Einigung zwischen Frankreich und Deutschland bezüglich Marokko eine Durchbrechung der islamitsch-deulschen Be­ziehungen eingetreten sei. Sie sprachen sich dahin aus, daß die Neutralität, wie wir sie in dem italienisch-türkischen Krieg beobachteten, das einzig mögliche, wie gegebene sei. Die Einzelheiten wurden vertraulich behandelt. Dabei führte Staatssekretär von Kiderlen-Wächter aus, die Frage der Küstenschiffahrt sei durch die Akte von Algeziras sestgelegt. Hinsichtlich der Postanstalten bleibt der statas guo, d. h., Deutschlands Recht des eigenen Postdienstes aufrechterhalten. Im Telegraphendienst sei Deutschland im allgemeinen gegen Differenzierungen gesichert und habe noch das besondere Recht ein Kabel in Casablanca zu landen. Die Bertrags- rechte Deutschlands gegenüber Marokko bleiben bestehen. Bei Beschwerden bezüglich der Vertragsrechte wendet sich Deutschland künftig durch französische Vermittlung an den Sultan. Die Algezirasakte sei keineswegs ausgehoben. Das neue Abkommen sei eine Erläuterung und Ergänzung des Abkommens von 1909, was seinerseits die Ausführung der Algezirasakte bezwecke. Das Abkommen schütze da­gegen. daß Zollerleichterungen an der algerischen Grenze zu ungunsten der Seeeinfuhr eintreten. Gegen ein Prämien­system zu Gunsten französischer Interessenten bietet der Ver­trag ausdrücklich Garantien. Umgehungen der Vertrags­bestimmungen in Rechnung zu setzen und gegen das Ab­kommen geltend zu machen, geht nicht an. Wollte man damit rechnen, so könnte man überhaupt keinen Vertrag schließen. Bei Artikel 6 legte der Staatssekretär die Be­mühungen der Regierung im Interesse des Fusionsvertrags der Brüder Mannesmann mit der Union äss mines dar und wandte sich gegen die in einer Zeitung veröffentlichten Angriffe der Brüder Mannesmann auf die Regierung. Bei Art. 12 bemerkte der Staatssekretär, daß das Schutzgenossen­recht vorläufig weiterbestehe. Bei der nun folgenden Bera­tung des Kongoabkommens erklärte der Staatssekretär, über eine Abtretung von Togo sei ernstlich nicht verhandelt wor­den, wohl aber über gewisse Grenzregulierungen in Togo. Diese Verhandlungen seien nicht zu Ende gekommen, weil man den Vertrag nicht weiter verzögern wollte.

Berlin, 21. Nov. Die Blätter melden aus Addis Abeba Grenzverschiebungen des abessinischen Heeres. 40000 Mann der Truppen sind an der Grenze der italienischen Kolonie Massana zusammen­gezogen.

Berlin, 21. Nov. Amtlich wird eine neue, großen Umfang annehmende Spionageaffäre gemeldet. Eine letzthin bei zwei Regimentern des Gardekorps aufgedeckte Entwendung von Gewehren und Gewehrmodellen hat sich als schwerer Diebstahl zu Spionagezwecken einer fremden Macht herausgestellt. Eine Verfügung des Kriegsministers an die Ärmeekorpskommandos ersucht um weitere Feststell­ungen in der Angelegenheit, da auch vom 18. Armeekorps eine versuchte Entwendung von Waffenmodellen gemeldet ist.

Donaueschingen, 20. Nov. Der Kaiser ist heute abend um 6 Uhr 35 hier eingetroffen und wurde von dem Fürsten zu Fürstenberg nach dem Schloß geleitet. Das Wetter ist stürmisch und regnerisch.

Baden-Baden, 21. Nov. Prinz Eitel Friedrich fährt morgen früh nach Honau (Württemberg) und kehrt abends wieder hierher zurück.

