Je einfacher die Lampe, desto besser. Metallfadenlampen sind für landwirtschaftliche Betriebe nicht so zu empfehlen wie Kohlenfadenlampen, diese sind billiger und dauerhafter. Am wichtigsten ist für den Bauern die elektrische Kraft. Der Elektromotor ist die einfachste, kleinste, geräuschloseste und in jeder Hinsicht anspruchloseste Kleinkraftmaschine, die es gibt. Man unterscheidet Drehstrommotorr mit Kurz- schlußanker und mit Schleisringanker. Die elfteren sind emfacher, billiger und genau so leistungsfähig wie letztere. Hat man viel Futter zu schneiden, so ist ein IV« bis 2 pferdiger Motor vorzuziehen. 2—3 pferdige Motore reichen schon für Stiftendreschmaschinen aus. Man soll vor allem darauf sehen, daß der Motor nicht zu sehr überlastet wird, damit er nicht heiß lauft. Auch sollen die Messer immer scharf sein. Der Motor muß so aufgestellt werden, daß die sreiwerdende Wärme ungehindert ausstrahlen kann, man darf die Maschine also nicht unter einen engen Holzkasten setzen. Für den Betrieb ist zu merken: Bevor man den Motor anlaufen läßt, soll man ihn von Hand antreiben, um sich zu überzeuge«, daß alles glatt läuft, dann erst läßt man den Motor langsam an und wartet mit dem Einlegen, bis die normale Umdrehungsgeschwindigkeit erreicht ist. Das Ausschalten des Motors hat. sobald die Arbeit geregelt ist, rasch zu erfolgen. Der Treibriemen darf nicht zu stark gespannt sein und nur mit ausgelassenem Rindstalg bestrichen werden. Die Pflege des Motors ist einfach: es genügt von den inneren Teilen von Zeit zu Zeit mit einem Blasbalg den Staub fortzublasen und die Schleifringe abzuwischen und zu säubern. Dann schleift man noch gelegentlich die auf den Schleifringen auflicgenden Kohlenstückchen mit Schmirgellcinwand nach und muß vor allem alle Paar Wochen in die beiden Lager gutes, besonders geeignetes Maschinenöl (Mineralöl) einfüllen. Zwei mal im Jahr wird alles Oel aus den Lagern abgelassen und Petroleum nachgelassen zum Reinigen und Auflösen,- sobald das Erdöl wieder vollständig entfernt ist, aber nicht früher, füllt man die Lager neu mit Schmieröl. Diese wenigen Maßnahmen läßt man sich bei der Aufstellung des Motors vom Monteur zeigen und führt sie dann unter dessen Aussicht selbst einmal aus, damit man genau Bescheid weiß- Bon besonderer Wichtigkeit ist der Radschlag an dem Motor und den elektrischen Leitungen niemals Arbeiten vorzunehmen, die man nicht ganz genau versteht; es kann sonst zu tödlichen Unfällen führen. Beim Ankauf von Motoren muß man darauf sehen, daß im Kaufvertrag die Tourenzahl bemerkt ist, denn schnellaufende Motore sind billiger als langsamlaufende. Meist werden Motore von 1500 Umdrehungen verwendet.
r Tübingen, 1. Sept. (Schwemmkanalisation). 2n die unzeitgemäße, mit Hygiene und Aesthetik schwer zu vereinbarende bisherige Fäkalienbeseitigung kommt nun ein neuer Zug: Die Gemeindekollegien haben gestern beschlossen, im Universitätsviertel die Schwemmkanalisation einzurichten. An den Kosten von rund 132 OM ^ beteiligt sich der Staat als Eigentümer der Universität und ihrer Kliniken mit 530/g (67 MO ^S), die Stadt mit dem Rest von 65 7M Die Kläranlage der Kanalisation, die so angelegt ist, daß ihr nach und nach die ganze Stadt angeschlossen werden kann, wird zunächst nach dem mechanischen, später vielleicht nach dem biologischen System eingerichtet und kommt auf Lust- nauer Markung, nahe dem Einfluß der Ammer in den Neckar zu liegen. Dieser Beschluß bedeutet nicht nur einen Fortschritt in der Entwicklung Tübingens, sondern auch einen bedeutsamen Schritt vorwärts in Sachen der leider im ganzen Schwabenlande bisher noch recht rückständigen Fäkalien- und Abwasserbeseitigung.
