-aß schon vorher mündliche Erörterungen zwischen den Aufsichtsbeamten und den Gewerbetreibenden stattfinden. Auch später sollen Beamte und Unternehmer unmittelbar verkehren. Oft erhält der Unternehmer zu spät Kenntnis von den vorgeschlagenen Bedingungen, so daß er sie nicht mehr prüfen kann. Er soll deshalb gleich bei der Anberaumung des Termins Mitteilung von den Bedingungen erhalten, die von den Sachverständigen vorgeschlagen find.
r Berlin, 12. Aug. Einen ungewöhnlichen Fund machte ein Oberpostschaffner in der Villenkolonie Grune- wald. In einem Paket verschnürt fand er Wertpapiere im Gesamtbetrag von 2300000-6. Er begab sich mit seinem Funde sofort auf das Amtsbureau und meldete ihn an. Kurz darauf erschien der Verlierer, ein in der Kolonie ansässiger Rentier. Sein Erstaunen war groß, als ihm eröffnet wurde, daß die Papiere soeben abgegeben worden seien. Er gab dem ehrlichen Finder 500 -6.
Baden-Oos, 12. Aug. Am Donnerstag, den 17. August, vormittags wird das Luftschiff „Schwaben" in Baden-Baden zu einer Fahrt nach Friedrichshafen aufsteigen, und dabei feinen Weg über Stuttgart nehmen, über dem eine halbe Stunde lang gekreuzt werden soll. Die Rückreise, ebenfalls mit Schleife über Stuttgart, wird von Friedrichshafen aus am 18. August erfolgen.
r Konstanz, 12. Aug. Der Vertreter des 1. badischen Reichstagswahlkreises Geh. Finanzrat Friedrich Hug ist heute früh ^4 Uhr an einem Herzleiden gestorben. Er vertrat den Wahlkreis seit 1890 und gehörte dem Zentrum an.
Wachenheim (Pfalz), 12. Aug. Gottfried Morse, einer der angesehensten Anwälte Bostons, der aus Wochenheim gebürtig ist, starb aus einer Erholungsreise, die er diesen Sommer nach der alten Welt machte. Die jetzt erfolgte Testamentseröffnung ergab, daß Morse ein Vermögen von ca. 20 Millionen Mark hinterläßt, von dem ein großer Teil an Verwandte in der Pfalz und im übrigen Deutschland entfällt. Ec vermachte außerdem verschiedenen Wohl- tätigkeitsanstalten erhebliche Summen, so dem von seinem Bruder Leopold Morse gegründeten Kinderasyl 41000 -6. Weitere zwölf Wohltätigkeitsanstalten in Boston ohne Unterschied der Konfession erhielten gleichfalls bedeutende Beträge.
Saarbrücken, 11. August. Die Polizei hat hier einen Werber verhaftet, der, wie auswärtige Blätter melden, junge Leute zum Eintritt in die französische Fremdenlegion zu überreden suchte.
Neun Söhne — drei fürstliche Paten! Eine mit Söhnen reichgesegnete Familie ist die des Wirtes Bonk in Sulkowice bei Gostyn. Bet dem im Jahre 1909 geborenen siebenten Sohne nahm der Kaiser und bei dem achten Sohne im vorigen Jahre der Kronprinz Patenstelle an. Unlängst hat der Klapperstorch wiederum mit einem munteren Knäblein bei Banks Visite abgestattet. Bei diesem Sprößling übernahm Prinz Heinrich von Preußen Patenstelle und genehmigte unter Ueberweisung eines Patengeschenks von 50 -6 die Eintragung seines Namens in das Gemeindekirchenbuch.