Jena, 20. Nov. Schriftsteller Dr. Ludwig Salomon, langjähriger Chefredaktenr des städtischenTägl. Anzeigers" in Elberfeld, Verfasser derGeschichte der deutschen National­literatur" und derGeschichte des deutschen Zeitungswesens" sowie zahlreicher Novellen und anderer Dichtungen, ist vorige Nacht am Herzschlag gestorben.

Ausland.

r London, 21. Nov. Im Oberhaus stellte Earl of Portsmout die Frage nach dem gegenwärtigen Zustand der Territorialarmee. Kriegsminister Haldane erklärte, wenn ein Expeditionskorps für lange Zeit oder weit weg gehe, werde eine entsprechend genügende territoriale Streitmacht da sein, denn sie müsse an demselben Tag, an dem das

Expeditionskorps abgehe, dem Heere einverleibt werden. (Zwischenruf des Earl of Portsmouth: ilnd Belgien?)' Haldane erwiederte: Selbst wenn wir einen solchen hyp- nothesischen Fall annehmen, ist es die Aufgabe der für die Verteidigung des Landes Verantwortlichen, darauf zu sehen, daß geeignete Bestimmungen getroffen werden. Die für die Verteidigung der Heimat während der Abwesenheit des Expeditionskorps verfügbaren Streitkräfte seien für die Auf­gabe, für die sie berufen sein könnten, genügend. Gleich­wohl gebe er zu, daß es befriedigender wäre, wenn die Territorialarmee auf ihre volle Friedensstärke ergänzt würde.

r Washington, 21. Nov. Die Entsendung zahl­reicher Infanterie- und Kavallerieabteilungen zur Unter­drückung der in Texas begonnenen Revolution gegen Mexiko wird als nahe bevorstehend erklärt. Präsident Taft sei der Ansicht, Amerika solle sich nicht in die Verhältnisse Mexikos und seiner noch neuen Regierung einmischen.

San Domingo, 20. Nov. Der Präsident der dominikanischen Republik ist ermordet worden. Es ist der General Ramon Ckceres, der am 1. Juli 1908 die Präsidentschaft übernommen hat und dessen Amtsperiode noch bis 1914 gelaufen wäre.

Streuminen im Aegäischen Meere.

Berlin, 21. Nov. Die türkische Regierung entschloß, einen Angriff Italiens im Agäischen Meer energisch abzu­wehren und zwar sollen speziell zur Verteidigung der ge­fährdeten Inseln Streuminen gelegt werden. Die Mächte sind davon unterrichtet.

Ein nener Gemälderaub.

Rom, 20. Nov. Vergangene Nacht wurde aus dem Museum von San Marco in Florenz das Tabernakelbild der «Xiaäouoa ävlla stslla" von Beato Angelico gestohlen. Die Räuber, die offenbar planmäßig handelten, erstiegen das Dach des Museumsgebäudes und erbrachen dann Saal und Tabernakel. Man hat bereits fünf Verhaftungen vorge­nommen, doch ist die Untersuchung bisher augenscheinlich erfolglos geblieben. Der Wert des geraubten Bildes wird auf vier- bis fünfmalhunderrtausend Lire angegeben. Es stammt aus der Periode von 14181436.

Der Aufstand in China.

XV Tokio, 20. Nov. Die Presse begrüßt das Kabinett Puanschikai, ist aber der Anschauung, daß seine Zusammen­setzung keine Gewähr bilde für eine dauernde Harmonie. Sie hofft, daß die erste Bemühung auf die Aufrechterhalt­ung der Ordnung mit dem Verkehr in den Hauptstätten geächtet werde. Amtlich wird gemeldet, daß Japan eine eine Abteilung Truppen nach Tschifu gesandt habe.