r Leouberg, 2. Sept. (Die Kinogefahr). In dem eben erschienenen 41. Rechenschaftsbericht der Rettungsanstalt für ältere Mädchen in Leonberg wird mit ernsten Worten auf die Gefahren des „Kino" hingewiesen. Es heißt u. a.: „Es ist auffallend und lehrreicher als alle theoretischen Erörterungen über den Wert oder Unwert der
Strafen für Junggesellen.
In Frankreich haben im Jahre 1911 die Sterbefälle diehZahl der Geburten um 35 OM Einheiten überstiegen. Einsichtsvolle Franzosen sehen hierin ein Nationalunglück, und G. Dupont-Ferrier meint im „Journal des Debats", daß man so schwere Krankheit nur mit ganz energischen Mitteln bekämpfen könne. „Weder die Spartaner noch unsere großen Ahnen aus der Zeit der Revolution pflegten in solchen Fällen lange zu fackeln", schreibt er. „DieLaze- dämonierinnen dursten einmal im Jahre die alten Junggesellen am Fuße der Altäre öffentlich schlagen und ohrfeigen. Plutarch glaubt zu wissen, daß Lykurg die Hagestolze noch in anderer Weise züchtigte: sie mußten mitten im Winter vollständig nackt um den großen Marktplatz herumlausen, während man sie in Wort und Lied verspottete und verhöhnte. Derkyllidas hatte sich im Peloponnesischen Kriege und in den Kämpfen mit den Persern als Feldherr ausgezeichnet, aber er hatte keinen Sprößling in die Welt gesetzt. Ein junger Mann machte ihm das zum Vorwurf und weigerte sich, zu Ehren des alten Kriegsmannes sich von seinem Platze zu erheben: „Weshalb sollte ich dir denn meinen Platz einräumen?" sagte der Jüngling. „Du hast ja keine Kinder, die mir eines Tages ihren Platz einräumen könnten." Plato war Philosoph genug, um seinen Mitbürgern dringend zur Ehe zu raten. „Sich weigern, ein Weib zu nehmen." sagte er in seinen „Gesetzen", „ist ein Verbrechen, nicht mehr und nicht weniger". Und es war sogar ein doppeltes Verbrechen, da es eine Beleidigung der Ahnen und eine Schädigung der Gesellschaft bedeutete. Die Ehelosigkeit war antisozial, und ihr Egoismus war eine Form der Anarchie. Durch welche Strafe aber sollte man die widerhaarigen alten
Kinematogrophentheater, wie häufig in den Akten unserer Zöglinge diesem modernen Btldungsinstttut ein gut Teil Schuld am sittlichen Niedergang unserer Jugend zugeschrieben wird. Was der Schundroman in vielen Stunden eifriger Lektüre an Sensationen schafft, das stellt der Kinematograph in 15 Minuten vor Augen".
r Heilbronn, 2. Sept. (Wieder ein Köpenicker Fall.) Der Haupinann von Köpenick findet immer noch Nachahmer und leider auch Personen die auf den Trick hereinfallen. So erschien am Samstag vormittag beim Gemeindepfleger in Billensdach OA. Marbach ein Landjäger in neuer Sommeruniform und ließ sich auf einen angeblichen Befehl der Staatsanwaltschaft hier dessen Kasse im Betrage von 443 ^ aushändigen, die er beschlagnahmte. Nach dem Weggang des angeblichen Landjägers kam dem verdutzten Gemeindepfleger die Sache doch nicht recht geheuer vor und er telephonierte die Begebenheit an den Schultheißen nach Schmidhausen, zu dessen Gemeinde Bil- lensbach gehört, der dann auch mit einem Mann alsbald die Verfolgung des Schwindlers aufnahm. Die beiden wurden seiner nach kurzer Zeit auch ansichtig, als er jedoch bemerkt hatte, daß er verfolgt wurde, schlug er sich in den Wald und wurde nicht mehr gesehen. Eine alsbald von der Staatsanwaltschaft angeordnete Streife durch ein Landjägeraufgebot hatte bis jetzt noch keinen Erfolg. Um sich den Anschein als echter Landjäger zu geben, hatte der Schwindler, ehe er den Streich in Billenbach ausführte, noch eine Zigeunerbande, die dort war, kontrolliert, war aber nicht gegen sie eingeschritten, die Zigeuner waren eben echter als er.
