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und Geschick zu bedienen verstanden haben. Der mit den denkbar besten Einrichtungen ausgestattete Neubau ergänze den Schlachthof in der glücklichsten Weise und stelle ein glänzendes Zeugnis dar für den gesunden genossenschaftlichen Geist im Metzgewerbe. Oberbürgermeister Lautenschlager gab dem Wunsche Ausdruck, daß Metzgerschaft und Stadt­verwaltung sich auf dem richtigen Wege treffen möchten im Interesse der Förderung und des Handwerks wie der Förder­ung der Lebensinteressen der Stadt Stuttgart. Nach weiteren Ansprachen!von Beterinärrat Kösler und Gemeinderat Rothenhöfer wurde unter der sachkundigen Führung des Obermeisters Häußermann, Privatiers Seemann, Metzger­meisters Gwinner und des um das Zustandekommen des Unternehmens ebenfalls hochverdienten Geschäftsführers, Verwalters Friedrich Häußermann, ein Rundgang durch das Gebäude unternommen, dessen musterhafte Ausführung und zweckmäßige Anordnung lebhafte Anerkennung fand.

l> Stuttgart, 20. Sept. Ein merkwürdiger Bau­stein, der eine historische Vergangenheit aufzuweisen hat, ist in dem heute eröffneten Gebäude der Fettschmelze der Wllrtt. Fettschmelze und Häuteverwertung Stuttgart e. G. m. b. H. über der äußeren Zugangstüre eingefügt. Der Bau­stein trägt die schwer entzifferbare Inschrift: 0 - HL868 - 1)^8 - IVLK - ULD2LR - DL868 > MD - DkMlNS - L4.D . v^.8 ÜL68 - 168.60D - Dieser Baustein stammt aus dem im Jahr 1585 von der Stadt Stuttgart auf dem Platze an der Kreuzung der Karl-, Sporer- und Rosenstraße erbauten Schlachthaus, das im Jahr 1738 an die Metzgerzunft verkauft wurde. Von diesem Jahre ab dient der Stein treu den Metzgern bis auf den heutigen Tag. Das 1585 erbaute und 1738 an die Metzger übergegangene Schlachthaus wurde in den Jahren 1866/68 außer Betrieb gesetzt und abgerissen. Die Metzger erbauten ein neues Schlachthaus in der Hegelstraße, das 1866 eröffnet wurde. Die Wanderung von der Rosen- in die Hegelstraße machte der Baustein mit. Und als im Jahr 1909 das Schlachthaus in der Hegelstraße außer Betrieb kam und vom Schlachthausverein an die Stadt überging, gedachten die Metzger wiederum ihres getreuen Bausteines und sorgten für eine würdige Unterbringung in dem heute eingeweihten Bauwerk, in dem er noch viele Jahre über das Wohl des Metzgergewerbes wachen und ihm ein Ta­lisman sein möge.

