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Preis viertelj-Ihriich -^r mit Träge, l ihn 120 !m Bezirks»

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Versprecher Nr. 29.

86. Jahrgang.

Fernsprecher Nr. 29.

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Beilagen r Plauderstilbchen. Wustr. Sonniagsblatt und

Schwäb. Landwirt.

/U 255

Dienstag, dm 31. HKLoöer

1811

Amtliches.

Bekanntmachung,

betr. den Verkauf von Feuerwerkskörpern.

Es wird darauf hingewiesen, daß nach ß 26 der Min.- Verf. vom 16. Aug. 1905 betr. den Verkehr mit Spreng­stoffen (Reg.Bl. S. 165) die Abgabe von Sprengstoffen und von solchen Feuerwerkskörpern, mit deren Ver­wendung eine erhebliche Gefahr für Personen oder Eigentum verbunden ist, Kanonenschläge, Frösche, Schwärmer und dergl.) an Personen, von welchen ein Mißbrauch der­selben zu befürchten ist, insbesondere an Personen unter IS Jahren verboten ist.

Zuwiderhandlungen werden nach § 367 Z. 5 Rstgb. strenge bestraft.

Die Ortspolizeibehörden werden ersucht, die in Betracht kommenden Gewerbetreibenden auf Vorstehendes noch besonders aufmerksam zu machen, auch die Polizeibe- dienstetcn'zur Ueberwachung des Verbots und unnachsichtlicher Meldung von Uebertretungen desselben anzuhalten.

Den 28. Okt. 1911. ' Kommerell.

Bekanntmachung,

betr. Maßregeln zur Bekämpfung der Influenza der Pferde (Brnstsenche und Pferdestaupe oder Rotlanfseuche.)

Unter Bezugnahme auf die Verfügung des K. Mini­steriums des Innern, betr. Maßregeln zur Bekämpfung der Influenza der Pferde (Brustseuche und Pferdestaupe oder Rotlausseuche) vom 26. Sept. 1908 (Reg.Bl. S. 231, wird darauf hingewiesen, daß der Besitzer von Pferden ver­pflichtet ist, von dem Ansbruch der als Influenza der Pferde bezeichneten Krankheiten (Brustseuche und Pferde- staupe oder Rotlaufscuche) unter seinem Pferdebestande und von allen verdächtigen Erscheinungen bei demselben, welche den Ausbruch einer solchen Krankheit befürchten lassen, sofort der Ortspolizeibehörde Anzeige z« machen, auch die kranken oder krankheitsverdächtigen Tiere von Orten, an welchen die Gefahr der Ansteckung fremder Tiere besteht, fern zu halten.

Die gleichen Verpflichtungen liegen demjenigen ob, welcher der Wirtschaft, zu der die Tiere gehören, in Ver­tretung des Besitzers vorsteht, ferner bezüglich der auf dem Transporte befindlichen Tiere dem Begleiter der­selben und bezüglich der in fremdem Gewahrsam befind­lichen Tiere dem Besitzer der betreffenden Gehöfte, Stallungen, Koppeln oder Weiden.

Zur sofortigen Anzeige sind auch die Tierärzte, die Fleischbeschauer und alle diejenigen Personen ver- pslichret, welche sich gewerbsmäßig mit der Tierheilkunde oder mit der Beseitigung, Verwertung oder Bear­beitung tierischer Kadaver oder tierischer Bestand-

Die Gesetze der Ernährung.

(Fortsetzung statt Schluß.)