r Ravensburg, 2. Sept. (Bahnunfälle.) Wie jetzt erst bekannt wird, sind vor mehreren Tagen, als der letzte Zug von Aulendorf auf der hiesigen Station einfuhr, die Hinteren vier Personenwagen, die zum Teil gut besetzt waren, wahrscheinlich durch zu spätes Stellen der Weiche entgleist. Die Insassen wurden durcheinandergeworfen. Es soll ein Materialschaden von 4000 -H entstanden sein. Wenn der Wärter nicht noch im letzten Moment sich bewußt worden wäre, daß der Schnellzug noch ausstehe, wäre dieser noch in den entgleisten halben Zug hineingesahren. — Ferner wurde beim Rangieren dem Weichenwärter Stengle der rechte Arm beim Ankuppeln eines Wagens durch die Kuppelung abgeschlagen. Er wurde ins Krankenhaus Ravensburg übergeführt.
Berbandstag der württ. Gewerbevereinsund Handwerkervereinigungen, r Gmünd, 1 . Sept. Die 54. Tagung der Bereinigung wies eine vielseitige Tagesordnung auf. Als der wichtigste Punkt wurde schon vor Wochen und Monaten die Wahl des Berbandsvorstandes und seines Stellvertreters bezeichnet. Für den verstorbenen Vorsitzenden, Malermeister Schindler aus Göppingen, wurde nach ausgedehnter Debatte Flaschnermeister Lorenz mit 164 Stimmen zum Berbands- oorstand gewählt. A. Crönlein erhielt 101 Stimmen. Die Annahme der Stelle des Stellvertreters lehnte Crönlein ab. Als solcher wurde in geheimer Abstimmung Flaschnermeister Schweitzer von Ludwigsburg mit 141 Stimmen gewählt, Henne-Tübingen erhielt 91 Stimmen. Eröffnet und geleitet wurde die Tagung von A. Crönlein aus Stuttgart. Ansprachen hielten u. a. Reg.-Rat Schäffer vom Ministerium des Innern, Staatsrat v. Mosthas im Namen der Zentralstelle für Gewerbe und Handel, Amtmann Essig von der Regierung des Iagstkreises, Reg.-Rat Rau für das Oberamt Gmünd, O.B.M. Möhler für die Stadt Gmünd, Reg.-Rat Noack aus Darmstadt u. Handwerkskammersekr. Rothenhöfer von Stuttgart. Außerdem waren verschiedene gewerbliche Bereinigungen Württembergs und seiner Nachbarländer aus der Tagung vertreten. An den König wurde ein Huldigungstelegramm abgesandt, das noch im Laufe der Verhandlung erwidert wurde. Den verstorbenen Vorsitzenden. Malermeister Schindler, ehrte der Tagungsvorsitzende, Crönlein, durch einen warmen Nachruf. Dem Privatier Richard Schwenk aus Ulm wurde in Anerkennung seiner vielen Verdienste
Junggesellen zur Vernunft bringen? Zunächst durch eine hohe Geldstrafe," sagte Plato, „und zwar durch eine Geldstrafe. die jedes Jahr von neuem gezahlt werden müßte; dann durch die Verachtung, die man ihnen bei jeder Gelegenheit zeigen müßte". In Rom hielt einmal der Zensor Metellus Rumidicus nachstehenden kleinen Speech: „Wenn wir ohne Frauen leben könnten, würden uns mehr als einen Verdruß ersparen; aber die Natur befiehlt uns, unsere Ruhe zu opfern. Gehorchen wirk Unser Leben ist kurz, und unser Leid wird darum auch nur kurz sein. Das Leben unseres Volkes aber soll lang sein, und wir müssen seinem Glücke das unsrige zu opfern wissen." Bei uns in Frankreich behandelte einige zwanzig Jahre vor der Revolution der gelehrte Abbe Zaubert die unfruchtbare Ehe als eine Abart der Ehelosigkeit. Andere Denker wollten das Heiraten gefördert wissen; ja sie forderten sogar zwecks Vergrößerung der Beoölkerungsziffer „Exzitatio"- oder „Koaktivgesetze". Junggesellen und kinderlose