r Cannstatter Volksfest. Anläßlich des diesjährigen Volksfestes findet am Sonntag den 24. September nach­mittags 3 Uhr ein Pferderennen und am Montag den 25. September um dieselbe Nachmittagsstunde ein Schaufahren statt. Beide städtische Veranstaltungen versprechen, nach den Vorarbeiten zu schließen, sehr interessant zu werden. Die Nennungen zum Pferderennen sind dieses Jahr zahlreicher wie jemals; während voriges Jahr 6 Rennen vom Start gelassen werden konnten, sind Heuer 8 besondere und in jeder Gruppe sehr gut beschickte Rennen in Aussicht zu nehmen. Mit Spannung darf man dem Tragwagenfahren offen für Pferde aller Länder wie dem Tragwagenfahren für Gebrauchspferde entgegensehen. Außerdem wird Heuer das seit einigen Jahren nicht mehr abgehaltene Bauernrennen, welches auf dem Volksfest immer mit besonderem Interesse verfolgt wurde, mit zwei gutbesetzten Abteilungen vom Starte gelassen werden. Sämtliche Rennen sind mit Geldpreisen gut ausgestattet, daneben werden voraussichtlich noch Ehren­preise an die ersten Sieger vergeben. Nach den eingelaufenen Anmeldungen sind für das heurige Volksfest Rennen im Trabwagenfahren für Pferde aller Länder einige vorzügliche Traber mit hohem Rekord genannt, aber auch in den übrigen Rennen versprechen die Nennungen einen interessanten Ver­laus. Am Montag den 25. September findet ein Schau- sahren statt. Diese Veranstaltung entspricht nicht dem sonst von Reit- und Fahrsportvereinen ausgeführten Oonoours ttippigue, es ist vielmehr eine Neuheit eigener Art, bei der die Entwicklung des Wagenbaus, des Fuhr- und Trans­portwesens. in der Form eines Festzugs das Straßenleben in alter und neuer Zeit dem Publikum vorgesührt wird. Der ganze ca. 90 Wagen umfassende Zug wird eröffnet von der historischen Abteilung mit 24 echten Wagen aus den verschiedenen Zeitaltern der verflossenen Jahrhunderte. Ihr folgt die Abteilung für neuzeitliche Fuhrwerke mit Land- und Luxussuhrwerken, Droschken. Verkehrs-, Geschästs- und Lastwagen der verschiedensten Art und Aufmachung, teilweise recht origineller Art, zusammen 42 Fuhrwerke. Den Schluß des Zuges bilden die Autos, die in ca. 20 Exemplaren die ganze Entwicklung dieses neuesten Landfuhrwerks zur Darstellung bringen werden. So wird den Besuchern des diesjährigen Volksfestes am 24. und 25. September d. I. aus dem Cannstatter Wasen vieles Interessante zur Beleh­rung, Unterhaltung und Befriedigung der Schaulust geboten werden.

r Tübingen, 19. Sept. (Vom Schloß Hohen- tübingen.) Im Herbst 1912 wird das Tübinger Schloß von der Universitätsbibliothek geräumt, die dann in ihr neues Heim in der Wilhelmsstraße übersiedeln wird. Da­durch werden große Räume frei für irgend einen anderen Zweck. Es fragt sich nun für welchen. Vorschläge von Professor Konrad Lange, dem bekannten Aesthetiker der Landesuniversität, gehen dahin, das Schloß Hohentübingen für Sammlungs- und Ausstellungszwecke freizubekommen. Das nötige Material ist vorhanden, um hier eine sehens­werte Altertumssammlung auszustellen. Es ruht teilweise wohlverborgen in der Stuttgarter Sammlung. Die Kon­zentration in der Landeshauptstadt in den letzten Jahrzehnten brachte es mit sich, daß dort solche Mengen von Schätzen angesammelt wurden, die garnicht untergebracht geschweige denn zur Wirkung gebracht werden können. Sie sind der breiteren Oeffentlichkeit also so gut wie verloren, denn kein Mensch steHse^ Der Abg/Balz zitierte in der Zweiten

Kammer, um die Uebersüllung der Stuttgarter Altertums­sammlung zu charakterisieren, eine Aeußerung des Konser­vators Prof. Goeßler: die Uebersüllung dieser Sammlung präge ihr mehr und mehr den Warenhaus- und Magazin­charakter aus. Man habe ganze Bestände magazinieren müssen, der eigentliche Magazinraum im Souterrain sei voll­gepfropft, alle Schubladen gefüllt, ein großes Depot im Zuchthaus angelegt, wodurch die Altertümer gewiß Not litten. Die Sammlung römischer Steindenkmäler friste in qual­voller Enge ein immer unübersichtlicher werdendes Dasein". Auf dem frei werdenden Tübinger Schloß könnten nun ohne allzugroße Kosten wundervolle Auf- und Ausstellungsräume geschaffen werden. Man könnte wissenschaftliche und andere Kongresse dort abhalten, die Landesuniversität ist dazu ja auch in besonderem Maße geeignet. In Tübingen selbst sollte ein Kunst- und Altertumsoerein gegründet werden, mit dem auch der Plan eines Uhlandvereins verbunden werden könnte, für den gegenwärtig Propaganda gemacht wird.

