der Blüte der Jahre dahingerissenen Kollegen, den Gefühlen des Dankes und der Hochschätzung, die seine treue Arbeit Schülern und Mitlehrern abnötigte, aber auch dem Tröste der Hoffnung beredten Ausdruck, die wir trotz des dunklen Rätsels bei diesem frühen Lebensabschluß haben dürfen. Vor demDurchlaß" als es galt, den Toten seinen Weg allein ziehen zu lassen, sprach Professor Dr. Krohmer nach einem letzten Gesang des Seminars noch ein schönes Abschiedswort von der Tragik dieses erschütternden Todesfalles, von dem Lichtbilde des Verblichenen und von der wohltuenden Ehrung, die dem Dahingeschiedenen durch die Beteiligung der Stadt an diesem schweren Gange, insbesondere aber des Militär- oereins und der Offiziere von hier und auswärts, in deren Reihen der strebsame junge Mann erst in jüngster Zeit sich stellen durste, noch beschieden wurde.

Altensteig, 21. Noobr. (Korr.) Im Gesellschafter Nr. 272 findet sich ein Bericht über die Wiedereröffnung der hiesigen Stadtkirche. Gegen den Schluß desselben heißt es:In der Kirche wurde Zentrallustheizung einge­richtet,- doch hat sie heute nicht zu voller Zufrieden­heit funktioniert." Die Heizung, welche in unserer Kirche eingerichtet worden ist, ist eine sogenannte Warmluftheizung. Wir haben das sinnreiche, für große Räume praktische und verhältnismäßig billige System von Dreoet <L Lebigre. Ein ganz ähnliches Ideal-Lustzirkulationsheizungs-System ist das Preret'sche. Mit 12 Heizkörpern unseres Systems ist es z. B. gelungen, die Notre Dame-Kirche in Paris zu durchwärmen, wofür vorher überhaupt eine Möglichkeit nicht vorhanden war. Das Straßburger Münster, die meisten sonstigen größeren Kirchen in Straßburg; in Württemberg z. B. die Kilianskirche in Heilbronn oder die Kirche in Herrenberg haben Warmluftheizung. Der Kirchenpfleger von Heilbronn, der mit einer besonders ernannten Kommission von Heilbronner Herren zuvor das Elsaß und Frankreich, speziell zum Studium der dortigen Kirchenheizungen, bereist hatte, ist geradezu begeistert für diese Heizungsart. Es wäre dem Einsender dieses von Wert, zu hören, wiefern unsere Kirchenheizung an jenem Abend nicht zur vollen Zufriedenheit funktioniert, will sagen gewirkt hat. Haben etwa in einem Teil der Kirche die Leute gefroren.? Man konnte im Gegenteil hören, wie viele frierende und durch­näßte Kirchenbesucher die in der Kirche herrschende Tempe­ratur recht wohltätig empfanden. Oder war es allzuwarm? Wenn es Personen im Winterüberzieher oder den jungen Leuten auf den fast unmittelbar unter dem Plafonds be­findlichen Galerien etwas warm wurde, so nenne man uns ein Heizungssystem, bei dem sich solches verhüten läßt, so lange anders die warme Luft nicht davon abzubringen ist, daß sie nach oben will! Es war früher auch nicht besonders angenehm, im Bereich der glühenden Kirchenöfen zu sitzen und dabei vielleicht noch kalte Füße zu haben, oder bei jeder stärkeren Windströmung von Rauch belästigt zu werden, was jetzt ganz ausgeschlossen ist. Tatsächlich war es am Sonntag in der ganzen Kirche angenehm und behaglich warm. Unmögliches darf man von einer Heizung nicht verlangen. Wenn z. B. auf drei Seiten die Kirchentüren geöffnet und fortwährend im Gang find, läßt sich ein Zug nicht vermeiden. Was die Firma L. Jung L Cie. in Straßburg-Neudors garantierte, eine Innen-Temperatur von -j- 10 Grad Celsius bei einer Außen-Temperatur von 10 Grad C., das dürste sie gehalten haben. Fall der Altensteiger Korrespondent dem von ihm geschilderten Abend- gottesdienst persönlich angewohnt haben sollte, würde man eher erwarten, daß er sich über den mangelhaften Effekt des elektrischen Lustschleudermotors der Orgel oder über das starke Schwanken des elektrischen Lichts hätte beklagen müssen, Uebelständ», deren Ursache nicht ganz aufgehellt ist, die jedoch vielleicht auf dem Uebergangszustand beruhen, in dem sich zur Zeit die Zuleitung von Licht und Kraft in unserer Stadt überhaupt befindet. 8.

