iiug gegeben und in weile Kreise gelragen hat und auch noch heute lebhaftes Interesse beansprucht.Schw. M."

rNeuenbürg, 25. Nov. (Brand.) Gestern nachmit­tag sind die beiden Anwesen des Maurers Dill und des Schmieds Wacker in Conweiler bis aus den Grund nieder­gebrannt. Das Feuer soll in der Waschküche des Müschen Hauses entstanden sein und sich so schnell ausgedehnt haben, daß auch das Nachbarhaus verloren ging. Ein Teil der Fahrnis ist gerettetworden,derSchadenaberlrotzdem empfindlich, p Wildbad, 24. Nov. In der vergangenen Wcht wurde ein aus einem Bahngieis stehender Güterwagen er­brochen und es wurden mehrere Säcke Mehl gestohlen. Unter dem Verdacht, den Diebstahl begangen zu haben, wurde ein auswärtiger Fuhrmann verhaftet.

r Stuttgart, 26. Novbr. (Sängerbund.) Der Schwäbische Sängerbund hielt heute vormittag unter dem Borsitz des Präsidenten Dr. List seine ordentliche Mitgliedewersammlung unter zahlreicher Beteiligung in der Liederhalle ab. Die Rechnungsabschlüsse betrugen für 1908 13965.29 Mark an Einnahmen und Ausgaben, 1909 16659.34 Mark und 1910 14744.06 Mark. Der Jahres­bericht hebt das erfreuliche Wachstum des Bundes hervor. Während er im Oktober 1908 345 Vereine mit 13405 zahlenden Sängem umfaßte, ist er heute auf 383 Vereine mit 15861 Sängern angewachsen. Verschiedentlich haben sich zwei Bundesvereine zu einem Verein verschmolzen, so B. in Cannstatt, Eßlingen, Gönningen, Ludwigsburg, eutlingen und Stuttgart. Der Gesamtausschuß beschäftigte sich in seiner Sitzung am 31. Oktober 1909 in der Haupt- fache mit der endgültigen Fassung der Ltedersestordnung. Dieselbe wird in Zukunft die äußere Gestaltung der Lieder­feste günstig beeinflussen und dem Ausschuß die notwendigen Maßnahmen «leichtem. Bezüglich der Grab- nnd Hoch­zeitsgesänge wurde vom Gesamtausschuß beschlossen, zu einem geeignet erscheinenden Zeitpunkt noch einige Grab- und Hochzeitsgesänge auf fliegenden Blällem auszugeben. Die Lücke, die durch den Tod des Schatz­meisters Th. Rupp-Cannstatt in dem geschästssührenden Aus­schuß des deutschen Sängerbundes entstand, wurde durch die Wahl des Fabrikanten I. Kienzle-Schwenningen wieder aus- gefüllt. An dem im Juli 1912 stattfindenden VIII. Sänger­fest des deutschen Sängerbundes wird sich auch der Schwäbische Sängerbund (mit zirka vier Tausend Sängem) beteiligen, der mit einem Chor in Abteilung III (Ein­facher Kunstgesang) austreten wird. Mit der Genossen­schaft deutscher Tonsetzer wurde vom deutschen Sängerbund ein günstiger Vertrag abgeschlossen. Die Versammlung ge­nehmigte sodann die Mittel für oie Fortführung der Bundes- ltedersammlung und ermächtigte den engeren Ausschuß, zu Gauliederfesten im ganzen jährlich bis zu 500 ^ zu ver­wenden. Bei der Beratung der von Bundesvereinen ge­stellten Anträge kam es besonders bei den Anträgen der Harmonia"-Ulm zu einer lebhaften Debatte. Gegen die vom Arbettersängerbund ins Werk gesetzte Agitation sind Abwehrmaßnahmen oorgeschlagen, die von der Versammlung einstimmig gutgeheißen wurden. Zum Schluß beschäftigte sich Präsident Dr. List noch mit dem neuen Sporkloesetz und ermahnte die Anwesenden daran, bei einer Bespöttel­ung ihrer Liederabende unter Berufung daraus, daß es sich um die Verfolgung höherer künstlerischer Zwecke handle, Beschwerde einzulegen. Nach dem Schlußwort des Vor­sitzenden wurde die Versammlung mit dem Sängerspruch ge­schlossen. Das Mittagessen war um 2 Uhr im Mozart- saal; während desselben toastete Präsident List-Reutlingen auf den Schwäb. Sängerbund, Redakteur Paur-Nagold auf den Präsidenten List, als demjenigen, der sich an die Spitze der Männer stellt, ihnen seine Kraft widmet, welche den Mittelstand verkörpern und das deutsche Lied pflegen von welchem die eigentliche Volkskrast ausgeht, und Prof. Keppler-Gmünd auf den engeren Anschuß.

