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realgymnasialen und einen realistischen Ast, das Schlnßlehr- zirl ist das der drei alten Schulgattungen. In dieser Schule haben die Schüler sich erst im 13. Lebensjahr sllr ihre Berufswahl zu entscheiden, in diesem Alter läßt sich die Begabung und die Neigung ziemlich sicher beurteilen, so daß Uebertritte von der einen zur andern Schule ziemlich selten nötig werden.

Man hat in Norddeutschland mit der Refomschule schon hervorragende Erfolge erzielt, bei uns in Württemberg ist sie erst im Entstehen; in Ebingen ist eine errichtet, in Stutt­gart wird im nächsten Jahr eine errichtet, und in Geislingen hat der zu früh verstorbene Rektor Thierer die Umwandlung des Realprogymnasiums in eine Reformschule in die Wege geleitet. (Sollte es nicht möglich sein, hier mit einer solchen Resormschule billiger jzum Ziel zu kommen? Anm. der Red.) H.

r November. Der November, der 11. Monat des Jahres, stand bei den alten Römern an 10. Stelle. Es ist der trübste Monat des Jahres. Matt und fahl und sterbensmüde stimmt er alles Leben. Nur ganz vereinzelt sieht man draußen noch Leute an der Arbeit. Erwartungs­voll sieht der Landmann der Witterung entgegen. Denn so unangenehm auch dem Städter die sprichwörtlich gewor­denen Novembernebel mit ihrer Nässe sein mögen, dem Landmann sind sie höchst erfreulich. Er braucht einen durch­aus feuchten Monat mit bedecktem Himmel, wenn die Ernte des nächsten Jahres gedeihen soll, denn:Im November viel naß, aus den Wiesen viel Gras." Dagegen sagt eine andere Bauernregel:November trocken und klar, bringt wenig Segen fürs nächste Jahr". 2n ähnlichem Sinne heißt es:Im November Wässerung, in den Wiesen Besserung". Nur Regen und Frost dürfen im November nicht zusammen eintreten, denn dann ist es fatal:Wenn der November regnet und frostet, dies meist der Saat das Leben kostet". Nach dem Hundertjährigen Kalender solle sich die Witterung folgendermaßen gestalten: Anfangs kalt, hernach trübe und nebelig, von der Mitte bis zu Ende wieder sonnige Tage, mitunter auch Frost.