r Ehlingen a. N., 19. Sept. Eine hier abgehaltene Versammlung von Interessenten hat sich mit der Stratzen- bahnfrage beschäftigt. Die Versammlung sprach sich u. a. dahin aus, daß die bis jetzt schon von Stuttgart über Wangen nach Hedelfingen führende Bahn ihre natürliche Fortsetzung von dort über den Brühl zur Eßlinger Plinsau- vorstadt mit Anschluß einesteils in die Stadt und an den Bahnhof, andernteils auf die Filderebene zur Verbindung mit den dort liegenden Ortschaften zur raschen Beförderung der Arbeitskräfte in die im Neckartal gelegenen Fabriken finde. Die schon über 10 Jahre auf ihrer Verwirklichung harrende linksufrige Neckarbahn sollte, wenigstens als Indu- striegeleise, in allerkürzester Zeit von Gaisburg über Wangen, Hedelfingen nach Eßlingen und weiter geführt werden. Es wurde ein aus 10 Ortsvorstehern der Filderorte und 10 Vertretern der Stadt Eßlingen gebildetes Komitee gewählt, das die Angelegenheit weiter verfolgen soll.

Deutsche» Reich.

r Berlin, 19. Sept. DieBossische Ztg." sagt zu der Mitteilung einer Korrespondenz, daß in der Meineids­affäre des Fürsten Philipp zu Eulenburg mitte oder ende Oktober wieder eine Verhandlung vor dem Schwur­gericht stattfinden solle, weil geheime Beobachtungen ergeben hätten, daß Fürst Philipp zu Eulenburg, sobald er sich unbeachtet glaube, keinerlei Symptome einer ernsten Er­krankung zeige, dem Königl. Mediztnalkollegium sei von einer ärztlichen Untersuchung in neuerer Zeit nichts bekannt. DemBerl. Tagebl." wird die Nachricht der Korrespondenz von autoritativer Seite insofern bestätigt, als nicht in Ab­rede gestellt wird, daß die Anberaumung eines neuen Ver­handlungstermins in absehbarer Zeit beoorsteht. Dagegen hört das Blatt weiter, in den Berliner Kreisen, die dem Fürsten nahestehen, sei von solchen Absichten nichts bekannt. Man rechne gegenwärtig mit der Möglichkeit, daß auf Ver­anlassung der Oberstaatsanwaltschaft in den letzten Tagen eine neue ärztliche Untersuchung des Fürsten stattgefunden habe und daß der Fürst für verhandlungssähig erklärt wor­den sei. Das Befinden des Fürsten sei aber bis vor kurzem unverändert schlecht gewesen, wenn auch dann und wann Tage kamen, an denen sich der Fürst wohler fühlte als sonst.

r Berlin, 20. Sept. Der Bossischen Zeitung wird von wohlinformierter, dem Eulenburgprozeß nahestehender Seite mitgeteilt, der Fürst Philipp zu Eulenburg sei seit drei Tagen wieder bettlägerig. An stillem Gesundheitszu­stand habe sich seit der letzten ärztlichen Untersuchung im April dieses Jahres nichts geändert. Er sei nach wie vor verhandlungsunfähig. Bon der Anberaumung eines Termins könne daher keine Rede sein.

Villingen, 28. Sept. Eine machtvolle Kundgebung für das deutsche Lied, seine Pflege, seine Verkörperung und seine Ideale, die Nord und Süd und Ost und West ver­bindenden deutschen Töne, soll die im Sommer nächsten Jahres stattfindende 25jährige Jubelfeier des hiesigen Gesang­vereins Männerchor Villingen werden. Schon jetzt treffen die Hauptausschüsse ihre Vorbereitungen, eifrig wird in den Proben geübt, alle Hebel auch seitens der festesfreudigen alten Zähringerstadt angesetzt, diese Kundgebung, die alle Sänger vom See bis an des Maines Strand brüderlich vereinen soll, zu einem neuen Triumps des deutschen Liedes auf unseres Schwarzwalds tannumrauschten Höhen würdig auszugestalten.