Aber namentlich fein reagieren auf die chemischen Veränderungen des Blutes gewisse Zellen und Zellen- gruppen in den nervösen Zentralorganen, welche die Bewegungen der Lunge und des Herzens regeln. Diese geraten durch die ihnen gegenüber als Reize wirkenden Blutoeränderungen in erhöhte Tätigkeit, deren Ergebnis eine Steigerung der gesamten Atemtätigkeit und eine Beschleunig­ung des Gesamtblutstromes ist. Das Blut, das in dem Organ, dessen Lebenstätigkeit erhöht ist, seinen Sauerstoff rascher verliert, strömt nun in der Zeiteinheit öfter durch die Lungen, wo es feinen Sauerstoffoerlust ausglcicht, und kann, dem gesteigerten Sauerstoffoerbrauch in dem betreffenden Organ entsprechend, diesem in derselben Zeit durch die Beschleunigung der Blulstromgeschwindigkeit mehr Sauer­stoff zusühren. Die gleichzeitig gesteigerte Lüftung in den stärker und rascher arbeitenden Lungen scheidet die mehr aus dem Organ an das Blut abgegebene Kohlensäure aus, und ebenso arbeiten auch alle anderen Ausscheidungsdrüsen unter der gesteigerten Umlaufsgeschwindigkeit in erhöhtem Maße. So tritt ein neuer Zustand des dynamischen Gleichgewichtes iin Gesamtorganismus ein, der sich sofort wieder modifiziert, wenn sich die Lebensbedingungen in irgendeinem der Organe neuerdings verändern.

Der eben geschilderte Regulierungsvorgang ist nur einer unter sehr vielen, über die der Organismus verfügt. So verändern sich, um noch auf ein hier naheliegendes Beispiel hinzuweisen, die Weite und Durchlässigkeit der Blutgefäße in den arbeitenden Organen. Die Blutkapillaren erweitern sich, so daß das arbeitende Organ nicht nur relativ durch

teile beschäftigen, wenn sie. bevor ein polizeiliches Ein­schreiten stattgefunden hat, von dem Ausbruch der genannten Krankheiten oder von Erscheinungen unter dem Pferdebestande, welche den Verdacht eines Seuchenausbruchs begründen, Kenntnis erhalten.

Die Ortspolizeibehörden wollen Vorstehendes in ortsüblicher Weise bekannt machen; den Tierärzten, Fleisch­beschauern und allen denjenigen Personen in der Gemeinde, welche sich gewerbsmäßig mit der Ausübung der Tierheil­kunde oder mit der Beseitigung, Verwertung oder Bearbeit­ung tierischer Kadaver oder Bestandteile beschäftigen, ist besondere Eröffnung zu machen, darüber, daß es ge­schehen ist, ist im Schultheißenamtsprotokoll Vormerkung zu machen.

Die Ortspolizeibehörden und die Pferdebesitzer werden darauf aufmerksam gemacht, daß sie die gemein­faßliche Belehrung über die als Influenza der Pferde bezeichneten Krankheiten vom Oberamt «»entgeltlich beziehen können.

Im übrigen werden die Ortspolizeibehörden auf 2 und 5 der gen. Verfügung zur genauen Beachtung hin­gewiesen.

Den 28. Okt. 1911. Kommerell.

Im Prüfungsjahr 1910/11 ist vom Ministerium des Innern den nachgenannten Kandidaten aus Grund erstandener Prüfung die Appro- bation als Arzt erteilt worden: Hans Vogel von Altensteig, Richard Vogel von Altensteig.

Tages-Neirigkeiten.

An» Stadt und Land.

Nagold, 31. Oktober 1811.

Realprogymnasium. Um der vielfach herrschenden Unklarheit über unser höheres Schulwesen abzuhelfen, seien hier die Grundzüge seiner Einrichtungen angeführt.

Die höheren Knabenschulen zerfallen ihrem Lehrziel nach in Gymnasien (Lateinisch, Französisch. Griechisch), Real­gymnasien (Lateinisch. Französisch, Englisch), und Real­schulen (Französisch und Englisch),- die nichtsprachlichen Lehrfächer sind im allgemeinen in den 3 Schulgattungen die gleichen, nur nehmen Naturwissenschaften und Mathe­matik in den Realschulen einen breiteren Raum ein.

Ihrem Umfang nach zerfallen die höheren Schulen in Vollanstalten (Gymnasium, Realgymnasium, Oberreal­schule), Schulen mit ein oder zwei Oberklassen (Pro­gymnasium, Realprogymnasium, sechsklassige Realschule) und einfache Latein- und Realschulen.