K. Hostheater. (Spielplan vom Sonntag, 26. Nov. bis Montag, 4. Dez.) Sonntag, 26. Nov., vormittags;

beordern. (Der Kaiser war noch in der verbotenen Stadt). In weniger als drei Stunden war der gesamte Großrat, verschiedene Mandschu-Pttnzen und Edle (Prinz Ch'ing mit seiner gewöhnlichen feinen Witterung einer Krisis hatte Krankenurlaub genommen und war abwesend), und die Großbeamten der Ministetten mit Einschluß der beiden Minister, die der Kaiser entlassen hatte) Hsü Ping-K'uei und Huai T'a Pu) in der Präsenz der Kaiserin versammelt. Auf ihren Knieen ersuchten die Versammelten sie, die Zügel der Regierung wieder zu ergreifen und ihr altes Reich vor den Uebeln einer barbarischen Zivilisation zu retten. Es wurde rasch angeordnet, daß die Wachen in der verbotenen Siadt durch Leute von Iunglus eigener Truppe abgelöst werden sollten, und daß er inzwischen auf seinem Posten nach Tientsin zurückkehre und weitere Befehle abwarte. Die Besprechung endigte um Mittemacht herum. Der Kaiser hatte sich am nächsten Morgen um 5*/-, Uhr nach der Chung Ho Halle des Palastes zu begeben, um die vom Ministerium der Riten aufgesetzte Litanei zu lesen, die er am nächsten Tage beim Herbstopfer für die Schutzgottheiten zu rezitieren hatte. Als er diese Halle verließ, wurde er von den Wachen und Eunuchen ergriffen, zu dem Palast auf der kleinen Insel in der Mitte des Sees (der Ozean- Terrasse) gebracht und verständigt, daß die Kaiserin Witwe ihn später besuchen würde.

Darauf begab sich Tzu Hsi, nachdem sie durch ein im Namen des Kaisers erlassenes Dekret die Regierung über­nommen hatte, zur Ozean-Terasse nur von Li-Lienying be­gleitet, dem befohlen war, die Eunuchen des Kaisers durch seine eigenen Kreaturen zu ersetzen. (Kuang-Hsü's bis­herige Dimer wurden teils getötet, teils auf die Poststraßen

Gedächtnisfeier für Heinrich o. Kleist, (abends III. 8. .4.): Die Stumme von Portiei", Montag, 27. Nov. (k>. .r. 8.): Moral"Lottchens Geburtstag". Dienstag, 28. Nov. (a. Ab.):Der Rosenkavalier", Mittwoch, 29. Nov. (0. 8 ): Martha", Donnerstag, 30. Nov. (6. 1.):Simson", Freitag, 1. Dez. (^. 1.):Margarethe", Samstag, 2. Dez. (1i. 1.):Glaube und Heimat". Sonntag (a. Ab.):Der Rosenkavalier", Montag, 4. Dez. (H,. 2.):Simson. K. Wilhelmatheater: Sonntag, 26. Nov.:Im weißen Rößl"

Als ich wiederkam", Freitag, 1. Dez.:Medea", Sonn­tag, 3. Dez., nachmittag:Medea", abends:Das kleine Schokoladenmädchen".

r Tübingen, 26. Nov. (Schwäbisches Sänger- f e st.) Das Schwäbische Sängerfest 1913 findet in Tübingen statt. Der in Stuttgart zusammengetretene Ausschuß hat diesen Beschluß mit großer Mehrheit gefaßt. In Konkurrenz stand nur noch Eßlingen. Auf der heutigen Mitgliederver­sammlung des Schwäb. Sängerbundes wurde dieser Beschluß offiziell verkündet.

p Gpaichiugeu, 25. Nov. In Fttttlingen erlitt der 71 Jahre alte Georg Geiger, ein Veteran von 1866 und 1870, der infolge eines Scherzes mit einem Bürger zu Boden gefallen war, so schwere innere Verletzungen, daß er kurz nach seiner Einlieferung in die Tübinger Klinik gestorben ist.

p Urach, 25. Nov. Der Termin für den 2. Wahl» gang in der Landlagsersatzwahl im Bezirk Urach ist auf Dienstag 15. Dezember anberaumt worden.

