Tages-Neuigkeiten.

Ass Stadt «ud Land.

Nagold. 10. August 1911.

* Brand. Gestern abend zwischen b /^9 und 9 Uhr ertönten gellende Feuerruse. Gleich daraus schlugen auch schon die Hellen Flammen in die Höhe. Es brannte die annähernd gefüllte Scheuer mit Stall hinter dem Gasthaus z. Traube. Die Feuerwehr war sofort zur Stelle und nahm von allen Seiten energisch die Löscharbeiten auf. Zunächst galt es das Brauerei- und Mälzereigebäude der Traube und das ebenfalls sehr bedrohte Wohnhaus des Th. Bischofs zu retten, hauptsächlich aber auch ein Ueberspringen des Feuers auf die unterhalb vom alten Schulhaus stehenden Gebäude zu verhindern. 8 Strahlrohre waren gegen das verheerende Element gerichtet, das in den, wenige Stunden vor Ausbruch des Feuers in die Scheune verbrachten Garben reichlich Nahmng fand. Nach einstündiger angestrengter Tätigkeit der gesamten Wehr gelang es dank der Windstille und der sofortigen Hilfsbereitschaft das Feuer auf seinen Herd zu beschränken. Die Scheune ist gänzlich niedergebrannt, das Vieh konnte jedoch gerettet werden. Der große Funkenslug ließ äußerste Vorsicht bei den umliegenden Gebäuden geboten erscheinen. Wenn das Feuer nur wenige Stunden später ausgebrochen wäre, hätte es leicht unabsehbare Ausdehnung annehmen können. Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt. Das Feuer soll von einer defekten elektr. Leitung im Stall herrühren.

*p Das Gastspiel-Ensemble Beyschlag in der Lindenhalle" schreitet von Erfolg zu Erfolg. Bor ausoer- kauftem Hause ging am Dienstag abend das bekannte LustspielIm weißen Rößl" von Oskar Blumenthal und Gustav Kadelberg über die Bretter. Bor Jahren wurde dieses Lustspiel schon einmal hier gegeben; damals hielten die Blumenthal-Kadelberg'schen Lustspiele ihren Siegeszug über alle deutschen Bühnen, obgleich sie von der Kritik als oberflächliche Theaterware abgetan werden wollten. Was die vorgestrige Ausführung betrifft, so war sie von großem Lacherfolg. Neben dem urwüchsigen Humor des Stücks bewirkten diesen die einzelnen Darsteller; es war ein Ver­gnügen dem Aufeinanderplatzen des waschechten Berliners Giesecke, Lampenfabrikant (Beyschlag) mit seinem schnarren­den Jargon und der verschiedenen Bolkstypen des Salz- kammerauts als Josefa Bogelhuber, Wirtin zur weißen Rößl, (Tony Beyschlag), Leopold Brandmeyer, Zähl­kellner (Hans Lang), Loidl, Bettler (Max Müller) mit ihrem hübschen Dialekt zuzuhören. Diese Rollen waren vorzüglich besetzt. Der Prioatgelehrte Walter Heinzelmann (Hans Lang) nötigte uns durch die feine Wiedergabe seiner schwierigen Rolle besondere Anerkennung ab. Aber auch Dr. Otto Siedler, Rechtsanwalt (Karl Mil- ling), Arthur Sülzheimer (Heinrich Sailer) und Ottilie (Hermine Lang), Charlotte (Ida Sailer) befriedigten in hohem Maße. Das Zusammenspiel war flott und sicher, was bei dem beengten Raum der improvisierten Bühne etwas heißen will. Wir glauben, der Direktion nahelegen zu sollen, daß sie dieses Stück wiederholt zur Aufführung bringen möchte, denn es wird wieder ein volles Haus bringen. Für Freitag abend ist die Studenten-Komödie Alt-Heidelberg von Wilhelm Meyer-Förster vorgesehen. Ein reger Besuch dürfte sich lohnen.