Die Bollan st alten umfassen neben einer dreiklassigen Elementarschule neun Iahresklassen; das Bestehen ihrer Reifeprüfung (nach 12jährigem Schulbesuch) berechtigt zum Besuch einer Hochschule. Die Schulen mit ein oder zwei Oberklassen bauen sich in der Regel auch auf einer

Elementarschule aus und verleihen aus Grund der Wehr­ordnung Z 90 Z. 2 b und o nach dem erfolgreichen Besuch der sechsten Klasse die Berechtigung zum einjährig-freiwilligen Militärdienst. Die einfachen Latein- und Realschulen nehmen Schüler nach dreijährigem Besuch der Volksschule auf,- sie umfassen bis zu fünf Iahresklassen und bereiten begabtere Schüler zum Eintritt in die sechste Klasse einer größeren Schule vor. Die hiesige Lateinschule, eine der ältesten, bestand schon im Jahr 1466, die Realschule wurde 1890 gegründet,- beide wurden im Jahr 1907 vereinigt. Die Gesamtschülerzahl beträgt 102; in den letzten zehn Jahren sind durchschnittlich drei bis vier Latein- und zwei Real­schüler in eine sechste Klasse übergetreten. Zu den Gehältern der vier Lehrer zahlt die Stadtkasse an das Kameralamt 6750

Nun arbeitet der Gewerbeverein darauf hin, hier ein Realprogymnasium zu errichten,- das wäre für die Schüler der Lateinschule und die Lehrer sehr erfreulich, aber ganz wertlos sür die an Zahl weit stärkere Realschule; es müssen nämlich alle Schüler eines Realprogymnasiums Lateinisch lernen, dies wird aber nicht der Wunsch der Eltern sein. Realprogymnasien sind in Calw (170 Schüler, 8 Lehrer, die Stadtkasse bezahlt zu den Lehrergehältern an das Kameralamt etwa 18 OM ^), Böblingen (153 Schüler,

8 Lehrer) und Nürtingen (214 Schüler, 9 Lehrer). Soll es sämtlichen Schülern hier ermöglicht werden, die Berechti­gung zum einjährig-freiwilligen Militärdienst zu erwerben, dann müßte das Realprogymnasium mit einer sechsklassigen Realschule verbunden werden, eine Einrichtung, die getroffen ist in Aalen (392 Schüler, 14 Lehrer, etwa 30 OM ^) und Heidenheim (432 Schüler, 15 Lehrer).. Bei der viel kleineren Schülerzahl könnte man hier, da jede Klasse ihren eigenen Lehrer haben muß, mit etwa acht Lehrern auskommen; die Stadtkaffe hätte hiesür, da die Beiträge an die Staatskasse mit der Größe der Anstalten wachsen, 16 OM18 OM ^ an das Kameralamt abzuliefern. Sindelfingen, dessen Lateinschüler das nur zwei Klm. entfernte Realprogymnasium in Böblingen besuchen, hat eine sechsklassige Realschule mtt 131 Schülern und sechs Lehrern (mit etwa 14 OM ^). Eine sechsklassige Realschule mit Lateinabteilung, so daß die Realschüler das Einjährigenzeugnis bekommen, während die Lateinschüler nach der fünften Klasse austreten müssen, hat Backnang mit 155 Real- 25 Lateinschülem und 8 Lehrern, Crailsheim mit 173 Real- 17 Laieinschülern und 8 Lehrern, Schorndorf mit 171 Real- 34 Lateinschülern und 9 Lehrern und Schramberg mit 205 Real-, 18 Lateinschülern und

9 Lehrern.

Die neueste Schulgattung ist die Reformschule, in der die Schüler, nach dreijährigem Besuch einer Elementar- oder Volksschule, in den ersten drei Klassen ganz gemeinsam unterrichtet werden; als einzige Fremd­sprache wird in diesen drei Klassen Französisch getrieben. Jetzt erst gabelt sich die Schule in einen gymnasialen, einen

die im allgemeinen gesteigerte Blutgeschwindigkeit, sondern auch absolut mehr Blut als in der Ruhe erhält; und gleich­zeitig kann das stärker arbeitende Organ infolge einer ge­steigerten Tätigkeit des Organs eintretende chemische Um­wandlung der die Kapillaren umfpülenden Organflüssigkeiten (z. B. durch Kohlensäureanhäufung), in der gleichen Zeit dem durchströmenden Blut mehr Stoffe entnehmen.