r Kassel, 20. Sept. Bestem vormittag wurde ein verwegener Raubmord an der 22 Jahre alten Frau des Schlossermeisters Müller verübt. Als Müller mittags nach Hause kam, fand er seine Frau durch zahlreiche Messer­stiche in Brust und Hals ermordet vor. Die Möbel waren durchwühlt, Schmucksachen und Wertgegenstände, sowie eine größere Geldsumme gestohlen. Selbst den goldenen Ehering hatte der Mörder seinem Opfer vom Finger gezogen. Der Verdacht der Täterschaft lenkte sich gegen einen Hausierer, der früh in dem Hause vorgesprochen hatte. Sein Verbleib konnte bis jetzt nicht ausfindig gemacht werden.

Henny Arendt.

Hennriette Arendt, die frühere Poiizeiassistentin von Stuttgart will beweisen, daß in Berlin Kinder zu jeder Preislage von 300 Mark aufwärts bis 10000 Mark und mehr zu den verschiedensten Zwecken nach dem Auslande verkauft würden, ohne daß den Händlern von irgend einer Behörde Schwierigkeiten gemacht werden. Ein großer Teil deutscher Kinder, die mit Abfindung übernommen wer­den. werde in das Pariser Findelhaus expediert und auf Kosten der französischen Nation unterhalten. In einem Falle habe ein fragwürdiges Ehepaar, das in einem Vor­ort von Berlin wohne, sogar die Konzession, Kostkinder zu

halten. Es übernehme Kinder mit Abfindungssummen von 30005000 Mark und lasse diese Kinder entweder bald sterben oder verschwinden. Die Frau sei nach ihrer ei­genen Angabe auch zwei Jahre Waisenpflegerin gewesen. Der einzige Erwerb, den diese Leute Nachweisen könnten, sei die Herstellung unzüchtiger Postkarten. Zu diesem Auf­sehen um jeden Preis erregenden Aeußerung der Schwester Arendt wird derBoss. Ztg." von bestinformierter Seite mitgeteilt:

Schwester Henriette Arendt, die aus irgend einem Grunde aus ihrem Stuttgarter Dienst entlassen wurde, kam vor kurzem nach Berlin und erklärte, sie sei einem organi­sierten Kinderhandel auf der Spur. Sie verlangte von der Berliner Polizei Spezialpässe und Dienstmarken, Dinge, die ihr nicht gewährt werden konnten. Darauf schrieb sie Briefe an verschiedene Herren und erbat deren Unterstützung. Die jetzigen Behauptungen der Schwester müssen erst nachgeprüft werden, sie werden sich zweifellos als unverhältnismäßig stark aufgebauscht Herausstellen. Daß es gewissenlose Eltern gibt, die hier und da mal ein solches Verbrechen begehen, dürfte leider wahr sein, doch nur, wie gesagt, in ganz ver­einzelten Fällen. Von einem ausgesprochenen Kinderhan­del ist den zuständigen Behörden jedenfalls nichts bekannt. Schwester Arendt dürste übrigens schon in allernächster Zeit Gelegenheit haben, den Beweis für ihre Behauptungen an- zutreten.

Spione in Deutschland.

Oester als je zuvor liefen durch die Zeitungen in den letzten Monaten Nachrichten von Spionage. Wenn wir auch in Deutschland derlei Versuche kühler beurteilen, als es in Frankreich, in England geschieht, so ist doch die Gefahr nicht von der Hand zu weisen, die dadurch entsteht, daß fremde Spione bei uns die Geheimnisse erkunden, die unser Heer wie jede Armee hat. Da ist es bemerkenswert, daß jetzt in den Leitfäden, die für unsere jungen Soldaten be­stimmt sind, besonders auf die Spionage eingegangen wird, um möglichst zu verhüten, daß Unberufene Einblick in unsere Heereszusammensetzung und Armierung erhalten. In den soeben bei Mittler L Sohn in Berlin erschienenen Leitfäden fürInfanterie" von v. Estorff, fürKavallerie" von Mi- rus (bearbeitet von Pelet Narbonne), fürFeldartillerie" von Wernigk und von Trantz, und fürFußartillerie" von Biermann wird ausdrücklich nun auf diese Gefahren hin­gewiesen :

