Kommission vielfachen Bedenken der Interessenten Rechnung getragen worden ist.

Württ. Minister von Pischek: Nachdem die Frage einer Aenderung der Reichsverfassung ausgeschaltet war, waren für Württemberg lediglich wirtschaftliche Interessen ausschlaggebend. Daß durch die Erhebung der Schiffahrts- abgaben die Getreidepreise wesentlich gesteigert werden, glauben wir nicht. Der in den Abgaben zweifellos liegende Berteuerungsfaktor wird dadurch mehr als gutgemacht, daß durch die Beförderung des Getreides auf dem Wasserwege anstatt des Bahntransportes eine weit größere Frachtver­billigung eintritt. Tatsächlich werden wir es immer mit einer Verbilligung zu tun haben. Viele Fische wird die Sozialdemokratie mit diesem Schlagwort bei den Wahlen nicht sangen. (Sehr gut und Heiterkeit.) Durch die An­nahme des Entwurfs wird auch in Siiddeutschland ein wirksames Mittel für Förderung unseres nationalen Wirt­schaftslebens geschaffen werden. (Beifall).

Strom deck (ZO beantragt, den Art. 3 a, in den Art. 1 hineinzunehmen. Nach einer Bemerkung des Ministerial­direktors Peters in Bezug auf die Aeußerungen des Abg. Gothein vertagt das Haus die Weiterberatung auf morgen 1 Uhr. Schluß nach 6 Uhr.

Tages-NemgLeiten.

A«S GtM mrd Land.

Nagold, 16. November 1911.

^ Neues Bezirksamt. Ein in seiner Art und jetzigen Gestaltung völlig neues Bezirksamt erhielt gestern mit dem Einzug des Herrn Bezirksschulinspektors Schott in unsere Stadt hier seinen Sitz: das K. Ev. Bezirksschulamt, das dem seitherigen Inhaber dieser Stelle, die er wie viele Geist­liche vor ihm im Nebenamt bekleidet hatte, nunmehr im Hauptamt übertragen wurde. Unsere Stadt begrüßt den neuen Bezirksbcamten umso freudiger, als ihr in demselben der Sohn und in gewissem Sinn auch der Nachfolger des hier noch im besten Andenken stehenden Herrn Dekan Schott entgegentritt, da letzterer ia auch jahrelang die Leitung des Bolksschulwesens in unserem Bezirk mit dem Dekanatamt verband. Dem hauptamtlichen Bezirksschulinspektor, dessen Amtsgcbiet um 24 Gemeinden des früheren Schulbezirks Calw vergrößert wurde, wird zugleich auch ein Lehrauftrag am hiesigen Lehrerseminar übe. tragen werden.

r Landschaftsschutz bei Straßen- nnd Wasser­bauten, sowie Feldbereinignng. Mehrfach sind Klagen laut geworden über Gefährdung heimatlicher Naturschön- heiten und Landschaftsbilder aus Anlaß von Straßen- und Wasserbauten, insbesondere auch von Regulierungen der Wasserläufe. Ebenso ist bei der Durchführung von Feld­bereinigungen manche landschaftliche Schönheit ohne zwing­ende Not geschädigt, manch wertvolles Natur- und Kultur­denkmal beeinträchtigt worden. Aus diesen Gründen hat sich der Württ. Landesausschuß für Natur- und Heimatschutz an die beteiligten Behörden gewendet mit der Bitte, eine gegenseitige Aussprache herbeizuführen. Unter dem Vorsitz von Baudirektor o. Leibbrand fanden äm 25. und 28. Ok­tober in der Ministecialabteilung für Straßen- und Wasser­bau zwei Besprechungen über diese Gegenstände statt, zu denen außer den Vertretern der Ministsrialabteilung für Straßen- und Wasserbau und der Zentralstelle für die Land­wirtschaft auch Mitglieder des Landesausschusses für Natur- und Heimatschutz geladen waren. Die Beratung führte zu einer Klärung der schwebenden Fragen und zu einer für beide Teile befriedigenden Verständigung über den Ausgleich zwischen den technisch- wirtschaftlichen Interessen und denen des Heimatschutzes. Der Landesausschuß hat demgemäß die Ausarbeitung einer Denkschrift über die Gesichtspunkte übernommen, die in den einzelnen Fällen s§ gut als mög­lich zur Beachtung und Durchführung kommen sollen.