e Unterjettingen, 21. Nov. Heute früh fiel der 33jährige Bauer Jakob Wolf er durch das Garbenloch herunter auf eine Wagendeichsel. Hiebei hat er sich schwere Quetschungen zugezogen, doch besteht keine Lebensgefahr.

x Rottenburg, 21. Nov. Das bischöfliche Ordinariat hat sich für die Beibehaltung der folgenden 5 katholischen Feiertage ausgesprochen: Stephanstag, Lichtmeß, Oster- und Pfingstmontag, Fronleichnam.

r Neuenbürg, 20. Nov. Seit Mittwoch ist der hiesige Gerichtsvollzieher abgängig. Er wird mit dem wenigen Geld, das in seiner Kasse fehlt, nicht weit kommen.

r Conweiler OA. Neuenbürg, 21. Nov. Die südlich vom Orte im Staatswald befindliche Stähleseiche, ein wohl 500 Jahre alter Baumriese, ist den Stürmen des Herbstes zum Opfer gefallen. Sie war drehwüchsig und hatte einen Umfang von 4,5 Metern._

p Stuttgart, 21. Nov. Die evangelisch- kirchliche Bereinigung hat in einer hier abge­haltenen Versammlung einmütig eine Erklärung angenommen, in der sie die Ueberzeugung ausspricht, daß unserer Landes­kirche eine Lehrordnung gewahrt bleiben muß, durch die für den Dienst der Geistlichen die Heilige Schrift und das Resormatorische Schristverständnis, wie es besonders im Augsburgischen Bekenntnis niedergelegt ist, als maßgebend anerkannt wird. Der Gebrauch des apostolischen Glaubens­bekenntnisses bei der heiligen Taufe könne gerade in der gegenwärtigen kirchlichen Lage nicht in das Belieben der Geistlichen oder der Gemeindeglieder gestellt werden. Das Verschwinden des Apostolikums aus dem kirchlichen Gebrauch gerade in der jetzigen Zeitlage müßte den Schein erwecken, als wolle die evangelische Kirche auf ein gemeinsames Be­zeugen der göttlichen Heilstalsachen und der ihr anvertrauten Heilsoffenbarung verzichten.

Die israelitische Kirchenverfassung.

>> Stuttgart, 21. Nov. Der Staatsrechtliche Aus­schuß hat heute nachmittag mit der Beratung der israelitischen Kirchenverfassung begonnen. Da es sich in erster Linie um innerkirchliche Angelegenheiten handelt, haben die Beschlüsse der Kammer nur den Charakter von Regierungsvorschlägen, die von der Regierung vor der Genehmigung der Ober­kirchenbehörde zu unterbreiten sind. Es ist selbstverständlich, daß, soweit das Gesetz in veränderter Fassung aus den Be­ratungen heroorgegangen ist, in der Kirchenverfassung die Konsequenzen zu ziehen sind. Auf Antrag des Berichter­statters Kübel wird vorgeschlagen, die Gehalte der ständigen Vorsänger und Religionslehrer künftig durch die Vermittlung der Zentralkirchenkasse ausbezahlen zu lassen, wie sie auch den Bolksschullehrern nicht mehr durch die Gemeinde, son­dern vom Kameralamt ausbezahlt werden. Weiter wurde sein Antrag angenommen, wonach zu den Kosten der Amts­wohnung der Rabbiner auch die Bezirksgemeinden in be­sonderen Fällen herangezogen werden können. Ein Antrag des Mitberichterstatters v. Kiene, dem § 8 als Absatz 2 anzufügen:Unberührt bleibt die Geltung des Gesetzes vom

