dringt der Wellenschlog der Flut und der Atem der See. Für eine Nation ist es notwendig, wie für den menschlichen Körper, zu atmen und zu leben. Der Atem des Staats­körpers bringt ihm Leben und Kraft. Und dieser Atem ist der Handel. Schon der weitblickende Große Kmsürst prägre das Wort:Handel und Seefahrt sind die beiden Haupt­säulen meines Staates". Es ist für mich eine Freude ge­wesen in den 23 Fahren, seitdem ich den Thron bestiegen habe, den Fortschritt zu verfolgen, den die Hansestädte und zumal Hamburg genommen haben in rastlosem Borwärts- schreiten. Es ist mir eine Pflicht, die ich gern erfülle, wenn ich alles tue, was ich bann, um meinerseits den Handels­städten zu helfen. Wir dürfen uns aber nicht darüber wundern, daß das Ausstreben des Handels in unserem jung geeinten Vaterland manchem in der Weit Unbequemlichkeiten gemacht hat. Ich meine jedoch, die Konkurrenz ist auch auf kommerziellen Gebieten gesund. Sie ist für die Staaten und Völker notwendig, um anzu­spornen jund zu neuen Leistungen anzuregen. So ist es ja beim Sport, wie wir es heute auf dem schönen Rennplatz gesehen haben, wo vor den Augen von Tausenden von Hamburgern und so vielen schönen Hamburgerinnen die Offiziere meiner Armee geritten haben. Da sehen wir einen Reiter, der in Gedanken schon den ersten Preis errungen hat, und von rechts und links kommen die zwei nächsten und arbeiten sich an ihn heran; und es kommt zu ernstem Kampf zwischen den dreien. Da greift der, der bisher an der Tete war, zur Peitsche, aber nicht um auf seine kon­kurrierenden Reiter zu hauen, sondern auf sein Pferd, und gibt diesem die Sporen. Darum Kanu die Konkurrenz der NationenuntereinanderinFrieden ausgekämpft werden. Der Schutz für Handel und Seefahrt ist durch das deutsche Volk in den letzten Jahrzehnten geschaffen worden in der mächtig sich entwickelnden und allerwärts durch ihre Manneszucht und Disziplin sich auszeichnendm deutschen Kriegsflotte. Sie ist es, die den Willen des deutschen Volkes zur Seegeltung darsteltt. Diese noch aufblühende junge Flotte erfreut sich ganz besonders des Interesses der Hamburger. Wenn anders ich den Ausdruck der Begeiste­rung der Hamburger richtig verstanden habe, so glaube ich annehmen zu können, daß es ihre Ansicht ist, unsere Flotte auch fürderhin zu verstärken, so daß wir sicher sein können, daß uns niemand den uns zusteheuden Platz an der Sonne streitig machen wird. So erhebe ich inein Glas auf das Wohl der Hansestädte und deren größter, Hamburg. Die Herren wissen ja, wie ich von Hamburg denke und Mich Hamburg verbunden fühle. Auf die Gefahr hin, mich zu widerholcn, spreche ich es nochmal aus: Die Hamburger und ich, wir verstehen uns. Die Stadt Hamburg Hurra!

Das Kaiserpaar in Stettin.