Ein zweites Freudenstadt."

Die Eröffnung der Bahn Rndersberg-Welz- heim. Am Freitag wurde iti Anwesenheit zahlreicher Fest­gäste und unter dem wohlbegreiflichen Jubel der beteiligten Gemeinden eine Bahnstrecke eingeweiht, die auch für die Landeshauptstadt von erheblicher Bedeutung zu werden ver­spricht: Rudersheim-Welzheim. Damit ist die letzte der Oberamtsstädte an den Verkehr angereiht, ein bisher von der Industrie gemiedenes Gebiet eröffnet, und ein landschaft­lich herrliches Stück unseres Vaterlandes für frohe Wanderer und kräftige Waldluft suche.ide Erholungsbedürftige erschlossen. Bei der geringen Entfernung von Stuttgart (etwa 35 Kilo­meter Luftlinie, während z. B. Freudenstadt rund 70 Kilo­meter entfernt ist), kommt die tannenumrauschte Höhe für Stuttgart zunächst als Ausflugsott stark in Betracht, und in der frohbeschwingten Stimmung des gestrigen Tages sah man in Welzheim die Stuttgarter bereits in Hellen Hausen durch die wunderber schönen Edeltannenwälder streifen, Luft­kurplätze und Sanatorien entstanden in wenigen Sekunden und Her Ministerpräsident selbst hat in liebenswürdigem Entgegenkommen gegen die hochgeschwellten Hoffnungen von einemzweiten Freudenstadt" gesprochen; noch kühnere Opti­misten träumten sogar von einem schwäbischenSankt Moritz"

ein Traum, der aber wohl lediglich als ein Beweis für

die Güte des Festessens in der Feststadt gedeutet werden darf. N. T.

Reichstagskaudidaturen.

p Ulm, 25. Nov. Endlich ist aus dem 14. Reichs­tagswahlkreis von einer Einigung der liberalen Parteien zu berichten. Die Nationalliberale Pattei hat sich bekannt­lich bereit erklärt, das große Opfer zu bringen und ihren Kandidaten Dr. Kehm zu Gunsten des volkspatteilichen Kandidaten Hähnle zurückzuziehen unter der Bedingung, daß die Bolkspattei die nationalliberaleu Kandidaturen bei der nächsten Landtagswahl in Ulm-Stadt und Geislingen unterstützt. Diesen Vorschlag hat die Ulmer Bolkspattei nunmehr angenommen und damit ist erfreulicherweise die Lücke im Aufmarsch der liberalen Parteien in Württemberg endlich geschlossen.

Gerichtssaal.

Waiblingen, 25. Nov. Bor dem Kgl. Schöffen­gericht hatte sich dieser Tage der Holzwarenfabrikannt C. G. aus E. zu verantworten, weil er entgegen dar zweimaligen mündlichen und schriftlichen Aufforderung durch den Vorstand und den Aufsichtsbeamten der Südwestdeutschen Holz-Berufs- genossenschast in Stuttgart die Vorgelege und Riemenscheibe

