r Breslau, 15. Noo. Die erste Vernehmung des Lic. Traub vor dem Konsistorium soll am 24. November staitfinden.

Die Neichseinnahmen im Oktober.

Berlin, 14. Nov. Die Reichseinnahmen aus Zöllen, Steuern und Gebühren haben im Oktober dieses Jahres eine Höhe von 136,4 Millionen Mark gegen 129,6 Mil­lionen Mark im Oktober 1910 erreicht. Sie sind besonders wegen des bereits im Vormonat eingetretenen Rückganges der Zolleinnahmen nicht so günstig wie in den ersten Mo­naten des lausenden Etatsjahres gewesen. N. T.

Ausland.

r Wien, 15. Nov. Zn einem Lyceum haben sich zwei sechzehnjährige Mädchen während des Unterrichtes gleich­zeitig aus dem Fenster des dritten Stockwerkes in den Hof hinabgestürzt, wo sie mit schweren inneren und äußeren Ver­letzungen liegen blieben. Der einen der beiden Freundinnen war nahegelegt worden, da sie in der Schule keine Fort­schritte machte, die Anstalt zu verlassen. Sie vertraute sich ihrer Freundin an und äußerte die Absicht ihrem Leben ein Ende zu machen. Daraus teilte das andere Mädchen frei­willig ihr Schicksal. An dem Aufkommen der beiden wird gezweifelt.

Laibach, 13. Nov. Heute nachmittag 5 Uhr 24 Min. 47 Sekunden registrierten die Instrumente der hiesigen Warte den Beginn eines katastrophenartigen Fernbebsns. Die Herddistanz beträgt etwa 9000 Kilometer.

Mailand, 15. Nov. Zn Spezia wird dieser Tage ein neuer Dreadnought auf Stapel gelegt, der mit den SchiffenJulius Cäsar",Lionardo da Vinci" undCavour" eine Klasse bilden wird.

Paris, 15. Nov. Die Kommission für auswärtige Angelegenheiten hörte heute den Bischof des Kongo, An­ti ouard, der sein Bedauern darüber äußerte, daß das Gebiet, in dem er 33 Jahre gewohnt habe, in fremde Hände übergehe. Der Bischof erklärte ferner, er befürchte, daß sich in Zukunft zwischen den beiden Nachbarn Schwierig­keiten ergeben werden. Der Präsident der Kommission erwiderte darauf, das Haager Schiedsgericht sei dann dazu bestimmt, diese Schwierigkeiten zu regeln.

'V Paris, 14. Noo. In der Kammer führte der Marineminister aus, die Pulvervorräte der Libertö boten alle Garantien in bezug auf ihr Alter und ihre erprobte Widerstandsfähigkeit. Man müsse ein geeignetes Pulver für die Marine suchen und seine Kontrolle regeln. Nichts konnte die Katastrophe ahnen lassen, denn das Pulver hatte noch nicht alle seine gefährlichen Eigenschaften gezeigt. Die Kammer nahm schließlich eine Tagesordnung an, in der den Familien der Opfer von Toulon ihr Beileid ausgesprochen und von der Erklärung der Regierung Kenntnis genommen wird. Die Kammer vertraut, daß die Regierung alle Ver­antwortlichkeiten klarstellen und die notwendigen Verord­nungen, um durch Verbesserung der Fabrikation, der Ueber- nahme und Ueverwachung dcs^Puloers eine Wiederholung so unsagbarer Unglücksfölle zu verhüten, in Anwendung bringen wird.

Warschau, 14. Nov. Während einer Fasanenjagd auf dem Gute Pawlervics wurde der polnische Schriftsteller Sienkiewicz (der bekannte Verfasser vonHuo voll»" u. a. Romanen) von einejn Iagdgast, als dieser nach einem hoch­gehenden Fasanen schoß, durch zwei Schüsse am Knie und an der Stirne schwer verletzt.