Vorsicht für die Besitzer von Maschinen, die nach den Unsallverhütnngsvorschristen der Bernfs- genossenschaft geschützt sein müssen, insbesondere Sicherung der Kreissägen durch Schutzhauben gegen Körperbeschädigung. Nach derJuristischen Wochen­schrift" vom 15. Sept. 1911 hat das Reichsgericht folgende wichtige Entscheidung getroffen, welche die Mitglieder der Berufsgenosfenschasten erneut zur Vorsicht und pünktlichen Befolgung der von den Berufsgenoffenschasten erlassenen UnfaUverhlltungsvorschristen mahnt. Der Vorderrichter hat als erwiesen erachtet, daß der Unfall wesentlich auf dem von der Beklagten zu vertretenden Fehlen der Schutzhaube be­ruhte. Damit wird die Behauptung der Revision hinfällig, daß der Unfall alleinig auf das Verschulden des getöteten B. zurückzuführen, die Fahrlässigkeit der Beklagten also nicht ursächlich dafür geworden sei. Soweit ein Verschulden des Getöteten bei der Entziehung des Unfalls mitgewirkt haben sollte, findet der erkennende Senat des Reichsgerichts keinen Grund, von seiner, von der Revision zur Nachprü­fung verstellten Rechtsprechung abzugehen, daß der Betriebs- Unternehmer sich im Fall des § 136 Gewerbe-Unfall-Ber- sicherungs-Gesetzcs der Berufsgenossenschast gegenüber auf ein Verschulden des verletzten Versicherten nicht berufen kann. Ungerechtfertigt ist auch der Hauptangiiff der Revision, daß die Beklagte als nicht deliktssähige offene Handelsge­sellschaft einer Fahrlässigkeit im Sinne des § 136 G.-U.- B.-G., die nach strafrechtlichen Grundsätzen zu beurteilen sei, sich nicht schuldig machen und für Handlungen ihrer Vertreter nicht in Anspruch genommen werden könne. Es ist richtig, daß eine offene Handelsgesellschaft, die keine physische Person ist, keine unerlaubte Handlung, wie sie § 136 im Auge hat, begehen kann. Damit ist jedoch für die Beklagte nichts gewonnen. Nach §136 Abs. 1 Satz 1 und 2 haften Betriebsunternehmer, wenn sie den Unfall durch sogen, qualifizierte Fahrlässigkeit herbeigesührt haben, für die Aufwendungen der Berufsgenossenschast auch ohne Feststellung durch strafgerichtliches Urteil. In § 136 Abs. 2 ist bestimmt, daß eine Handelsgesellschaft für die durch einen der Liquidatoren herbeigeführten Unfälle haftet. Hieraus ist nicht etwa der Schluß zu ziehen, daß die Handelsgesell­schaft während ihres Bestehens für die durch einen Vertreter verschuldeten Unfälle nicht hafte, sondem im Ge­genteil, daß der Gesetzgeber diese Haftung als selbstverständ­lich vorausgesetzt hat und nur den vielleicht zweifelhaften Fall, wenn die Handelsgesellschaft nach ihrer Auslösung sich in Liquidation befinde, regeln wollte, und zwar gleich­falls dahin, daß sie auch dann für die durch ihre gesetzlichen Vertreter, d. s. die Liquidatoren, verursachten Unfälle auf­zukommen habe. Jene Voraussetzung gründete sich auf die ständige Rechtsprechung des Reichsgerichts, wonach nament­lich die offene Handelsgesellschaft für unerlaubte Handlungen, die ein vertretungsberechtigter Gesellschafter in Ausführung einer ihm zustehenden Verrichtung verübt, verantwortlich ist. Die Unfallverhütungsvorschristen der Klägerin (der Holz-Berussgenossenschast) befehlen den Betriebsunter­nehmern, die Kreissägen mit Schutzhauben zu ver­sehen. Betriebsunternehmer waren die Teilhaber der Be­klagten. Diese haben die Anbringung einer Schutzhaube unterlassen und damit die besondere Aufmerksamkeit, zu der sie vennöge ihres Gewerbes verpflichtet waren, außer Augen gesetzt. Daß die Teilhaber vertretungsberechtigte Gesellschafter waren, ist von der Beklagten nie bestritten worden. Der Vorderrichter stellt weiter fest, daß die Vertreter der Be­klagten den Unfall und zwar auch die tödliche Verletzung eines Arbeiters als Folge ihres Verhaltens voraussehen

Unfall durch Fahrlässigkeit herbeigeführt. Für diese uner- erlaubte Handlung hastet aber die offene Handelsgesellschaft.

E. o. S.. U. o. 22. Juni 11, 331/10 IV. Dresden.

r. Berneck, 30. Okt. Die Generalversammlung des FischereivereinsOberes Nagoldtal", die gestern im Wald­horn hier abgehalten wurde, war zahlreich besucht. Vom Präsidium des Landesfischervereins überbrachte Privatier C.