Vielfach findet man beim Soldaten die Ansicht, Spione gäbe es nur im Kriege. Das ist ein großer Irrtum. Schon im Frieden sind bei uns Spione fremder Mächte bei der Arbeit. Namentlich in den Standorten und Festungen nahe den Grenzen, aber auch im Innern unseres Vaterlandes treiben sie ihr Unwesen, natürlich so geheim und unauffällig wie nur möglich, denn sie wissen recht gut, was sie erwartet, wenn sie ergriffen werden. Solch ein Spion sucht schein­bar ganz zufällig die Bekanntschaft von Militärpersonen. Als Jäger, Alteisenhändler, unter den verschiedensten Mas­ken machen sie sich mit der harmlosesten Miene an den nichts Böses ahnenden Soldaten heran. Oft geben sie sich, womöglich mit Feldzugsmedaillen geschmückt, als Mitglieder von Kriegervereinen aus, oder auch als Vertreter von Zeit­schriften, die für die Interessen der Armee eintreten. Im letzteren Fall suchen sie angeblich für ihre Zeitschrift Gruppenaufnahmen anzusertigen, natürlich nur» um Gegen­stände, wie Geschütze, Ausrüstungsstücke, mit auf die Platte zu bringen. Oft behaupten sie, frühere Regimentsangehörige zu sein. Sie lassen sich darüber aus, wie sich inzwischen in der Armee alles geändert habe. Sie plaudern von einst und jetzt, und so holen sie aus dem arglosen Soldaten, der sich sehr in der Rolle des Besser-Unterrichteten gefällt, alles heraus, was sie wissen wollen. Ein Glas Bier, zu dem der Soldat eingeladen wird, löst diesem die Zunge.

Mit großer Vorliebe machen sich die Spione an solche Unteroffiziere, und Mannschaften heran, die als Büchsen­macher, Schreiber, Ordonnanzen, Burschen und Arbeiter freien Zutritt zu Geschäftszimmern, Kammern. Munitionsschuppen, Artilleriedepots usw. haben. Sie versuchen, solche Leute zum Herausgeben von Dienstgegenständen, geheimen Druckvor- schristen und sonstigem schriftlichen Material zu veranlassen. Nachdem der Soldat zunächst meist ohne sich der Straf­barkeit seiner Handlungsweise recht bewußt zu sein der­artigem Verlangen entsprochen hat, droht der Agent mit einer dienstlichen Meldung. Die Folgen der ersten straf­baren Handlung werden dem Soldaten übertrieben geschil­dert, das Opfer wird derart eingeschüchtert, daß es von nun an oft auf alle Forderungen eingeht und nun erst zum be­wußten Verräter wird.

Einen solchen ehrlosen Gesellen erwartet nach unserem Strafgesetzbuch eine mehrjährige Zuchthausstrafe. Mancher, der früher ein anständiger Mensch gewesen ist, hat sich aus solche Weise für immer unglücklich gemacht! Aber auch schlechte Kerle, denen Fahneneid, Treue und Vaterlands­liebe nur leere Worte sind, werden ihres Sündenlohnes meist nicht froh. So ist mancher Verräter noch nach Jahren ins Zuchthaus gewandert, der sein schimpfliches Gewerbe schon längst aufgegeben hatte und glaubte, ungestört von seinem Iudasgelde leben zu können."

AuSlaad.

r Wien, 19. Sept. Den Blättern zufolge ist der Zu­stand zweier am Sonntag lebensgefährlich verletzter Demon­stranten nicht besonders befiiedigend. Ihre Genesung erscheint fraglich. Außer ihnen befinden sich noch 8 Schwerverletzte in Pflege.

Köuiginhof bei Prag, 20. Sept. Die Ausschreitungen haben sich gestern abend in verstärktem Maße wiederholt. Die Gendarmerie bat die Straßen mit gefällten Bajonetten geräumt und 11 Verhaftungen vorgenommen.