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statt, bei denen gegen 500 Vertreter von Gcwerbevereinen anwesend waren. Die württ. Regierung war durch Ober­regierungsrat Kälber, der Verband deutscher Gemerbevereine durch Geheimrat Noack-Darmstadt vertreten. Bon Staats­rat v. Mosthas war ein Begrüßungstelegramm eingelaufen. Ein an den König gesandtes Telegramm fand huldvolle Erwiderung. In herzlichen Worten gedachte der Vorsitzende der im letzten Jahr gestorbenen Mitglieder, besonders des Stadtschultheihen Rette,imeyer-Neckarsulm und des Buch- druckeretbesitzers Müller-Vesigheim, zu deren ehrendem Ge­denken die Versammlung sich von den Sitzen erhob. Nach dem Rechenschaftsbericht hat der Verband eine günstige Weiterentwicklung Zu verzeichnen : er umfaßt zur Zeit 185 Vereine, gegen das Vorjahr mehr 4. Die Aufgaben der Geschäftsstelle wurden genau festgelegt: auch soll am 1. Oktober eine Auskunstsstelle ins Leben treten. Der Vertrag mit dem Allgem. Deutschen Versicherungs-Verein betr. Haft­pflicht wurde aus 10 Jahre verlängert u. ein neuer Vertrag betr. Lebensversicherungabgeschlossen. DerBorsitzendedesGeislinger Gewerbevereins, Pros. Ziegler wurde durch die Verleihung einer Ehrenurkunde ausgezeichnet. Ueber Handwerk und Gewerkschaften, Arbeitgeberbände und Tarifverträge sprach sodann Gymnasiallehrer Kahl-Darmstadt. Die Ausführungen des Referenten gipfelten darin, daß er den Abschluß eines Tarifvertrages auf längere Zeit empfahl und die freien Gewerkschaften hinsichtlich ihrer Mitwirkung beim Abschluß eines Tarifvertrags anerkannt wissen wollte. Eine in dieser Richtung gefaßte Resolution deren Annahme der Referent empfahl, wurde von der Versammlung jedoch abgelehnt. Nach dem von Reallehrer Eisele-Göppingen erstatteten Tätigkeitsbericht der Geschäftsstelle wurde eine Reihe von Anträgen der Landesvereine behandelt. Angenommen wurden ein Antrag des Gewerbevereins Gmünd auf Anfertigung von Musterformularen für Steuererklärungen, ein Antrag Waiblingen, wonach die Bedürfnissrage für die Erteilung des Wandergewerbescheins ausschlaggebend sein soll, ein Antrag Riedlingen auf Beseitigung der Mängel bei der Stellung von Eiseubahngüterwagen, ein Antrag Hall, der eine größere Gleichmäßigkeit in der Anfertigung der Gesellen­stücke verlangt und ein Antrag Zuffenhausen, der die Auf­nahme von Güterrechtsangelegenheiten in das Gewerbedlatt anstrebt. Bei den Wahlen wurde der seitherige Vorsitzende Malermeister Schindler-Göppingen einstimmig wiedergewählt, zu seinem Stellvertreter wurde Buchbindereibesitzer Krönlein- Stuttgart bestimmt. Der nächste Verbandstag' wird in Gmünd abgehalten werden.

r Rottweil, 28. Aug. (Die Mordtat.) Zu der bereits gemeldeten Ermordung der Witwe Veronika Ku ft er­mann durch ihren Schwiegersohn Albert Dehmer ist weiter zu berichten : Die Ermordete war 68 Jahre alt. die Tat spielte sich in der Hohmaiengasse Nr. 3 ab. Dehmer lebte mit seiner Schwiegermutter schon lang im Unfrieden. Er hatte sie auch erst vor acht Tagen in einer Weise mißhandelt, daß die Folgen noch nicht Überstunden waren, weshalb die Frau noch im Bette lag. Als Dehmer gestern nach­mittag aus dem Wirtshaus heimkam, gab es wieder einen Wortwechsel. Frau Kustermann, die gerade ihr Abendbrot verzehrte, wollte durch einen Knaben Dehmers Verwandte herbeiholen lassen. Da stürzte sich der Schwiegersohn auf sie und brachte ihr eine größere Anzahl Stiche in den Kopf bei. Die Frau war wenige Minuten darauf tot. Dehmer ist Vater von vier Kindern.