Sturmgepäck-Versuche. Das Exerzier-Reglement für die Infanterie weist darauf hin, daß als ein wesentliches Mittel, die Leistungsfähigkeit der Truppe zu heben, das Ablegen des Gepäcks anzusehen ist: alle selbständigen Führer, im Verbände die Führer vom Regimentskommandeur an aufwärts, sind daher durch das Reglement ermächtigt worden, das Ablegen unter voller Würdigung der etwa dadurch entstehenden Nachteile anzuordnen. Das Reglement bestimmt weiter, daß dem abgelegten Tornister Munition und eiserne Portion zu entnehmen sind, sowie daß Zeltausrüstung, Mantel, Kochgeschirr, Feldflasche, Brotbeutel und Schanzzeug beim Manne zu bleiben haben. Ueber die Trageart dieser Gegenstände enthält das Reglement keine Bestimmungen. Es war der Truppe überlassen, die im einzelnen Falle am praktischten dünkende Trageart zu wählen, die, wie sich mit der Zeit herausstellte, nicht immer den an das Infanteriegepäck zu stellenden Anforderungen entsprach. Es wurde vorwiegend der mit der Zeltbahn umwickelte gerollte Mantel, an den das Kochgeschirr mit der eisernen Portion angeschnallt wurde, gewählt und dieser
ihm selbst erwartet wurden, versagten seine Unterfeldherren, weil sie gewohnt waren und dazu erzogen, daß er für sie dachte und handelte. Mollke hat den Führern aller Grade eine weitgehende Selbständigkeit fzuerkannt. Er hat die Selbsttätigkeit zu entwickeln gesucht, hat den Untergebenen so viel Bewegungsfreiheit eingeräumt, als mit der obersten Leitung und Führung nur irgend vereinbar bleibt.
Nicht nur im Heere, im Kriege, auch für alle Arbeit sonst, wirtschaftliche undpolitische, bedürfen wir selbständiger, selbsttätiger Menschen. Gedeihliches Wirken, das die Gewähr der Dauer enthält, ersteht nur, wo die Menschen nicht als tote Maschinen bewertet und behandelt werden, sondern als Wesen mit einer Seele, mit lebendiger Sittlichkeit, die aus eigenem Antriebe, aus freier Kraft, aus eigener Verantwortlichkeit arbeiten und schaffen. Das Wohl des Staates, u« seinen Bürgern das Recht zur Teilnahme an den öffentlichen Angelegenheiten gibt und auf großen Gebieten die Selbstverwaltung elngesührt hat, beruht darauf, daß die einzelnen zur Selbständigkeit, zur Selbsttätigkeit befähigt sind. Selbständigkeit ist das Ziel auch der politischen Erziehung. Wenn seit Jahren immer dringlicher die Forderung nach staatsbürgerlichem Unterricht erhoben und hier und da auch schon verwirklicht wird, so bedeutet das nichts anderes, als das in dem Verfassungsstaate der Gegenwart eigentlich Selbstverständliche, daß zu dem Recht, an der Bestimmung der Staatsgeschicke selbsttätig mitzuwirken, die Fähigkeit gehört, solches Recht selbständig auszullben. Das Wahlrecht setzt voraus, daß die Wähler so viel Selbständig, keit besitzen, um aus eigener Einsicht und aus freiem Willen
SN danüonlis,« getragen, wie dies früher mit dem Mantel geschah. Bald zeigten sich die Uebelstände, die einst vorwiegend zur Abschaffung dieser Trageart des Mantels geführt hatten von neuem: Erschwerung des Atmens durch den Druck auf die Brust, lästiges Abrutschen der Mantelrolle von der Schulter. Obgleich die Versuche, an Stelle des Tornisters den Rucksack einzusühren, im allgemeinen zu keinem günstigen Ergebnis geführt hatten, so war es kaum zu umgehen, für das „Sturmgepäck", wie das nach dem Ablegen des Tornisters milzunehmende Gepäck kurz bezeichnet wird, auf eine rucksackartige Verpackung zurückzugreifen. Auf Veranlassung des Kriegsministeriums haben daher im Laufe des Winters Versuche mit sieben verschiedenen Gepäckarten stattgefunden, die zu einem abschließenden Urteile bis jetzt noch nicht gelangt sind. Bei diesen Versuchen ist auch der Frage nähergetreten worden, ob es sich nicht empfiehlt, zur Sommerszeit entweder nur den Mantel oder nur die Zeltausrüstung zum Sturmgepäck zu nehmen, um dessen Gewicht nach Möglichkeit zu verringern. Die auf Grund der angestellten Versuche aus der Truppe gemachten Vorschläge haben nunmehr zu Versuchen mit einer Trageweise geführt, die sich auch in Bezug auf schnelle Herstellungsart unter feldmäßigen Verhältnissen als geeigneter, wie die bisherigen 7 Trageweifen, erwiesen hat. Diese neue Gepäckart hat ebenfalls rucksackartigen Charakter: Mantel und Kochgeschirr (mit eiserner Portion) sind von der Zeltbahn paketartig umwickelt, das obere Ende des Pakets zu einer Blume gedreht und mit dem Mantelriemen verschlossen. Tornistertrageriemen und Brotbeutelband sorgen für feste Lage aus dem Rücken. Weitere Versuche müssen nun ergeben, inwieweit diese Trageweise den Vorzug verdient.