Ehegatten mußten sich eine Fülle von „Freundlichkeiten" sagen lassen: man nannte die Junggesellen „Männer, die zu nichts gut wären", „Schmarotzerpflanzen", „Unfähige", ja sogar „Verbrecher". Herr von Montyon bezeichnte im Jahre 1908 den Iunggesellenstand als „korrumpiert" und „korrumpierend". Und es wurden in vollem Ernst allerlei Vorschläge zur Ausrottung des Junggesellentums gemacht: die Junggesellen sollten so viel Steuern zahlen, daß sie unter der Steuerlast zusammenbrechen müßten; sie sollten nicht erben dürfen; ihre Einkünfte sollten um die Hälfte reduziert werden; alle öffentlichen Aemter sollten ihnen verschlossen bleiben; sie sollten durch eine besondere Tracht „von der Farbe wilder Tiere" kenntlich gemacht werden. Im Jahre 1801 schlug man. obwohl gerade erst die Gleichheit aller proklamiert worden war, vor, daß die Nation in
eine Ehrenurkunde überreicht. Zur Beratung des Verbonds-- tages war eine große Anzahl von Anträgen eingelaufen. Die wichtigsten Anträge betreffen die steuerliche Entlastung des Gewerbestandes, die Ausstellung einheitlicher Vergebung-- grundsätze, die Einführung eines obligatorischen Verbands- organs und die Abwehr einer weiteren Einschränkung der Verkaufszeit an Sonntagen. Handwerkskammersekretär Schüler sprach über die Reichsversicherungsordnung unter starkem Beifall. Die Geschäftsstelle des Verbands soll aufgehoben werden. Der Verband verfügt über ein Vermögen von 13 620 Der Rechenschaftsbericht über das Verbandsjahr 1911/12 lag gedruckt vor. Der 55. Berbandstag findet in Ellwangen statt. Für die nächstfolgenden Verbandstage haben sich Tuttlingen, Waiblingen. Ebingen und Reutlingen gemeldet. Die Versammlung dauerte von Vz9 Uhr vormittags ununterbrochen bis ^4 Uhr nachmittags. Landesversammlung -er württ. Sozialdemokratie.
Heilbronn, 1. Sept. Die Verhandlungen der Landesversammlung nahmen, wie oorauszusehen war, einen sehr stürmischen Verlauf. Schon bei den Debatten über die Geschäftsordnung, die sich auf die Abstimmung auf Zulassung zur Landesversammlung bezogen, kam es zu Auseinandersetzungen. Die Anträge, die insbesondere in der Richtung gingen, daß die Abstimmung nach der Mitgliederzahl erfolgen soll, die von den Delegierten vertreten wird, wurden von West meyer begründet. Ihm trat besonders scharf der Landesvorstand Hildenbrand entgegen und auch von anderen Rednern wurde die einseitige Parieihecrschast in Stuttgart scharf kritisiert. Die erwähnten Anträge wurden sämtlich abgelehnt. In seinem Bericht des Landesvorstandcs teilte Hildendrand mit, daß die Landtagssraktion am Freitag in Sachen der Lebensmittelteuerung eine Deputation an den Minister des Innern geschickt habe. Der Minister habe versichert, daß er bereits Schritte getan, um eine Stellungnahme des Gesamtministeriums herbeizuführen, er habe aber hinzugesetzt, daß die Maßnahmen, welche die württ. Regierung zu treffen vermöge, nicht von sofortiger Wirkung sein und auch nicht so weitgehend sein könnten, wie das bei den Maßnahmen der Reichsregierung der Fall wäre. Man nahm hierauf eine Resolution an, in welcher schleunigst entsprechende Maßregeln gefordert werden. In dem Bericht des Landesoorstandes geht Hildenbrand, vielfach durch Zurufe unterbrochen, in ausführlicher Weise auf die Vorkommnisse ein, die zur