r Tuttlingen, 26. Aug. Die Differenzen zwischen den Brauereiarbeitern und Bierbrauereibesitzern wurden durch einen Tarifvertrag auf weitere drei Jahre erledigt. Den Arbeiten, wurden folgende Zugeständnisse gemacht: Lohner­höhung 2 2,50 ^ pro Woche, eine tägliche Arbeitszeit von 10 Stunden (seither 10Vs Stunden,) eine weitere Ver­kürzung der Sonntagsarbeii von 3 auf 2 Stunden. Die Arbeit ist in allen Betrieben wieder ausgenommen worden. Mit den nicht beteiligten Brauereien, mit denen seither ein Tarifvertrag bestand, soll auf gleicher Grundlage ein neuer Tarifvertrag abgeschlossen werden.

p Friedrichshafen, 28. August. Ein unbekannter junger Mann im Alter von etwa 18 Fahren hat sich in

einer Gondel auf dem See erschossen. Die Leiche fiel ins Wasser und konnte noch nicht geborgen werden.

p Oehringen, 26. Aug. Die hiesige Stiftskirche hat einen schönen spätaothischen Oelberg, der durch einen an der Außenseite der Kirche angebrachten Treppenaufgang mit ganz engmaschigem Holzgitter verdeckt war. Zur Zeit ist das Gitter entfernt und der Oelberg, der ganz übertüncht war, wird gereinigt und von der Farbd'ecke befreit. Dabei kommen die Feinheiten der Plastik wieder schön zum Vorschein und außerdem erschienen an der Rückmauer reiche alte Wand­malereien, die offenbar eine himmlische Staffage von Engeln zu den Vorgängen im Vordergrund geben. Der Plastiker hat seinen Figuren dramatisches Leben zu geben gewußt: er stellt die bekannte Szene abweichend von den gewöhnlichen Bildern dar: der Verräter mit dem Beutel steht schon mitten unter den drei schlafenden Jüngern und macht eine bezeich­nende Gebärde zu der Schar der Häscher, die, nur noch in Flachrelief angedeutet, eben aus dem umzüunten Garten treten. Leider ist gerade die Christusgestalt ziemlich beschädigt, wäh­rend die anderen Figuren, unter denen die Häscher durch realistische Auffassung ausfallen, recht gut erhalten sind. Es wäre zu wünschen, daß der interessante Schmuck der an alten Bildwerken so reichen Kirche zugänglich bliebe.

Deutsches Reich.

Berlin, 26. Aug. Polizeipräsident v. Fagow erließ soeben einen Erlaß, worin das Tragen großer Damenhüte in den Theaterlogen bei 100 ^ Geldstrafe für die Direk­toren in jedem Fall verboten wird.

Gemeinsamer Schulunterricht für beide Ge­schlechter. Ueber den gemeinsamen Schulunterricht für Knaben und Mädchen hat sich ein Rektorenverein in be­merkenswerter Weise ausgesprochen. Die gemeinsame Er­ziehung, so heißt es. ist in der Volksschule ohne Bedenken zulässig, weil im volksschulpflichtigen Alter eine Gefahr auf Grund der geschlechtlichen Entwicklung nicht besteht und weil die psychischen Lebenskreife von Knaben und Mädchen soviel gemeinsames aufweisen, daß bei der elementaren Lehr­methode und dem Lehrstoff die Eigenart der Geschlechter nicht verletzt wird. Nach der Geschlechtsreife ist indessen jede gemeinsame Erziehung abzulehnen, weil die ganze Kuliurentwickelung auf Ausprägung der Eigenart von Mann und Weib hinweist und weil Psychologen und Schul­hygieniker der Ansicht 'sind, daß die Frau dauernd der Erfüllung der dem Mann gestellten Aufgaben nicht gewachsen ist. In bezug auf die Organisation des Schulkörpers soll die pädagogische Zweckmäßigkeit entscheiden. Erfahrungs­gemäß komme eine Schule der natürlichen Entwickelung um so näher und werde auch um so leistungsfähiger, je geglie­derter dieser Körper sei. Darum müsse die gemeinsame Erziehung von Knaben und Mädchen überall da in der Volksschule den Vorzug erhalten, wo sie eine reiche Gliede­rung ermöglicht. Die Pflicht zum Ausbau liege so lange vor, bis das Höchstmaß der Stufengliederung im Rahmen der Volksschule voll sei.