Ausland.
r Basel, 13. Aug. Der im Rohbau fast fertig gestellte Bahnhof ist gestern abend in Brand geraten. Das Holzgerüst wurde vernichtet. Das Mittelstück des Empfangsgebäudes ist ausgebrannt. Das Feuer ist wahrscheinlich durch die Funken einer Arbeitslokomotive entstanden.
Rom, 13. Aug. Die Agenzia Stefani meldet: Die Zeitung Tanin in Konstanttnopel hat in einem Artikel erklärt, Italien habe Rußland und Oesterreich vorgeschlagen, in den Albanischen Wirren zu intervenieren und eine Flottendemonstration im Adriatischen Meer ins Werk zu setzen. Dieser Vorschlag Italiens sei von den beiden Mächten zurückgewiesen worden. Diese Meldung ist absolut tendenziös und gänzlich unbegründet. Sie wird nach den wiederholt nachdrücklichen Erklärungen, die die italienische Regierung im Parlament in dem Sinn abgegeben hat, daß die albanische Frage als eine Frage des türkischen Reiches anzusehen sei, keinen Glauben finden können.
Mailand, 11. Aug. Heute ist das Elektrizitätswerk ausgebrannt. Die Straßenbahnwagen, die von dort ihren Strom beziehen, blieben mitten aus der Straße stehen. Der Verkehr ist für mehrere Tage unterbrochen.
Antwerpen, 11. Aug. Die aus dem Kongo eingetroffene Post berichtet über zahlreiche Unfälle der dort ansässigen Weißen und über Aufstände seitens der Eingeborenen. Hauptmann Grazziani, Bezirkskommandeur der Provinz Uelle, wurde von einem seiner Soldaten ermordet. Der Mtlitäragent Lebrune ist von Soldaten seiner Begleitmannschaft im Ubanghigebiet ermordet worden. Der Direktor der American Company ist mit einem seiner Agenten bei einer Bootsfahrt ertrunken. Im Mahagibezirk wurde der Gerichtsassessor von aufrührerischen Truppen umzingelt. Die Verbindung zwischen den verschiedenen Ansiedlungen ist zerstört. In der ganzen Gegend herrscht Aufruhr.
r London, 11. Aug. Das Oberhaus hat die Parlamentsbill mit 131 gegen 114 Stimmen angenommen. Die Krisis ist damit beendet.
r Schanghai, 11. August. Hier sind vier neue Pesterkrankungen oorgekommen.
Marokko.
Paris, 13. Aug. Die Agence Havas meldet aus Berlin : Botschafter Cambon und Staatssekretär o. Kiderlen-
so zu wählen, wie es der Gesamtwohlfahrt entspricht, also vor allem keine Feinde des Staats und des Volkstums. Der gesunde Kern aller Bürgerrechte und Bürgerpflichten liegt in dem Satze: Selbst ist der Mann. Selbständigkeit, Selbsttätigkeit ist und bleibt das Wesen aller Tüchtigkeit.
Der letzte Spazierritt des Kaisers Franz Josef.