XV Peking, 21. Nov. Die Meinungsverschiedenheiten zwischen Puanschikai und der Nationalversammlung sind im Zunehmen begriffen. Puanschikai hat die Nationalversamm­lung noch nicht besucht. Seine Kaisertreue steht außer Zweifel. Er scheint sich allein dem Thron gegenüber ver­antwortlich zu fühlen. Entgegen der gegen die Weiterfüh­rung der Feindseligkeiten gerichteten Entscheidung des Par­lamentes rückt die erste Brigade der Mandschus nach dem Süden ab. Die Nationalversammlung hat ihre Zustimmung zu einer geplanten Konferenz der Provinzialoertreter gegeben, s die über die FrageMonarchie oder Republik" entscheiden soll. Sie bietet zahlreiche Garantien für die Sicherheit des Hofes, erklärt aber, sie könne keine Pension bewilligen.

ein Torpedoboot sei in den Hafen eingelaufen, aber fünf Stunden später wieder abgefahren.

r Konstantinopel, 21. Nov. Nach einer anderen italienischen Meldung sind bei der Beschießung von Akaba nur die Kaserne und das Militärhospital beschädigt worden.

XV Tripolis, 21. Nov. Bis jetzt wurden 260000 Kilogr. Getreide unter die Araber und 67 000 Kilogr. unter die Juden verteilt. Sechs Kessel sind sllr die Zubereitung und Verteilung von Reis aufgestellt. Don den 2000 Baracken, die hergestellt werden, sind bereits 500 verteilt. In der Stadt wurde der. sanitäre und der hygienische Dienst organisiert und ein bakteriologisch-chemisches Laboratorium eingerichtet. Die Straßenbeleuchtung, die Straßenreinigung und die Kehrichtabfuhr wurden geregelt, das Zivilgericht gebildet, der Notariatsdienst und die öffentliche Ordnung wieder hergestellt.-

Landwirtschaft, Handel vnd Verkehr.

Calw, 20. Nov. Karl Schnauffer verkaufte heute sein CafL, Konditorei und Waldcafs an Karl Gottlieb Rein von Goma- dingen, OA. Münsingen. Der Kaufpreis beträgt 46000 Die Uebernahme erfolgt auf den 8. Januar 1012.

Stuttgart, 21. Nov. (Mostobstmarkt auf dem Nordbahnhof.) Aufgestellt waren 121 Wagen, davon neu zugeführt 62 Wagen, nach auswärts abgegangen 48 Wagen. Preis im Kleinverkauf für Aepfel 4.40 -4.80 der Zentner.

r Stuttgart, 21. November.

Schlachtviehmarkt.

Großvieh,

Kälber,

Schweine

Zugetrieben:

296

152

1047

Erlös aus V, Lx. Schlachtgewicht.

Pfennig

Pfennig

Ochsen

von 88 bis 92

Kühe

von 60 bis 70

»

.. 40 .. 50

Bullen

83 .. 85

Kälber

..102106

.. 82 « 83

.. 95 «101

Jungvieh u.

.. 90 .. 94

« 90 « 94

Iungrinder

86 89

Schweine

65 , 66

81 85

« 63 .. 64

56 58

Verlauf des Marktes: mäßig belebt.

(Hut Haushalten

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Der Krieg rrm Tripolis.

r Tripolis, 20. Nov. Agenzia Stefani. Vorgestern abend wurde eine kleine türkische Truppenabteilung vier Kilometer vor Bumeliana gesichtet und durch eine italie­nische Batterien zum Rückzug gezwungen.

r Konftantinopel, 21. Nov. Gegenüber Blätter­meldungen, daß die italienische Flotte vor dem Hafen von Dedeagatsch erschienen sei, teilt das hiesige Preßbureau mit, daß nur vor kurzem eine italienische Flotte in einer Ent­fernung von 30 Meilen an dem Hafen vorbeigefahren sei;

Mutmaßt. Wetter am Donnerstag und Freitag.

Kaum daß wir auf die Rückseite der letzten stürmischen Depression gelangt sind, zieht bereits eine neue aus dem Atlantischen Ozean herauf. Für Donnerstag und Freitag ist zwar eine Abnahme der Niederschläge, aber immer noch vorwiegend naßkaltes Wetter zu erwarten.

Hiezu das Plauderstübchen Nr. 47 und Schwäbischer Landwirt Nr. 22.

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