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Schwöb. SsNtmeirt.

1912

Bom Landtag.

x Stuttgart, 20. Juni. Die Zweite Kammer be­handelte zu Beginn ihrer heutigen Sitzung zunächst dis Frage der Verrechnung und Tilgung der allgemeinen Staatsschuld und der Eisenbahnschuld. Bei der Ab­stimmung wurde ein von der Bolkspartei unterstützter An­trag der Deutschen Partei auf Verbesserungen abgelehnt, so daß es bei dem seitherigen Zustand bleiben wird. Es wurde dann in dis Beratung von Anträgen des volkswirt­schaftlichen Ausschusses zu verschiedenen Eingaben eingetreten und zunächst die Bitte der Stadtgemeinde Bönnigheim um Erbauung einer elektrischen Straßenbahn von Kirchheim a. N. über Hohenstein nach Bönnigheim be­handelt. Dazu wurde ein Antrag des Abg. Wieland, mit Rücksicht aus den großen Güterverkehr eine elektrische Straßenbahn zu erstellen, angenommen. Es folgte dann die Beratung der Bitte des Eisendahnkomitees Nürtingen- Tübingen und der Bezirksröte um Erbauung einer Neckar­talbahn von Nürtingen nach Tübingen. Berichter­statter war der Abg. Wieland (Natl.), der die Anträge des volkswirtschaftlichen Ausschusses begründete, wonach die Eingabe wegen Erbauung einer Neckartclbahn Nürtingen- Kirchentt-llinssurt der Regierung zur Berücksichtigung über­wiesen und dis Zu dem Bahnbauprojekt Nürtingen Kirchen- tellingsfurt eingekommenen Nebeneingatnn der Stadtge­meinde Reutlingen und des Bahnbankomnees Urach-Mün- singen für erledigt erklärt werden. Nach längerer Debatte wurden die Ausschußanträge angenommen.

Der Stand der Laudtagsarbeiten.

x Stuttgart, 20. Juni. Ueber den Stand der Land- tagsarbeiten wird dem Staaisanzeiger aus Kreisen der Ersten Kammer n. o. geschrieben: Der größten Anstrengung der Ausschuss« der Ersten Kammer, an die die Beschlüsse des anderen Hauses zu den Denkschriften betr. die Vereinfach­ung der Staatsverwaltung, betr. die Unterhaltung der höheren Schulen, betr. die Uebernahms der Volbsschullasten aüs den Staat ferner betr. der Zulagen und Nebenbezüge der Be­amten und Lehrer verwiesen sind, wird es bedürfen, um die Berichte so zeitig erstatten zu können, daß dis Plenar- beralungen der Ersten Kammer hierüber in der letzten Iuni- wochs beginnen können. Außerdem wird die Erste Kammer je nach den Beschlüssen der Zweiten Kammer über die Frage der rechnerischen Ausscheidung der Staatsschuld auch diese Frage nochmals in Beratung zu nehmen haben. Ob und inwieweit schließlich auch die noch bet den Landständen vor­liegenden Eingaben, darunter alle die Erbauung von Eisen­bahnen und das Submissionswesen betreffenden, werden er­ledigt werden können, wird in erster Linie von dem Stand der Arbeiten der Zweiten Kammer und dem Eingang bei der Ersten Kammer abhängen.

TsLgeI-Neurg?eiten»

Ass Stadt Md Amt

Nagold, 2l. Jum rsrr.

* Unser Theater. (Mitgeteilt.) Einen vergnügten Abend hatten am Mittwoch die Besucher des Süddeutschen Bolkstheaters. Das LustspielDie berühmte Frau" von Schönthan und Moser wurde gegeben; es brachte eine Fülle drolliger Szenen und komisch wirkender Situationen, so daß man herzlich lachen mußte. Die Rollen waren gut verteilt und wurden flott gespielt. Heute abend wird zum Benefiz für Frl. Tina Faaß und Herrn Franz Sauer das SchauspielFohannisfeuer" von Suder­mann gegeben.

r Sommer-Anfang. Am 21. Juni 8 Uhr abends tritt die Sonne aus dem Zeichen der Zwillinge in das des Krebses, und das bedeutet den kalendermäßigen Anfang des Sommers. Wir haben den längsten Tag des Jahres, die Sonne hat ihren höchsten Stand erreicht und beginnt nach kurzem Stillstand sich wieder abwärts zu wenden.

