maurice Bienaim«! Oester­reich: Eduard C. v. Sigmund. Ingenieur Lehnert, Haupi- mann Mannnsbarth; Schweiz: P. Armbruster-Bern, R. O Müller-Zürich, Viktor de Beauclair-Zürich; Italien: Nimm PIccoli, Ingenieur Prato-Preotdc; England: Jean de Franeia; Dänemark: Kapitän Seidelin. Der russische Ballon wird nicht starten.

Stuttgart, 22. Sept. Der Württ. Landes­verband des Hansabunds hielt gestern vormitmy im Oberen Museum eine Landes-Ausschuß-Sitzung ab. Im Anschluß begann um 11 Uhr der Vortrag des Reichstagsabg. Legationsrats Frhr. v. Richthosen üb r die Richtlinien des Hansabunds mit besonderer Berücksich­tigung von Deutschlands internationaler wirtschaftspolitischer Weltstellung, welcher darin gipfelte, daß Deutschland nichts weiter verlangt, als die Gleichberechtigung und die Durch­führung des Prinzips der offenen Tür.

p Stuttgarts 21. Sept. (Die Abschaffung der Prö- zeptorats- und Reallehrerprüfung). In Bestätigung der vor kurzem veröffentlichten Meldung der Württ. Pr.-Korr. erklärt heute der Staatsanzeiger, daß nach Einführung der neuen Bolksschuldienstprüfung die im Jahr 1900 eingerichtete Dienstprüfung der Kandidaten für Präzeptoren- und Reat- lehrerstellen vom Jahr 1916 ab in Wegfall kommen wird. Es werden daher im Jahr 1914 zum letztenmal Kandidaten zur Erstehung des theoretischen Teils dieser Prüfung zuge­lassen werden,- früher erstandene Teile der Prüfung wären spätestens im Jahr 1915 zum Abschluß zu bringen.

Heilbroun a. N., 21. Sept. Das neue Lehrer­seminar wurde heute in Anwesenheit des Kultministers v. Fleischhauer mit einer Feierlichkeit eingewei h t. Der Erbauer des Seminars, Oberbaurat v. Beger, übergam dem Leiter der Anstalt, Rektor Dr. Reinöhl die Schlüssel, der sie mit Dankesworten entgegennahm. Weitere Anspra­chen hielten der Kullminister. ferner Regierern gsdirektor v. Hieber. Oberbürgermeister Dr. Gödel übergab als Geschenk der Stadt eine Bibliothek und Fabrikant Schneider im Namen verschiedener industrieller und gewerblicher Kreise eine Stiftung von 3000 Mark.

r Waldsee, 22. Sept. (Ein interessanter Versuch.) Der städtische Torsaussehcr Mancher in Wurzack hat einen ausgestochenen Riedteil mit Kartoffeln bebaut und aus dem dazu hergerichteten und aedüngten Boden Kartoffeln in großer Menge und guter Qualität erhalten. Einzelne Kar­toffeln wogen über ein Pfund. Der wohlgelungene Ver­such verdient Nachahmung.

r Ulm, 21. September. (Doppelmord.) Die hiesige Staatsanwaltschaft erläßt folgende Aufforderung zur Buf- enthaltsermittlung: In einer hier wegen Verbrechen wider das Leben anhängigen Anzeigesache wird dringend um Be­kanntgabe des Aufenthalts des am 17. August 1872 zu Bösingen OA. Nagold geborenen Taglöhners Gottlob Hüos und seiner Ehefrau Maria ged. Paul geb. am 2. September 1869 zu Heumaden OA. Stuttgart gebeten. Sie haben sich bis Ende August ds. Is. in Stuttgart und Göppingen ausgehalten. Aus dieses Ehepaar ricktet sich der Verdacht, die beiden aus der Fils gezogenen Kinder von 7 Jahren bezw. 1 Monat beseitigt zu haben.

Rechtslage der Stadt Tuttlingen in der Frage der Donanderfickernng.

r Sowohl noch wütttembergischem wie nach badischem Wassergesetz ist die Stadt Tuttlingen die Nutzungsberechtigte am Flußlauf der Donau. Daß der Stadt Tuttlingen dieser Rechtsanspruch zusieht, wird wohl ebensowenig zu bestreiten sein, wie daß sie in diesem ihrem Nutzungsrecht durch Ver­schulden der Oberlieger" Nachbargemeinde, ganz besonders durch Mißachtung der Bestimmungen des badischen Wasser­gesetzes, Vernachlässigung jeder, den Vorschriften des badischen Wassergesetzes entsprechenden Bestimmungen der ordnungsgemäßen Flußpflege, schwer geschädigt wird.

Zustande zu erreichen. Die Schwierigkeit des Transports von Materialien und Vorräten zur Begründung einer An­siedlung wird dadurch verstärkt, daß die Verwendung von Zugvieh auch dort, wo die vorhandenen Wege dies gestatten würden, vielfach durch das Vorhandensein der Tsetsliege verhindert wird. Aber auch selbst, wenn eine Ansiedlung glücklich angelegt ist. so fehlt in den entfernteren, durch eine Eisenbahn mit der Küste nicht verbundenen Gegenden voll­ständig die Möglichkeit eines Absatzes der erzeugten Pro­dukte. Aber nur solche Produkte vertragen den Transport auf dem Kopse von Trägern, welche bei geringem Gewicht oder Volumen einen hohen Wert besitzen. Die Produkte, welche ein Ansiedler auf seiner Farm oder Pflanzung er­zeugen kann, gehören regelmäßig nicht dazu. Er kann also nur dort ein Fortkommen finden, wo eine Eisenbahn ihm die Absatzmöglichkeit für seine Produkte bietet. Das ist bisher nur in dem nordöstlichen, küstennahen Teil de: Kolonie der Fall. Die Eisenbahn von Tanga nach Mombo erschließt Teile des Gebirgslandes von Usambara. Auch für die weiter landeinwärts am Kilimandjaro und am Meruberge gelegenen Ansiedlungen ist eine wenn auch unvollkommene Verbindung teils durch Ochsenwagenver­kehr zu dem Endpunkte der Usambaraeisenbahn, teils nach der Station Boi der englischen Ugandaeisendahn gegeben, welche in der Gegend des Kilimandjaro nahe der Grenze verläuft. Die sonstigen hochgelegenen gesunden Gebiete im Innern, welche im übrigen sür e'.ne europäische Besiedlung geeignet sind, we den dagegen dafür erst in Frage kommen, nachdem sie durch Eisenbahn mit der Küste verbunden sind.