F. Dorn aus Stuttgart Grüße. Zuerst wurde der mustergültigen Anlage des Freiherrn Wilh. von Gültlingen ein Besuch abgestattet. Oberamtmann Kommerell begrüßte die An­wesenden mit dem üblichen Fischergruß, gedachte dabei auch des Todes von Landgerichtsrat Sigel, der seit Gründung dem Verein angehört hatte, und dessen Andenken die Ver­sammlung ehrte. Der Schriftführer und Kassier Schwarz­maier trug den. Kassenbericht vor und referierte über den im Mai in Oberndorf abgehaltenen Fischereitag. Der Verein zählt 92 Mitglieder in 20 Ortschaften der Ober­ämter Nagold und Freudenstadt. Leider sind noch ver­schiedene Orte des Oberamts Nagold im Verein durch Mitglieder nicht vertreten. Die Einnahmen betrugen im Jahr 1911 184^, die Ausgaben 164,46 ^6, so daß ein Kassenbestand von 19,55 ^ vorhanden ist. Auf Vereins­kosten wurden 23000 St. Forellenbrut mit einem Aufwand von 102 ^ in die Gewässer des Bereinsgebiets ausgesetzt. Rechnet man hiezu die Einsätze, welche die Mitglieder mit Brutanstalten noch ausgesetzt haben, so darf wohl gesagt werden, daß rund 200 000 St. Forellenbrut den Gewässern im Frühjahr übergeben wurden. Mühlebesitzer Rudolf Bück­ing hatte dem Verein 6000 St. geschenkt. Es wurde beschlossen, im Jahr 1912 aus Vereinskosten 30000 St. Forellenbrut mit einem Aufwand von 150 Mark aus­zusetzen. Der niedere Wassersland des trockenen Sommers war der Fischerei günstig, es konnten namentlich die sonst schwer erreichbaren Fische aus den Gumpen gefangen werden, weshalb es dringend nötig ist, mit kräfti­gem Einsatz im nächsten Frühjahr nachzuhelfen. Eine lebhafte Debatte entstand bei der Beratung des Jahresbe­richts an den Landesoerein. Verschiedene angeführte Bei­spiele zeigten, daß auch im abgelaufenen Jahr die Pacht­preise für die Fischwasser erheblich gestiegen sind, z. B. 3 Klm. der Steinach bei Obertalheim von 5 ^ aus 70 -L, 2 Klm. bei Gündringen von 100 auf 180 im Jahr. In den Jahren 1909 und 1910 wurden je 500 Edelkredse in die Waldach, Nagold und den Agenbach bei Sulz aus­gesetzt. In der Nagold und Waldach scheinen sich die Krebse wieder einzubürgern, im Agenbach nicht. Als be­trübende Tatsache wurde festgestellt, daß namentlich in der untern Nagold beim Mähen des Fischgrases viele tote Fische, besonders große Exemplare, gesunden wurden, die Todesursache wurde aber nicht sestgestellt. Im Gebiet der obern Nagold hat man davon nichts gesehen. Bei Alten­steig und Berneck wurden letzten Sommer viele Aale ge­fangen. An der Bernecker Fischzuchtanlage wurden in drei Monaten mittels Tellereisen 12 Wasseramseln und 10 Eis­vögel gefangen. Oberförster Rommel von Altensteig wurde in den Ausschuß gewählt. Den Schluß bildete, wie üblich, ein Fischessen, zu dem Freiherr Wilhelm von Gült­lingen Regenbogenforellen, Gebrüder Wurster einige Aale und L. Rentschler-Nagold Karpfen gestiftet hatten. Die Zubereitung der Fische machte der rühmlich bekannten Küche des Waldhorns alle Ehre.

Haiterbach, 30. Okt. (Messerheld). Gestern abend wurde hier der led. Fuhrmann I. Br. von Nagold nach vorausgegangenen Streitigkeiten bei Tanz von dem 18jährigen Schreinergesellen Fr. K. von hier nicht ungefährlich in den Rücken gestochen, so daß die Wunde genäht werden mußte.

Bösingen, 29. Okt. (Korr.) Die durch die Wasser­kraft der Waldach betriebene Pumpstation des Gemeinde- verdands Bösingen-Spielberg hat bei dem heurigen abnormen Wasserstand den Wasserbedarf der beiden Gemeinden nicht mehr befriedigend gedeckt. Die Gemeindekollegien beider Gemeinden haben nun gestern beschlossen, ein komplettes Reservepumpwerk und einen 8 pferdigen Benzinmotor aufzu­stellen. Die Maschinen werden in einem geräumigen Anbau untergebracht. Es wäre zu hoffen, daß die Anlage noch vor Einwinterung sertiggestellt werden könnte, da im Falle eines Brandes beide Gemeinden zur Zeit in größter Gefahr wären. _

Rottenburg, 29. Okt. Das bekannte Werk von Bi­schof Dr. v. KepplerMehr Freude" (Herder. Freiburg) ist soeben in neuer Auflage (54.-65. Tausend) erschienen. Es ist teilweise umgearbeitet und außerdem auch stofflich er­weitert worden. Mehrere Abschnitte wurden ergänzt, 3 neue Kapitel hinzugesügt. Das erste dieser neuen Kapitel gilt der Aufnahme, die das Buch gesunden, das zweite ver­breitet sich über Freude und Arbeit, das dritte istSeelen­freude" betitelt.