r Haftung des Gastwirts. In der gegenwärtigen Reisezeit dürfte eine soeben veröffentlichte Entscheidung des Reichsgerichts interessieren, die sich mit der Haftung der Gast­wirte für die eingebrachten Sachen ihrer Gäste befaßt. Der 8 701 des bürgerlichen Gesetzbuches bestimmt, daß Gastwirte (nicht: Restaurateure!) für Verlust oder Beschädigung ein- gebrachter Sachen ihrer Logiergäste bis zur höheren Gewalt hasten. Dem Urteil des Reichsgerichts liegt folgender Tat­bestand zu Grund: In einem Gasthaus in München wurde einem Gast von internationalen Hoteldieben ein Brillantring und eine Brieftasche mit Banknoten gestohlen. Der Gast verklagte den Wirt auf Schadenersatz. Das Reichsgericht

verneinte zwar das Borliegen höherer Gewalt, weil Gastwirte, insbesondere in der Reisezeit mit solchen Diebstählen rechnen müssen und daher ausreichende Gegenmaßregeln zu ihrer Ver­hütung zu treffen haben. Auf Seiten des Gastes wurde es aber als grobe Fahrlässigkeit angesehen, daß dieser seine Brieftasche mit 4000 ^ auf einen Tisch in der Nähe des Fensters nur mit einem Hut bedeckt, den Brillantring aber im Wert von mehreren lausend Mark auf das Nachttischchen gelegt hatte. Da der Gast somit durch seine Fahrlässigkeit den Schaden mitverursacht hatte, so wurde ihm nur Ersatz für die Hälfte des Schadens zugebilligt.

r Nachbars Obst. Zur gestrigen Notiz wird Ms von juristischer Seite noch mitgeteilt, daß Früchte von über­hängenden Aesten wohl vom Baume aus geerntet werden dürfen. Das Betreten des Nachbarngrundstückes zum Ein­heimsen der durch Reife oder Wind abgefallenen Früchte jedoch nur mit Erlaubnis des Angrenzers, also nicht ohne weiteres gestattet ist.

Teinach, 9. Aug. Der Versand der Teinacher Hirsch­quelle ist zur Zeit so groß, daß, obwohl bei ununterbro­chener Abfüllung täglich 4050000 Flaschen versandt werden, die diese Summe weit übersteigende Nachfrage nicht voll gedeckt werden kann.

Vom L Z«Schwaben".

r Wildbad, 9. Aug. (Auch hier eine Enttäuschung.) Mit dem Besuche des LuftschiffesSchwaben", der heute vormittag Vs 9 Uhr bestimmt über dem Sommerberg kreuzen sollte, scheint es zu gehen, wie am letzten Sonntag in Freu­denstadt. Ein Motordefekt ließ es der Fahrtleitung, wie bereits gestern gemeldet, angezeigt erscheinen, die Reise auf morgen zu verschieben. Gestern abend 10 Uhr traf die Ab­sage hier ein, leider viel zu spät für alle Schaulustigen, die heute früh hieher geströmt waren, um das Luftschiff zu be­wundern. Darunter befanden sich solche, die schon am vorigen Sonntag vergeblich Freudenstadt ausgesucht hatten und ihrem Mißvergnügen nun kräftigen Ausdruck verliehen. Um so größer wird hoffentlich die Freude morgen sein.

r Stuttgart, 8. Aug. (Die Redeflut.) Nach einer Statistik über die Redeleistungen der einzelnen Parteien und Abgeordneten in der Zweiten Kammer, entfallen den steno­graphischen Berichten pro Abgeordneten auf die Sozialdemo­kratie 13 Spalten, auf das Zentrum 11 Spalten, auf den Bauernbund 9 Spalteu, die Bolkspartei 8, und die Deutsche Partei ?Vs Spalten. Am meisten sprach der sozialdemokra­tische Abgeordnete Heymann mit 48 Zeilen, dann folgt Andre vom Zentrum mit 45, Wieland von der Deutschen Partei, Mattutat von der Sozialdemokratie und Bogt von den Kon­servativen mit je 41 Zeilen. Löchner Bolkspartei mit 39, Keil Sozialdemokrat mit 36, v. Kiene Zentrum mit 35 Zei­len usw.