r Die Heeresergänzung in Württemberg. In einer Uebersicht über die Ergebnisse des Heeresergänzungs- geschästs für 1910, die sich auf die im Jahre 1910 im Alter von 2022 Jahren befindlichen Militärpflichtigen und älteren Leute, deren Militärverhältnis noch keine Regelung erfahren hat, bezieht, erscheinen die Verhältnisse im Bereich des heimischen 13. Armeekorps als besonders günstig. In den Militärlisten sind 33791 Mann ausgeführt. Bon diesen wurden 9610 sofort ausgehoben. Die Zahl wird von keinem anderen der 23 Aushebungsbezirke erreicht. 8342 wurden zu zweijährigem Dienst, 839 zu dreijährigem, 246 zum Marinedienst, 78 zum Dienst ohne Waffen und 105 zum einjährigen Dienst beim Train bestimmt. Dazu kommen noch 675 Einjahrig-Freiwillige, 58 mehrjährig dienende Volksschullehrer, 882 Zweijährig-Freiwillige, 54 Dreijährig­er. -willige und 87 Marine-Freiwilliges Vom Militärdienst ausgeschlossen wurden 21, ausgemustert 1218, dem Land­sturm überwiesen 3634, der Ersatzreseroe beim Heer 4113, bei der Marine 28. Auf dem Lande geboren und im land­wirtschaftlichen Beruf verblieben sind 2567, hingegen find 4042 auf dem Lande geboren zu anderen Berufen als dem der Landwirtschaft übergetreten. Bon den in Städten ge­borenen Leuten haben sich 374 dem landwirtschaftlichen, 2627 anderen Berufen zugewendet.

Unterjettingeir, 15. Nov. Gestern verließ Ober­lehrer Strohmaier nach4jähriger Wirksamkeit unfern Ort, um in Schützingen OA. Maulbronn eine neue, leichtere Lehr­stelle anzutreten. Der Lehrerabschied, der auf letzten Sams­tag geplant war, konnte leider wegen der Beerdigung eines Kollegen in Herrenberg nicht stattfinden. Dagegen versam­melte sich vergangenen Montag abend eine schöne Anzahl von Bürgern um den Scheidenden, und Schultheiß Widmann dankte im Auftrag der Gemeinde dem seitherigen Schuloor-

Lehrern als in der Gemeinde zu gewinnen und zu erhalten wußte. Die besten Wünsche begleiten den bescheidenen und liebenswürdigen Lehrer auf seine neue Stelle.

Mötzingeri, 16. Nov. Bei der gestern vorgenommenen Gemeindevisitation durch das K. Oberamt kamen die bürger­lichen Kollegien zu dem Beschluß, die Gemeinde an die Gäuwasserversorgung anzuschließen: es ist damit ein längst gefühltes Bedürfnis der Verwirklichung nahe gebracht.

r Rottenburg, 15. Nov. (Der Marktbrunnen.) Die Frage der Bemalung der Figuren an dem wiedcrher- gestellten Marktbrunnen ist vom Bischof dahin entschieden worden, daß Kunstmaler Nachbaur zunächst eine Figur be­malen soll. Bei befriedigender Wirkung sollen dann alle Figuren bemalt werden. Die Kosten, die sich auf 540 ^ belaufen werden, will der Bischof als dritte Schenkung für den Marktbrunnen selbst übernehmen.

Calw, 16. Nov. Gestern mittag wurde zwischen Calw und Hirsau ein Bahnbediensteter aus Malmsheim überfahren und getötet.

x Stuttgart, 15. Nov. Das Königspaar hat sich heute abend zum Iagdaufenthalt nach Bebenhausen begeben.

r Sluttgart, 15. Nov. (Zuckerkampagne). In drei württ. Zuckerfabriken hat im verflossenen Monat Oktober die Herbstkampagne in besonder m Umfang einge­setzt. Es wurden 319 561 Doppelzentner Rüben verarbeitet. In den freien Verkehr gesetzt wurden 23 523 Doppelzentner kristallisierte sowie flüssige Zucker und 4915 Doppelzentner Zuckerablär se.

