zur Reichsversicherungsordnung, der in der nächsten Zeit an die Stände kommen werde, während der Vertagung der Stände zuerst dem Ausschuß der Zweiten Kammer zur Behandlung überwiesen werden könnte. Präsident von Payer teilte weiter mit, daß der Seniorenkonvent es eben­falls als zweckmäßig bezeichnet habe, wenn die Borberatung im Ausschuß während der Vertagung stattfinden könne. Es wurde beschlossen, aus die erste Beratung im Plenum zu verzichten und einen besonderen Ausschuß von 15 Mit­gliedern zu wählen.

Stuttgart, 12. Aug. Ein Vorfall nicht ganz ohne politische Pikanterie und charakteristisch für die süddeutsche Denkweise, soll aus der heutigen gemeinschaftlichen Sitzung der beiden Kammern registriert werden. Es war die Wahl des Ständischen Ausschusses vorzunehmen. Fürst Löwen­stein, der Präsident des bayerischen Reichsrates, schlug die Mitglieder vor, unter ihnen für den Engeren Ausschuß den Sozialdemokraten Hildenbrand, für den Weiteren den Sozialdemokraten Tauscher, ein Zeichen für die Selbst­verständlichkeit, mit der in Süddeutschland die politisch-par­lamentarische Gleichberechtigung der Sozialdemokratie auch von Leuten anerkannt wird, denen man besondere Sym­pathie für die Sozialdemokratie nicht wird nachsagen können.

Stuttgart, 11. August. Der Vorstand des evang. Psarrvereins erläßt zur Gehaltsaufbesserung der evang. Geistlichen eine Erklärung, in welcher gesagt wird, daß die evang. Pfarrer wohl gern noch einige Wünsche berücksichtigt gesehen hätten, daß sie aber den bedeutenden Fortschritt, den sie in ihren Bezügen gemacht, dankbar an­erkennen. Der Pfarrverein spricht am Schluß dem Kult- minister, dem Konsistorium, den Berichterstattern in beiden Kammern und allen Abgeordneten, die für die Sache der Pfarrer gestimmt haben, seinen aufrichtigen Dank aus.

Stuttgart, 12 . Aug. Die Ernennung des Seminar- Oberlehrers Erb von Künzelsau zum schultechnischen Assessor bei dem evang. Oberschulrat mit dem Titel eines Ober­regierungsassessors nennt dasLehrerheim" ein Ereignis. Das Blatt erinnert daran, daß der neue Oberregierungsassessor das zweite Mitglied der Oberbehörde ist, das von unten herauf gedient hat, und das erste, das ohne akademisches Studium und ohne höhere Prüfung in sein jetziges Amt eingetreten ist. Die Ernennung rechtfertige das Vertrauen, das die Bolksschullehrer der neuen Leitung entgegengebracht haben. Sie sehen die neue Ernennung als ein Zeichen des Vertrauens, als einen Beweis der Wertschätzung ihres Stan­des an, wie man es früher nicht gewohnt war.

p Stuttgart, 11 . Aug. Der Verband württ. Indu­strieller ist korporativ dem Hansabund beigetreten.

p DieVereinigung selbständiger Gärtner Württembergs E B." (Sitz Stuttgart) hat in Anbe­tracht des alljährlichen Anwachsens ihrer Mitgliederzahl und der ganz bedeutenden Entwicklung der gesamten Gebiete des Gartenbaus, zur Erledigung der immer zahlreicher werdenden Geschäfte und zur Wahrung ihrer Interessen nach innen und außen eine selbständige Geschäftsstelle in Stutt­gart, Kronenstraße 40 p errichtet.