London, 15. Nov. Der frühere Generalgouverneur von Südwestafrika, Lord Selborne, nahm in einer Rede in Newcastle Bezug aus die englandseindlicheu Aeußerungen

im deutschen Reichstage und dem Wunsche nach einem Kriege mit England, der darin zutage getreten sei. England Hobe das Recht, eine Erklärung zu fordern, da entweder zuviel oder zu wenig gesagt worden sei.

London, 15. Nov. Hier eingegangene, angeblich aus zuverlässiger Quelle stammende Nachrichten besagen, daß der Gesundheitszustand des Königs von Spanien viel zu wün­schen übrig läßt. Er soll an demselben Uebel leiden, an dem sein Vater im 28. Lebensjahr gestorben ist.

Madrid, 15. Nov. Bei heutigem Empfang der Presse dementierte Canalejas die über die Abtretung von Spanisch Guinea und Fernando Po umlaufenden Gerüchte mit besonderem Nachdruck; die Regierung habe weder direkt noch indirekt derartige Vorschläge von irgendwelcher Seite erhalten.

^ Konstantinopel, 15. Nov. Gestern soll in Adrianope! eine Feuersbrunst ausgebrochen sein, die den"Hafen eingeäschert und fast ein Viertel der Stadt zer­stört haben soll. «

Der Aufstand in China.

p Nanking, 13. Nov. Der deutsche und der eng­lische Admiral haben heute Nanking besucht. Sie empfahlen den Konsuln, sich mit dem Konsulatspersonal zurückzu­ziehen, da die Kriegsschiffe nicht im Stande seien, sie zu schützen. Dreizehn chinesische Kriegsschiffe sind heute morgen hier angekommen. Sie haben bisher keine Flagge gehißt, und man versichert, daß sie noch heute dis republikanische Flagge aufzichen werden. Zwei Kreuzer, drei Kanonen­boote und ein Transportschiff find in den Kanal aufwärts gefahren, augenscheinlich in der Absicht, die Stellung der Revolutionäre zu bombardieren.

r Schanghai, 15. Nov. (Reuter.) Der republika­nische Minister des Aeußern, Wutingfang, richtete an die Fremden, die er als die ausländischen Freunde dezeichnete, eine Kundgebung, in der er auf der Notwendigkeit der Ab­dankung der Mandschudynastie besteht und den Schutz recht­mäßig begründeter Ansprüche, sowie die Erfüllung der aus­wärtigen Verpflichtungen Chinas seitens der Republikaner zusichert.

VV Peking, 14. Nov. Puanschikai ist heute nach­mittag mit 2000 Mann hier eingetroffen. Eine enorme Menschenmenge war zusammengeströmt und empfing ihn schweigend. Die Ordnung wurde nirgends gestört:

Der Krieg um Tripolis.

r Tripolis, 15. Nov. Gestern versuchte der Feind, in der Oase die italienischen Stellungen anzugreifen, wurde aber zurückgeschlagen. Gestern vormittag wiederholten sich die gewohnten Scharmützel.

Tripolis, 15. Novbr. Agenzia Stefani. lieber den vorgestrigen Kampf bei Sidi Mesri sind noch folgende Einzelheiten nachzutragen. Nachdem die Artillerie das Haus, in dem sich der Feind verschanzt hatte, zerstört hatte, machte Major Pisani mit zwei Kompagnien einen Gegenangriff und warf die Araber aus ihren Berschanzungen heraus. Während diese Kompagnien in ihre Stellung znrückkehrten, wurden sie von mehreren Arabern, die hinter dieser Stell­ung versteckt lagen, beschossen und verloren einige Verwun­dete. Pom Feinde hat man wenig Nachrichten, da weder durch Aeroplaue noch durch Ballons Erkundigungen äus- geführt werden können. Wie versichert wird, dauern die Nachschübe von Lebensmitteln und Munition von der tune­sischen Grenze her an. Sie stellen den Hauptoorrat des Feindes an Lebensmitteln dar und erklären den Einfluß der Türken auf die Araber.

In Tripolitanien.