Aus den Nachbarbezirken.

r Calw, 20. Juni. (Zur Landtagswahl. Rück- tritt.) Landwirtschaftsinspektor Ströhle in Leonberg soll, wie verlautet, vom Bund der Landwirte und den Konservativen für die bevorstehende Landtagswahl als Kandidat im Be­zirk Calw in Aussicht genommen sein. Der Rektor un­seres Realprogymnastums Dr. Weizsäcker ist auf Ansuchen in den Ruhestand versetz! worden. Der König hat ihm bei seinem Scheiden aus dem Staatsdienst das Ritterkreuz des Ordens der Württ. Krone verliehen.

r Bieselsberg bei Liebenzell, 20. Juni. (Blitz­schlag.) Letzte Nacht schlug der Blitz in die auf dem

Felde stehende, mit Heu gefüllte Scheuer des Goldarbriters Johann Keck, die samt den Vorräten niederbrannte.

LaudeSmchrichteA.

Stuttgart, 20. Juni. Generalleutnant Exzellenz Eugen von Greifs, der bis vor kurzem Präsident des Württ. Kciegerbundes und erst am letzten Sonntag zu seinem Ehrenmitglied ernannt worden war, ist gestern nach­mittag während einer Autofahrt von Nagold*) nach Stuttgart gestorben. Exzellenz von Greifs sollte infolge plötzlicher schwerer Erkrankung Zu einer Operation ins Katharinenhospital verbracht werden.

*) Auf unsere Erkundigungen konnten wir bezüglich eines etwaigen Aufenthalts des Genlralr am hiesigen Platze nichts in Erfahrung bringen: es ist deshalb anzunehmcn, daß er sich nur auf der Durch­reise befunden hatte. D. R.)

Die württembergischen Natronalliberalen und der Altuationalliberale Reichsverband.

p Stuttgart, 20. Juni. In einer Sitzung hat der geschästsführende Ausschuß der National liberalen Partei Württembergs gestern einstimmig beschlossen, an die Parteifreunde im Land folgende Aufforderung zu richten:Wie uns mitgeteilt wird, wendet sich der Alt- nationallibsrale Reichsosrband an zahlreiche Mitglieder unserer Partei in Württemberg mit Aufrufen und Aufforderungen zum Beitritt. Der Almationalliberale Reichs­verband wurde ausfallenderweise gegründet in unmittelbarem Anschluß an den Berliner Parteitag. Nach den versöhn­lichen Erklärungen auf allen Seiten und der einstimmigen Annahme der Satzungsänderung wurde eine dauernde Ver­ständigung mit Recht erwartet. Diese Hoffnung ist leider rasch durch die Gründung des Altnationalliberalen Reichs- verdands zerstört worden. Wir wollen diese Neugründung keiner Kritik im einzelnen unterwerfen, bedauern aber leb­haft, daß durch eine solche Sonderorganisation die Partei zersplittert und ihre Stoßkraft gelähmt wird, und dies in emer Zeit, wo die Nationalliberale Partei besondere Ur­sache zu einmütigem Zusammenhalten hätte. Wir geben uns der bestimmten Hoffnung hin, daß in dem württembergischen Landesverband die Ueberzeugung von der Notwendigkeit einer einheitlich geschlossenen Parteiorganisa­tion stark genug ist, um das Eindringen der Sonder- organisation zu verhindern. Wir möchten aber doch nicht versäumen, die Mitglieder der Partei ausdrücklich aus die in einer solchen Sonderorganisation liegenden Gefahren auf­merksam zu machen, mit der Bitte, es möchte jeder in seinem Kreis dafür bemüht sein, daß innerhalb Württem­bergs die Einheitlichkeit der Partei erhalten bleibt".