- Berlin, 28. Aug. In einem Kaffee der Friedrichs- straße hatte in der Nacht aus den Sonntag ein Gast in einem dort sitzenden Mann den Hochstapler Grasen Passy »lia-» Schiemangk zu erkennen geglaubt. Als der vermutete Graf das Lokal verließ, folgte ihm der Beobachter und ließ ihn durch einen Schutzmann verhaften. Auf der Polizeiwache schenkte man seiner Versicherung, daß er ein harmloser Reisen­der aus der Provinz sei, keinen Glauben, da die Aehnlichkeit frappant war. Erst durch die Arbeit des Erkennungsdienstes der Kriminalpolizei wurde am Sonntag morgen festgestellt, daß von einer Identität des Verhafteten mit dem Grafen Passy keine Rede sein könne. Der verdächtige Reisende wurde entlassen.

r Berlin, 28. August. DerLokalanzeiger" meldet aus Basel: Kurz nach 9 Uhr entgleiste hier der Straß­burger Schnellzug infolge falscher Weichenstellung. Die Lokomotive und zwei Wagen wurden aus dem Gleis ge­worfen. Das Maschinenpersonal ist leicht verletzt.

r Bon der badischen Grenze, 26. August. Die Stadtgcmeinde Pforzheim7beschäftigt sich schon feit längerer

Zeit mit einem Wasserkrastprojekt, das eine Ausnützung der Tnz bei der Birkenselder Mühle vorsieht. Die Mühte selbst wurde schon im Jahre 1905 aus diesem Grunde von der Stadt Pforzheim erworben und zu Beginn dieses Jahres wurde auch ein Vertrag mit der Gemeinde Birkenfeld wegen der Ablösung der Birkenselder Wassergewinnungsantage abgeschlossen. Die Ausführung dieses Wasserkraftprojekls' hat aber einen Haken: die Wasseroersorgungspläne der Stadt Stuttgart. Bekanntlich will Stuttgart sich die Fass­ung der Lappachquelle, die mit 140 Sekundenlitern gemessen worden ist, für späser als Reserve Vorbehalten. Der Pforz- heimer Bürgerausschuß hat ausgesprochen, daß der Otadt- gemeinde Pforzheim bei einer Ableitung von Wasser dieselben Entschädigungsansprüche zustehen müßten, wie den oberhalb befindlichen Werkbesitzern eine Bedingung, auf die die württembergische Regierung nicht eingehen will. So ist die Angelegenheit des Wasserkraftwerks nicht vorwärts gegangen.

Pforzheim, 27. Aug Gestern nachmittag fand hier eine gemeinschaftliche Versammlung des Milchlisferantenver- eins vom Enz- und Nagoldtal und des Milchhändleroereins von Pforzheim und Umgebung statt. Der von den Liefer­anten geplante Preisausschlag wurde vom Milchhändleroer­ein entschieden mit der Begründung abgelehnt, daß dis Ausführungen des Lieferantenvereins über den Futtermangel wegen der Trockenheit mit Rücksicht auf die vorzügliche Heuernte nicht gerechtfertigt seien. Es habe schon im vor­igen Jahr ein Preisausschlag stattgefunden, bei dem es sein Bewenden haben müsse.

r Jena, 28. August. Aus dem Wortlaut des Tele­gramms, das heute vormittag bei der Firnia Zeitz Ange­gangen ist. geht hervor, daß Richter sich bei dem deut­schen Konsul in Saloniki nach dem Aufenthalt seiner Frau erkundigte. Richter scheint zu glauben, daß sich seineffFrau in der Türkei oder in Griechenland befindet: er wollte sie in Elossona erwarten.