Stettin, 28. Aug. Der Kaiser und die Kaiserin trafen mit Gefolge im Souderzug um 10 30 mit der Prin­zessin Viktoria Luise hier ein. Beim Verlassen des Bahnhofs wurde das Kaiserpaar mit stürmischem Zubel empfangen, der sich während des ganzen Einzugs fortsetzte. Bor dem Rathaus am Menzelbrunnen hatten die städt. Körperschaften Aufstellung genommen. Oberbürgermeister Dr. Acker m a n n hielt eine Ansprache und bot dem Kaiser den Ehrentrunk dar. Der Kaiser erwiderte, mit folgender Ansprache: Ich drücke Ihnen, Herr Oberbürgermeister, meinen innigsten Dank für den herzlichen Willkomm aus im Namen Ihrer Majestät und in meinem Namen. Das Bild, das uns der Empfang Stettins geboten hat, rührt unsere Herzen und bitten wir Sie, der Stadt und der Bürgerschaft dies aus- zufprechen. Für mich ist es nichts Neues, nach Stettin zu kommen. Die Verbindungen zwischen Pommern und Stettin einerseits und meinein Haus und mir andererseits sind alt. Es ist mir immer eine Freude gewesen, im Lause der Zeit zu beobachten, wie Stettin unter Schwierigkeiten mit zäher Energie seine Entwicklung durchzuführen versteht. Ich hoffe, daß die Staatsregierung den Wünschen der Stadt cntgezen- kommt; soweit es mir möglich, will ich dazu beitragen. Die Arbeiten an der Wasserstraße, die Ihnen das Hinter­land eröffnen soll, machen Fortschritte und ich hoffe, daß sie Ihnen Segen und Nutzen bringen sollen. Möge die Stadt unter den Segnungen des Friedens und dem Schutze des Herrn weiter gedeihen und blühen". Junge Damen überreichten der Kaiserin und den beiden Prinzessinen Blumensträuße und der Oberbürgermeister brachte ein drei­faches Hurra auf die Majestäten aus. Der Einzug setzte sich dann zum K. Schloß fort, wo das Kaiserpaar Wohnung nahm. Alsbald nach der Ankunft hielten dis Majestäten großen Zivilempfang.

Stettin, 28. Aug. Um 12 Uhr ist das Panzerschiff Oskar!I" mit dem schwedischen Köntgspaar an Bord hier eingetroffen. Der Kaiser, der schwedische Admiralsuniform trug, und die Kaiserin begaben sich an Bord des Schiffes, wo sie vom König, der die Uniform seines Grenadierregi- ments zu Pferde Freiherr von Derfflinger trug, und der Königin begrüßt wurden. Hieraus begaben sich die Maje­stäten an Land und schritten die Front der Ehrenkompanie ab. Das schwedische Königspaar begrüßte sodann die schwedische Kolonie, die an dem Landungsplatz Ausstellung , genommen hatte. Hierauf fuhren die Majestäten mit ihren « hohen Gästen zum Schloß durch ein Spalier von Truppen.

2m Schloß fand Familien- und Marschalltafel statt, nn. Berlin, 28. Aug. Herzog Robert von Württemberg ist mit Gefolge heute morgen 6 Ubr vom Stettiner Bahn­hofe nach Stettin abgereist.

r Stettin, 28. Ana. Heute obend uni 6 Uhr war im Kgl. Schloß bei den Majestäten Tafel für die Provinz Pommern. Hierbei führte der König von Schweden die Kaiserin, der Kaiser führte die Prinzessin Eitel Friedrich. Bei der Tafel saß dis Kaiserin zwischen dem Kaiser ur,d

dem König. Außer dem Kronprinzen und den kaiserlichen Prinzen nahmen u. a. teil Herzog Robert von Württemberg.