r Stuttgart, 19. Juni. (Kein Mädchenhändler sondern ein Hehler.) Die bereits erwähnte Verhaftung auf dem Hauptbahnhos, in der die Augenzeugen einen Fall von Mädchenhandel zu erblicken glaubten, stellt sich nach dem Polizeibericht als eine wesentlich einfachere Diebes- und Hehiergeschichte heraus. Das Mädchen wurde wegen Dieb­stahls verhaftet. Der Begleiter, der das entwendete Geld bei sich trug, flüchtete in den Züricher Schnellzug und wurde in diesem, wie gemeldet, durch einen Kriminalbe­amten festgenommen. In Böblingen verließen beide den Zug und kehrten hierher zurück.

r Reutlingen, 20. Juni. (Kirchenumbau). Der evangelischen Kirchengemeinde ist das Benutzungsrecht der alten Spitalkirche am Marktplatz für alle Zetten von der bürgerlichen Gemeinde als der Eigentümerin dieses Gottes­hauses zugesichert. Durch den Auszug der katholischen Gemeinde aus der Nikolaikirche und deren Uebersiedlung in die eigene St. Wolfgangkirche fiel das Nikolaikirchlein aber wieder der evangelischen Kirchengemeinde anheim und diese will nun das für ihre Zwecke freigewordene Gotteshaus in entsprechender Weise umbauen, wenn die bürgerliche Gemeinde gegen die Überlassung der Spital- Kirche einen angemessenen Beitrag zu den auf rund 30000 Mark zu berechnenden Umbaukosten leistet. Die bürgerlichen Kollegien gingen gestern auf den Vorschlag ein und sicher­ten einen Baukostenbeitrag von 15 000 Mk. zu, mit dem sie zugleich der Verpflichtung enthoben werden, der evang. Kirchengemeinde für den Fall der Vernichtung der Spital­kirche ein entsprechend großes Lokal zur Abhaltung von Gottesdiensten zur Verfügung zu stellen.

r Kvrnweftheim, 20. Juni. (Praktische Sozial­politik). Die Inhaber der Schuhfabriken A. Sigle <L Cie. hier. Haueisen in Cannstatt und Spieß in Stuttgart haben ihren Arbeitern jährlich eine Woche Ferien bewilligt. Auch erhalten die Arbeiter nach Maßgabe der Beschäftigungsdauer in der Fabrik Entschädigungen für die Ferienzeit und zwar verheiratete Arbeiter pro Tag 4 -6, Frauen 3 -H. Wer bis

zu 1 Jahr im Betrieb beschäftigt ist, erhält 1 Tag bezahlt, bei 3 Jahren 2 Tage, bei 5 Jahren 3 Tage, bei 7 Jahren 4 Tüge, bei 10 Jahren 5 Tage, darüber 6 Tage. Die ledigen Arbeiter erhalten 1.50 ^ bis 3.50 ^ pro Tag entschädigt. Dieses Entgegenkommen seitens der Arbeit­geber verdient Anerkennung. Der Urlaub erfolgt erstmals vom 1.-7. Juli, wo der Fabrikbetrieb eingestellt wird.

r Rottweil, 20. Juni. (Totgedrückt.) Während der 53jährige verheiratete Schuhmacher Johann Kopp in Deißlingen hiesigen Oberamts den oollbeladenen Heuwagen beim Einbringen mit der Heugabel stützte, brach letztere. Kopp kam unter den Wagen und wurde zu Tode gefahren.

Nürtingen, 19. Juni. Das Grabdenkmal für den verstorbenen Professor Burkhardt ist nunmehr feriiggestellt. Mit seiner Ausführung ist vom Schwäbischen Sängerbund der Bildhauer G. Lang-München, ein Freund des Verstor­benen, beauftragt worden. Die Einweihung findet am 29. Juni nachmittags 5 Uhr statt.

r Kirchheim a. N., 20. Juni. (Glück im Spiel.) Am 15. Juni wurde der Hauptgewinn der Roten Kreuz- Lotterie mit 40000 an den glücklichen Gewinner Ehr. Volk in Erligheim ausbezahlt.. Der Gewinner hat auch den Lotteriekollekteur Friseur Ehr. Hartmann bedacht, in­dem er ihm den schönen Betrag von. 2000 ^ zukommen ließ.