r Stuttgart, 13. Aug. (Großfeuer.) Außerhalb der Karlsoorstadt Heslach, rechts von der Straße nach Kaltental und unterhalb der Wasserfälle, liegt die sogen. Heidenklinge. Dort hat, wohlweislich abseits vom Verkehr, die pyrotechnische Fabrik von Wilhelm Weiffenbach ihren gefährlichen Betrieb, in dem die pulverhaltigen Feuerwerks­körper angefertigt werden. Im Lagerhaus der Fabrik ist gestern abend aus unbekannter Ursache Feuer ausgebrochen. Es war gegen ^9 Uhr, als die Meldung bei der Feuer­wache einlies. Als die ersten Flammen heroorbrachen, war niemand zugegen, sodaß kein Mensch verletzt wurde. Das Feuer griff aber mit solcher Schnelligkeit um sich, daß es vom Packraum aus alsbald, wie natürlich, das ganze Ge­bäude ergriff und in Asche legte. Die Feuerwehr war trotz des weiten Weges bald zur Stelle, mußte sich aber daraus beschränken, den gefährlichen Brand in seinen Herd einzu­dämmen. Der Schaden beträgt etwa 20000 Mark.

Böblingen, 12 . August. Heute nacht wurde in der Wohnung von Herrn Ratsschreiber Kraut am Galgenberg

Hüte und die zerschnittenen, von Seide schwellenden und wie mit Blasbälken aufgeblasenen Hosen.

Der 31. August 1606 ist der Todestag des Professors der Medizin Dr. Andreas Planer in Tübingen, eines geborenen Bozeners, der ein überaus gelehrter Herr war und viele philosophischen und medizinischen Bücher schrieb.

Imj September 1699 fanden etwa 2000 aus ihren Tälern vertriebene Waldenser in Württemberg Aufnahme als Untertanen. Sie gründeten unter ihrem Obersten und Pfarrer Henri Arnaud die Gemeinden Schönenberg, Corres, Sengach, Groß und Kleinvillars, Neuhengstätt, Nordhausen, Pinache mit Serres, Perouse und Luzerne. Durch sie wurden in Württemberg die Kartoffeln eingesührt. Im nächsten Jahre wurde noch etwa 80 bis 100 reformierten französischen Fa­milien die Niederlassung bei Cannstatt erlaubt.

Am 1 . Sept. 1480 ist Graf Ulrich der vielgeliebte, aus der Hirschjagd zu Leonberg gestorben. Seine Beisetzung'er- folgte am 8 . Oktober in Stuttgart. Er ist gleichsam der zweite Stifter Stuttgarts, denn er baute das innere Schloß, das Herrenhaus, die halbe Kanzlei und legte zwei Vorstädte an.

Am 2. Sept. 1698 starb Johann Georg Kulpis, der gewandte und staatskluge Minister und württembergische Gesandte bei den Friedensoerhandlungen zu Ryswick ( 20 . Okt. 1697).

Am 3. Sept. 1539 wurde Oswald Gabelcooer geboren. Er war zugleich Leibarzt, Bibliothekar und Archivar, letzteres unter drei württ. Herzogen. Herzog Friedrich trug ihm auf. eine württ. Geschichte aus den Archiven zu sammeln. Fünf

md drei Bände Exzerpte

ein frecher Einbruch verübt. Der Dieb stieg nach Mitter­nacht durch das offenstehende Kllchenfenster ein und schlich sich in ein Zimmer, in welchem sich unter anderem Möblement auch der Schreibtisch befindet. Er versuchte mit einem Meißel den Schreibtisch zu öffnen, was ihm jedoch nicht ge­lang. Die Frau des Herrn Ratsschreibers erwachte um 2 Uhr an einem Geräusch. Bei der Nachforschung war der Täter aber schon entwichen. Er entwendete verschiedene Anzüge und Weißzeug. Untersuchung ist eingeleitet.