Das „Politische Bolksblatt" in Budapest veröffentlicht ein Ischler Feuilleton über den letzten Spazierritt des Kaisers. Bekanntlich hat der Monarch seit einem vollen Jahr kein Pferd bestiegen. Deshalb war Gras Paar nicht wenig verlegen, als ihm der Kaiser den Wunsch mitteilte, einen Ritt zu unternehmen. Die Auswahl des Pferdes war eine ziemlich schwierige, denn der Kaiser besteigt nicht jedes Pferd. Ein zu altes Tier, das verläßlich genug wäre, weist der Kaiser sofort zurück. Es muß ein junges, kräftiges Pferd sein, das aber doch verläßlich genug ist. Das Pferd wurde schließlich gefunden und stand am nächsten Morgen zur anberaumten Stunde vor der Kaiservilla. In dem Augenblick, als der Monarch das Pferd besteigen wollte, eilte der Oberberetter herbei, um dem Herrscher in den Steigbügel zu helfen. Der Kaiser drehte sich um und sagte lachend: „Was fällt Ihnen denn ein? Ich komme schon selbst hinauf. Wenn ich einmal ohne Hilfe nicht mehr aufs Pferd kann, reite ich nimmer." Nun vollzog sich etwas Erstaunliches. Der einundachtzigjährige Monarch schwang sich mit dem Elan eines Kavalleristen in den Sattel. Er wartete einen Augenblick, bis der Ober-
Wächter hatten gestern nachmittag eine kurze Unterredung. Voraussichtlich wird eine neue Besprechung im Laufe der Woche stattfinden. Der Austausch der Ansichten vollzieht sich weiter in normaler Weise.
Landwirtschaft, Handel und Verkehr.
Nagold, 5. Aug. Alter Dinkel —, 8.20, —, Neue Dinkel —. Weizen , 12.00, —. Kernen —. Roggen —, 10.25, —. Gerste —
—Haber —. 9.60, —.
Viktualienpreise.
1 Pfund Butter 1,25-1.30 -6, 2 Eier 15—16 >4.
Alteusteig, S. Aug. Alter Dinkel —. Neuer Dinkel —. Haber —, 9.50, —. Kernen —
—, Gerste —.-.—, . Miihlsrucht —,
—. Weizen —. Roggen —, 10.50, —,
Welschkorn —, —.-.—. Linsen-Gerste —,
Roggen-Weizen —. Bohnen —, Viktualienpreise.
1 Pfund Butter 1,20 -6.
Wocheumarkt-Bericht der ZentralvermittluugSstelle für Obstverwertung in Stuttgart.
Ausgegeben am 12. August 191 l.
Bei der Zentralvermittlungsstelle für Obstoerwertung in Stuttgart, Eßlingerstr. 15, Telefon 7164, sind eingelaufen: Angebote: in Pflaumen, Zwetschgen, Aepfel und Birnen. Wegen der anhaltenden Dürre und der äußerst günstigen Marktlage herrscht große Zurückhaltung in Angeboten, die von den Nachfragen weit überholt werden. In Tafelobst liegen zahlreiche Nachfragen vom In- und Ausland vor, in Mostobst sind bedeutende Posten gefragt. Mehrere Hundert Zentner Johannisbeeren, Himbeeren und Pfirsiche werden noch gesucht. — Adressen von Anbietern und Abnehmern, ebenso Auskunft über Marktlage, Preise, Verpackungsmaterialien jederzeit kostenlos. Tafelobstpreise aus dem Stuttgarter Engros-Markt am 12. August: Johannisbeeren 25—30 ^6, Aprikosen 25—42 -4k, Pflaumen 4—9 -6, Reineklauden 10—15 -4>, Zwetschgen 14—17 -4k, Birnen 10—24 -4k, Pfirsiche 20 bis 45 -4k, Aepfel 15—22 -4k, Mirabellen 22-4k, Tomaten l 2—14 -4k per 50 Ke. Marktlage andauernd günstig, mit Ausnahme von Pflaumen werden für alle Obstsorten außergewöhnlich hohe Preise erzielt, selbst die großen Zufuhren badischer und Pfälzer Birnen gehen glatt weg. Die Spätzwetschgen fallen vertrocknet von den Bäumen, ein großer Teil des anfänglich so reichen Ansatzes ist verloren. Aepfel braten auf den Bäumen, das Fallobst weist meist Brandflecken auf, die Bäuine selbst leiden sehr.
Rottenburg, 11. Aug. Die Witterung ist anhaltend heiß und trocken, mit Kühlen Nächten, dazu hat sich seit einigen Tagen ein ungewöhnlich scharfer Nordwind gesellt. Der heißersehnte Regen, welcher für die Hopfenpflanze nun unbedingt notwendig ist, da jetzt die Blüte zur Dolde übergeht, ist immer noch nicht eingetreten. Trotzdem ist der größte Teil unserer Anlagen noch frisch und gesund und gut belaubt. Die Gärten in geringem Boden weisen eine Verschlechterung auf: tritt nicht bald ein kräftiger Regen ein, so wird in diesen die Dolde nicht normal auswachsen, was die Gesamternte bedeutend schmälern würde. Unter diesen Umständen ist eine Schätzung immer noch verfrüht.