9. April 1872. betreffend die religiösen Dissidentenoereine für die Angehörigen des israelitischen Bekenntnisses" wurde mit 7 gegen 2 Stimmen abgelehnt, weil er etwas selbst­verständliches ausspricht. Auf Antrag des Berichterstatters soll in § 8 noch deutlicher zum Ausdruck kommen, daß die Kirchengemeinde zu entscheiden hat, ob sie an eine dis­sentierende Minderheit innerhalb der Gemeinde Beiträge zu Kultuszwecken bewilligen will oder nicht. Zu § 9, der von der Feststellung der Umlagen handelt, stellte der Mitbericht­erstatter v. Kiene den Zusatzantrag,durch Satzung oder Beschluß kann mit Genehmigung der Oberkirchenbehörde auch ein anderer Maßstab der Umlageoerteilung für längere Zeit oder für den einzelnen Fall festgesetzt wer­den". Dieser Antrag wurde abgelehnt, dagegen ein Antrag Elsas, dieselbe Bestimmung wie bei den christlichen Kirchen zu treffen, wonach die Umlage in der Regel nicht mehr als 10°/g der Staatssteuern betragen soll, mit 5 gegen 4 Stimmen angenommen. Der Entwurf hatte eine Fest­setzung des Umlagesatzes auf die Dauer von je 3 Jahren vorgesehen. Das wurde aus Antrag des Berichterstatters im Interesse der größeren Bewegungsfreiheit der Gemeinden gestrichen.

k Stuttgart, 21. Nov. Das Ergebnis der Bäckerei­ausstellung ist als sehr günstig zu bezeichnen. Der Ueber- schuß beträgt mehr als 50 000 Nach Abzug verschiedener Ausgaben verbleibt ein Nettoüberschuß von etwa 35 000 der der Sterbekasse der Stuttgarter Bäckerinnung zuge­wiesen werden soll.

r Tübingen, 21. Nov. (Eine Bitte). Das Geologische Institut der Universität bittet um Einsendung von Nachrichten über das Erdbeben am 16. d. M. Wichtg sind Angaben über die Art der Bewegung (ob wellenförmiges Schwanken oder kurze Stöße, Zahl der Stöße), Stärke (mit Hinweis aus Anschlägen von Hausglocken, Umstürzen von Gegenständen, Herabstürzen von Kaminen, Risse in Mauern usw.), Dauer der Erschütterung in Sekunden, Richtung der Stöße, Geräusche, Lichterscheinungen, Verhalten von Brunnen und Quellen, Beobachtungen in offenen Stein­brüchen und über die schwächeren Erdstöße am 15., 16., 17., 18. und 19. November. Sehr erwünscht ist die Mit­teilung von Photographien.

r Kornwestheim, 20. Noobr. (Die Herren der Straße.) Gestern abend zwischen 9 und 10 Uhr machte ein Automobilführer auf dem hiesigen Rathaus die Anzeige, daß er auf der Straße zwischen hier und Ludwigsburg einen Mann tot aufgefunden habe. Die sofort eingeleitete Unter­suchung ergab, daß der Getötete von einem Automobil über­fahren und geschleift worden war. Der Tod war anscheinend sofort eingetreten. Der Getötete ist der ledige, in Ludwigs­burg wohnhafte und bier in Arbeit stehende 48 Jahre alte Taglöhner Wilhelm Brunner.

Reichstagskandidaturen.

x Vaihingen, 21. Nov. Eine auf Veranlassung des Landtagsabg. Dr. Eisele hier gehaltene Bertrauensmänner- versammlung der Fortschrittlichen Bolkspartei hat einstimmig beschlossen, das Wahlabkommen mit der Nationalliberalen Partei loyal zu halten und demgemäß für die Wahl des nationalliberalen Kandidaten Keinath einzutreten, es dem einzelnen Mitglieds der Fortschrittlichen Bolkspartei zu über­lassen, ob und inwieweit es sich aktiv an der Wahlagitation beteiligen will. Die Versammlung sprach die Geneigtheit aus, einen gemeinsamen Wahlaufruf beider Parteien zu Gunsten der Kandidatur Keinath zu erlassen, jedoch unter der Voraussetzung, daß in anderen Wahlkreisen hinsichtlich volksparteilicher Kandidaten Gegenseitigkeit gewährleistet wird.

x Schorndorf, 21. Nov. Zur Reichstagswahl im

10. wllrtt. Wahlkreis verlautet, daß die Zentrumspartei den Kandidaten der Konservativen, Professor Dr. Lang-Stutt- gart, schon im 1. Wahlgang unterstützen wird.