r Stettin, 28. Aug. Bei der heurigen Tafel für die Provinz hielt der Kaiser folgende Rede: Der jubelnde Empfang, den heute Pommerns getreue Hauptstadt I. M. der Kaiserin, mir und meinen Kindern sowie Sr. Al. dem König von Schweden, meinem vielgeliebten treuen Freund, und seiner erlauchten Gemahlin bereitet Hot, die unter uns zu sehen eine besondere Ehre und Freude ist, hat meinem Herzen wohlgetan, nnd ich spreche unseren herzlichsten Dank dafür aus. Troß ist der Fortschritt und die Entwicklung, die Stettin genommen hat als Hafenstadt, als Handelsstadt und als industrielle Stadt, und es gereicht mir zur Be­friedigung, daß ich ihr durch die Verbesserung der Seewege und den neuerdings stattfindenden Ausbau des Großschiff­fahrtsweges, der Stettin mit meiner Hauptstadt verbinden soll, habe entgegenkommen können. Besonders aber möchte ich rühmend am heutigen Tage der pommerischen Landwirt­schaft gedenken, zu der ich mich als Besitzer von Schmolsin doch auch rechnen kann. Sie hat mit der Anwendung aller modernen Hilfsmittel rastlos vorwärts gestrebt und ist da­durch geradezu vorbildlich geworden für die Landwirtschaft des Königreichs Preußen, und dazu, meine Herren, möchte ich Ihnen meine Anerkennung und meinen Glückwunsch aussprechen. Einen Umstand möchte ich ganz besonders er­wähnen, der heute wieder, als ich durch die Straßen von Stettin ritt, in die Erscheinung trat, der Ausdruck der alten traditionellen Pommerntreue. Dank ihr haben die alten Häuptlings und Herzoge jahrhundertelang mit ihren tapferen und von Liebe zur beimatlichen Scholle erfüllten Leuten ihr schönes Land gegen den Ansturm mancher Völker bewahrt, die die Hand darauf legen wollten. Diese Gesinnungen sind in der Provinz noch lebendig, und ich weiß, daß ich auf sie bauen kann und auch in ernsten Zeiten mich aus sie verlassen kann. Andererseits kann die Provinz meines besonderen landes­väterlichen Wohlwollens und meiner Fürsorge stets versichert sein. Um der Provinz einen neuen Aufschwung und Be­weis dieser meiner Zuneigung zu geben, habe ich beschlossen, einem langjährigen Wunsch der Provinz zu entsprechen und die seit langer Zeit unbesetzte Stelle eines Statthalters wieder zu besetzen. Schon einmal hat ein Großmeister des Fohanniter- ordens die Stelle innegehabt und zuletzt mein hochseliger Herr Vater. Ich ernenne hiermit meinen Sohn, den Minzen Eitel Friedrich zum Statthalter von Pommern. Mein Glas widme ich dem Fortschritt, der Entwicklung und der Treue der Provinz. Die Provinz Pommern Hurra!

r Stettin, 28. Aug. Der Kaiser, der König von Schweden und die hier anwesenden Fürstlichkeiten und Prinzen begaben sich um 8^/2 Uhr nach dem Bollwerk an der Hackente!raffe, um den Dampfer Hertha zu besteigen und eine von der Stadt Stettin dargedotenr Dampferfahrt auf der Oder bei festlicher Beleuchtung der User zu unter­nehmen. Die Fahrt ging zunächst stromabwärts. Die Gebäude an den Ufern waren festlich illuminiert. Teerfakeln erhellten die Oderwiesen und -Hügel. Sobald der Dampfer gewendet hatte und stromaufwärts nach Stettin zurückkehrte, begann ein großartiges Feuerwerk. Die User waren mit Buntfeuer beleuchtet und alle erdenklichen Lichteffckte wirkten zu einem schönen Bild zusammen. Auch die Stadt hatte allenthalben illuminiert.

Ausland.

r Bom Bodensee, 28. August. (Der Sturz Fiedlers.) Ueber den bereits kurz gemeldeten Unfall des Aviatikers Fiedler liegt uns nunmehr folgender ausführlicher Bericht vor: Der Aviatiker Fiedler, dem anfangs voriger Woche der Flug von Konstanz nach Schloß Heiligenberg gelang, der aber von seiner Absicht, von dort über den ganzen Bodensee nach Bregenz zu fliegen, wegen widriger Winde Abstand nehmen mußte, hatte dis Absicht, gestern nachmittag die hier angekündigren Schauslüge auszuführen. Aber gleich bei Beginn widerfuhr ihm das Mißgeschick, daß er mit seinem Apparat in den See stürzte. Aus dem ganzen Bodenseegebiet, dem Vorarlberg, der nahen Schweiz, ans dem Allgäu und auch aus Oberschwaben waren Schau­lustige heröeigeströmt. Etwa 3000 Personen mögen auf dem alten Exerzierplatz, von ivo aus die Schauflüge er­folgen sollten, nnd in den Secanlagen versammelt gewesen sein, die von 4 Uhr ab auf den festgesetzten Beginn der Flüge warteten, bis Fiedler sich endlich um V 46 Uhr ent­schloß, den Aufstieg zu wagen. Als der Motor in Tätigkeit gesetzt war und der zweiflüglige Propeller die Lust durch- schnitt, fuhr der Apparat über dem Boden eine Strecke weit, bis er sich kurz vor dem User etwa 25 1 » hoch einporhob. Auf dem von Gebäuden und hohen Bretterstößcn umgebenen Exerzierplatz hatte fast völlige Windstille geherrscht. Als aber der Aeroplan, ungeschützt vor dem Winde, über die Seesläche schwebte, drückte eine seitliche den linken Flügel herab. Zunächst gelang es Fiedler noch, den Apparat in der Höhe zu halten, dann aber senkte sich das Flugzeug nach der linken Seite und stürzte mit seinem Lenker, etwa 200 » vom Ufer entfernt, plötzlich in den See. Fiedler konnte sich schwimmend über Wasser halten, bis er von einem der zahlreichen Boote, deren Insassen sich den Schau­slug vom See aus hatten ansehen wollen, ausgenommen war, che noch der sofort vom Hafen herbeieilende öster­reichische Dampfer an der Unfallstelle eintreffen konnte. Der Apparat, der von den Tragflächen nnd den mit Luft ausgepumpten Pneumatiks gehalten, über dem 2030 m tiefen See schwebte, konnte, wenn auch stark beschädigt, noch im Laufe des Abends geborgen werden.