r Ulm, 20. Juni. (Ein befremdender Vorgang.) DieDonauwacht" schreibt: Die Chemnitzer Bolksstimme hatte in einer Polemik gegen Westmeyer, Thalheimer und Genossen die Behauptung aufgestellt, daß der bisherige Re­dakteur der Freien Volksztg. in Göppingen, Genosse Dr. Abraham Thalheimer, vier Monate lang Parteiredakteur war, ehe er Parteimitglied wurde. Da uns diese Behaup­tung nicht recht glaubhaft erschien, nahmen wir davon keine Notiz, denn es ist in der Partei allgemein übli-h, zu Ver- trauensämtern nur solche Leute zu berufen, die eine längere Parteizugehörigkeit ausweissn. Zu unserem lebhaften Er­staunen sieht sich aber jetzt die Leipziger Bolkszeitung ge­nötigt, festzustellen, daß Thalheimer vor seiner Göppinger Tätigkeit in der Redaktion der Leipziger Bolkszeitung be­schäftigt war und sich erst während dieser Tätigkeit in die Partei aufnehmen ließ.

r Dietmanns OA. Waldsee, 20. Juni. (Eine Wette.) Maschinenhändler Genthner verkaufte in der Adlerwtrtschaft hier eine ältere Mähmaschine ohne Deichselträger an einen Bauern in Ltndengraben. Der Bauer stieß einen Seufzer aus und meinte, wenn die Maschine daheim wäre, würden ihn 3 Mark nicht reuen, denn er müsse mit zwei Pferden noch einen halben Tag versäumen. Zimmermeister Will- burger von Eggmannsried, der auch zugegen war, sagte: Wenn Du mir 10 gibst und 10 Flaschen Wein be­zahlst, ziehe ich ohne Hilfe bis heute abend 8 Uhr die Ma­schine bis vor Dein Anwesen." Die Wette kam zu stände und Willburger gewann sie glänzend, obgleich der große Berg bei Ellwangen zu überwinden war. Er ließ sogar in Tristolz noch einen 12 Jahre alten Knaben aufsitzen. Mitleidige wollten ihm unterwegs öfters Hilfe leisten, doch W. mutzte sie bestimmt zurückweisen, weil die Kontrolle immer seinem Fuße folgte.

r Friedrichshafen, 20. Juni. (Aviatik). Ober­ingenieur Kober führte mit zwei Begleitern gestern nach­mittag mit seinem Flugapparat über dem Bodensee eine Probefahrt aus, die als wohlgelungsn bezeichnet werden muß. Der Flieger war in ziemlicher Höhe über dem See, ging herab auf die Wasserfläche, stieg wieder auf und schritt dann nach längerer Fahrt zur Landung.

p Friedrichshafen, 20. Juni. Der frühere Mitarbeiter des Grasen Zeppelin, Oberingenieur Kober, hat in der letzten Zeit bekanntlich erfolgreiche Versuche mit einem Wasser­flugzeug aus dem Bodenfee angestellt. Zur Verwertung dieser Erfindung ist jetzt eine Flugzeugbau Friedrichshafen G. m. b. H. mit einem Kapital von ^ 372 000 gegründet worden. Gegenstand des Unternehmens sind der Bau, Verkauf und Betrieb von Flugzeugen. Vorsitzende des Auf­sichtsrats sind Generaldirektor Rudolf Chilllngwoxth-Nürn- berg und Graf Zeppelin.

Deutsches Reich.

Berlin, 19. Juni. Der Reichskanzler o. Bethmann Hollweg ist, der Einladung des Kaisers folgend, heute nach Kiel gereist, wo er bis Anfang nächster Woche bleiben wird.

r Berlin, 20. Juni. Gestern abend gegen 8 Uhr gerieten in der Maschinenhalle der Allgemeinen Elektrizitäts­gesellschaft in der Brunnenstraße durch eine infolge von Kurzschluß entstandene Stichflamme die Kleider des in großer Höhe den Laufkrahn bedienenden Fühlers Hansen in Brand. Den im Betrieb noch in großer Anzahl be­schäftigten Arbeitern war es nicht gleich möglich, dem lichter­loh brennenden Kameraden zu Hilfe zu eilen. Dieser be-

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