Böblingen, 12. August. Als Seltenheit kann es in diesem Jahr bezeichnet werden, daß Herr Deyle zurRose" hier aus seinem Garten einen Rettich zog, der eine Schwanz­länge von 1 Meter hat. Nach alten Prophezeihungen wäre danach aus einen kalten Winter zu schließen.

r Vom Lande, 12 . August. (Der Schultheiß als Wettermacher). Die große Hitze dieses Sommers ruft die Erinnerung an eine Anekdote aus einem heißen Sommer Mitte des vorigen Jahrhunderts wach. In einem Dorfe beschlossen die Wahlberechtigten bei einer langandauernden Dürre, nur einen Schultheißen zu wählen, der das Wetter machen könne. In der Tat behauptete ein Kandidat diese Eigenschaft zu besitzen. Er wurde gewählt. Andern tags kamen einige Bürger und wünschten Regen. Aber kaum hatten sie den Wunsch nach Regen geäußert, so kamen schon andere Bürger, die aus irgendwelchen Gründen be­haupteten. es eile noch nicht so mit dem Regen. So ent­standen im Dorfe große Zwistigkeiten über das Wetter, der Schultheiß hatte aber nie Gelegenheit seine Kunst im Wettermachen zu beweisen.

r Unterboihingen OA. Nürtingen. 12. August. (Bahnunsall.) Auf der hiesigen Station ist gestern abend ein Wagen entgleist. Zur Hebung des Unfalls waren in einem Sonderzug Mannschaften der Reperaturwerkstätte aus Eßlingen beordert. Der Verkehr war nicht gestört. Auch ist glücklicherweise niemand verunglückt.

r Scheer OA. Saulgau, 12. Aug. (Zur Warnung.) Der erst 32 Jahre alte Glasermeister Karl Weckerle ist an Blutvergiftung gestorben. Er wurde von einem Insekt ge­stochen, das wahrscheinlich Leichengift gesogen hatte. Er hatte den Stich zu spät beachtet.

r Geislingen, 11 . Aug. (Die Maul- und Klauen­seuche und die Touristen.) Sämtliche die Iungviehweide in Giengen a. d. F. berührenden Wege, insbesondere auch die Wege vom Hohenstein und von der Kuchalb, find für den Personenverkehr gesperrt, weil auf der Iungviehweide die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen ist.

p Biberach, 11 . Aug. Der 15 Jahre alte Schnei­derlehrling Karl Mayer von hier, der sich am Sonntag 30. Juli von zu Hause entfernt hatte und seitdem mit un­bekanntem Aufenthalt abwesend ist, wird vermißt. Das Oberamt erläßt ein Ausschreiben um sachdienliche Mittei­lungen.

Oehriugen, 12. Aug. Bei den Bauarbeiten für das neue Krankenhaus auf der unteren Bürg in Oehringen wur­den in letzter Zeit in einem etwa 17 Meter tiefen Brunnen u. a. fünf römische Altäre mit wohlerhaltenen Inschriften gefunden. Hiezu kam am letzten Mittwoch der Fund einer Bronzeplatte von einem Meter Durchmesser.

GerichtSsaal.

r Oberndorf, 13. August. (Zur Warnung.) Im Frühjahr ds. Is. hatte der Postunterbeamte R. mit seinem hochbeladenen Handgepäckwagen, den er vor sich herschob, einen mitten in der Straße auf einer Leiter arbeitenden Elektromonteur angefahren. Der Monteur stürzte ca. vier Meter hoch auf die Straße herab und erlitt einen gefähr­lichen Fersenbruch. Das Schöffengericht Oberndorf hatte R. von der Anklage der fahrlässigen Körperverletzung freige­sprochen. Aus die vom Amtsanwalt eingelegte Berufung verurteilte nun die Strafkammer Rottweil den Postunter­beamten zu 20 Geldstrafe und Kostentragung. Eine Entschädigungsklage des Verletzten wird Nachfolgen.

Konstanz, 13. August. Wegen absichtlicher Ver­schleppung der Maul- und Klauenseuche verurteilte die hiesige Strafkammer eine Dienstmagd zu fünf Monaten

hinterließ er den man als den Vater der württ. vaterländ­ischen Geschichte bezeichnen muß. Er starb am 31. Dezbr. 1616. Seine ärztliche Praxis scheint ihn nicht besonders in Anspruch genommen zu haben.