Hof und Staatshandbuch ISIS. Im Unter­schied zu den kleinen Ausgaben der letzten Jahre wird auf 1. April 1912, wie vor 5 Jahren, wieder ein großes Hos- und Staatshandbuch in 2 Teilen zur Ausgabe gelangen. Der 1. Teil wird neben dem Iuhalt der seitherigen kleinen Ausgabe ein Verzeichnis der Reserve- und Landwehrosfiziere und eine Uebersicht über den Wirkungskreis der einzelnen Behörden umfassen. Der 2. Teil wird sämtliche Wohnplätze Württembergs mit den Bevölkerunszahlen vom 1. Dezember 1910 sowie die Kirchen- und Schulverbände, die Verkehrs­anstalten. die Zahl der Gemeinderäte u. a. enthalten.

r Stuttgart, 15. Nov. (Branntweinerzeugung.) In den württ. Branntweinbrennereien sind im Monat Ok­tober d. I. 2718 Hl. Alkohol erzeugt worden. In den freien Verkehr gesetzt wurden 1173 Hl. Alkohol, zur steuer­freien Verwendung sind 1429 Hl. abgelassen worden. Am Schlüsse des Monats befanden sich in den Lagern und Reinigungsanstalten unter Steuerkontrölle 3338 Hl. Alkohol.

p Schramberg, 15. Nov. Der Sohn des Gemeinde­rats Karl Mauch in Dunningen wurde beim Holzfällen von einer stürzenden Tanne getroffen und getötet.

r Eßlingen, 15. Nov. Morgen vormittag findet die Frier der Grundsteinlegung für die Wagenhalle der Eßlinger Straßenbahn statt. Nun wird es also ernst mit der Straßenbahn.

r Tuttlingen, 15. Nov. (Ein Drama.) Gestern mittag suchte die z. Z. auf Besuch hier weilende ledige 21 Jahre alte Dienstmagd Berta Rietsche von Stet en Amt Ueberlingen sich selbst sowie ihrem 10 Monate alten Kinde das Leben zu nehmen, indem sie letzterem Lysol einflöhte und dann selbst davon trank. Schwerverletzt wurde Mutter und Kind ins Krankenhaus verbracht. Sie dürften kaum mit dem Leben davon kommen. Untersuchung ist eingeleitet.

p Hall, 15. Novdr. Die Untersuchung des Vorfalls bei Wilhelmsglück hat ergeben, daß es sich um einen räu­berischen Ueberfall handelt. Der Säger Icking er wurde allen Anzeichen nach mit einem einer Holzbeuge entnomme­nen Prügel, an dem man Blutspuren fand, niedergeschlagen und seiner Barschaft beraubt. Als dringend verdächtig, diesen Raubmord verübt zu haben, ist der Fabrikarbeiter Johannes Weller von Westheim in Hast genommen worden.

p Vom Unterland, 15. Nov. Durch den törichten Scherz eines Postunterdeamten wurden die Bewohner eines kleinen Städtchens im Unterland in große Aufregung ver­setzt; es verbreitete sich die Nachricht, der Krieg sei erklärt und die Mobilmachung besohlen. Die Wirkung des Ge­rüchts war eine gewaltige. Man erörterte erregt das Er­eignis; die Männer eilten nach Hause, um in ihren Pässen nachzusehen, ob sie schon am ersten oder am zweiten Tag marschbereit sein müssen. Frauen und Jungfrauen vergossen heiße Tränen über das Unglück, das ihren Männern und Geliebten bevorstand. Ein "heldenmütiger junger Mann ließ eine Flasche Wein kommen und erklärte todesmutig: das ist die letzte! Schließlich stellte es sich heraus, daß die Schreckensnachricht ein Scherz war.