Nachträgliches zum Erdbeben.

* Nagold, 21. Nov. In den meisten großen Tages­zeitungen, in vielen Amtsblättern und in den Landeskorre­spondenzen kursieren jetzt eine Auswahl Geschichtchen mit der SpitzmarkeHeiteres vom Erdbeben". Obgleich wir nicht gerade allen solchen Geschichten Geschmack bei­messen können, so wären einzelne der Veröffentlichung wert. Wir wollen aber verzichten. Anderseits sei noch erwähnt, daß dieDeutsche Reichspost" einen ArtikelErdbeben­rückblicke" von 8. 8 bringt. Es heißt darin: Bon dem Erdbeben in Lissabon am 1. Noobr. 1755, vielmehr von dessen Rückwirkung auf Württemberg, und in diesem ganz speziellen Fall aus Knittlingen, handelt das erste Kapitel

eines Büchleins aus der Gundert'schen Sonntagsbibliothek. Nr. 24:Bis ins dritte Glied. Ehestandsgeschichten aus drei Jahrhunderten von Tony Dorsch". (1 ^.) Aus­fallend nahe berühren sich Empfindungen, Eindrücke und Stimmungsbilder mit denen, wie wir sie- letzte Woche er­lebten, nur mit dem Unterschied, daß es am 1. Nov. 1755 hellichter Tag war. So schreckensvoll in Wirklichkeit der Gegenstand auch sein mag, ist die Schilderung, die sich auf den Gemüts- und Seelenzustand der guten Knittlinger an jenem denkwürdigen Novembermorgen bezieht, mehr humo­ristisch angehaucht.

Es ist alles schon dagewesen, auch das, was wir jüngst erlebten, damit dürften ängstliche Gemüter sich trösten und auch trösten lassen. Freilich, ob nicht auch einmal etwas kommt, was noch nicht da war, zumal in unseren Tagen, bleibt immerhin noch eine ernste Frage.

DerBad. Presse" wird geschrieben:

Immer noch bildet, wo man hinhört, das Erdbeben den Hauptgegenstand der Unterhaltung, nur daß sie jetzt aus dem Stadium bewegter Darstellung in das der lebhaf­ten Erörterung und Diskussion getreten ist. Die Betroffenen haben sich in zwei Parteien gespalten. Die Anhänger der einen, die Kühlen, die Stoiker (nachdem sie sich von ihrem Schreck erholt haben) stellen das Ereignis jetzt als belang­los hin und behaupten, daß die Berichte stark übertrieben gewesen seien. Die Parteigänger der anderen stehen heute noch unter dem Eindruck des erschreckenden Geschehens und wollen sich kein Iota von ihrenwahrhaften" Erlebnissen rauben lassen. Aus diesem Streit läßt sich immerhin er­sehen, wie sehr die seltene und diesmal so außerordentlich mächtige Naturerscheinung die Geister erregt hat, und, wie gesagt, noch immer erregt. In einer Zuschrift an die Bad. Presse ergreift ein Anhänger der zweiten Partei das Wort und verwahrt sich gegen die ironischen Zweifel der Zeug­slicker. In der Schreckensnacht befand er sich in Ebingen und bezeichnet die bangen Minuten um Vzll Uhr hemm als solche, die er nie mehr vergessen werde. Man saß in gemütlicher Runde um den Wirtshaustisch, als die Sache losging. Das Haus fing an zu wanken und zu krachen, alles floh auf die Straßen, die sich mit den Bewohnern füllten. Nach etwa einer halben Stunde ging man in das Wirtschaftslokal zurück und fand einen großen Riß in der Wand. Die Uhren waren um 10.30 Uhr stehen geblieben und ein großer Regulator hing in ganz schiefer Stellung. Am anderen Morgen fanden sich noch viele Beschädigungen vor, unter anderem hatte sich das Haus am Giebel vom Nachbarhause handbreit losgelöst. Schon nach wenigen Minuten trieb eine neue Erschütterung alle wieder aus dem Hause auf die Straße hinaus. Bis gegen 3 Uhr früh er­folgten in längeren oder kürzeren Pausen heftig oder weni­ger heftig, 15 bis 16mal, diese Erschütterungen. Das Jam­mern und Klagen der Kinder und Frauen war herzzereitzend, sogar die Kranken aus den Spitälern und die Kinder und Mädchen des Marienheims kampierten im Freien. Nach dem Erdstoß um 3 Uhr ging niemand mehr zu Bett, und alle erwarteten wachend den Tag.