Der 4 . Sept. 1660 ist der Todestag des zu Calw im Jahre 1588 geborenen Mathematikers Johann Jakob Hein- lin, eines Freundes von Keppler. Als Mathematiker legte er sich besonders aus die Chronologie und war von der Richtigkeit seiner Berechnungen so überzeugt, daß er einmal selbst erklärte, die Berechnung der Wochen Daniels sei ihm von Gott geoffenbart worden, wenn es nicht so sei, so wolle er es sich gefallen lassen, daß man sein Buch öffentlich ver- brenne. Seine Berechnungen haben aber den neueren Unter­suchungen nicht Stand gehalten.

Der 5. Sept. 1590 ist deshalb bemerkenswert, weil an ihm in Winnenden der Stadtpfarrer Heinrich von Efferen, ein geborener Kölner starb. Er hatte in Paris studiert und war u. a. auch geistlicher Inspektor der Grafschaft Mömpel- gardt. Ueber das 38. und 39. Kapitel Ezechiels hielt er nicht weniger als 13 Predigten, in denen er die ganze Ge­schichte des Gog und Magog, das ist der Türken, ohne Zweifel zur Erbauung seiner Zuhörer erzählte.

Selbständigkeit.

Das Ziel aller Erziehung ist Selbständigkeit. Die zu Erziehenden sollen so selbständig werden, daß sie nicht mehr der Bevormundung, der Anleitung. derHilfe bedürfen, daß sie selbsttätig, aus eigenem Entschluß und Willen entscheiden

Gefängnis. Das Mädchen ging aus dem verseuchten Stall ihres Dtenstherrn in den Stall eines Nachbarn mit der Absicht, die Seuche auch in den Stall des Nachbarn zu tragen, was ihr auch gelang.

Die Hitze «nd ihre Folgen.

r Eine merkwürdige Erscheinung. Manche Quellen geben zur Zeit trotz der Trockenheit nicht weniger, sondern mehr Wasser als zu normalen Zeiten. Ebenso berichten manche Hausbesitzer, daß die Keller gegenwärtig besonders feucht seien. Auch Stadtschultheiß Lautenschlager-Stuttgart hat kürzlich auf den Uebersluß an Quellwasser hingewiesen, der gegenwärtig in Stuttgart sich bemerkbar mache. Bon sachverständiger Seite erhält dasNeue Tagbl." Über diese auffallende Erscheinung folgende Aufklärung: Der Tief- grundwasserftand ist im Erdboden zur Zeit ein so niederer, daß der Spiegel desselben mindestens 68 m gesenkt ist. Hiedurch haben die fraglichen Quellen freien Einlauf und können den Wasserspiegel des Brunnens bis auf die Druck­höhe der einfließenden Quellen heben, da kein Gegendruck vom Grundwasser vorhanden ist. Wird der Grundwasser- stand infolge großen Niederschlags wieder wie früher ge­hoben, so daß der Spiegel die frühere Höhe einnimmt, dann steigert sich der Gegendruck gegen die Quellzuslüsse und der Wasserspiegel der Brunnen senkt sich entsprechend dem Gegendruck des Horizontalwassers. Zu bemerken ist, daß in solcher trockener Witterung auch die sogen. Hunger­brunnen laufen, eine Erscheinung, die auf die gleichen Ur­sachen zurückzuführen ist. Bei solchen Trockenperioden wird der sonst durch Grundwasser gefüllte Boden porös und nimmt schlechte Luft (Gase) auf. Diese kleinen Lufträume bilden die Träger von Infektionskrankheiten.

Berlin, 12 . Aug. Wie dieVossische Ztg." berichtet, hat auch das hiesige Kaiser Friedrich-Museum unter der Hitze stark zu leiden. Zahlreiche Bilder haben in den Keller gebracht werden müssen, weil sie sich geworfen haben, gesprungen sind oder weil die Malerei abblättert.

Karlsruhe, 12 . Aug. Ein neuer großer Wald brau d vernichtete bei Wolfach im Schwarzwald sieben Hektar Waldbestand.