Kattowitz, 28. Aug. Unweit der Station Sofno- wice hat sich ein schweres Eisenbahnunglück ereigrut, dem mehrere Menschenleben zum Opfer gefallen sind. In­folge falscher Weichenstellung fuhr ein Schnellzug gegen einen Personcnzug. Der Zusammenstoß war so schwer, daß beide Lokomotiven und drei Wagen vollständig zertrümmert wurden. Ein Vorstandsmitglied der WarschauWiener Eisenbahn, das sich auf einer Inspektionsreise befand, erlllt schwere Verletzungen. Mehrere Zugbeamte wurden getötet.

Eine Rede des Kaisers.

Der Kaiser erwiderte aus den Trinkspruch des Bürger­meisters Predöhl in Hamburg folgendes:

So oft Ihre Majestät und ich nach Hamburg zu kommen dis frohe Gelegenheit haben, sind wir Zu Dank verpflichtet für die freundliche Aufnahme und die zu Herzen gehende warme Begrüßung, die uns stets oon allen Klassen der Hamburger Bürgerschaft zu teil wird. Wir haben dies auch am heutigen Tage wieder empfunden, und es drängt uns, erneut unseren Dank auszusprechen, für den Empfang seitens der Stadt. Es spiegelt die eng gewordenen Beziehungen zwischen der Hamburger Bürgerschaft und unserem Hause wieder. Zu gleicher Zeit möchte ich als oberster Kriegsherr meines Heeres der freudigen Empfindung darüber Ausdruck geben, daß die Hansestädte im lebhaften Interesse für dis ihren Namen tragenden Regimenter von neuem einen Be­weis ihrer Liebe und Zuneigung zu geben im Begriff stehen, ein Beweis für mich, wie der Zusammenhang zwischen den Garnisonen und ihren Städten ein inniger und fester ge­worden ist, und wie die Städte stolz darauf sind, auch äußerlich ihren Söhnen die Anerkennung geben zu können, die sie verdienen durch ihre Leistungen in der Vergangenheit und ihren Eifer in der friedlichen Arbeit. Hat die Stadt Hamburg am vergangenen Lage mit Begeisterung einen Teil des Heeres begrüßt, der ihr schon so lange hat Len Frieden erhalten helfen" so hat sie recht daran getan, denn sie weiß, daß unter des Friedens Schirm sie ihrer Arbeit nachgehen kann. Sie ist eine Weltstadt und liegt an einem der größten Ströme unseres Vaterlandes, und bis zu ihr herauf

der Gipfel aller Unverschämtheit. Aber im selben Augen­blick ward ich inne, daß ich Unrecht habe.

_ (Schluß folgt.)

Edison der Spatzvogel. Wie man weiß, befindet sich Thomas A. Edison auf einer Europareise, die ihn demnächst auch nach Berlin führen wird. Anläßlich dieses bevorstehenden Besuches veröffentlicht nun Dr. E. Kolben in derNational-Zeitung" allerhand Erinnerungen an die Zeit (188892), da er als Angestellter der Lctison ^aolijü« vvrks und Mitarbeiter des großen Erfinders Gelegenheit hatte, die Persönlichkeit des genialen Mannes genauer kennen zu lernen. Edison, so erzählt er u. a., war eine heitere Natur; er liebte es, nicht nur selber gute und schlechte Witze zu machen, sondern insbesondere, sich solche erzählen zu lassen. Ueber einen Aufsitzer konnte er vor Freude förmlich aus dem Häuschen geraten und war imstande, oiertelstundenlang über einen wohlgeratenen Witz herzlich zu lachen. Besonderes Vergnügen bereiteten ihm die Bären, welche er ihn aus- sragenden Zeitungsrepörtern aufbinden konnte. Er liebte es, ihnen scherzweise krasse Zukunstsphantasien über die welltragende Bedeutung der Resultate seiner Studien zu er­zählen: sie setzten dann, ohne es zu ahnen, wie sie genarrt wurden, unglaubliche Nachrichten oon Edisons Plänen in die Welt. Freilich wurden diese Nachrichten in Unkenntnis der näheren Sachlage oon ernsten Fachgcnossen oft mit bedenklichem Kopfschütteln ausgenommen. So ist es zu tiakeit Edisons, dieses gediegenen, ern-