Ist in unserem Körper die Regulierung des dynamischen Gleichgewichts zwischen Stoffverbrauch und Ersaß vollkom­men, so zeigt sich das für unser' subjektives Gefühl als der Zustand eines körperlichen Wohlbehagens. Sowie das Gleichgewicht irgendwie gestört ist, fühlen wir eine Störung dieses Behagens, wir haben dann den Verhältnissen entsprechend Lufthunger, oder Hunger nach fester Nahrung oder Durst. Die subjektiven Gefühle begleiten die Ver­änderungen im Reizzuflande jener zentralen Nervenzellen, die an sich automatisch, wie ein Regulator am Uhrwerk, die Bewegungen und Tätigkeiten in feinster Abstufung einleiten und erhalten, deren der Organismus zur Wiederherstellung des durch die Lebensbedingungen beständig gestörten Gleich­gewichtes bedarf.

Rekapitulieren wir noch einmal das einfache und doch so wirkungsvolle Prinzip: Je nach der auf- und abwärts schwankenden Höhe der Lebcnsintensität der Zelle, des Or­gans, sehen wir Zelle und Organ mehr Stoffe verbrauchen und entsprechend mehr aus der Säftemasse, dem Blut, sich aneignen: gleichzeitig lreten mehr Zersetzungsstoffe der Zelle, des Organs: Kohlensäure, Phosphorsäure, Fleischmilchsäure, Kalisalze. Harnstoff ufw., in das Blut ein. Diese chemischen Veränderungen des Blutes wirken in ihrer Verbindung oder einzeln auf nervöse reoulatorische Zentren ein, und diese zwingen mit steigender "Gewalt den Organismus, seine Ver­luste durch Luft- und Nahrungsaufnahme auszugleichen, be­

sorgen dadurch selbst die Entfernung jener die Organtätig­keiten störenden oder wenigstens verändernden Zersetzungs­produkte der Gewebsstoffe und beseitigen den Sauerstoff­mangel. Diese regulatorischen Vorgänge sind im Gmnde vollkommen unwillkürlich, sie entspringen ohne weiteres aus den mechanischen Einrichtungen der animalen Maschine.

Was wir sür die einzelne Zelle und das Organ gesagt haben, behält auch für den gesamten Zellenkomplex dcs Or­ganismus seine Geltung. Die Gesamtsumme lebendiger Kräfte, über die der menschliche Organismus zum Zweck seiner mechanischen, physiologischen, Leistungen gebietet, wird ihm geliefert durch den chemischen Stoffwechsel, mit anderen Worten durch die mit dem Lebensvorgang verbun­denen, meist unter Sauerstoffaufnahme vor sich gehenden chemischen Umgestaltungen der Stoffe, die, aus der Nahr­ung stammend, die Organe und Flüssigkeiten des lebenden Organismus zusammensetzen.

Die Summe der lebendigen Kräfte, die im menschlichen Organismus während einer Zeitperiode tätig sind: Wärme, Elektrizität, chemische Kraft, mechanische Massenbewegung, entspricht der Spannkraftsumme einer gewissen in letzter In­stanz aus der Nahrung stammenden Menge organisch-chem­ischer Bestandteile des menschlichen Körpers, die im Stoff­wechsel meist unter Aufnahme von Sauerstoff durch ihre organische Oxydation" diese Summe lebendiger Kräfte liefern. Der Körper lebt. d. h. arbeitet, aus Kosten der Spannkräfte aller ihm normal zur Verfügung stehenden Stoffe. Wenn die Gesamtsumme der vom Menschenkörper hervorgebrachten lebendigen Kräfte in einer Zeitperiode wächst, so entspricht dieser gesteigerten Kraftproduktion eine in äqut- oalmtcm Maße gesteigerte, die lebendigen Kräfte liefernde organische Oxydation" von Körperbestandteilen.

(Schluß folgt.)