verbannt.) Ein Mandschu, der den nun folgenden Auftritt vom Herzog Kuei Hsiang, Tzu Hsi's jüngerem Bruder, gehört hat, ist der Gewährsmann für den Verlauf dieser dramatischen Szenen. Die Kaiserin-Witwe teilte Kuang- Hsll barsch mit. daß sie sich entschlossen habe, sein Leben zu schonen und ihm zeitweilen wenigstens gestattete, den Thron zu behalten. Er würde aber von nun ab strengstens beauf­sichtigt und jedes seiner Worte ihr berichtet werden. Was seine Reformpläne anbelangte, die sie zuerst begünstigt habe, nicht ahnend, zu welchen Tiefen der Narrheit sein ver­blendeter Dünkel ihn führen würde, so würden sie sämtlich widerrufen werden. Wie könnte er es zu vergessen wagen, welche Wohltaten er ihr verdanke, seine Erhebung zum Thron und ihre Großmut, ihm gestattet zu haben, die Re­gierung zu leiten, er, eine erbärmliche Drahtpuppe, der über­haupt kein Recht habe, Kaiser zu sein und den sie nach Belieben vernichten könne? Es gäbe keinen einzigen Mandschu in hoher Stellung, so sagte sie, der nicht seine Entfernung gewünscht und sie nicht gedrängt habe, die Regentschaft zu übernehmen. Schon wahr, daß er unter den Chinesen Anhänger besitze, diese Verräter: mit ihnen würde sie zu sichtiger Zeit abrechnen. Kuang Hsüs zweite Gemahlin (die Chen Fei oder Perlkonkubine, die einzige seiner Fraueu, mit der er auf freundlichem Fuße zu stehen schien) fiel dann vor Tzu Hsi auf die Knie und flehte sie an, dem Kaiser weitere Vorwürfe zu sparen. Sie wagte es sogar, anzudeuten, daß er trotz alledem der rechtmäßige Souverän sei, und daß selbst die Kaiserinwitwe das Man­dat des Himmels nicht beseitigen könne. Tzu Ssi verwies sie zornig aus ihrer Präsenz und befahl, sie in einem anderen Teil des Palastes unterzubringen, wo sie verbleibt,

seiner Abrichthobelmaschins selbst dann nicht mit der »«ge­schriebenen schützenden Einfriedigung versah, als der Maschinen­arbeit« Albert Freudigmann am 10. Mat 1911 beim Fügen eines längeren Brettstückes mit diesem an die Speichen der unoerwahtten Riemenscheibe gegen seinen nur mit Arbeits­kittel bekleideten Körper stieß, und ihm durch den Rückschlag des Holzstllcks 2 Rippen gebrochen wurden. Der Unfall hat eine dauernde Beeinträchtigung der Erwerbssähigkeit des Verletzten zur Folge. Wegen der hierdurch erwiesenen groben Fahrlässigkeit und Verletzung einer Gewerbepflicht (vergleiche K 230 des Strafgesetzbuches und K 120a. der Gewerbeordnung) verhängte das Gericht eine Geldstrafe von 40 wobei offenbar berücksichtigt ist, daß der Fabrikant, der die Versäumnis mit fehlenden technischen Kenntnissen zu entschuldigen suchte, seiner Berufsgenossenschast auch olle Aufwendungen zu ersetzen gesetzlich verpflichtet ist, welche diese für den Unfall zu machen hat. Der angezogene § 120 » der Gewerbeordnung verpflichtet bekanntlich die Gewerbe­unternehmer, die Betriebsvorrichtungen so einzurichten, daß die Arbeiter gegen Gefahr für Leben und Gesundheit soweit geschützt sind, wie es die Natur des Betriebs gestattet, und diese Möglichkeit trifft bei einer am Fußboden angeordneten Riemenscheibe zweifellos zu.

r Pforzheim, 25. Nov. (Rabenmutter.) Das hiesige Schöffengericht verurteilte gestern die Frau des Reit­lehrers Fritz wegen barbarischer Behandlung ihrer zwei 4 und 5 Jahre ulten Knaben zu 60 Geldstrafe. Sie hatte wegen jeder Kleinigkeit die Kinder mit Klopfpeitsche, Reit­gerte und Meerrohr verprügelt und ihnen Kaltwasserkuren appliziert.

Deutsches Reich.