Wien, 28. Aug. Wie zwei hiesige Blätter melden, hat Frau Hofrichter, die Gattin des wegen Giftmords mit lebenslänglichem Kerker bestraften Oberleutnants, einen ' Wiener Rechtsanwalt beauftragt, die Scheidung einzuleiten.

Nom, 26. Aug. In Apulien und Kalabrien herrscht augenblicklich ungewöhnliche Hitze. Die Thermometersäuie in Bari, Bnndissi und Lecce hat gestern 40 Grad erreicht. Im Hinblick auf die derzeit in Italien herrschende Cholera ist diese Nachricht von nicht zu unterschätzender Bedeutung.

Paris, 25. Aug. Im heutigen Kabineltsmt kündete der Kriegsminister an, daUdie großen Armeemanöver, die in dem Gebiet des Nord- und des Aisne-Dcpartements für das erste und sechste Korps geplant waren, in eine andere Gegend verlegt werden. Als Grund wird die Aus­dehnung der Maul- und Klauenseuche angegeben.

Paris, 28. August. Die Pariser Sicherheitsbehörde erhielt aus Cherbourg die Mitteilung, daß sich am Mitt­woch an Bord des DampfersKaiser Wilhelm" zwei Leute eingeschifft hätten, die zwei eingerahmte Bilder trugen, zwi­schen denen sich eine Holzplatte in der Größe der geraubten Gioconda befunden habe. Die Polizei hat verfügt, daß die beiden nach ihrem Eintreffen in Newyork ungehalten werden sotten.

r Mamers, 27. Aug. Bei einem vom hiesigen land­wirtschaftlichen Verein gegebenen Festmahl hielt Minister­präsident Caillaux eine Rede, in der er u. a. sagte: Ihnen, meine lieben Freunde, die Sie mich seit langer Zeit kennen habe ich kaum nötig zu sagen, daß sie bei der Regierung, deren Präsident ich bin, vollkommen daraus rechnen können, daß sie Ihnen die Ordnung im Innern sichern wird. Sie wissen auch, daß alle unsere Anstrengungen, daß alle meine Anstrengungen auf die Ausrechterhaltung des Friedens, eines ehrenvollen Fliedens abzielen werden. Es »ersteht sich, eines Friedens, der mit eifersüchtiger Sorge über die Würde, die Rechte und die wesemlichen Interessen Frankreichs wacht.

r Lyon, 28. Aug. Der Minister der öffentlichen Arbeiten, Augagneur, sprach sich gestern ans einem Bankett gegen das Streikrecht der im öffewlichen Dienste Angestellten aus. Er erklärte ferner, er sei überzeugt, daß Konflikte zwischen den Völkern immer seltener nnd schwieriger würden. Sehr unklug seien aber diejenigen, die behauchen wollten, daß solche überhaupt nicht mehr entstehen könnten. Die größte Unklugheit für ein Land würde es sein, ohne Macht­mittel und Waffen zu bleiben. Das sei der Grund, warum die Regierung die Antimilitaiiften bekämpfe.

r Warschau, 28. August. Im russisch-polnischen Industriegebiet herrscht die Tollwut in bedenklicher Weise. In 2 Tagen wurden 100 von tollwütigen Hunden gebissene Personen nach Warschau geschafft.