Markdorf, 9. Aug. Ein Kommissionär bezahlte für Frühhopfen 220 -4k.
Wer an Blutarmut,
Schwäche, Schlaflosigkeit, Appetitmangel leidet,
dem seien nachstehende Mitteilungen zur Beachtung empfohlen:
„Durch die herrlichen Erfolge an meiner bleichsüchtigen Tochter und an einer kränklichen schwachen Kollegin bin ich ein warmer Werber für Ihren Lamscheider Stahlbrunnen geworden." — „Ich bin U/z Jahr sehr krank gewesen. Ich konnte nicht essen, nicht schlafen, hatte Schmerzen im Rücken, Stuhloerstopfung, Kopfschmerzen, große Nervenschwäche, große Blutarmut und Geschwülste in den Gelenken: ich habe nie gedacht, daß ich jemals wieder gesund werden würde. Und doch, wie schnell kam meine Gesundheit wieder." — „Ich hatte fürchterliches Reißen in allen Gliedern, nervöse, schlaflose Nächte und große nervöse Magen- und Darmbcschwerden. Mißstimmung und Verdrießlichkeit brachten mich so weit, daß ich die Lust am Leben verlor. Nach Verbrauch dieses köstlichen Lamscheider Stahlbrunnens ist es anders geworden; mein Appetit ist gut, die Schmerzen haben nachgelassen, ich gehe gestärkt, mache leichte Gartenarbeit und schlafe ausgezeichnet. Bitte nehmen Sie Notiz in unbeschränktem Maße znm Wähle der leidenden Menschheit". — Ausführliche Mitteilungen über Kurerfolge, Anwendunggebiet und Bezug des Brunnens kostenlos durch: Lamscheider Stahlbrunnen in Düsseldorf 0. 197. 1
Mutmaßt. Wetter am Dienstag den 15. Aug.
Neue im Südwesten anfgetauchle flache Wirbel werden an der nun schon sechs Wochen hindurch dauernden Wetterlage nichts ändern. Für Dienstag steht trockenes und heißes Wet ter b evor. _
Redaktion, Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckerei (Emil Zaiser) Nagold.
bereiter zu Pferde saß, berührte dann leicht mit der Gerte das Tier, zog die Zügel an, und nun gings im leichten Trab aus d r Billa hinaus. Der Kaiser war ausgezeichneter Laune und sprach ab und zu mit seinem Begleiter. Einmal schien es eine Sekunde lang, als ob das Pferd im Schritt innehalten wollte. Der Oderbereiter war rasch da, und der Kaiser meient lächelnd: „Nur nicht allzu besorgt." Der Oberbereiter erwiderte, das beste Pferd mit dem besten Reiter könne über einen Kieselstein straucheln. „Ich halte schon fest", erwiderte der Kaiser. In der Umgebung des Kaisers meinte man, der Monarch habe den Ritt unternommen, um dem Leibarzt Hosrat Kerzl den Beweis zu liefern, wie leicht und gut er noch zu Pferde sitze. Der Kaiser überraschte so den Leibarzt mit diesem Ritt, und Hofras Kerzl erklärte, er hoffe, daß der Kaiser noch viele Jahre in der Lage sein werde, zu seinem Vergnügen ein Stündchen aus dem Pferd zu sitzen. Der Monarch erfreut sich der besten Gesundheit. Er scherzt manchmal darüber, daß man Heuer so übermäßig um ihn besorgt war. Vor einigen Tagen hat der Kaiser, als von seinem Gesundheitszustand die Rede war, wörtlich gesagt: „Woher nur diese Alarmnachrichten kommen? Es hat ja mitunter ausgesehen wie ein Börsenmanöver."
Druckfehler. (Aus einer Zeitungsnotiz.) Das Preis- richteramt für die Mastoiehausstellung haben die Oekonomen Schmargel, Bumstinger, Klöterrick und Stumpdacher übernommen. Die Vorführung der Biere findet heute nachmittag um 3 Uhr statt.