Berlin, 24. Nov. Die Gemeinden von Großberlin haben in einer gemeinsamen Eingabe an den Reichs­kanzler folgende Maßnahmen zur Behebung der Lebens- mitttelteuerung beantragt: 1. Für die Dauer der Teuerung Ermäßigung der Zölle aus Brotgetreide und Wiedereinfüh­rung des Identitätsnachweises oder doch eine Reform der gellenden Bestimmungen über die Einfuhrscheine im Inte­resse der inländischen Verbraucher, 2. Für die Dauer der Teuerung Aufhebung der Zölle auf Futtermittel, Hülsen- flüchte, Reis, Gemüse, lebendes Vieh, frisches und gefrorenes Fleisch, Schweineschmalz, Speck, Butter. 3. Aufhebung der Kontingentierung für lebendes Schlachtvieh und Beseitigung der Grenzsperre gegen dessen Einfuhr unter Wahrung des notwendigen veterinären Schutzes, 4. Beseitigung der be­stehenden Erschwerungen der Einfuhr von frischem Fleisch, 5. Ermöglichung der Einfuhr von gefrorenem Fleisch aus Argentinien und anderen Ländern und Schaffung der für eine dauernde Versorgung dieser Art erforderlichen Ein­richtungen. 5. Herbeiführung von Maßnahmen zur Erleich­terung der Zufuhr von Kartoffeln in der kühleren Jahres­zeit, insbesondere Berellstellung besonderer Kartoffelzüge und geheizter Güterwagen.

VV Berlin, 24. Nov. Die Boss. Ztg. meldet aus Petersburg: Das Ministerium für Botksausklärung beab­sichtigt, infolge des Mangels an Kandidaten zur Besetzung der Lehrstühle an den russischen Universitäten (gegenwärtig 546 Professuren unbesetzt) in Berlin, Tübingen und Paris besondere Seminiarien zur Ausbildung junger Gelehrter ein- zurichten. In Berlin soll ein juristisches Seminar, in Tüb­ingen ein naturwissenschaftliches, in Paris ein mathematisches und ein juristisches eingerichtet werden. Die Seminare sollen unter die Leitung hervorragender Personen ^gestellt werden.

r Berlin, 25. Nov. Auf die Beschwerde des Pfarrers Kraatz und des Kirchenrates der Luisengemeinde in Ehar- lottenburg hat der Kommandierende General des Garde­korps es ebenfalls abgelehnt, gegen die an dem Vorfall vom 23. Juli ds. Is. beteiligten Offiziere ein Strafverfahren wegen Störung des Gottesdienstes einzuleiten.

Berlin, 24. Nov. Hugo von Tschudi, der frühere langjährige Direktor der Berliner Nationalgalerie, seit zwei Jahren Generaldirektor der bayerischen Galerien, ist gestern bei Cannstatt, 60 Jahre alt, gestorben.

bis im Jahre 1900 sich der rachsüchtigen Kaiserin Gelegen­heit bot, endgültige Rache an der dünkelhaften Konkubine zu nehmen.

Der Kaiseringemahlin, mit der der Kaiser kaum auf dem Fuße der Unterhaltung stand, wurde befohlen, sich bei ihm auszuhalten. Ihr, als der Nichte Tzu Hsis. konnte man den Spionagedienst um die Person des Kaisers an- oettrauen. Es wurde ihm gestattet, nur sie und die dienst­tuenden Eunuchen zu sehen, sonst niemand, außer in Gegen­wart der Kaiserinwitwe.

Bis zum Lebensende beschuldigte der Kaiser nur allein Puanschikai, ihn verraten zu haben. Man verdankte er seine Erniedrigung, das Ende aller seiner Lieblingspläue und die 23 Monate einsamer Abgeschlossenheit, die er auf der Ozean-Terasse durchzumachen hatte. Seine allerletzten Worte, als er im Sterben lag. bezogen sich auf den Wunsch an seine Brüder, sich seiner langen Qualen zu erinnern und ihm zu versprechen, ihn an dem Urheber seiner Vernichtung zu rächen. Von Iunglu sagte er, sei es nur natürlich ge­wesen, daß er zunächt an seine Pflicht gegenüber der Kaiserinwitwe gedacht und sie zu warnen gesucht hatte. Außerdem könne er von dem Manne kaum Treue und Ergebenheit erwartet haben, dessen Tod er geplant habe. Auch sei der Groll des Alten Buddha nur natürlich, er habe gegen sie einen Anschlag geplant, der mißlungen sei. Puanschikai aber hatte feierliche Treue und Gehorsam ge­schworen, und niemals hatte der Kaiser aus freiem Willen zu ihm geschworen, selbst als Puan als Vizekönig von Chili zur höchsten Macht emporstieg . . .

Or. I. Wiese.