Vom Bodensee wird dem ,Schw. M.' geschrieben: Der S a c- charinschmuggel wird gegenwärtig am württ. Seeufer speziell auch über Friedrichshasen schwunghaft betrieben. Seit einer Woche werden täglich von der Grenzwache in Friedrichs­hasen zwei bis drei Personen festgenommen, die Saccharin in Mengen von je 2030 Pfund von der Schweiz her­überbrachten. In der Hauptsache handelt es sich bezüglich der Festgenommenen um verheiratete Frauen zwischen 30 und 40 Jahren, die meistens angaben, sie unternehmen das Wagnis ans Not und zum Lebensunterhalt ihrer Kinder. Es gibt recht oft tränenreiche Szenen, wenn sich die Ge­fängnistüre vor ihnen öffnet. Angeblich würden sie bei einer Fahrt etwa 3040 -F verdienen und haben den Auftrag, das Schmuggelgut im Inland an einen Mann abzugeben, dem sie sich beim Aussteigen aus dem Zug aus den Bahnhöfen der größeren Städte durch irgend ein Zeichen erkennbar machen sollen. Den Hauptgewinn, der sich in jedem einzelnen Fall auf ca. 150250 beläuft, stecken dieUnternehmer" und Agenten ein, die von Zürich und Basel aus die Ware systematisch und gut organisiert nach Deutschland und von da wieder großenteils nach Oesterreich vertreiben. Diese wissen sich im allgemeinen so gut zu u decken, daß man ihrer kaum einmal habhaft

wird. Wie man in Rorschach hören kann, mehren sich auch die Fälle, tn denen die Schmuggler von kundigen Boots- sührern abends und nachts über den See gerudert werden mit Quantitäten von einem bis zu zwei Zentner. Das zum Teil mit mannshohem Schilf bewachsene Seeufer bietet den Anlandenden vorzügliche Verstecke. Verschiedene Boote in Rorschach dienen ausschließlich diesem Zweck und die Be­sitzer verdienen dadurch eine Menge Geldes. Es sollen sich auch allmählich recht fragwürdige Existenzen aus diesen Er­werbszweig gelegt haben, denen nach ihrer eigenen Aussage bei einem Zusammentreffen bei Nacht die Kugel sehr locker im Lause sitze. Unter diesen Umständen dürste wohl Würt­temberg dem Beispiel Badens, das seine Grenzwache am See in letzter Zeit ganz bedeutend verringert hat, nicht Nachfolgen.

Deutsches Reich.

Eine konservative Kundgebung.

Berlin, 15. Nov. DieKonservative Korrespondenz" veröffentlicht heute noch einmal eine offizielle Parteierklärung über den Zusammenstoß zwischen Herrn v. Heydebrand und dem Kanzler. Die Korrespondenz bestreitet vor allen Dingen sehr energisch, daß die konservative Fraktion in ir­gend einer Weise nicht mit der Rede des Herrn v. Heyde­brand übereingestimmt oder sie hintendrein in irgend einer Form zu desavouiren bereit gewesen wäre. Der Redner hat an dem Abkommen selbst nur eine, das Maß des sach­lich zulässigen mit keinem Wort überschreitende Kritik geübt. Die konservative Partei empfinde es als eine schwere Krän­kung, wenn ihr vorgeworfen werde, sie habe eine nationale Angelegenheit zum Anlasse eines wahltaktischen Manövers benützt. Wir wissen aus zahlreichen Kundgebungen, daß die Mitglieder der konservativen Gesamtpartei im'Deutschen Reiche den Standpunkt der Reichstagsfraktion vollkommen teilen. _

Berlin, 14. Nov. Man erfährt aufs zuverlässigste, auf Grund authentischer Informationen, daß zwischen Deutschland und Frankreich ein wichtiger politischer Geheimvertrag über spätere terri­toriale Veränderungen in Mtttelafrika am 3. November in Berlin unterzeichnet wurde.

IV Berlin, 15. Noobr. Der Kaiser hat die Reise nach Baden und Donaueschingen wegen Erkältung vorläufig aus Sonntag abend verschoben.