r Stuttgart, 8. Aug. (Der Fall Schwäbsch.) Auf Beschluß des Oberlandesgerichts ist gegen den Patent­anwalt Schwäbsch das Strafverfahren wegen zweier voll­endeter und eines versuchten Vergehens des Betrugs und der Untreue eröffnet worden. Die Strafkammer hatte die Eröffnung des Hauptoerfahrens abgelehnt, woraus im Be­schwerdewege dieser Beschluß des Oberlandesgerichts erfolgte, ferner ist in der Titelfrage des Patentanwalt Schwäbsch, wegen der er zu 50 ^ Geldstrafe verurteilt worden ist, die von ihm beantragte Berufungsoerhandlung auf den 27. September festgesetzt worden.

r Stuttgart, 9. Aug. (16. Zentralverbandstag deutscher Bäcker-Innungen.) Auf das an den Kaiser abgesandte Huldigungstelegramm ist eine Antwort einge­laufen. In der heutigen Verhandlung wurden nachstehende Beschlüsse gefaßt: 1. Der Verband erklärt sich mit dem Vertragsabschluß der Hefenkommission und des geschäfts- sührenden Vorstandes einverstanden, er überweist die zutage getretenen Beschwerden und Anträge der Hefekommission dem geschäftssührenden Vorstände und beauftragt diesen mit der Leitung des Heseverbandes hierüber um schnellste Abhilfe in Verbindung zu treten. 2. Nach Anhörung der

noch ein kurzes Kommando und dieSchwaben" ist in den Lüften. Unmerklich anfangs, dann werden die Zurück­bleibenden kleiner und kleiner, die Propeller sangen an zu sausen und schon fliegen wir über die Halle, Baden-Baden zu. Man wagt im ersten Moment kaum zu atmen, doch rasch hat man ein köstliches Gefühl der absoluten Sicherheit, das einen auch nicht einen Moment mehr verläßt. Alle unsere Sinne nimmt das prächtige Bild gefangen, das an uns vorüberzieht. Wir kannten Baden-Baden wohl in seiner paradiesischen Lage, die Höhen und die Täler, die Schlösser und die Straßen, die Dörfer und Städte des Schwarzwalds. Nun aber scharen sie sich unter uns zu einander, drängen sich aus der Ferne herbei, lugen und kommen aus den Tälem und Winkeln hervor, da und dorr und überall, je höher wir schweben, je schneller wir segeln. Wälder, un­endliche Wälder steigen aus und ab und bringen zwischen die grünen Wiesen und goldgelben Kornfelder wunderbare schwarzblaue Farben. Es ist einfach wundervoll, ganz einzig­artig schön und großartig; als eine grandiose plastische Land­karte liegt die Mutter Erde unter uns, deren mächtige Kon­turen wir jetzt erst recht fühlen und merken. Und dies alles können wir in behaglichster Ruhe ohne das geringste Schwindelgesühl betrachten und bewundern. Wie klein sind doch die Menschen geworden, die dort unten laufen und ausschauen, wie klein sind ihre Häuser und Höfe, ihre Eisen­bahnen und Automobile gleichen dem Spielzeug von Kindern.

Doch jetzt aber schleunigst zum Bericht über die Fahrt selbst, denn mit dem Wind im Rücken haben wir eine überaus flotte Fahrt. Kurz vor der Badener Höhe machen Linksschwenkung