Frankfurt a. M., 12 . August. Infolge des Ministerialer­lasses, wonach den Lokomotio- und Fahcbeamten kalter Kaffee und Tee unentgeltlich verabreicht werden soll, wurde am hiesigen Hauptbahnhof Samstag mittag schon mit der Austeilung der Getränke begonnen. Diese werden nicht in den Wartesälen, sondern in einem geeigneten Stationsraum ausgeschenkt.

Innsbruck, 12 . Aug. Ein gestern mittag ausge­brochenes Feuer hat ^/z des Ortes Zams vernichtet. 44 Anwesen und Scheuern, die Kirche und die Schule sind abgebrannt. 600 Personen sind obdachlos; eine ist in dem Feuer umgekommen.

Deutsches Reich

Berlin, 12 . August. Die Unterzeichnung des deutsch­amerikanischen Schiedsgerichtsvertrags ist demnächst zu erwarten. Der Vertrag wird in allen Teilen mit den Ver­trägen übereinstimmen, die zwischen den Bereinigten Staaten, England und Frankreich geschlossen wurden.

Der Haudelsnnnister gegen die Langsamkeit der Behörde». Eine Beschleunigung des amtlichen Ver­fahrens bezweckt eine Verfügung des Handelsministers an die Regierungspräsidenten und den Polizeipräsidenten in Berlin. In gewerblichen Kreisen wird seit längerer Zeit darüber geklagt, daß vor allem das Verfahren bei der Genehmigung gewerblicher Anlagen zu langsam gehe und hierdurch oft erheblicher Schaden entstehe. Der Minister hat anerkannt, daß in manchen Fällen eine raschere Behand­lung der Anträge möglich gewesen wäre. Es soll in diesem Sinn auf die Beschluß- und Verwaltungsbehörden einge­wirkt werden. Wenn die Unterlagen, die die Unternehmer eingereicht haben, nicht ausreichen, so sollen derartige Mängel auf kürzestem Wege durch mündliche Verhandlung oder unmittelbaren Schriftwechsel beseitigt werden. Wo es gebt, sollen derartige Behandlungen dadurch vermieden werden,

und wirken können. Auch das Ziel der militärischen Er­ziehung soll Selbständigkeit, Selbsttätigkeit sein. Nur schein­bar widerspricht das der obersten Pflicht des Gehorsams, der Zucht zur unbedingten Unterordnung; der Gehorsam des freien Mannes, bei dem Gehorchen und Einsehen, daß er gehorchen muß. zusammenfallen, ist weit mehr wert, als der blinde Gehorsam von Sklaven. Dem Befehl gegenüber soll der Soldat keine Selbständigkeit haben, aber er soll des­wegen nicht willenlos sein, nicht eine Maschine, die nur ar­beitet, wenn sie getrieben wird. Auch die strengste militär­ische Schulung, die vor allem das Gehorchen lehrt, soll zu­gleich dem einzelnen die Fähigkeit zur Selbständigkeit, zur Selbsttätigkeit verleihen.

Colmar Freiherr v. der Goltz sagt über die Soldaten­erziehung unter Friedrich dem Großen:Die Erziehung des einzelnen Soldaten und seine Entwicklung zum selbständigen Kämpfer kam in Friedrichs Heer zu kurz. Sie ward nur so weit betrieben, als es galt, jeden Mann geschickt im Ge­brauche seiner Waffe und tauglich als Glied im großen Truppenkörper zu machen. Der Pflege der moralischen Eigenschaften, auf die wir jetzt so viel Sorgfalt verwenden, ward wenig Wert beigemessen. Und die Entfaltung der Persönlichkeit, heute das vornehmste Ziel der Soldatener­ziehung, war unbekannt." ^Ser Mangel an Selbständigkeit und Selbsttätigkeit feiner Generale wird als eine der Ur­sachen erkannt, daß Napoleon I. trotz seiner eigenen unver­gleichlichen Ueberlegenheit schließlich doch unterliegen mußte. Napoleon verlangte nur Gehorsam; wo aber Selbständigkeit und Selbsttätigkett seiner Untergebenen erforderlich und von