Calw, 30. Okt. In einem zur Stammheimer Kinder- rettungsanstalt gehörigen Acker werden zur Zeit die Grund­mauern einer römischen Billa blosgelegt und zahlreiche die Altertumssreunde interessierende Funde gemacht.

r Freudenstadt, 30. Okt. (Neuer Friedhof. Fro st). Die Arbeiten an der Musbacherstraße nnd dem neuen Friedhof sind so weit vorgeschritten, daß der neue Friedhof voraussichtlich Mitte November eingemeiht werden kann. Heute nacht herrschte empfindliche Kälte bei 34 Grad unter Null, den Tag über ist herrlicher Sonnenschein.

Die Lebensmittelteuerung.

p Stuttgart, 30. Okt. Um zuverlässige Grundlagen über das Maß der Lebensmittelteuerung zu erhalten, hat das K. Statistische Landesamt in Stuttgart die Bewegung auf Grund des vorliegenden statistischen

Materials näher untersucht und ist dabei zu dem Ergebnis gekommen, daß von einer derzeitigen allgemeinen und ungewöhnlichen Teuerung, wenn man die jetzigen Preise mit dem Stand im Durchschnitt der letzten 35 Jahre vergleicht, wohl nicht gesprochen werden kann. Gestiegen sind im Preise allerdings mehrere wichtige Nahrungsmittel, namentlich stark die Kartoffeln (Preiserhöhung im Landesdurchschnitt 51°/g!), welche unter der heurigen trockenen Witterung besonders gelitten haben; daß aber lediglich die Witterungsverhältnisse diese enorme Preissteigerung veran­laßt haben, ist aus der seitherigen Preisentwicklung deutlich zu ersehen Eine erhebliche Preiserhöhung im Vergleich zu dem Durchschnitt der letzten Jahre weisen ferner Ochsen-, Rind- und Kalbfleisch aus; doch ist in den letzten Monaten bei diesen Fleischsorten ein Rückgang ein­getreten. Auch ist, was das Rind- und Kalbfleisch anlangt, der derzeitige Stand gerade kein außergewöhnlich hoher zu nennen, vielmehr in früheren Jahren hin und wieder zu be­obachten gewesen oder sogar überschritten worden, wogegen allerdings der Preis von Ochsenfleisch, welches jedoch zu dem Fleischkonsum den weitaus kleineren Teil liefert, im Sommer dieses Jahres eine seither noch nie dagewesene Höhe erreicht hatte. Die Preise von Schweinefleisch so­dann, welches für die breiten Volksschichten die wichtigste Fleischgaltung bildet, haben derzeit im Vergleich zum Durch­schnitt der letzten 5 Jahre in Stuttgart einen niedrigeren, im Landesmittel einen nur um weniges höheren Stand, und auch im Landesmittel ist in den letzten Jahren öfters ein höherer als der jetzige Preis zu verzeichnen gewesen. Die Schweineschlachtungen haben so stark zugenommen, daß die Fleischversorgung im ganzen genommen bis jetzt nicht not- gelitten hat. Zu einem wesentlichen Teile sind zweifellos die hohen Preise von Ochsen-, Rind- und Kalbfleisch daraus zurückzuführen, daß wir schon mehrere Jahre keine normalen Futterernten mehr hatten; wiederholt hat die Einbringung des Futters in den letzten Jahren durch ungünstige Witter­ung notgelitten und in dem heurigen heißen Sommer hat der zweite Futterschnitt (Oehmd) säst völlig versagt. Dazu kommt Heuer das starke Auftreten der Maul- und Klauen­seuche, welche durch die notwendig gewordenen Einschränk­ungsmaßnahmen (Marktverbote u. a.) ebenfalls zur Fleisch­teuerung beiträgt. Aehnliche Gründe wie bei der Erhöhung der Fleischpreise von Rindvieh sind es, welche auch zu der er­heblichen Preissteigerung von Milch, Butter nnd Käse bei- getragen haben. Stärkere Preiserhöhungen haben weiter­hin Eier, Erbsen, Grünkernmehl, Kaffee, Tee, Zucker, letzterer ebenfalls infolge der durch die heurige Trockenheit verursachten Wenigerernte an Zuckerrüben, erfahren. An­dererseits aber sind verschiedene Artikel im Preise gleich ge­blieben oder sogar gesunken. Das wichtigste menschliche Nahrungsmittel, das Brot, ist im Preis teils nur ganz wenig gestiegen, teils sogar (Stuttgart) herabgegangen. Im Preise unverändert blieb Soda. Mehl ist teils annähernd gleich geblieben, teils zurückgegangen, desgleichen Linsen, Reis und Gerste zum Kochen, Haferslocken, Malzkaffee, Erdöl, Stärke; gesunken im Preis sind wichtige Bedarfsartikel, wie Spiri­tus, Koks, Braunkohlen. Bei anderen Artikeln endlich ist keine gleichmäßige Preisbewegung nach oben oder unten, vielmehr an den einen Orten eine Preissteigerung, an an­deren keinerlei Preisveränderung, und wiederum an anderen ein Preisrückgang zu beobachten,so bei Essig/Makkaroni, Sago.