Madrid, 28. Aug. Nach einer Meldung des A.B.C. aus Las Palmas (Kanar. Inseln) werden am 29. d. M. 500 Soldaten an Bord des Transportdampfers Almirante Lobo abgehen, um Santa Cruz de Mar pequena zu besetzen.

r Saloniki, 28. Aug. Der Kaimakam von Elassona hat gestern telegraphisch hierhergemeldet, Ingenieur Richter habe die Reise über Serfidsche nach Saloniki angetreten, wo er voraussichtlich heute abend eintreffen werde.

Adis Abeba, 26. Aug. Der Kronprinz Lidsch Jassir hat infolge der in vielen Kreisen entstandenen Un­zufriedenheit erklärt, daß er sich zu jung fühle, um die Regierung zu führen, und hat bis zum Ableben Meneliks die Verantwortung in die Hände des Ministeriums gelegt.

Washington, 27. Aug. Eine Reihe von Versuchen, die bei Indienhead mit einem zur Zerstörung von Flug­zeugen bestimmten Geschütz gemacht wurden, hat zu befriedi­genden Ergebnissen geführt. Bei 50 Versuchen, die sich bis zu einer Höhe von 18 000 Fuß und bis zu einem Winkel von 35° erstreckten, ergab sich eins Zielsicherheit bis zu 10 000 Fuß Höhe. Das Geschützlager arbeitete gut, doch muß die Vorrichtung zur Sicherheit des Ziels noch vervollkommnet werden.

r Oriwy (Massachusetts), 27. Aug. Das argentinische SchlacktschiffKivadaria" ist seit langen Jahren das erste ausländische Kriegsschiff, das in Amerika gebaut worden ist.

Marokko.

Paris, 27. Aug. Aus Chamonix wird berichtet: Staatssekretär v. Kiderleu-Wächter ist gestern abend nach Genf abgereist. Bor seiner Abreise hatten Vertreter ver­schiedener französischer Blätter die Gelegenheit benutzt, um den Staatssekretär auszufragen über den gegenwärtigen Stand der Marokkoverhandlnngen. Dabei soll Herr von Kiderlen-Wächter dem Vertreter desExcclsior" folgende Erklärung abgegeben haben: Ich denke, daß alles arran­giert werden kann. Wir werden die Unterhandlungen auf neuer Giundlage fortsetzen. Es sind Aussichten vorhanden, die Unterhandlungen zu einem guten Ende zu führen und einen Krieg zu vermeiden. Weder Frankreich noch Deutsch­land wünschen einen solchen. Ich glaube dies auch aufrichtig. Wir haben nur unsere wirtschaftlichen Interessen in Marokko im Auge nnd wünschen Keine Gebietsermerbung. Wenn Frankreich das Abkommen von Algeciras mehr beachtet hätte, so wäre alles vorzüglich verlaufen. Frankreich hat jedoch den französischen Handel zu sehr zum Nachteil des deutschen Handels begünstigt.

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

Calw, 23. Aug. Auf dem letzten Wochen mar kt waren Kar. toffeln und Steinobst in großer Menge zugesiibit. Letzteres kommt von der nächsten Umgebung und aus dem Oderamt Neuenbürg. Pflaumen aller Art wurden zu 10-20 -> pro Pfund je nach Qualität angeboren, aber nur langsam abgesetzt. Auch Frühbirnen standen viele Korbe zum Verkauf: das Pfund stellte sich aus 1513 Edlere Sorten wurden höher bezahlt. In nächster Zeit werden Stuttgarter Gaißhirtle auf den Markt gebracht, die zunr Einniachen besonders ge­eignet sind. Es kommt viel mehr Obst auf den Markt als man nach verschiedenen Berichten erwarten konnte. Kartoffeln kosteten anfangs 6 pro Pfund, später ging der Preis aus 5. -v?, zurück. Es kann jetzt schon festgestellt werden, daß die Kartoffelernte in unserer Gegend nicht schlecht aussallen wird und daß eine größere Berteuerung ! dieses überaus wichtigen Nahrungsmittels nicht in Aussicht zu nehme n