Konstantinopel, 15. Nov. Eine amtliche Meldung vom 10. November aus Tripolis besagt: Heute mittag griffen 2500 Araber die feindliche Stellung Eltrusra bei Manni an. Die Italiener verloren an Toten 4 Offiziere und 120 Mann und halten außerdem 50 Verwundete.

Die Italiener in Erwartung schwerer Kämpfe.

Rom, 14. Noo. Ein Telegramm aus Tripolis be­richtet, daß die türkischen regulären Truppen in einer Anzahl von 34000 Mann in einer großen Frontlinie sich vor Tripolis konzentrieren und die letzten Anstrengungen machen wollen, die Stadt zurllckzuerobern. Ferner wird gemeldet, daß die Berber in Fezzan sich den türkischen Truppen an­geschlossen haben. In Tripolis erwartet man für die nächsten 24 Stunden ein sehr schweres Gefecht, und die italienischen Truppen haben in den Schützengräben alle Vorsichtsmaß­regeln getroffen.

*

* *

Konstantinopel, 14. Nov. Der Mali von Smyrna meldet drahtlich, daß aus der Höhe von Karpathos dreißig italienische Kriegsschiffe gesichtet wurden.

Konstantinopel, 15. Nov. Ikdam erfährt, eine italienische Flotte von 18 Schiffen sei bei den Dardanellen angekommen und habe vor Seddil Bahr und Kum Kalesi Ausstellung genommen. Eine amtliche Bestätigung der Meldung fehlt noch.

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

Stuttgart, 13. Nov. (Mostobstmarkt auf dem Nordbahnhof.) Ausgestellt waren 285 Wagen, davon neu zugeführt 61 Wagen; nach auswärts abgegangen 107'Wagen. Preis waggonweise für 10000 kx Aepfel 600800 Preis im Kleinverkauf für Aepfel 3,50-4,20 Mark der Zentner. Marktlage: lebhaft.

Freudeustadt. Bei dem Nadelstammholzverkauf des Forstamts Stein­wald am 11. Nov. kamen zum Verkauf: klassenweise 1287 Fm. Nor­mal, nicht klassenweise 181 Fm.; Ausschuß klassenweise 562 Fm. und 134 Fm. nicht klasfenweise. Erlöst wurde für Normal-Langholz I. bis VI. Klasse 110, 115, 119, 120, 119 und 111«/g der Taxpreise, Normal nicht klasfenweise 117«/g, Durchschnittserlös 118°/g: für Aus­schuß-Langholz I-VI Klasse 102, 108, 111, 112, 111 und I00°/o, Ausschuß nicht klassenweise 109°/g, Durchschnittscrlös I09°/g. Ferner wurden verkauft 1469 Fm. Normal und 894 Fm. Ausschuß zusammen, Erlös llio/o- Das Gesamtausbot betrug 88886.34 der Gesamt- crlös 97 879.60 110°/g der Taxpreise.! Gr.

r Stuttgart, 14. November.

Schlachtvlehmarkt.

Großvieh,

Kälber,

Schweine

Zugetricben:

308

168

1454

Erlös aus V» Lx. Schlachtgewicht.

Pfennig

Pfennig

Kühe

Ochsen

von 88 bis 91

von 60 bis 70

»

.. 40 50

Bullen

.. 80 .. 83

Kälber

lOO 104

.. 76 .. 79

95100

Jungvieh u

.. 90 95

.. 90 94

Iungrinder

86 .. 90

Schweine

62 84

.. 80 84

, 59 61

n 52 55

Verlauf des Marktes: mäßig belebt.

Mutmaßt. Wetter am Freitag und Samstag.

Der neue bereits gestern cmgekündigte Luftwirbel ist über England auf den Kontinent notgedrungen und hat den Hochdruck wieder zurückgedrängt. Für Freitag und Sams­tag ist daher vielfach trübes und naßkaltes Wetter zu er­warten.

MH?- Der heutigen Gesamtauflage des Blattes liegt ein Prospekt bei bctr. Tr. Schröders Blut-Salznahrnng Renasein", den wir der Beachtung empfehlen.

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