Eine merkwürdige Nachwirkung des Erdbebens machte sich in der Heidelberger Nachbargemeinde Rohrbach be­merkbar. Gegen 10 Uhr versagte plötzlich das elektrische Licht. Alle Straßen lagen im Dunkeln, in den dichtgesüll- ten Wirtschaften herrschte pechschwarze Nacht und auch die vielen Privathäuser, namentlich in der Dillenkolonie, die elektrisches Licht brennt, waren in völlige Dunkelheit ge­hüllt. Die Bewohner mußten sich mit Kerzen und Petro­leumlichtern notdürftig aushelfen. Die direkte Ursache liegt darin, daß infolge des herrschenden starken Windes ein Kabelmast in der Nähe des Genesungsheims umgeworfen wurde. Nach Ansicht der Direktion der Oberrheinischen Elektrizitätswerke in Wiesloch hatte sich die Verankerung des Mastes bei dem Erdbeben gelockert, so daß der Mast demWinde nichtmehr genügend Widerstand entgegensetzen konnte

p Der Vorstand der Erdbebenwarte Hohenheim, Pro­fessor Dr. Mack, gibt nunmehr an der Hand der Aufzeich­nungen der Hohenheimer Instrumente eine genauere Dar­stellung des Erdbebens vom 16. November. Damach hat die Messung der Ausschläge ergeben, daß die wirklichen Verschiebungen des Erdbodens 23 mm betrugen. Wahr­scheinlich ist, daß die Stoßrichtung aus OSO oder aus SO kam. Die sogenannten Nachbeben, die sich noch über eine Reihe von Tagen erstreckten, wurden von den Hohenheimer Instrumenten sämtlich und in großer Zahl ausgezeichnet und zwar 5 schwache Stöße am Freitag, sowie weitere Stöße am Samstag und namentlich in der Nacht zum Sonntag. Alle Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß die Erdschichten ihre neuen Gleichgewichtslagen entweder ganz oder nahezu erreicht haben, sodaß neue sehr starke Stöße nicht mehr zu befürchten sind, wenigstens nicht für die nächsten Jahre oder Jahrzehnte.

In Heilbronn wurde in der Nacht zum Dienstag wiederum ein schwacher Erdstoß verspürt, der die Häuser er­zittern ließ. Bezeichnend ist, daß die Tiere, insbesondere die Hunde, das Beben lebhaft zu verspüren schienen, denn sie wurden unruhig, heulten und ließen sich nur schwer be­ruhigen.

Eine merkwürdige Begleiterscheinung des Erdbebens wurde am Bodensee und zwar am Untersee in der Nähe der Gemeinde Wangen beobachtet. In der Nähe des Users ist nämlich der Seegrund auf eine lange Strecke senkrecht in die Tiefe abgesunken.

Deutsches Reich.

W Berlin, 20. Nov. In der Nachmittagssitzung der Budgetkommission verbreitete sich der Staatssekretär des Auswärtigen sowie Generalfeldmarscholl Frhr. von der Goltz über die islamitische Frage, speziell darüber, ob durch die