mißverstanden wurde, und daß man seine Arbeiten, nament­lich in der deutschen Gelchrtemvelt, sogar nicht ernst nehmen mochte und sie eine Zeittang mit einer gewissen Gering­schätzung, als eine Art amerikanischen Humbugs betrachtete. Edison selbst hat über seine Arbeiten direkt niemals Mittei­lungen verfaßt und publiziert: er wußte wohl als Mann der Tat seine Ideen in die Wirklichkeit umzusetzen, auch die Theorie und namentlich das Experiment hierfür auszunützen, aber er war außerstande, die Ergebnisse seiner Forschungen theoretisch zu behandeln oder dieselben in einer so wunder­bar einfachen, klaren, wissenschaftlichen Form niederzuschrei­ben wie der große englische Forscher Faraday, der Entdecker der elektrodynamischen Induktion und ihrer Gesetze, der gleich Edison ein Autodidakt war.

Die Wahrsagerinnen über das Verschwinden der Mona Lisa.

Nichts lag näher, als daß man eine der berühmten Pariser Wahrsagerinnen zu Hilfe ruft, um das ver­schwundene Meisterwerk des Leonardo da Vinci wieder zu erhalten. So hat denn der jeifrige Interviewer eines Pariser Journals eine der Kolleginnen der seligen Lenor- mand ausgesucht. Die berühmte Albane de Silva die­selbe Hellseherin, die den gewaltsamen Tod eines Ministers schon 1910 vorausgesagt hatte, also das Unglück des Kriegsminjsters Berteaux, und zudem noch die Unruhen in Afrika (Marokko) schließt sich der Meinung der hohen Polizei-an, daß die geraubte Mona Lisa noch im Louvre- Museum sei, und daß der Dieb entdeckt werden würde.

>uf die Haarfarbe

genau beschreiben. Und daß seine Frau dabei im Spiele ist, errät die Wahrsagerin ebenso. Leider ist sie nur nicht imstande, den Ort, wo sich das Opfer des Diebstahls be­findet, genau anzugeben, und gerade darauf käme es der Pariser Polizei an. Während nach dieser Weissagung die Wiederauffindung des verlorenen Schmerzenskindes der Pariser nur eine Frage der Zeit ist, kann die kaum weniger berühmte Madame Elise ebenso sicher verraten, daß Mona Lisa bereits zerstört ist. Und wer wollte behaupten, daß dieses düstere' Prognostikon nicht Wahrheit ist. Denn ge­rade Madame Elise scheint für das Voraussagen von großen Unglücksfällen nicht übel prädestiniert zu sein. War sie es doch, die der schönen Lantelme einen schrecklichen und geheimnisvollen Tod verkündet hat. Und so sieht man in dem Salon dieser modernen Hekuba noch die Photo­graphie mit der Widmung, die die unglückliche Lantelme der Madame Elise schrieb:Meiner lieben Elise, die die Wahrheit, die reine Wahrheit sagt!"

Der Aar als Mitgiftspender. Während früher die russischen Großfürsten ihre Frauen meist deutschen regieren­den Fürstenfamilien entnahmen, kommen in neuerer Zeit die Prinzessinen der Balkankönigsreiche als Großsürstenbräute mehr in Ausnahme. So hat sich bekanntlich jüngst der Großfürst Johann Konstantinowitsch mit der Prinzessin Helene von Serbien vermählt. Aber König Peter von Serbien verfügt als Sproß einer alten serbischen Bauernfamilie über keinen großen irdischen Reichtum. Da der Zar um so reicher ist, so hat er aus seiner wohlgefüllten Schatulle der stmqen Braut eine Mitgift von rund 2 Millionen Mark gespendet.