das

atal

in. Gernsbach taucht aus und schon

fliegen wir mitten über das entzückend schön gelegene, im schönsten Blumenflor prangende Eber sie in schloß. Es folgt Forbach und Bermersbach, Schönmllnzach! Mit Erstaunen sehen wir, daß wir kaum eine halbe Stunde unterwegs sind und befürchten auch schon, daß wir womög­lich dem Telephon zuoorkommen, das die Kunde von unserer Abfahrt nach Freudenstadt tragen soll. Aber bald entdeckt ein scharfes Auge auf des Kienbergs Höhe die flatternde Fahne und mit mehr Ruhe nehme ich die entzückenden Bilder in mir auf, welche die Fahrt an Schwarzenberg mit seinem idyllischen Kirchlein, Huzenbach, Schönegründ. Röt, Klosterreichenbach und Baiersbronn vorbei bietet. Röt liegt famos auf dem Bergrücken und Reichenbach mit seinem Kloster ist überaus reizvoll. Laute Ausrufe des Entzückens bringen auch die Blicke aus Baiersbronn mit den einzig schönen Tälem. Wie oft möchte man verweilen, ober weiter, weiter trögt uns unser herrliches Luftschiff, das nun mit dem direkten Aufstieg von Friedrichstal nach Freudenstadt eine Kraftleistung ersten Ranges vollbringen soll. Wir stehen alle ganz im Bann dieser Sensation. Was an Kraft an Bord ist, wird auf Volleistung gestellt, es surren alle drei Motore, es klingt und singt das ganze Schiff. Und bereits merken auch wir den Aufstieg. Die Kabine nimmt eine Stellung ein wie eine Leiter, die allmählich aufgerichtet wird, und fast senkrecht kinauf geht es aus die Höhe. Da wir gewinnen! Heil Freudenstadt, heil liebe, teure Hei­mat. Der Jubel der Menschenmenge dringt zu uns heraus, wir grüßen und jubeln wieder. Tränen der Rührung stürzen in die Augen nicht bloß bei den zwei Teilnehmern aus Freudenstadt, auch die übrigen Fahrtgenossen sind über­wältigt von dem grandios schönen Panorama, das sich ganz

Referenten beschließt die Versammlung ferner:DieMarken- hese muß für die Zukunft wie alle andere Hefe unter dem üblichen Rabatt über die Vertriebsstellen des Heseverbandes an die Bezugsvereinigungen geliefert werden und darf von diesen nur mit einem Preisausschlag verkauft werden." 3. Ferner beauftragte der Verband seinen Vorstand, an maß­gebender Stelle dahin vorstellig zu werden, daß ein Verkauf von Backwaren in Konditoreien, mit denen gleichzeitig Cafds verbunden sind, in Zeiten, wo es den Bäckern verboten ist, Waren zu verkaufen, gleichfalls zu verbieten, Ware zum Mitnehmen abzugeben. Der Verkaufsraum in solchen Konditoreien muß von dem Cafü getrennt sein und einen besonderen Zugang von der Straße aus hoben. In den sogenannten Automatenrestaurants darf ein Verkauf solcher Waren nur auf automatischem Wege stattfinden. Nach Genehmigung des Haushaltplans, der in Einnahme und Ausgabe ^ 41 500. Vorsicht, wurde der gesamte geschäfts- führende Vorstand durch Zuruf wiedergewählt. Der nächste Berbandstag findet in Leipzig statt. Der Oberbürgermeister hat bereits ein Begrüßungstelegramm an den Derbands- oorstand gerichtet.

r Die Maul- und Klauenseuche ist weiter ausgc- brochen auf der Iungviehweide in Gingen a. F., OA. Geis­lingen.

Reutlingen, 8. Aug. Die Reutlinger Handwerks­kammer hat in ihrer letzten Sitzung beschlossen, dem reichs- deutschen Mittelstandsverbande nicht beizutreten, da sie in demselben einen mit politischen Motiven gegründeten Ver­band erblickt.

Reutlingen, 10. Aug. Der Verband selbständiger Buchbinder Württembergs hielt am Montag hier seinen 14. Verbandstag ab. Die Verhandlungen im Kronprinzen­garten eröffnet« der Berbandsvorsitzende Slorz-Göppingen mit einem kurzen Rückblick auf das verflossene Verbands­jahr. Im Namen der Stadt Reutlingen wurde der Ver­bandstag durch Gemeinderat Betz-Reutlingen in der Ver­tretung des Oberbürgermeisters begrüßt. Handwerkskammer­sekretär Herrmann hieß den Berbandstag im Namen der 4 Handwerkskammern des Landes willkommen. Nachdem Nollenberger-Stuttgart den Kassenbericht vorgetragen, refe­rierte Handwerkskammersekretär Herrmann über die Not­wendigkeit richtiger Kalkulationen im Buchbindergewerbe, und der zweite Vorstand Pfitzenmaier-Ludwigsburg sprach über den Stand der Tarifangelegenheiten. Zum zweiten Vorstand des Verbandes wurde gewählt Pfitzenmaier-Lud­wigsburg, zum zweiten Vorsitzenden Weißler-Gmünd. Als Ort der nächsten Verbandsversammlung wurde Eßlingen bestimmt.