> Berlin, 15. Nov. Die Fährt des Reichskanzlers in dem LuftschiffSchwaben" war vom Wetter außerord­entlich begünstigt. Vor allem hatte man eins ausgezeichnete Fernsicht. Die Fahrt dauerte zweieinhalb Stunden. Es wurden insgesamt 145 Kilometer zurückgelegt.

Die Vorgeschichte des Konflikts in Bayern ist kurz folgende: Das Zentrum hatte auf ein Verbot des Süddeutschen Eisenbahnverbandes hingearbeitet, dem in letzter Zeit christliche Arbeiter in erhöhter Anzahl beigetreten waren. Der Verkehrsminister v. Frauendorfer war für sin in dieser Richtung gehendes Verbot nicht zu haben. Deshalb hat das Zentrum den Weg der Obstruktion gegen ihn be­schlossen unter dem Vorwand, daß er sich einer gering­schätzigen Behandlung des Zentrumsabg. Oswald, des christ­lichen Arbeitersekretärs, schuldig gemacht habe. Diese an­gebliche Geringschätzung soll darin bestanden haben, daß der Minister während einer Rede Oswalds im Abgeordnetenhaus den Sitzungssaal verließ. Dem Zentrum bot dies den will­kommenen Anlaß zu der Erklärung, daß es sich an den Verhandlungen des Finanzausschusses über die Postulats des Berkehrsministers nicht mehr beteiligen werde. Am 10. November gab Ministerpräsident v. Podewils in der Kammer der Abgeordneten dis Erklärung ab, die Staats- regierüng gebe sich der Erwartung hin, daß die Verhand­lungen des Finanzausschusses wieder ausgenommen werden. Auf das ließ das Zentrum seinerseits am 11. November durch den Abg. Lerno in der Kammer die Erklärung ab­geben, daß er nicht in der Lage sei. dieser Aufforderung Folge zu leisten. Aus das hin ließ gestern der'Prinzregent dem Staatsministerium erklären, daß die Rücksicht auf sein Alter in keiner Weise irgend welchen hemmenden Einfluß aus die Entschlußfähigkeit dcr Regierung gehabt habe und noch haben würde. Er wünsche, daß darüber tn der Oeffentüchkeit kein Mißverständnis aufkomme und sehe dem­gegenüber den Entschließungen des Ministerrats entgegen. Damit war als vorläufiges Ende des Konflikts die Alls- lösung des Landtags in Aussicht gestellt, die nun tatsächlich erfolgt ist.

München, 14. Novdr. Es wird angenommen, daß die Neuwahlen für die Abgeordnetenkammer Ende Januar statlfindcn werden. Zentrum und Liberale wollen morgen in großen Volksversammlungen zur Land­tags-Auslösung Stellung nehmen. Der Bayrische Kurier teilt mit, daß die Liberalen sofort nach der Auflösung den Bauernbündlem und Konservativen ein Wahlbündnis gegen das Zentrum angeboten haben. Die Blätter besprechen in spaltenlangen Artikeln das politische Ereignis. Den Mini­stern wurden, als sie das Landtagsgcbäude verließen, von der Volksmenge Ovationen dargebracht.

Breslau, 14. Nov. Wie dieSchles. Volkszta." meldet, ist bei der Staatsanwaltschaft in Beuthen eins An­zeige über den bekannten Komtzer Knabenmord eingegangen. Die geschiedene Frau eines Agenten in Siedianowitz gab an, daß ihr Mann sehr häufig jenes Mordes gedachte und sich dabei jedesmal recht sonderbar benommen Habs. Er habe zeitweise die Tat in allen ihren angeblichen Einzelheiten mit grauenerregender Deutlichkeit geschildert und sei dann immer in heftiges Schluchzen ausgebrochen. Der Beschuldigte war nach dem Komtzer Mord in Siedianowicz zugezogen und hatte dort eine Bäckerei eröffnet. Jetzt befaßt er sich mit Agenturen und Permittelungsgeschäften.