p Stuttgart, 30. OKLbr. Der König reiste heute morgen zur Geburtstagsfeier des Prinzen Dietrich zu Wied nach Neu-Wied ab. Die Rückkehr des Königs wird vor­aussichtlich am Mittwoch erfolgen.

p Stuttgart, 30. Okt. Der Evangelische Synodus wird am 7. Nov. zu seinen Beratungen zusammentreten, die in der Hauptsache dem Gesangbuchentwurf gellen werden.

-p Stuttgart, 30. Okt. Eine gestern in Nürtingen abgehaltcne Bertrauensmännerversammlung der Konservativen und des Bundes der Landwirte im 5. Reichstagswahlkreis hat einstimmig beschlossen, die Kandidatur dem Landtags- abgeordneten Hiller-Stuttgart onzutragen.

Neresheim, 30. Okt. Der Vorstand des hiesigen Postamts hat sich am Samstag erschossen. Jedenfalls han­delt es sich um einen Anfall nervöser Störung.

ÄerichtSsaal.

r Waldsee, 30. Okt. (Ein Beamter, wie er nicht sein soll.) Bor dem hiesigen Schöffengericht wurde dieser Tage ein Fall aus Beamtenkreisen verhandelt, der allge­meine Beachtung verdient: Zwischen dem 39 Jahre alten Eisenbahnsekretär D. in Aulcndorf und seinem Vorgesetzten Bahnhofverwalter M. trat im Laufe des vorigen Jahres ein gespanntes Verhältnis ein, weil sich D. durch eine dienst­liche Anordnung seines Vorgesetzten schikaniert suhlte. Ä. sammelte nun das ganze Jahr hindurch Material gegen den Bahnhosverwalter, um ihn in Aulendors unmöglich zu machen. Er richtete seine Tätigkeit auch gegen die Ehe­frau des M. Bei dieser Gelegenheit versäumte er nicht, auch das dienstliche und außerdienstliche Tun und Lassen seines früheren Vorgesetzten, der seit etwa drei Jahren nicht mehr in Aulendorf ist und der ihm ebenfalls unbe­quem war, nachträglich einer strengen Kontrolle zu unter­ziehen. Meistens vom Hörensagen brachte er gegen die drei Personen ein so umfangreiches Material zusammen, daß er ca. 60 Folioseiten damit ausfüllen konnte. Diese Anklageschrift überreichte er zu Anfang diescs Jahres der K. Generaldirektion der Staatseisenbahnen und bat um eine gründliche Untersuchung. Diese hat alsbald stattge­funden mit dem Ergebnis, daß seine teils sehr schweren Beschuldigungen fast durchweg aus der Luft gegriffen waren und daß der Beschwerdeführer von der Station Aulendorf weg versetzt wurde. Außerdem haben die drei in so frivoler Weise Angegriffenen Beleidigungsklage gegen D. erhoben. Fr der Schöffengerichtsoerhandlung wurde