r Rottweil, 9. Aug. (Was der Bauer nicht kennt . . . )I fahr' net einspännig" sagte dieser Tage ein Bäuerlein, das von hier nach Tübingen fahren wollte und um 10 Ahr an den 10.14 Ähr abgehenden Dampfmotor­wagen RottweilCalw verwiesen wurde. Nachdem er das Vehikel kritisch betrachtet und entdeckt hatte, daß Lokomo­tive, Coupe's usw. allesan einem Stück" sei, wartete er lieber i Vs Stunden auf den Eilzug.

r Rottweil, 9. Aug. (Diebstahl.) In Altstadt- Rottweil ist aus dem Laden des Konsumvereins eine Kassette mit etwa 400 ..E Geschäftsgeldern spurlos verschwunden. Untersuchung ist eingeleitet.

r Rotenberg, 9. Aug. (Reise Trauben). Die ersten reisen Trauben wurden heute in dem Weinberg des K. Berner angetroffen und zwar die Sorte: Madeleine royal.

r Blaubeuren, 9. Aug. (Die Pioniere im Blau­tops). Der im Blautopf versunkene Stamm konnte nun­mehr von dem Ulmer Pionierkommando nach dreitägiger planmäßiger Arbeit gehoben werden. Er wurde heute ans Land geschafft. Der Leichnam des Selbstmörders, der zu der ganzen Arbeit die Veranlassung gab, befand sich aber nicht, wie man erwartet hatte, in den Wurzeln, doch hofft man ihn nunmehr mit Hacken fassen zu können.

r Schussenried, 9. Aug. (Seltsame Brand­ursache). In den Feldern des Zellerhofs ging ins reise

plötzlich entfaltet. Schön und interessant ist an und für sich unsere Stadtdie Stadt des Quadrats", aus den Lüften gesehen aber bietet sie ein ganz wundervolles Bild, das sich unvergeßlich dem Auge einprägt. Wenn es nur nicht so rasend schnell ginge, und wenn man zehn Augen zum Schauen hätte. Denn die aus der Höhe majestätisch sich präsentie­rende Stadtkirche mit dem Marktplatz und den neuen An­lagen, die großen Hotels und Kurhäuser, der Kienberg, die Altstadt, sjedes einzelne für sich möchte man bestaunen und bewundern können. Der Jubel der Menschenmenge auf dem Kienberg und in den Straßen der Stadt ist eine wahre Herzensfreude für den, der am Sonntag mit enttäuschen mußte. Eine besonders packende Szene ist, als ein Fahrt­teilnehmer in begeisterter Weise die Stadt Freudenstadt mit Dankesworten feiert und ein Hoch ausbringt auf ihr für­treffliches Oberhaupt, dessen Weitsicht und unermüdlicher Tatkraft die schöne Freudenstadt so viel zu verdanken habe. Ein Vers wird sogar noch in der Geschwindigkeit fabriziert, auf die Karte geschrieben und schon flattert sie mit vielen anderen hinaus. Der Vers lautet:

Die Freudestadt, die Freudestadt,

Die so en guete Schuttes hat Die seh' mer heut von obe Und tun de Hartranft lobe.

Ob die vielen Karten bei dem starken Wind, der aus 880 Meter Höhe wehte, wohl alle ankommen. Manche werden gar weit abgetrieben und liegen vielleicht da und dort in den Wäldern.

Doch was ist dask Wir wenden uns ja schon wieder dem Hauptbahnhofe zu, und sind noch nicht über dem Marktplatz gewesen. Wenn wir doch unserem Führer in