Neubesetzung der Redaktion der Schwöb. Tagwacht geführt haben. Auch die Göppinger Zeitungsangelegenheit wird von Hildenbrand berührt und dabei auch das Bedauern darüber ausgesprochen, daß der „Vorwärts" sich immer noch keinen objektiven Berichterstatter in Württemberg gesucht habe (der jetzige Berichterstatter ist bekanntlich Westmeyer). Besonders eingehend verweilte Hildenbrand dann bei den bekannten Vorgängen bei der letzten Stuttgarter Gemeinderatswahl, die Anlaß gegeben zu einer ganzen Reihe von Anträgen aus Ausschließung von Mitgliedern aus der Partei. Westmeyer blieb Hildenbrand die Antwort nicht schuldig und wies daraus hin, daß dieser für die raffinierten Fälschungen bei der Stuttgarter Gemeinderatswahl noch Worte der Entschuldigung gehabt habe. Am Schluß erklärte er, daß er die in dem sogen. Hunger- bries erhobenen Vorwürfe im Interesse der Partei zurückgenommen habe.Während der folgenden Auseinandersetzungen gab es wiederholt wüste Lärmfzenen, so daß sich auch Eberl-Berlin genötigt sah, das Wort zu ergreifen. Es kam schließlich eine Resolution zur Annahme, die Hey mann gestellt hatte, welche verlangt, daß gegen solche Genossen statutengemäß vorgegangen werden solle, um die Partei vor weiteren Erschütterungen zu bewahren. Hierauf erstattete der Abg. Keil einen eingehenden Bericht über die Tätigkeit der Landtagsfraktion. Seine Angriffe richteten sich dabei insbesondere gegen die beiden liberalen Parteien. — Bei der Wahl des Landesvorstandes siegte der revisionistische Vorschlag, der auf Hildenbrand ging, mit 300 gegen 80 Stimmen.
fünf Klassen eingeleilt werden solle. In die erste Klasse sollten die Väter und Mütter von mindestens zehn Spröß- lingen versetzt werden; aus einem dreifarbigen Bande an ihrem Hute sollte eine silberne Getreideähre, das Sinnbild der Fruchtbarkeit, herauswachsen. Die Junggesellen sollten die letzte Klasse bilden; sie sollten über ihr Vermögen nicht frei verfügen und an keiner öffentlichen Versammlung teilnehmen dürfen; am Hut sollten sie eine gelbgrüne Kokarde tragen; das sollte sie als Parias der Gesellschaft kennzeichnen. . .
Wo lebt man am teuersten?
In allen Ländern mehren sich die Klagen über die teuren Lebensmittel, die kuren Mieten und die Verteurung aller Dinge überhaupt. Die „Tribuna" hat deswegen eine zeitgemäße Untersuchung darüber eingestellt, in welchem Lande man gegenwärtig am teuersten lebt. Es stehen da nicht etwa, wie man vielleicht erwarten könnte, die Bereinigten Staaten obenan, sondern noch teurer ist Transvaal. Unmittelbar dahinter kommt allerdings die Union, und dann folgt Aegypten. In Europa sind die teuersten Länder England, Deutschland und Holland, hierauf folgen Oesterreich und Frankreich. In der Schweiz ist die Lebensführung ungefähr ebenso kostspielig wie in Frankreich. Zuletzr, als die billigsten in der Reihe, werden Belgien, Italien und Spanien genannt. Osteuropa und Skandinavien sind in dieser Statistik nicht mit berücksichtigt worden. Die Angaben der „Tribuna" sind so zu verstehen, daß dabei hauptsächlich an die Bedürfnisse der ärmeren Schichten der Bevölkerung gedacht worden ist. Wenn man die Lebensführung der besser gestellten Kreise oder die der ausgesprochen Reichen ins Auge faßte, würde man vielleicht zu ganz anderen Ergebnissen gelangen.